Cover-Bild Wunderjahre
Band 2 der Reihe "Die Warthenberg-Saga"
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 379
  • Ersterscheinung: 06.10.2020
  • ISBN: 9782496701555
Izabelle Jardin

Wunderjahre

Was wir wurden

Eine starke Frau zwischen den Schatten der Vergangenheit und dem Aufbruch in eine hoffnungsvolle Zukunft: der bewegende zweite Band von Izabelle Jardins Familiensaga um die von Warthenbergs.

Während Westdeutschland ein Wirtschaftswunder erlebt, ringt Constanzes Tochter Eva im tristen Osten des geteilten Nachkriegsberlins um ihren Platz im Leben. Intelligent und energisch, wie sie ist, fällt es ihr nicht leicht, sich kritiklos den Regeln des neuen Systems zu unterwerfen. Als sie am 17. Juni 1953 mitten in den Volksaufstand hineingerät, fasst sie den Entschluss: Ihre Zukunft wird im Westen liegen!

Dort lernt sie den achtzehn Jahre älteren Wilhelm kennen. Eva ist hingerissen von seinem Charme, seiner Großzügigkeit und seiner Lebenslust. Sie erlebt eine leidenschaftliche Liebe und entwickelt eine ungewöhnliche Freundschaft zu Wilhelms resoluter Mutter Agnes, die Eva dringend brauchen wird. Denn Wilhelm ist ein Mann mit Vergangenheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2020

Großartiger Nachkriegsroman

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„...Aber es war nun nichts mehr zu ändern. Wahrscheinlich musste Gras über die Sache wachsen. So wie immer Gras über Dinge wachsen musste, an denen es nichts mehr zu drehen gab...“

Es sind die Worte ihrer ...

„...Aber es war nun nichts mehr zu ändern. Wahrscheinlich musste Gras über die Sache wachsen. So wie immer Gras über Dinge wachsen musste, an denen es nichts mehr zu drehen gab...“

Es sind die Worte ihrer Urgroßmutter Charlotte, die Eva wieder einmal durch den Kopf gehen. Es ist nicht das erste und sicher nicht das letzte Mal in der Geschichte der Familie.
Anfangs stand alles auf Neuanfang. Im Jahre 1949 hatte Constanze ihren Mann für tot erklären lassen. Mit Gordon und Eva war ein letzter Abschiedsbesuch in Berlin geplant. Während Constanze schon in der alten Wohnung war, kamen Gordon und Eva später. Es sollte für Eva ein Schock sein, als sie plötzlich ihrem Vater gegenüber stand. Das neue Leben zerplatzte wie eine Seifenblase. Für Constanze war die Entscheidung klar. Sie gehörte an Clemens` Seite. Und um Clemens zu schonen, wurde ein Lügengebäude aufgebaut, dass fortan ihr Leben prägen sollte.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Sie lässt die Jahre 1949 bis 1961 in ihrer Geschichte am Beispiel von Evas Leben lebendig werden, denn in diesem Band steht Eva im Mittelpunkt.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er passt sich gekonnt der Situation an. Sehr berührend sind die Momente der ersten Begegnung von Eva mit ihrem Vater. Er ist nicht mehr der Mann, der mit ihr als Kind gespielt hat. Es ist erst seine Stimme, die alte Erinnerungen wach ruft und sie in seine Arme treibt. Sophie, Evas Freundin, stellt fest:

„...Wir sind alle nicht mehr so, wie wir vor dem Krieg waren. Aber wir kommen wieder auf die Füße und müssen jetzt vergessen und nur noch nach vorn schauen...“

Das Leben im Osten Berlins ist nicht einfach. Trotz eines guten Abiturs wird Eva das Studium verweigert. Die Mutter kümmert sich um eine Lehrstelle in der Charitè. Selbst Charlotte ist der Meinung, dass Eva diese Ausbildung machen soll.
Währenddessen geht es für Charlotte und ihren Sohn Justus im Westen aufwärts. Natürlich hat ihr Leben auch Schattenseiten. Charlotte wird deutlich:

„...Dieser Geier! Ärgert sich schwarz, dass nicht die Kirche das Gut geerbt hat, sondern wir Parasiten aus dem Osten...“

