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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2021

mal anders, aber nicht sooo spannend

Der Bewohner
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Mal eine etwas andere Sichtweise in einem Thriller.
Der Mörder erzählt, was ihn bewegt. Und das ist nicht wenig. Dass er krank ist, merkt man daran, dass er mit sich selbst spricht, also mehrere Identitäten ...

Mal eine etwas andere Sichtweise in einem Thriller.
Der Mörder erzählt, was ihn bewegt. Und das ist nicht wenig. Dass er krank ist, merkt man daran, dass er mit sich selbst spricht, also mehrere Identitäten in sich vereint. Wobei eine die gewalttätigere darstellt.
Thomas Brogan ist auf der Flucht vor der Polizei und findet ein leerstehendes Haus. Der Dachboden ist verbunden mit den 3 anliegenden Häusern, was Thomas tolle Möglichkeiten bietet: durch die Dachbodenluken kann er in die Häuser eindringen und die Bewohner beobachten. Denn: Thomas spielt gern! Mit den Nerven und dem Leben seiner Opfer. Und vor allem die hübsche Colette aus Haus Nr. 4 hat es ihm angetan.
Die Idee hinter dem Thriller finde ich total gut, erfrischend anders. Durch die Gedanken des Mörders ist man mitten im Geschehen und fühlt mit ihm. Seien es Hunger, Durst oder die Qual der Mücken. Der Anfang des Buches hatte mich auch gleich in die Handlung gezogen. Leider kam aber wenig Spannung auf. Thomas bleibt relativ harmlos, nur in Gedanken oder Rückschauen wird ein bisschen, ja ich würde es schon fast Splatter nennen, eingestreut. Wobei ich aber Live-Handlungen immer sehr viel besser finde.
Von daher konnte mich der Thriller zwar teilweise fesseln, aber leider nicht wirklich begeistern.
Fazit: kein Einheitsbrei, erfrischend andere Darstellung, aber leider auch nicht sehr spannend.

Veröffentlicht am 18.12.2020

Jason und Penelope

Solange es Schmetterlinge gibt
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Penelope ist anders. Sie lebt zurückgezogen, hat aber ein sehr ausgeprägtes Helfersyndrom. Als sie Trudi kennenlernt, lernt sie, sich langsam zu öffnen. Und genauso langsam bekommt man als Leser Penelopes ...

Penelope ist anders. Sie lebt zurückgezogen, hat aber ein sehr ausgeprägtes Helfersyndrom. Als sie Trudi kennenlernt, lernt sie, sich langsam zu öffnen. Und genauso langsam bekommt man als Leser Penelopes Vorgeschichte mit.
Das Buch ist eine Mischung aus Krimi, Familienroman und Liebesgeschichte. Und stellenweise auch sehr philosophisch, wobei mich diese Stellen manchmal etwas überfordert haben, z.B. der Schlagabtausch als sich Penelope und Jason das erste Mal treffen.
Manchmal fehlte mir ein wenig der rote Faden der Geschichte und teilweise fand ich Einschübe auch nicht wirklich zielbringend, aber im Großen und Ganzen ist „Solange es Schmetterlinge gibt“ eine zauberhafte Geschichte. Auch die Charaktere sind überwiegend sehr gut gelungen. Allen voran Gertrud Siebenbürgen, die ihre schwere Krankheit mit Mut und Humor annimmt. Und ihr Papagei – über den habe ich mich herrlich amüsiert.

„…alles ist vernetzt“. So auch Hanni Münzers Bücher. „Solange es Schmetterlinge gibt“ ist nicht direkt eine Fortsetzung von Marlene, aber wir treffen hier so einige Protagonisten aus der Marlene-Reihe wieder.
Fazit: Eigentlich eine recht gute Geschichte mit vielen Möglichkeiten. Allerdings manchmal zu abschweifend und dadurch etwas zäh.

Veröffentlicht am 12.10.2020

kurz und bündig

HOLIDAY Reisebuch: Die schönsten Wochenendtrips
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50 Reiseziele für ein (verlängertes) Wochenende.

Die Ziele sind jetzt leider nicht so unbekannt und mir fehlten auch Fotos. So ein Bildband lebt ja von Fotos. Es gab meist nur 1 oder 2 zu jedem Ziel und ...

50 Reiseziele für ein (verlängertes) Wochenende.

Die Ziele sind jetzt leider nicht so unbekannt und mir fehlten auch Fotos. So ein Bildband lebt ja von Fotos. Es gab meist nur 1 oder 2 zu jedem Ziel und ich hätte mir das für jeden Tipp, den die Redaktion als Must-See vorgeschlagen hat, gewünscht.

