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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2020

Voraussetzung: Offenheit beim Lesen

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten
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Als ich angefangen habe das Buch zu lesen war mir schon von vorne herein bewusst, dass das Thema ein schmerzhaftes sein wird. Ich weiß, dass hinter Rassismus nicht bei jedem Einzelnen eine "böse Absicht" ...

Als ich angefangen habe das Buch zu lesen war mir schon von vorne herein bewusst, dass das Thema ein schmerzhaftes sein wird. Ich weiß, dass hinter Rassismus nicht bei jedem Einzelnen eine "böse Absicht" dahintersteckt. Das bedeutet aber nicht, dass es Rassismus nicht gibt. Tatsächlich ist es sogar so, dass jeder Vorurteile oder rassistisches Gedankengut hat, mehr oder weniger bewusst.

Die Autorin Alice Hasters hat die perfekte Balance zwischen eigener Erfahrung und sachlicher Erklärung bzw. Fakten gefunden. Zugegeben, vieles davon hatte ich bereits gehört und einiges davon war mir zumindest nicht völlig fremd. So wird es vermutlich einigen beim Lesen gehen. Einige Passagen waren sehr unangenehm und traurig, besonders wenn es um die persönliche Geschichte der Autorin geht. Schrecklich fand ich den Leseabschnitt, in dem sie sich an ihren "weißen Freund" richtet. Man hat nach dem Lesen das bekannte Gefühl sowieso nichts richtig machen zu können. Ganz so als ob man nur verlieren kann. Das dämpft die Stimmung sehr, aber viel von dem Gesagten kann man nachvollziehen. Zumindest bis zu einem bestimmten Punkt, denn ich glaube als nicht direkt betroffene Person ist das auch nur bis zu einem bestimmten Grad möglich.

Das Buch hat mir trotz allem sehr gut gefallen. Es war lehrreich, unterhaltsam, traurig und regt zum Nachdenken an. Meiner Meinung eines dieser Bücher, die jeder einmal gelesen haben sollte.
Denn obwohl ich wusste, dass ich zum Thema Rassismus lange noch nicht genug weiß, und das obwohl ich mich bewusst damit auseinandersetze, wurde mir jetzt erst richtig klar:
"Ich weiß jetzt, dass ich gar nichts weiß."

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Mama sein

Ich bin eine Traumfrau – oder wie heißt das, wenn man immer müde ist?
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Die Autorin Nina Bott macht schon nach wenigen Seiten mehr als deutlich: Sie liebt es Mutter zu sein und brennt für all die Aufgaben, die dazugehören. Der Schreibstil ist leicht und locker und liest sich ...

Die Autorin Nina Bott macht schon nach wenigen Seiten mehr als deutlich: Sie liebt es Mutter zu sein und brennt für all die Aufgaben, die dazugehören. Der Schreibstil ist leicht und locker und liest sich als würde man sich mit der Autorin selbst unterhalten. Ohne Zweifel hatte sie keine leichte Vergangenheit, insbesondere ihre Kindheit würde bei den meisten vermutlich zu einem folgenschweren Trauma führen. Nicht so bei Nina Bott, denn sie kann trotz der vielen Tiefen ihr Leben voll genießen. Jeder geht anders mit schlimmen Schicksalsschlägen um und ich finde es interessant und toll auch mal jemanden zu sehen, der versucht nicht nur zu jammern, sondern trotz allem positiv und gut gestimmt zu sein.

Leider hat sich die Kernaussage "Mama sein ist toll" immer und immer wiederholt. Die Anekdoten des Mama Daseins und alltäglichen Wahnsinns sind teils lustig, aber das Buch konnte mich nicht überzeugen. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen es zu Ende zu lesen, weil es nur an wenigen Stellen wirklich interessant für mich war. Viele ihrer Ansichten teile ich zu 100% mit ihr, andere gar nicht - aber das ist vollkommen okay. Das Buch war mir zu nichts sagend, ich hatte mir mehr erhofft.

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