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Veröffentlicht am 25.05.2021

Ein düsteres, geheimnisvolles Setting mit vielen spannenden Wendungen

Beyond the Sea
7

Inhalt
In Beyond the sea von L.H. Cosway geht es um Estella, die nach dem Unfalltod ihres Vaters alleine mit ihrer Stiefmutter Vee und deren schwerkranker Mutter in einem alten Haus in Irland an den Klippen ...

Inhalt
In Beyond the sea von L.H. Cosway geht es um Estella, die nach dem Unfalltod ihres Vaters alleine mit ihrer Stiefmutter Vee und deren schwerkranker Mutter in einem alten Haus in Irland an den Klippen lebt. Seitdem ihr Vater tot ist, macht Vee Estella das Leben zur Hölle und daher kann es die 18-Jährige kaum erwarten, die Schule endlich zu beenden und von diesem unheilvollen Ort zu verschwinden. Als plötzlich Vees jüngerer Bruder Noah in die Stadt kommt, hat Estella das erste Mal nach dem Tod ihres Vaters das Gefühl, nicht alleine auf der Welt zu sein. Zwischen den beiden beginnt es immer mehr zu knistern. Doch weiß Estella wirklich, in wen genau sie sich immer mehr verliebt? Denn Noah ist nicht ohne Grund nach vielen Jahren der Abwesenheit in sein früheres Zuhause zurückgekehrt…

Meine Meinung
Beyond the sea hat mir von Anfang bis zum Ende unglaublich gut gefallen. Ich habe selten ein Buch gelesen, das so voller Überraschungen gesteckt hat und das mich so in den Bann gezogen und überrascht hat.

Den Schreibstil der Autorin mochte ich sehr. Man wurde von Seite 1 an direkt mitten in die Handlung gezogen und konnte gar nicht aufhören zu lesen. Die Atmosphäre war zum einen mysteriös und düster, zum anderen romantisch und prickelnd und vor allem durchgehend eines: absolut spannend! Es gab so viele Wendungen, die ich in dieser Art und Weise überhaupt nicht vorhergesehen habe und die eine unglaubliche Spannung und Sucht erzeugt haben. Gerade die zweite Hälfte des Buches habe ich in einem Rutsch gelesen, weil ich schlafen konnte ohne vorher zu wissen wie es ausgeht. Das passiert mir in der Intensität tatsächlich selten.

Die Charaktere fand ich größtenteils sehr vielseitig und auch nachvollziehbar in ihren Handlungen. Estella war mir von Anfang an sympathisch und ich habe mit ihr gelitten, getrauert und geliebt – man konnte einfach in fast allen Situationen nachempfinden, was sie gerade fühlt.
Bei den meisten anderen Charakteren war ich bis kurz vor Schluss nicht sicher, ob ich sie lieben oder hassen soll bzw. ob sie „gut“ oder „böse“ sind. Die Autorin hat hier einen super Job gemacht und den/die Leser/Leserin das ein oder andere Mal an der Nase herumgeführt. Gefühlt alle paar Seiten musste ich meine Meinung über die Charaktere wieder über den Haufen werfen. Bei den meisten Büchern ist habe ich schon recht früh eine grobe Ahnung, wer "gut" und wer "böse" ist, aber hier fiel mir diese "Einteilung" wirklich schwer.

Die der Geschichte zugrundeliegenden Hauptthematik fand ich gut dargestellt und spannend eingeführt – man konnte zwar schon in der ersten Hälfte des Buches erahnen, dass es in diese Richtung gehen wird, von den Details war ich dann aber doch überrascht. Um nicht zu spoilern gehe ich auf diesen Punkt nicht näher ein, dazu findet sich im Buch jedoch auch eine Triggerwarnung, die ich auch angebracht finde.

