Cover-Bild Das Lichtenstein - Modehaus der Träume
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15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 21.08.2020
  • ISBN: 9783423262699
Marlene Averbeck

Das Lichtenstein - Modehaus der Träume

Roman

Wo Träume zu Hause sind

1913 im Herzen Berlins: Hier lässt ›Das Lichtenstein‹ kaum einen Wunsch offen und bietet seinen Kunden ein breites Sortiment − vor allem aber Damenkleidung mit besonderem Chic. Das Warenhaus ist ein vielfältiger Mikrokosmos, in dem unterschiedlichste Menschen und Schicksale aufeinandertreffen. Das Ladenmädchen Hedi taucht fasziniert in die Welt der Mode ein, während die Näherin Thea nur Augen für Ludwig hat. Er, der jüngere Sohn des Hauses, will mit aller Macht den Status Quo wahren. Sein Bruder Jacob wiederum hat ehrgeizige Pläne für die Zukunft des ›Lichtenstein‹. Gegen alle Widerstände beginnt er, seine Ideen umzusetzen. Doch dann geht das Haus in Flammen auf – und damit die Existenz der Angestellten wie auch der Inhaber.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2020

Der historische Roman thematisiert die wenig bekannte Seite Berlins als Modemetropole

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Der Roman „Das Lichtenstein – Modehaus der Träume“ von Marlene Averbeck ist der erste Teil einer Trilogie, die das fiktive Warenhaus Lichtenstein am Hausvogteiplatz in Berlin, der Inhaber sowie einige ...

Der Roman „Das Lichtenstein – Modehaus der Träume“ von Marlene Averbeck ist der erste Teil einer Trilogie, die das fiktive Warenhaus Lichtenstein am Hausvogteiplatz in Berlin, der Inhaber sowie einige der Angestellte in den Mittelpunkt stellt. Im ersten Teil schildert die Autorin die Ereignisse in den Jahren 1913 bis 1918.

Die Kapitel wechseln zwischen vier Hauptfiguren und sind mit deren Vornamen betitelt. Hedi ist eine davon. Sie hat gerade das Lyzeum beendet und lebt bei ihrer Mutter Hilde, die vor kurzem verwitwet ist. Hilde wünscht sich eine baldige Heirat ihrer Tochter, damit diese gut versorgt ist für die Zukunft. In ihrem Haushalt putzt die aufstrebende Schauspielerin Ella. Sie ist eine weitere Hauptfigur, die zurzeit allein von ihrer Gage noch nicht leben kann. Hedi hält wenig von dem Wunsch ihrer Mutter und besorgt sich stattdessen eine Stellung beim Lichtenstein als Ladenmädchen, um zum Unterhalt beizutragen. Dort freundet sie sich mit der ausgebildeten Schneiderin Thea an. Neben Hedi, Ella und Thea ist auch Jacob Lichtenstein, der ältere Sohn des Warenhausgründers, Protagonist des Romans.

Ihre Hauptfiguren hat Marlene Averbeck geschickt ausgewählt, um verschiedene Aspekte des Lebens in Berlin im Zusammenhang mit einem Warenhaus nachzuzeichnen. Die Autorin zeigt am Beispiel des innovativ denkenden Jacob, dass Besitz und damit Vermögen allein nicht glücklich machen und Streitigkeiten in der Familie bedeutenden Einfluss auf die Führung des Unternehmens nehmen können. Thea kommt aus einfachen Verhältnissen, sie ist die älteste von drei Kindern. Ihre Ausbildung, zu der ich mir mehr Informationen gewünscht hätte, gibt ihr eine gute Basis für einen beruflichen Aufstieg. An der Seite Ellas konnte ich in die Welt des Schauspiels, der Musik und Kunst eintauchen.

Der Beginn des Kriegs 1914 verändert vieles, nicht nur für die handelnden Personen, sondern auch für das Unternehmen. Das Lichtenstein kämpft mit Umsatzeinbußen und schwindender männlicher Mitarbeiterzahlen. Doch das sind nicht die einzigen Schwierigkeiten bei der Führung des Warenhauses. Die ständigen Herausforderungen, denen die Protagonisten ausgesetzt sind, bilden eine gewisse beständige Hintergrundspannung im Roman. Der Wechsel der Personen zwischen den Kapiteln mit kleinen Cliffhangern ließen mich schnell weiterlesen, um den jeweiligen Handlungsstrang weiter verfolgen zu können.

