Cover-Bild Das letzte Licht des Tages
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783426227121
Kristin Harmel

Das letzte Licht des Tages

Roman. Die dramatische Résistance-Geschichte einer französischen Familie bei Ausbruch des 2. Weltkriegs
Veronika Dünninger (Übersetzer)

Eine grausame Zeit, ein schrecklicher Fehler und die Hoffnung auf Vergebung:
»Das letzte Licht des Tages« von Bestseller-Autorin Kristin Harmel erzählt eine ebenso gefühlvolle wie dramatische Familiengeschichte aus Frankreich zur Zeit des 2. Weltkriegs

Frankreich 1940: Als Inés herausfindet, dass ihr Ehemann auf dem Weingut der Familie Flüchtlinge und Waffen für die Résistance versteckt, ist auch sie gezwungen, eine Seite zu wählen. Inés schließt sich dem Widerstand an – und begeht einen schrecklichen Fehler, der das Leben aller auf dem Weingut für immer verändert.
Jahrzehnte später begleitet die junge Amerikanerin Liv ihre exzentrische Großmutter auf eine Reise nach Frankreich. Vom Weingut Chauveau fühlt Liv sich wie magisch angezogen – auch, weil sie spürt, dass ihre Großmutter nicht zufällig hierher wollte. Mithilfe des sympathischen Anwalts Julien Cohn beginnt Liv, die Geschichte des Weinguts zu erforschen. Ihre Recherchen führen sie zurück in die dunkelste Zeit des 2. Weltkriegs, zu einer Geschichte von Liebe und Verrat – und der Hoffnung auf Vergebung.

Die amerikanische Bestseller-Autorin Kristin Harmel knüpft mit dieser ebenso tragischen wie wunderschönen Familien- und Liebesgeschichte während des 2. Weltkriegs nahtlos an ihren größten Erfolg »Solange am Himmel Sterne stehen« an: Gefühlvoll, wendungsreich und atmosphärisch dicht erzählt, wird »Das letzte Licht des Tages« alle begeistern, die große historische Romane über das 20. Jahrhundert lieben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2020

Résistance ...

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In meinem Garten färben sich zur Zeit die Weinranken wunderschön in leuchtenden Farben. Abends, vor dem Kamin, genieße ich gerne ein Glas Wein oder hin und wieder auch ein Glas Sekt mit meinem Lieblingsmenschen. ...

In meinem Garten färben sich zur Zeit die Weinranken wunderschön in leuchtenden Farben. Abends, vor dem Kamin, genieße ich gerne ein Glas Wein oder hin und wieder auch ein Glas Sekt mit meinem Lieblingsmenschen. Später greift jeder zu seinem Buch und liest bei Kerzenlicht. Sehr gemütlich, kann ich euch berichten ☺. Mein neuester Roman „Das letzte Licht das Tages“ von der Bestseller-Autorin Kristin Harmel passt thematisch perfekt zur Szenerie. Das Cover ist hübsch und ansprechend gestaltet. Weinlaub in grün und rot, Ranken mit kleinen „Kringeltrieben“ sowie kräftige, dunkellilablaue Weintrauben. Der Titel ist in leichter Champagneroptik erhaben aufgetragen, was den taktilen Reiz anspringen lässt und beim Zugreifen angenehm auffällt. Der Klappentext ist sehr ergreifend geschrieben und passt inhaltlich super in mein Lesebeuteschema, da ich einen Faible für dramatische Familiengeschichten habe. Die Protagonisten, Inés, Michel, Grandma Edith, Liv sowie Julien sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Jedes Kapitel ziert (mal rechts, mal links) eine Weintraubenranke, was mir optisch gut gefällt. Der Plot gliedert sich in zwei zeitversetzte Handlungsstränge, die später von Harmel wie bei einer Helix gekonnt zusammengeführt werden und Sinn ergeben. Der Roman hat es in sich, daher empfehle ich, mehr als ein Päckchen Taschentücher bereitzulegen, falls ihr wie ich mitfiebert und leidet. Und ich hoffe inbrünstig, dass solche Zeiten nie wieder kehren und das wir einträchtig und in Frieden miteinander auskommen, zumal ich die Franzosen, ihr Land und ihre Kultur sehr, sehr liebe und dort gerne meine Urlaube mit meinem Liebsten verbringe.
Der Plot spielt auf einem Weingut, in der Champagne, zur Zeiten der Résistance. Besonders tragisch wird der Widerstand gegen den Nationalsozialismus, während des Zweiten Weltkrieges anhand dieser dramatischen Geschichte in Frankreich geschildert. Glaubhaft und authentisch wird der Plot durch die sehr gute Wortwahl und Beschreibungen der Autorin. Da wundert es auch nicht weiter, dass die Kulisse nicht nur zwischen den Weinreben, sondern auch in dunklen und feuchten Kellnern spielt. Packend und unter die Haut gehend wird so das Gut zum Spielplatz aufregenster Geschehnisse. Anfangs waren es nur wenige tausend Menschen, die die deutsche Besetzung nicht erdulden wollten. Der Widerstand und seine Bewegung wurden im Verborgenen nach und nach aufgebaut. Erschwert durch die Wehrmacht und zahlreiche Sabotageakte, war das Verstecken von Flüchtlingen und das Ansammeln von Waffen für die Widerstandskämpfer lebensgefährlich. Die Autorin gibt tiefe Einblicke, mischt Fiktion mit tatsächlichen Geschehnissen und kreiert so einen Roman, der wie ein guter Champagner fein, leicht perlend sowie kribbelnd im Abgang ist und mir sehr gefallen hat, trotz der dramatischen Ereignisse.