Die Geschichte hat an vielen Stellen Bezug zu religiösen Themen, was ich aber durchaus passend und für ein NA-Buch erfrischend anders fand. Gut gefallen hat mir hierbei, dass aufgeworfen wurde, dass auch beim Thema Religion und Glaube Dinge hinterfragt werden können oder sogar müssen und man nicht einfach unreflektiert alles so hinnehmen soll wie es beispielsweise in der Bibel geschrieben steht. Die Anregung zum eigenständigen Denken, zum Hinterfragen und auch zum umfassenden Informieren über Dinge, bevor man sich eine Meinung bildet, finde ich einen guten und wichtigen Rat, den man auf nahezu alle Bereiche des Lebens anwenden kann.

Die romantischen und prickelnden Szenen zwischen Estella und Noah haben mir sowohl inhaltlich als auch von den Beschreibungen her gut gefallen – die Anziehung zwischen den beiden war teilweise wirklich greifbar.

Zum Ende hin wurde es nochmal besonders spannend und dramatisch, was sich aber gut in den Gesamtkontext eingefügt und der Handlung ein würdiges Ende bereitet hat.

Fazit
Ich fand das Buch absolut toll und sehr spannend, romantisch, mysteriös und unvorhersehbar. Es war ein tolles Leseerlebnis, das einen alle möglichen Emotionen hat durchleben lassen und eine regelrechte Sucht erzeugt hat, der man sich nur schwer entziehen konnte. Wer Irrungen und Wirrungen bzw. unvorhergesehene Wendungen in Geschichten sowie eine düstere und geheimnisvolle, aber auch romantische Atmosphäre mag, hat mit diesem Buch eine perfekte Geschichte gefunden, in die man am besten bei herbstlichem Wetter gut ein paar Stunden genüsslich eintauchen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 13.03.2021

Perfekte Unterhaltung mit Action, Fantasy, Romantik und starken Charakteren

Midnight Chronicles - Blutmagie
7

Inhalt
Midnight Chronicles – Blutmagie ist der zweite Band der Midnight Chronicles-Reihe von Bianca Iosivoni und Laura Kneidl.
In diesem Band geht es um Warden und Cain, die beide als Hunter in Edinburgh ...

Inhalt
Midnight Chronicles – Blutmagie ist der zweite Band der Midnight Chronicles-Reihe von Bianca Iosivoni und Laura Kneidl.
In diesem Band geht es um Warden und Cain, die beide als Hunter in Edinburgh leben und dort Kreaturen wie Geister und Vampire jagen. Noch vor drei Jahren waren die beiden beste Freunde, gingen gemeinsam auf die Jagd und verbrachten viel Zeit zusammen. Doch dann passierte etwas, das dazu führte, dass die beiden sich gegenseitig sehr verletzten und seitdem kaum mehr ein Wort mit dem anderen wechseln. Als dann jedoch der Vampirkönig Isaac auftaucht und auch das Hunter-Quartier und seine Bewohner immer mehr in Gefahr geraten, müssen sie Seite an Seite kämpfen und merken dabei, dass sie einander vielleicht doch noch mehr bedeuten als sie dachten…

Meine Meinung
Das Cover des Buches gefällt mir wieder echt gut, gerade im Zusammenspiel mit den übrigen Teilen wird es einmal sehr, sehr schön in meinem Bücherregal aussehen mit dem Farbverlauf von hell nach dunkel.

Auch inhaltlich konnte mich das Buch komplett überzeugen.
Schon Band 1 habe ich wirklich geliebt. Das ganze Worldbuilding rund um die Hunter und ihre Aufgabe, verschiedene Wesen wie Geister und Vampire zu jagen, finde ich – auch im zweiten Band wieder – sehr fantasievoll, durchdacht und atmosphärisch umgesetzt. Die Stimmung zwischen den Huntern kommt immer sehr harmonisch, locker, aber trotzdem auch ernst und konzentriert rüber. Man merkt richtig den Team-Spirit, der in dem Quartier herrscht. Das nimmt einen als Leser sehr gut mit und hat mir wirklich gut gefallen.