Der nächste Einschnitt ist Charlottes Tod. Sehr berührend werden Evas Erinnerungen an die Kinderzeit in Ostpreußen wiedergegeben. Und für Eva beginnt nun ein neuer Lebensanschnitt. Sie bleibt im Westen und geht zum Studium nach Braunschweig. Die Eltern gehen zurück nach Berlin. Muss Eva das verstehen? Ihr Cousine sieht dies pragmatisch:

„...Die wollen nicht reden. Die wollen nur vergessen...“

Als sich Eva einer Gruppe Studenten anschließt, die sich im Segelflug ausbilden lassen, lernt sie den Fluglehrer Wilhelm kennen. Der wird ihr in ihrer schwersten Stunde zur Seite stehen. Auch über seine Vergangenheit erfahre ich einiges.
Es wechseln Zeiten des Wohlstandes und der Zufriedenheit mit Niederlagen und Neuanfang. Immer wieder gibt es Situationen, über die Gras wachsen muss. Vieles bleibt im Dunkeln der Familiengeschichte. Im Heute und Jetzt von Eva gibt es noch keine Antworten. Dafür ist die Zeit nicht reif. Der kalte Krieg überlagert alles. Wilhelm, der etliche Jahre älter ist und als Flieger im Krieg war, fasst das Dilemma seiner Generation so zusammen:

„...Es waren zum größten Teil keine Berufssoldaten, die da zigtausend Menschen auf dem Gewissen haben. Es waren Schneider, Beamte, Lehrer, Landwirte, Schuhmacher, Künstler […] Du kannst mir glauben, ich danke Gott jeden verdammten Tag, dass ich wenigstens nicht direkte Schuld auf mich geladen habe. Es muss furchtbar sein für ihr Gewissen, heute so tun zu müssen, als sei nichts gewesen...“

Deutlich wird, wie sich die Lebensverhältnisse im Westen bessern. Es beginnen die Jahre des Wohlstands. Unterschwellig aber zeigt sich, in wie vielen noch die alten Denkmuster schlummern. Auch Eva fragt sich, wie die Frauen, die im Krieg und danach das Leben in die eigene Hand nehmen mussten, sich nun erneut widerspruchslos den Männern unterordnen. Das dies bei ihr anders läuft, hat sie nicht zuletzt ihrer Schwiegermutter zu verdanken.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein vielschichtiger Roman und gleichzeitig ein großartiges Zeitgemälde, das Platz ließ für all die Verletzungen der Vergangenheit, mit denen nicht nur die Kriegsgeneration leben musste.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Neue Jahre

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"Wunderjahre" von Izabelle Jardin,

ist ein Buch welches uns eine Zeit voller Neubeginne und neuer Grenzen aufzeigt. Wir dürfen direkt an die Geschichte des ersten Bandes "Libellenjahre" anschließen. Der ...

"Wunderjahre" von Izabelle Jardin,

ist ein Buch welches uns eine Zeit voller Neubeginne und neuer Grenzen aufzeigt. Wir dürfen direkt an die Geschichte des ersten Bandes "Libellenjahre" anschließen. Der nahtlose Übergang hat mir sehr gut gefallen. In diesem Buch dürfen wir Eva begleiten, die zu beginn mit 16 Jahren eine eigene Meinung entwickelt auf dem Weg zur Erwachsenen Frau. Der Schreibstil in diesem Buch hat mir besser gefallen, als in Liebellenjahre, wir wurden als Leser mit in die Geschichte genommen. Sehr oft konnte ich anhand der Beschreibungen mitfühlen, wie es den Protagonisten rund um Eva ergeht.
Ebenfalls durfte hier die Entwicklung der frühen DDR sehr detailreich betrachtet werden. Mit guter Wortwahl kommt man so sehr gut in der Geschichte mit allen Veränderungen zurecht, da man sie verfolgen kann. Einige wenige Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen, allerdings ist dies wahrscheinlich der anderen Zeit geschuldet.
Alles in allem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und zusammen mit Teil ein "Liebellenjahre" kann man einen sehr guten Einblick in die Familie und ihre Entwicklung bekommen.