Marlene Averbeck zeigt in ihrem Roman „Das Lichtenstein“ die wenig bekannte Seite Berlins als Modemetropole. Es wird deutlich, welchem Wandel Mode und ihre Herstellung unterworfen ist. „Kleider machen Leute“ gilt auch für die Berliner aller gesellschaftlichen Schichten, was für die „Modemacher“ heißt, dass sie die neuesten Trends aufgreifen und bestenfalls selbst setzen sollten. Dank guter Recherche wirkt die Darstellung der permanenten Neuerungen im Verkauf des Warenhauses realistisch und vorstellbar, die handelnden Personen agieren durchgehend natürlich im Umfeld der damaligen Zeit, ihre Entscheidungen und Meinungen passen sie meist den aktuellen Entwicklungen an. Gerne empfehle ich das Buch weiter und freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Guter Auftakt einer Trilogie

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Das Modehaus der Lichtensteins steht im Mittelpunkt dieses Romans, dessen Erzählung im Jahr 1913 in Berlin beginnt. Wir lesen von den Brüdern Jacob und Ludwig Lichtenstein, die das Modehaus in der nächsten ...

Das Modehaus der Lichtensteins steht im Mittelpunkt dieses Romans, dessen Erzählung im Jahr 1913 in Berlin beginnt. Wir lesen von den Brüdern Jacob und Ludwig Lichtenstein, die das Modehaus in der nächsten Generation weiterführen möchten und welchen Problemen sie sich stellen müssen. Wir lesen auch von Hedi und Thea. Die stolz sind, im Lichtenstein zu arbeiten und wie die Arbeit dort ihr Leben verändert.
Ich hatte im Vorfeld große Erwartungen an diesen Roman. In der Mitte des Buches hatte ich allerdings das Gefühl, dass die Geschichte etwas dahin plätschert und so war ich dann sehr positiv überrascht, dass es im letzten Drittel nochmal richtig mitreißend war.
Insgesamt ein guter Auftakt einer Trilogie. Ich freue mich schon jetzt, mehr von den Lichtensteins zu lesen.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Berlin und die Modewelt - ein interessanter Auftakt

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* Die deutsche Industrie steht als begeisterndes Beispiel und Vorbild für die deutschen Truppen (./.) Nicht London, nicht Paris, nein, Berlin ist der Mittelpunkt der Welt in Fragen der Mode, des guten ...

* Die deutsche Industrie steht als begeisterndes Beispiel und Vorbild für die deutschen Truppen (./.) Nicht London, nicht Paris, nein, Berlin ist der Mittelpunkt der Welt in Fragen der Mode, des guten Geschmacks und der Eleganz, die den Weg vorschreibt. *

Berlin 1913: Das Kaufhaus Lichtenstein muss aufpassen, dass es den Anschluss nicht verliert. Die Konkurrenz wird immer größer und nicht nur deren Schaufenster sind besser ausgeleuchtet. Auch das Lichtenstein hat ein breites Sortiment, aber an der Präsentation mangelt es und die Ware hebt sich nicht wirklich von der Masse ab. Das will Jakob schon lange ändern, stößt mit seinen Ideen aber jedes Mal auf den Wiederstand seines Bruders. Deswegen stellt er im Alleingang einen neuen Konfektionär ein, der den Pariser Chic ins Lichtenstein bringen soll...

Ein interessanter Einblick in die Modegeschichte und die Welt der großen Kaufhäuser ihrer Zeit.

Marlene Averbeck (auch bekannt als Liv Winterberg) hat mit "Das Lichtenstein - Modehaus der Träume" einen vielschichtigen Auftakt gestartet. Sie zeigt nicht nur das Leben, die Sorgen und Nöte der Kaufmannsfamilie, sondern auch die des kleinen Mannes, des Ladenmädchens Hedi, der Schneiderin Thea und der Schauspielerin Ella. Mit Jakob gibt es insgesamt 4 Perspektiven. Dadurch brauchte ich eine Weile, bis mich das Lichtenstein endgültig in seinen Bann gezogen hat. Ich mag Perspektivwechsel und die Autorin hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, aber durch die teils rechts kurzen Kapitel und raschen Wechsel, fiel es mir anfangs schwer einen emotionalen Bezug zu den Charakteren aufzubauen und tatsächlich hat es bei Hedi am längsten gedauert. Ihr hätten, grade auch wegen der Liebesgeschichte, ein paar längere Szenen manchmal ganz gut getan. Aber das ist auch ein wenig Geschmackssache.

Was ich hingegen vollständig vermisst habe, war das Berlinern. Grade um 1913 habe ich das zumindest von den Zulieferern, Zwischenkonfektionären und im Privatleben erwartet. Das hat mich wirklich oft irritiert. Ansonsten ist der Flair der Zeit perfekt eingefangen und auch die seelischen Gräuel des Krieges sind so geschickt eingebaut, dass sie mich tief berührt haben.

Ein Roman über Mode, Aufbruch, Neuanfänge, Liebe, Krieg und Mut, aber auch die Rolle und die Möglichkeiten der Frauen zur damaligen Zeit sind sehr interessant geschildert.