Sprachlich finde ich die gesamte Reihe total super. Durch die (nicht zu) detailreichen und stimmungsvollen Beschreibungen wird man von der ersten Seite an in die Geschichte hineingezogen, aber auch die Action kommt nicht zu kurz. Vor allem in den Kampfszenen merkt man auch sehr gut die sprachliche Qualität der Bücher. Man kann sich alles gut vorstellen, die Spannung wird gut aufrechterhalten und die Szenen sind aber auch nicht zu lang, sodass man irgendwann das Interesse verliert.

Die Charaktere – allen voran natürlich die beiden Protagonisten – sind in ihren Handlungen meist nachvollziehbar und trotzdem mit Ecken und Kanten ausgestaltet. Vor allem Cain gefällt mir wirklich sehr gut. Sie ist eine junge und ehrgeizige Frau, die Karriereabsichten hat, weil sie gerne einmal ein Hunter-Quartier leiten möchte und möglichst alles versucht, ihr Handeln darauf auszurichten, dass sie dieses Ziel erreicht. Und all das nicht aus dem Grund, dass sie diese „Chef-Position“ gerne um der Macht willen hätte, um sich über andere Hunter stellen zu können, sondern weil sie an einigen Stellen Verbesserungspotenzial sieht und gerne dazu beitragen möchte, dass sich diese Dinge in der Zukunft ändern. Daher geht sie auch nicht über Leichen, um ihr Ziel zu erreichen, sondern handelt (meist) vernünftig und mit Rücksicht auf andere und deren Bedürfnisse. Ich finde es klasse, dass eine junge Frau mit Karriereabsichten einmal nicht als total bossy, aggressiv, dominant und männerverachtend dargestellt wird, sondern einfach nur als ganz „normale“ Frau, der eben ihr berufliches Vorankommen wichtig ist.
Mein heimlicher Lieblingscharakter ist hingegen Kevin, der Todesbote. Schon in Band 1 mochte ich ihn wirklich gerne und zum Glück hat er in Band 2 so manchen „Auftritt“ mehr bekommen. Trotz seines unschönen „Jobs“ ist er zu einer Art Freund für Warden geworden und ich finde das Verhältnis zwischen den beiden richtig witzig und schön. Ich bin gespannt, welche Rolle Kevin noch im weiteren Verlauf der Reihe spielen wird.

Die Handlung ist richtig spannend, sowohl bezogen auf den ganzen „Isaac-Komplex“ als auch auf die persönlichen Entwicklungen zwischen Cain und Warden. An den Midnight Chronicles positiv hervorheben kann ich nach den ersten zwei Bänden auf jeden Fall schon einmal, dass des Öfteren tatsächlich Dinge passieren, die ich so nicht erwartet hätte. Das mag ich sehr gerne.
Toll fand ich auch, dass wir in Band 2 auch noch einiges von Roxy und Shaw, den Protagonisten des ersten Bandes, mitbekommen haben, sodass wir in Band 3 dann vermutlich auch direkt nahtlos an die Geschichte der beiden anknüpfen können.

Fazit
Auch Band 2 hat mir wieder unglaublich gut gefallen und es gibt nichts, das ich auszusetzen hätte. Es ist einfach eine in allen Punkten sehr stimmige Geschichte. Sympathische Charaktere, sehr spannende Handlung, actionreiche Szenen, aber auch eine Portion Romantik und Humor, tolle Fantasy-Elemente. Was braucht es mehr?! Ich kann es kaum erwarten, dass die Reihe weitergeht…

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 25.11.2020

Bester Band der Reihe mit sympathischen Protagonisten und spannenden Kulissen

Hiding Hurricanes
0

Inhalt
In "Hiding Hurricanes" von Tami Fischer (Band 3 der Fletcher University-Reihe) geht es um Lenny und Creed, die man aus den ersten beiden Bänden schon kennt.

Lenny studiert tagsüber an der Fletcher ...