Zum Inhalt:
Gerade hat sich Eva in England eingelebt als sie sich in Deutschland von allen verabschieden will taucht ihr tot geglaubter Vater wieder auf. Damit soll sich alles verändern und Gordon zieht sich mit ihrem kleinen Bruder von Eva und ihrer Mutter Constance zurück. Mit den Jahren träumt Eva immer mehr von der Freiheit, doch ihre Eltern wollen um jeden Preis in der DDR bleibe. Erst als ihre Großmutter Charlotte verstirbt bekommt die Junge Eva die Chance nicht wieder in die DDR zurück zukehren. Eva fängt an zu studieren und sich mit ihrem Freund Jan ein Leben aufzubauen, doch ein Unfall soll noch einmal alles verändern.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Die Folgen des Krieges

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Der zweite Teil der Warthenberg-Saga schließt quasi nahtlos vom Zeitgeschehen an den ersten Teil an, den ich empfehle vorher zu lesen, um die Familiengeschichte besser zu verstehen. Im zweiten Teil steht ...

Der zweite Teil der Warthenberg-Saga schließt quasi nahtlos vom Zeitgeschehen an den ersten Teil an, den ich empfehle vorher zu lesen, um die Familiengeschichte besser zu verstehen. Im zweiten Teil steht Eva, die Tochter von Constanze, der Hauptperson aus dem ersten Teil, im Mittelpunkt und er erstreckt sich über den Zeitraum von 1949-1961, wobei Eva zu Beginn 16 Jahre alt ist. Der Krieg ist zu Ende und während im Westen das Wirschaftswunder beginnt, wird im Osten der DDR-Staat neu geschaffen. Was das für die Menschen dort bedeutet erfährt Eva sehr deutlich und beschließt der DDR den Rücken zu kehren.

Die Autorin Izabelle Jardin hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich völlig eintauchen lässt in die damalige Welt, wie es schon im ersten Band bei mir der Fall gewesen ist. Dieses Mal kann ich insbesondere Constanze, die mir im ersten Band wirklich ans Herz gewachsen ist, ganz oft so gar nicht verstehen oder sie in mich hineinfühlen, dafür ist mir Eva auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden sehr nahe. Vielleicht ist dies genau dies , was die damalige Zeit geprägt hat, es wird ganz vieles verschwiegen und es werden Entscheidungen getroffen, die von jüngeren Menschen nicht in Frage gestellt werden dürfen. Auch die Rolle der Frau, zu Kriegszeiten ein absolut selbständig denkendes Wesen - alleine fähig Entscheidungen zu treffen und das Überleben der Familie zu sichern - wird plötzlich von den heimkehrenden Männern scheinbar in Frage gestellt und von Gleichberechitigung ist wenig zu spüren. Eva erlebt einige Schicksalsschläge auf ihrem Weg, doch sie ist sehr willensstark und lässt sich nicht unterdrücken. Das Ende ist wie schon iim ersten Band ein Cliffhanger, der mich mit einer Menge Fragen und einer gewissen Ratlosigkeit zurücklässt - Tränen stehen mir in den Augen..... mir geht es damit genau wie Eva.

Fünf Sterne...... !!!

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Mitreißende Fortsetzung

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"Wunderjahre" ist nach "Libellenjahre" der zweite Band der Warthenberg-Saga. In dieser Fortsetzung steht Eva Rosanowski, die Tochter von Constanze von Warthenberg und ihrem Mann Clemens Rosanowski, im ...

"Wunderjahre" ist nach "Libellenjahre" der zweite Band der Warthenberg-Saga. In dieser Fortsetzung steht Eva Rosanowski, die Tochter von Constanze von Warthenberg und ihrem Mann Clemens Rosanowski, im Zentrum der Ereignisse. Eva freut sich darauf, endlich einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Doch dann sorgt das Schicksal dafür, dass ihr Leben eine unverhoffte Wendung nimmt. Obwohl sie versucht, sich mit ihrer Situation abzufinden, kann sie dem neuen System, das im Ostteil Berlins eingeführt wird, nur wenig abgewinnen. Für Eva wird schon bald klar, dass sie ihre Zukunftspläne nur in Westdeutschland verwirklichen kann. Doch auch dort meint es das Schicksal nicht immer gut mit ihr...

Der erneute Einstieg in die Saga gelingt beinahe mühelos. Denn der Autorin gelingt es hervorragend, kurze Rückblicke in die Ereignisse des ersten Teils so in die aktuelle Handlung einfließen zu lassen, dass man alles wieder präsent hat und dadurch den weiteren Verlauf genießen kann. 