Fazit: Ein gelungener Auftakt, dessen Fortsetzung ich kaum erwarten kann.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Modehaus der Träume

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Mode ist ein ewig junges Thema. Sie ist allgegenwärtig, spiegelt den Zeitgeist und ist ständig im Wandel. Genauso wie das "Lichtenstein", ein fiktives Modehaus, das im Mittelpunkt des gleichnamigen Romans ...

Mode ist ein ewig junges Thema. Sie ist allgegenwärtig, spiegelt den Zeitgeist und ist ständig im Wandel. Genauso wie das "Lichtenstein", ein fiktives Modehaus, das im Mittelpunkt des gleichnamigen Romans von Marlene Averbeck steht.

1913: Im Herzen Berlins bietet "Das Lichtenstein" ein breites Sortiment, vor allem aber solide Damenkleidung. Das kleine Warenhaus ist ein vielfältiger Mikrokosmos, in dem unterschiedlichste Menschen aufeinander treffen: Das Ladenmädchen Hedi taucht in die Welt der Mode ein, die Näherin Thea hingegen hat nur Augen für Ludwig. Er, der jüngere Sohn des Hauses, will den Status Quo wahren. Sein Bruder Jacob hat wiederum große Pläne, wie er das Lichtenstein gegen die nahezu übermächtige Konkurrenz der Stadt in die Zukunft führen kann. Gegen alle Widerstände beginnt er, seine Ideen umsetzen. Dann geht das Lichtenstein in Flammen auf – und damit die Existenz aller Angestellten und der Inhaberfamilie …

Das Cover ist herrlich retro; es versetzt den Betrachter in eine andere Epoche der Weltgeschichte. Im Mittelpunkt steht eine hübsche junge Frau, die vor einem imposanten Gebäude posiert, wie man es auf einer feinen Einkaufsstraße in Berlin vermuten könnte. Sie trägt ein dunkelrotes Kostüm mit einem dunklen Pelzkragen, das sie mit einem schlichten Hütchen kombiniert hat, welches tief in die Stirn gezogen wird.

Mit ihrem historischen Roman "Das Lichtenstein. Modehaus der Träume" ist Marlene Averbeck ein unterhaltsamer Auftakt zu ihrer geplanten Trilogie über ein Modehaus im Wandel der Zeit gelungen. Das Lichtenstein ist wie ein Magnet, von dem viele Menschen magisch angezogen werden. Sie stammen aus verschiedenen sozialen Kreisen; manche zählen zu den Stammkunden, die sich feine Konfektion leisten können und über die angesagten modischen Trends informieren möchten, andere suchen das Kaufhaus auf, um die exklusiven Kreationen zu bestaunen, welche sie mit preiswerten Stoffen an der heimischen Nähmaschine imitieren wollen, andere zählen zum Personal und freuen sich über einen relativ sicheren Arbeitsplatz in einer angenehmen Atmosphäre.

Die Handlung setzt vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein und spielt mitten in Berlin, einer pulsierenden Metropole. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven vermittelt. Es ist ein repräsentativer Querschnitt durch die Gesellschaft; die Protagonisten stammen aus allen sozialen Schichten. Gleichgültig, ob es sich um das naive Lehrmädchen Hedi Markwardt, das ein angeborenes Gespür für Mode besitzt und seine Ausbildung in dem Kaufhaus absolviert, die fleißige Schneiderin Thea Stübner, welche Modeträume Wirklichkeit werden lässt und für Ludwig Lichtenstein, den ältesten Sohn des Inhabers, schwärmt, oder den wagemutigen Jacob Lichtenstein, den jüngsten Sohn des Inhabers, handelt, der für das Lichtenstein brennt und es in eine glanzvolle Zukunft führen möchten: alle Charaktere sind gut ausgearbeitet worden; sie agieren glaubhaft und wirken wie aus dem echten Leben gegriffen.

Marlene Averbeck ist eine mitreißende, unterhaltsame Zeitreise in die Vergangenheit gelungen, die jeden Leser gerade vor dem Hintergrund des aktuellen "Kaufhaus-Sterbens" tief berühren wird. Auf die Fortsetzungen darf man gespannt sein!

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Authentischer Einblick in Berlins Modegeschichte!

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Das Lichtenstein – ein Modehaus im Zentrum der Konfektionen Berlins. Wir begleiten die junge Hedi Markwardt, die große Träume verfolgt. Sie ist ein „Querkopf“ und statt ans Heiraten zu denken, träumt sie ...

Das Lichtenstein – ein Modehaus im Zentrum der Konfektionen Berlins. Wir begleiten die junge Hedi Markwardt, die große Träume verfolgt. Sie ist ein „Querkopf“ und statt ans Heiraten zu denken, träumt sie von Modeschöpfern und Kaufhäusern.

