Voraussetzung: Offenheit beim Lesen
Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen solltenAls ich angefangen habe das Buch zu lesen war mir schon von vorne herein bewusst, dass das Thema ein schmerzhaftes sein wird. Ich weiß, dass hinter Rassismus nicht bei jedem Einzelnen eine "böse Absicht" ...
Als ich angefangen habe das Buch zu lesen war mir schon von vorne herein bewusst, dass das Thema ein schmerzhaftes sein wird. Ich weiß, dass hinter Rassismus nicht bei jedem Einzelnen eine "böse Absicht" dahintersteckt. Das bedeutet aber nicht, dass es Rassismus nicht gibt. Tatsächlich ist es sogar so, dass jeder Vorurteile oder rassistisches Gedankengut hat, mehr oder weniger bewusst.
Die Autorin Alice Hasters hat die perfekte Balance zwischen eigener Erfahrung und sachlicher Erklärung bzw. Fakten gefunden. Zugegeben, vieles davon hatte ich bereits gehört und einiges davon war mir zumindest nicht völlig fremd. So wird es vermutlich einigen beim Lesen gehen. Einige Passagen waren sehr unangenehm und traurig, besonders wenn es um die persönliche Geschichte der Autorin geht. Schrecklich fand ich den Leseabschnitt, in dem sie sich an ihren "weißen Freund" richtet. Man hat nach dem Lesen das bekannte Gefühl sowieso nichts richtig machen zu können. Ganz so als ob man nur verlieren kann. Das dämpft die Stimmung sehr, aber viel von dem Gesagten kann man nachvollziehen. Zumindest bis zu einem bestimmten Punkt, denn ich glaube als nicht direkt betroffene Person ist das auch nur bis zu einem bestimmten Grad möglich.
Das Buch hat mir trotz allem sehr gut gefallen. Es war lehrreich, unterhaltsam, traurig und regt zum Nachdenken an. Meiner Meinung eines dieser Bücher, die jeder einmal gelesen haben sollte.
Denn obwohl ich wusste, dass ich zum Thema Rassismus lange noch nicht genug weiß, und das obwohl ich mich bewusst damit auseinandersetze, wurde mir jetzt erst richtig klar:
"Ich weiß jetzt, dass ich gar nichts weiß."