Handlungsorte und Protagonisten werden so authentisch beschrieben, dass man beim Lesen sofort die passenden Bilder dazu im Kopf hat. Deshalb kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und beobachten, welchen steinigen Weg Eva vor sich hat. Obwohl das Schicksal oft zuschlägt, wirkt die Geschichte glaubwürdig und nicht übertrieben oder gar zu dick aufgetragen. Das liegt sicher mit an dem eindringlichen Schreibstil der Autorin, der dafür sorgt, dass man mit den Charakteren mitfiebert. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Die politischen Ereignisse der damaligen Zeit bilden außerdem eine glaubhafte Hintergrundkulisse, die zum Nachdenken und Erinnern anregt. 

Eine mitreißende Fortsetzung, die durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt. 

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Eine gigantische Fortsetzung

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Voller Spannung habe ich auf die Fortsetzung „Der Warthenberg-Saga“ gewartet. Denn am Ende des 1. Bandes „Libellenjahre“ hatte ich richtiges Gänsehautfeeling. Denn nun wurde das Leben von Constanze und ...

Voller Spannung habe ich auf die Fortsetzung „Der Warthenberg-Saga“ gewartet. Denn am Ende des 1. Bandes „Libellenjahre“ hatte ich richtiges Gänsehautfeeling. Denn nun wurde das Leben von Constanze und ihrer Tochter Eva von heute auf Morgen wieder auf den Kopf gestellt.
Die beiden leben ja im tristen Osten des geteilten Berlins und für Eva ist dies ein einziger Kampf. Sie hat eine gewisse Vorstellung von ihrem Leben, sie ist intelligent und ihr fällt es nicht leicht, sich kritiklos den Regeln des neuen Systems zu unterwerfen. Bei seltenen Besuchen ihrer Großmutter in Schleswig Holstein sieht sie, welches Wirtschaftswunder Westdeutschland erlebt. Und nach dem großen Volksaufstand am 17.Juni 1953, den sie hautnah erlebt, fasst Eva einen folgenschweren Entschluss. Sie geht in den Westen. Hier lernt sie den achtzehn Jahre älteren Wilhelm kennen. Wilhelm ist ihr rettender Anker. Er ist äußerst charmant, großzügig und versprüht eine unglaubliche Lebenslust. Auch mit seiner Mutter Agnes verbindet Eva eine ganz besondere Freundschaft. Doch auch Wilhelm hat eine Vergangenheit…..
Wow! Ein absoluter Pageturner. Ich stand beim Lesen von der ersten bis zur letzten Seite unter Strom. Der Spannungsbogen war wieder einmal gigantisch und der Schreibstil der Autorin ist einfach wieder spitzenmäßig. Vor meinem inneren Auge läuft die packende Lektüre wie ein Film ab. Ich befinde mich in Ostberlin, in der kargen Wohnung von Constanze und Eva. Sehe den überraschten, auch unglaublichen Gesichtsausdruck vor mir als ein Wunder geschieht. Spüre förmlich Evas Enttäuschung, denn ihre Zukunft liegt plötzlich wie ein Trümmerhaufen vor ihr. Doch Eva ist eine Kämpfernatur und verfolgt ihr großes Ziel, sie will studieren und das ist nur im Westen möglich. Sie entschließt sich zu diesem mutigen Schritt. Toll fand ich auch, wie ihr Onkel Justus unterstützt hat. Und außerdem gab es noch einen ganz besonderen Menschen, der aus der Ferne über Eva gewacht hat. Beim Lesen wurde ich von vielen Emotionen übermannt. Hatte oft feuchte Augen, denn das Leben von Eva und ihrer Familie hat mich tief berührt. Wie viel Schmerz und Leid kann ein Mensch eigentlich ertragen? Aber Eva ist eine Kämpfernatur und Wilhelm ist auch ein einzigartiger Mensch, auch wenn er ein Geheimnis mit sich rumträgt. Die Autorin bringt uns mit diesem herausragenden Roman auch längst vergangene Geschichte wieder nahe. Und das bewegende Ende des Buches hat bei mir für Gänsehautfeeling gesorgt.
Für mich ein Meisterwerk – ein absolutes Lesehighlight. Eine Geschichte, die unter die Haut geht und einen nicht mehr loslässt. Gerne vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne. Auch das Cover ist wieder ein Hingucker und passt wunderbar zur Lektüre.

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