Bereits nach kurzer Zeit als Ladenmädchen im Lichtenstein wird ihr Blick für Farben und Design entdeckt und sie bekommt die Chance, mit Konfektionär, Näherinnen und Jacob Lichtenstein, einem der Inhaber, zusammenzuarbeiten. Doch der Weg zum flurierenden Modegeschäft ist schwer und das Lichtenstein wird vor schwierige Herausforderungen gestellt. Jacob steht in Konkurrenz mit seinem Bruder Ludwig, der die französische Haute Coutre verteufelt, ein verheerender Brand vernichtet alle Hoffnungen und auch die außenpolitische Spannungen Deutschlands drohen den Traum zu zerbrechen…


Ich lese gerne Romane, die im 20. Jahrhundert spielen, die sich aber meist auf den zweiten Weltkrieg begrenzen und konnte hier deshalb einen ganz neuen Teil der Geschichte Deutschlands entdecken. Da ich selbst u.a. Textilwissenschaften als Schulfach studiere und in diesem Semester ein Seminar zur Modegeschichte belegt habe, war das Thema für mich natürlich sehr ansprechend. Gerade die Mechanismen von Mode und ihrer Entstehung und die Abläufe von Konfektionen fand ich spannend und die Lektüre hat meine Lerninhalte perfekt ergänzt.

Das Buch beginnt direkt mit einer spannenden Szene: Ein Brand im Modehaus Lichtenstein, indem Jacob mit seiner Mutter und anderen gefangen sitzt. Danach befinden wir uns zeitlich vor dem Brand und begleiten Hedi zu ihrer Arbeit im Modehaus. Die Perspektiven wechseln ständig zwischen vier Hauptcharakteren und sind alle relativ kurzgehalten. Dadurch erhält man vielfältige Einblicke in die unterschiedlichen Modeprozesse, Abläufe im Modehaus von Erstellung der Kollektion bis zum Verkauf, sowie der unterschiedlichen Lebensrealitäten und individuellen Schicksale, die hier aufeinandertreffen. Die Szenen und damit Kapitel sind zum Teil sehr kurz, was es mir zu Beginn schwer machte, mich in die Charaktere und ihren „Ton“ einzufühlen und mich an sie zu gewöhnen. Gleichzeitig werden die Ziele und Motive der Personen verdeutlicht und so ein umfassendes Bild gesellschaftlicher Zustände entworfen.

Die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Während ich Hedi als angenehme, naive, aber jugendhafte Perspektive wahrgenommen habe, fand ich auch die pragmatische Art von Thea und Jacobs Versuche, es allen recht zu machen, sehr sympathisch. Ella hingegen konnte ich wenig nachvollziehen, fand ihre Reaktionen z.T. überzogen und ihre Geschichte für die Hauptstory uninteressant und irrelevant.

Da man von dem Brand bereits von Beginn an weiß, wartet man eigentlich auf den großen Knall. Dieser ist trotzdem spannend und ergreifend, da man die Charaktere schnell ins Herz schließt und mit ihnen mitfiebert. Doch trotz der Herausforderungen scheint sich das Lichtenstein, teils auch durch sehr glückliche Umstände, wieder aufzurappeln (wie ein Phönix aus der Asche) und man wundert sich, wie die restlichen 200 Seiten gefüllt werden sollen. Die eigentliche Kriegsproblematik wird dann nur am Rande oder in Retrospektive beschrieben, was ich sehr schade fand. Ich hätte mir mehr Einblicke in die Herausforderungen der Kriegsjahre gewünscht. Generell fand ich die Zeitsprünge sehr strukturlos. Teilweise folgten die Perspektiven nahtlos innerhalb der selben Szene, teilweise lagen Tage oder Wochen zwischen den Kapiteln, was es schwer machte, den zeitlichen Abläufen zu folgen.

Der Schreibstiel ist sehr flüssig und wirklich angenehm zu lesen, die Autorin lädt zum mitfühlen ein und auch das ein oder andere Tränchen wurde verdrückt. Die Beschreibungen sind z.T. sehr detailliert und auch mit meinem modetheoretischen Vorwissen musste ich das ein oder andere googeln. Die Referenzen sind sehr authentisch und man merkt, dass dieser Roman gut recherchiert wurde!

Das Buch vermittelt eine gute Vorstellung von Dualismen, Mechanismen und Diskursen der Modegeschichte, zeigt die Einflüsse gesellschaftlicher Verhältnisse auf unsere Kleidung auf und ist sicherlich v.a. für Leser/innen mit Interesse an Modehistorie gut geeignet. Eine Geschichte nicht nur über Mode und die Rolle Berlins, sondern auch von Freundschaft, großen Träumen und ein Leben im Krieg. Insgesamt ein schöner Auftakt für eine Trilogie und ich bin gespannt, welche Herausforderungen in den folgenden Bänden entstehen.

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