Inhalt
In "Hiding Hurricanes" von Tami Fischer (Band 3 der Fletcher University-Reihe) geht es um Lenny und Creed, die man aus den ersten beiden Bänden schon kennt.

Lenny studiert tagsüber an der Fletcher University, abends und nachts schlüpft sie allerdings in die Rolle von "Daisy", einer Tänzerin in einem Nachtclub, die in ganz Fletcher bekannt ist. Denn Tanzen ist Lennys große Leidenschaft. Damit jedoch keiner von ihrem Doppelleben etwas mitbekommt, hält sie alle, die ihr nahe stehen, auf Abstand, so auch ihren besten Freund Creed. In ihn ist sie bereits seit Jahren heimlich verliebt - doch er hat nur Augen für Daisy, ohne zu wissen, dass seine beste Freundin sich hier der schwarzen Maske verbirgt. Eines abends bucht Creed bei Daisy einen Privattanz und es kommt zu einem heißen Kuss zwischen den beiden, was Lenny komplett durcheinanderbringt und die Grenzen zwischen Daisy und Lenny verschwimmen lässt...

Meine Meinung
Lenny hat mir schon in den ersten beiden Bänden gut gefallen, weil sie mit ihrer wenig emotionalen Art ein bisschen aus dem Rahmen fiel. Noch dazu fand ich es sehr spannend, mal einen Buch-Charakter zu treffen, der in einem Nachtclub arbeitet, dabei aber nicht als moralisch verdorben dargestellt wird.

Das Buch hat mich dann - wie erhofft - auch komplett überzeugt.

Sprachlich gesehen finde ich, dass man eine wirklich große Steigerung von Tami innerhalb dieser drei Bände der Reihe erkennen kann. Hat mich der erste Band noch nicht so wirklich überzeugen können, weil mir die Personen aufgrund der Sprache bzw. der Beschreibungen bis zum Ende sehr fern und oberflächlich blieben, so hat mich Band 3 nun total mitgerissen und immer wieder zum Weiterlesen animiert. Das Niveau, auf dem Tami jetzt schreibt, ist absolut ebenbürtig zu den "großen" New Adult-Autorinnen.

Auch die Handlung konnte mich wirklich begeistern. Wie schon geschrieben, fand ich den Themenkomplex rund um den Nachtclub spannend und ausgewogen dargestellt. Gerade dass Tami differenziert beschrieben hat, dass Arbeit in einem solchen Club höchst unterschiedlich sein kann und es sicherlich eine Menge Frauen gibt, die die Arbeit dort sehr schätzen und nicht deshalb tun, um Geld dafür zu bekommen, dass sie sich von schmierigen Männern anfassen lassen (müssen) hat mir gut gefallen. Auch bei diesem Thema wird es (wie meistens) nicht nur schwarz und weiß geben.

Die Szenen, in denen sich Lenny und Creed näher gekommen sind, fand ich darüber hinaus unglaublich toll beschrieben. Man konnte das Knistern fast schon selbst spüren und die Szenen waren sowohl niveauvoll als auch sexy dargestellt - eine wirklich schwierige Aufgabe, die Tami super gelöst hat!

Der einzige "Kritikpunkt" ist für mich die Tatsache, dass ich davon ausgegangen bin, mehr von Lennys und Creeds Vergangenheit zu erfahren, nachdem im ersten Drittel einige Andeutungen sind, bei denen das Thema ein wenig aufgegriffen wird. Zwar erhält man im weiteren Verlauf der Geschichte durchaus ein paar mehr Einblicke, wie Lenny und Creed aufgewachsen sind. Allerdings hatte ich in dieser Hinsicht mehr erwartet, zumal hinten im Buch sogar eine Triggerwarnung enthalten ist. Vielleicht bin ich selbst bei diesem Thema einfach nur nicht besonders empfindlich, aber ich persönlich hätte danach einiges mehr zu dem Thema erwartet.