Das Buch ist unterteilt in verschiedene Regionen, was ich gut gelungen finde. So kann man schnell mal schauen, wenn man Lust auf einen Trip in den Norden oder Osten hat.

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Zusammenfassung/geschichtlichen Exkurs zum jeweiligen Reiseziel bevor die größten Sehenswürdigkeiten vorgestellt werden. Auch diese sehr interessant und kurzweilig, in knappen Punkten erzählt. Kleine Stadtpläne, und Tipps für Übernachtungen runden das Angebot ab.


Fazit: ehrlich gesagt hatte ich mir mehr versprochen. Den einen oder anderen Geheimtipp und viel mehr Fotos. Als E-Book ist das Buch sehr nützlich, da die passenden Städte, bzw. Sehenswürdigkeiten direkt verlinkt sind. Da reicht dann ein Klick.



Veröffentlicht am 25.09.2020

Anspruchsvoll zu lesen

Final Control
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Ein neuer Politthriller von Veit Etzold. Ich mag seine Clara Vidalis-Reihe sehr gerne, bin aber bei den politischen Thrillern etwas zwiegespalten, weil ich oft vieles nicht verstehe.

Die Handlung von ...

Ein neuer Politthriller von Veit Etzold. Ich mag seine Clara Vidalis-Reihe sehr gerne, bin aber bei den politischen Thrillern etwas zwiegespalten, weil ich oft vieles nicht verstehe.

Die Handlung von Final Control ist sehr komplex und durch viele Personen nicht ganz übersichtlich. Zumindest bis die Fäden zusammenlaufen. Sehr schön fand ich die persönlichen Komponenten. Sei es die Geschichte mit Toms Vater oder die von Mauro. Die machen die ganze Story erst menschlich. Denn der Rest ist schon sehr viel Theorie und das hemmt den Lesefluss etwas.

Etzold hat perfekt recherchiert und sein Szenario ist glaubwürdig und man macht sich so seine Gedanken dazu. Wie weit ist das heute schon real? Und wie weit kommt es noch so? Und wer wird dann die Welt retten? Zu Beginn habe ich mich etwas in der Handlung verloren, man sollte sich schon politisch etwas auskennen und auch wirtschaftlich. Sonst braucht man, wie ich, etwas länger, bis man die Zusammenhänge begreift. Wobei sich mir letztendlich auch nicht alles erschlossen hat weil doch alles recht komplex aufgebaut ist. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Geschichte und weniger Erklärungen gewünscht.

Was mich ein klein wenig genervt hat, waren die vielen Zitate und manchmal klangen die Erklärungen auch etwas altklug. Aber das ist jammern auf hohem Niveau. Ich zolle jedem Autor Respekt, der ein komplettes Buch hinlegt.

Fazit: ein sehr komplexes Buch, das ein wenig Vorkenntnisse erfordert und in meinen Augen die Persönlichkeiten etwas mehr in den Vordergrund stellen sollte.

Veröffentlicht am 26.07.2020

nicht sehr gut, aber auch nicht schlecht

Zeiten des Sturms (Sheridan-Grant-Serie 3)
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Sheridan Grant steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Paul und fragt sich „ ist es das, was ich möchte?“. Die Entscheidung wird ihr abgenommen, als ihr früheres Leben sie wieder einholt. Ein Bekannter weiß ...

Sheridan Grant steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Paul und fragt sich „ ist es das, was ich möchte?“. Die Entscheidung wird ihr abgenommen, als ihr früheres Leben sie wieder einholt. Ein Bekannter weiß Rat und so stellt sich Sheridan ihren Problemen und greift nach den Sternen.
Der Abschlussband von Neuhaus klärt einige offene Fragen aus den Vorgängerbänden und rundet die Serie ab. Allerdings flacht die Handlung nach dem furiosen Beginn, auch im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern, leicht ab. Sheridan findet ihr Glück in der Musik, doch leidet ihr Privatleben sehr darunter. Mir war das manchmal schon zu viel und zu langatmig mit der Musikbranche und dem Bruder, der als so unsympathisch dargestellt wird.
Ansonsten hat mir das Buch wieder gut gefallen, wenn manche Dinge auch etwas lapidar behandelt wurden. Vor allem das Ende hat es dann wieder in sich und es wird endlich aufgeklärt, was das ganze Buch schon wie ein Damoklesschwert über Sheridan stand. Sprachlich überzeugt das Buch wieder voll und ganz.
Dass die Reihe jetzt zu Ende ist finde ich nicht schlimm, denn alles ist geklärt, auch wenn das Ende so etwas offen bleibt.
Fazit: ein runder Abschluss der Reihe, allerdings für mich etwas langatmig und wenig spannend im Gegensatz zu den ersten Bänden.