Fazit
Insgesamt aber ein absolut tolles und empfehlenswertes Buch mit spannenden Einblicken, die nicht 08/15 sind. Sprachlich toll gelungen und wahnsinnig sympathische Protagonisten. Ein echtes Wohlfühl-Buch!

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  • Cover
  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2020

Tolle herbstliche Atmosphäre und sympathische Charaktere

Show me the Stars
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Inhalt
In "Show me the stars" von Kira Mohn geht es um Liv aus Hamburg, für die es nach ihrem Journalistikstudium bisher nur eines gab: Arbeit. Sie wollte in der Redaktion der Zeitung, bei der sie arbeitete, ...

Inhalt
In "Show me the stars" von Kira Mohn geht es um Liv aus Hamburg, für die es nach ihrem Journalistikstudium bisher nur eines gab: Arbeit. Sie wollte in der Redaktion der Zeitung, bei der sie arbeitete, so richtig durchstarten. Doch nachdem ein Interview, das sie eigentlich beruflich einen großen Schritt nach vorne bringen sollte, komplett daneben ging und sie dadurch den Job kostete, findet sie sich plötzlich beim Durchforsten von Stellenanzeigen wieder. Eine Anzeige sprint ihr dabei sofort ins Auge. "Auszeit!" lautet die Überschrift und gesucht wird ein Housesitter für einen kleinen Leuchtturm auf einer kleinen Insel vor der irischen Küste für sechs Monate. Kurzentschlossen bewirbt sie sich und kommt nur wenige Wochen später auf der Insel an. Und nicht nur die wunderschöne, raue Landschaft verschlägt ihr den Atem - sondern auch Kjer, ein gutaussehender Ire, der sie für ihre Zeit auf der Insel mit allem versorgt, das sie braucht...

Meine Meinung
Schon das Cover des Buches hat mich beim Kauf sehr angesprochen. Mir gefallen sowohl die insgesamt eher dunklen und schlichten Farben gut als auch das abgebildete aufgewühlte Meer. Schon das Ansehen des Covers versetzt einen in die richtige Stimmung für das Buch.

Der Schreibstil von Kira Mohn hat mir sehr gut gefallen. Direkt zu Beginn der Geschichte fühlt man sich als wäre man mittendrin und hat Lust weiterzulesen. Sie schafft es durchgehend, die Geschehnisse und auch die Umgebungen sehr bildhaft zu beschreiben, sodass man alles vor seinem inneren Auge sehen und mit den Charakteren miterleben kann. Auch die dadurch entstehende Atmosphäre fand ich angenehm.

Die Charaktere fand ich zum Einen allesamt wirklich sympathisch und glaubwürdig. Gut gefallen hat mir hier, dass Liv zwar bisher immer beruflich die starke und eigenständige Frau war, aber im Hintergrund immer mit ihrer Problematik zu kämpfen hatte, die sie jedoch aus eigenem Antrieb anzugehen versucht. Hier eine Protagonistin zu erschaffen, die nicht entweder stark und unverwundbar oder schwach und verletzlich, sondern ein bisschen von beidem und dabei selbstbewusst ist, habe ich als angenehme Abwechslung zu vielen anderen Geschichten empfunden. Außerdem ist es so vermutlich auch näher am wirklichen Leben dran als Figuren, die entweder schwarz oder weiß sind.

Auch die Nebenfiguren (die z.T. in den Folgebänden zu Protagonisten werden) sind allesamt interessant und vielschichtig und man erfährt einiges über sie und ihre Lebensgeschichte, was die Geschichte insgesamt noch "runder" macht und einem Livs Charakter in ihrem Umgang mit anderen noch näher bringt.

Die Geschichte an sich ist wirklich atmosphärisch und toll erzählt - man lebt und fühlt mit Liv in ihrem kleinen Leuchtturm und bei ihren kurzen Ausflügen ans Festland und vor allem bei ihren Erlebnissen und Gefühlen mit Kjer. Ich konnte in fast allen Situationen komplett nachvollziehen, wie sich Liv fühlt und was ihr durch den Kopf geht. Die Beschreibungen der rauen Landschaften und des nass-kalten und stürmischen Wetters haben trotz der sommerlichen temepraturen, zu denen ich das Buch gelesen habe, eine wirklich gemütliche und heimelige Stimmung erschaffen. Auch durch die sich anbahnende Liebesgeschichte mit Kjer und den Erzählstrang mit Herrn Wedekind und den Briefen gewinnt die Geschichte an Gemütlichkeit "Herzschmerzpotenzial".

Mein Fazit
Eine rundum absolut gelungene Geschichte, die toll in den Herbst passt. Gemütliche Atmosphäre, super detailliert ausgearbeitete und sympathische Charaktere und eine vielschichtige und wirklich schöne Geschichte. Absolut zu empfehlen und ich bin gespannt auf die beiden Folgebände.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Einfallsreiche und fantasievolle Geschichte mit Tiefgang

Charlie und die Schokoladenfabrik
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Inhalt
In "Charlie und die Schokoladenfabrik" von Roald Dahl geht es um den kleinen Jungen Charlie, der mit seiner Familie (Eltern und die beiden Großeltern-Paare) in einem kleinen Haus am Stadtrand in ...

Inhalt
In "Charlie und die Schokoladenfabrik" von Roald Dahl geht es um den kleinen Jungen Charlie, der mit seiner Familie (Eltern und die beiden Großeltern-Paare) in einem kleinen Haus am Stadtrand in Armut aufwächst. Die Familie hat nicht einmal genug Geld, um ausreichend Essen für alle zu kaufen und so kann der kleine Charlie von den vielen Leckereien, die in der nahen Schokoladenfabrik hergestellt werden, nur träumen. Einzig an seinem Geburtstag bekommt er als einziges Geschenk eine Tafel "Wonka-Schokolade".
Eines Tages steht in den Zeitungen, dass Willy Wonka, der Eigentümer der Fabrik, in seinen Schokoladentafeln 5 Goldene Tickets versteckt hat, deren Finder die Möglichkeit bekommen, die Fabrik zu besichtigen und anschließend so viele Süßigkeiten zu bekommen, dass sie für ein ganzes Jahr reichen.
Wer wird diese Tickets finden? Und hat Charlie das Glück, eines dieser Tickets zu bekommen?

Eines ist sicher, Charlie stehen große Abenteuer bevor...

Meine Meinung
Da ich den Film schon mehrmals gesehen habe und unglaublich mag, war das Buch inhaltlich nicht wirklich neu für mich.

Das Cover ist bunt und niedlich gestaltet und passt damit gut zum Inhalt der bunten Schokoladenfabrik-Welt. Ich hatte beim Lesen allerdings sofort die Charaktere aus dem Film vor meinem inneren Auge. Die Zeichnungen, die sich durch das gesamte Buch ziehen, sind nichtsdestotrotz ansprechend gemacht und verbildlichen die Geschehnisse sehr gut.

Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es hat eine kindgerechte Sprache, die aber auch für Erwachsene gut zu lesen und nicht zu oberflächlich ist. Die Charaktere der einzelnen Kinder kommen auch durch den Text gut zur Geltung.

Inhaltlich ist die Geschichte einfach unglaublich einfallsreich - und einfach mal etwas ganz anderes. Die Welt der Schokoladenfabrik ist toll und anschaulich beschrieben und man kann fast schon den Schokoladenduft selbst riechen beim Lesen. Auch die "Moral" kommt (wie bei Märchen üblich) nicht zu kurz. Wird doch jedem Kind letztlich das zum Verhängnis, was seinen Charakter am meisten prägt. Jedoch nicht auf eine unwiderrufliche und bösartige Weise, sondern kindgerecht.

Fazit
Ich finde, das Buch ist ein absolutes Muss im Bereich der Kinderbücher. Es ist unglaublich fantasievoll, toll geschrieben und vermittelt ganz nebenbei und ohne erhobenen Zeigefinger wichtige Werte.

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