Inhalt:
Eine grausame Zeit, ein schrecklicher Fehler und die Hoffnung auf Vergebung:
»Das letzte Licht des Tages« von Bestseller-Autorin Kristin Harmel erzählt eine ebenso gefühlvolle wie dramatische Familiengeschichte aus Frankreich zur Zeit des 2. Weltkriegs

Frankreich 1940: Als Inés herausfindet, dass ihr Ehemann auf dem Weingut der Familie Flüchtlinge und Waffen für die Résistance versteckt, ist auch sie gezwungen, eine Seite zu wählen. Inés schließt sich dem Widerstand an – und begeht einen schrecklichen Fehler, der das Leben aller auf dem Weingut für immer verändert.
Jahrzehnte später begleitet die junge Amerikanerin Liv ihre exzentrische Großmutter auf eine Reise nach Frankreich. Vom Weingut Chauveau fühlt Liv sich wie magisch angezogen – auch, weil sie spürt, dass ihre Großmutter nicht zufällig hierher wollte. Mithilfe des sympathischen Anwalts Julien Cohn beginnt Liv, die Geschichte des Weinguts zu erforschen. Ihre Recherchen führen sie zurück in die dunkelste Zeit des 2. Weltkriegs, zu einer Geschichte von Liebe und Verrat – und der Hoffnung auf Vergebung.

Die amerikanische Bestseller-Autorin Kristin Harmel knüpft mit dieser ebenso tragischen wie wunderschönen Familien- und Liebesgeschichte während des 2. Weltkriegs nahtlos an ihren größten Erfolg »Solange am Himmel Sterne stehen« an: Gefühlvoll, wendungsreich und atmosphärisch dicht erzählt, wird »Das letzte Licht des Tages« alle begeistern, die große historische Romane über das 20. Jahrhundert lieben.

Die Autorin:
Kristin Harmel ist Autorin und Journalistin. Mit dem Überraschungsbestseller Solange am Himmel Sterne stehen landete sie ihr sensationelles Debüt in Deutschland und verzauberte auch weltweit ihre Leser. Ihr neuer Roman Über uns der Himmel erzählt wieder eine bewegende Geschichte von Liebe und Verlust, die diesmal die jüngere Vergangenheit mit einbezieht. Kristin Harmel lebt mit ihrem Mann in Orlando, Florida.

Weitere Bücher:
Über uns der Himmel, Heute fängt der Himmel an, Solange am Himmel Sterne stehen.
Fazit: 5**** Der Roman „Das letzte Licht des Tages“ ist im Knaur Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 384 lesenswerte Seiten und erzählt eine dramatische Familiengeschichte.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Liv erfährt hier die dramatische Wahrheit ihrer Herkunft

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MEINE MEINUNG
Das Buch beginnt im Jahr 1940 mit der Erzählung von Ines und mit der bevorstehenden Invasion der Deutschen in Frankreich. Ines und ihre Ehemann hatte ein Weingut in Frankreich. Ines hat ihre ...

MEINE MEINUNG
Das Buch beginnt im Jahr 1940 mit der Erzählung von Ines und mit der bevorstehenden Invasion der Deutschen in Frankreich. Ines und ihre Ehemann hatte ein Weingut in Frankreich. Ines hat ihre Eltern schon früh verloren und die Familie ihrer besten Freundin Edith haben sie dann bei sich aufgenommen.

Im Jahr 2019 lesen wir dann von Olivia, die Liv genannt wird. Die 41 jährige wird nach 12 Jahren Ehe plötzlich geschieden, weil Eric, ihr Ehemann hatte schon die nächste Frau am Start.
Da kommt Edith, ihre Großmutter aus Frankreich zu ihr um sie nach Frankreich zu holen.

Dort erfährt Liv dann so einiges von ihrer Großmutter und sie lernt sie endlich mal etwas besser kennen. Hier merkt sie schnell, das sie eigentlich überhaupt nichts von ihrer Großmutter weiß.

Dieses Buch ist so emotional und die beiden Erzählstränge fügen sich schicksalsbehaftet zusammen.
In den 40 er Jahren zu Kriegszeiten passieren viele schlimme Dinge und Ines, Celine und auch Edith kämpfen auf ihre Weise gegen den Krieg und ihre Gefühle. Da schlägt aber auch dann das Schicksal und auch ein klein wenig die Eifersucht und die Wut unüberlegt und grauenhaft zu.
Das alles geht einem sehr ans Herz und man leidet mit den Protagonisten mit.

Edith erzählt Liv einiges über ihre Herkunft und nun weiß man auch genau, was geschehen ist und wer Liv wirklich war.
Das alles, was man hier liest ist so emotional, so grandios und so stimmgewaltig. Das ganze geht einem so ans Herz und da kullern schon mal die ein oder anderen Tränen beim lesen. Das möchte man nicht erleben und man ahnt, wie schlimm das alles für Edith gewesen sein muss.

Von mit gibt es hier auf jeden Fall die vollen 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Diese Geschichte muss man einfach lesen, um zu sehen, was im Krieg alles so passieren kann. Eine Geschichte, die sehr bewegt und die einen wirklich in eine gewisse Schockstarre versetzt, als man alles erfährt.

Bluesky_13
Rosi

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Dunkle Geheimnisse in der Vergangenheit

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Verortet ist diese große Familiengeschichte in der Champagne zwischen Weinbauern und Champagnerherstellern. »Das letzte Licht des Tages« von Kristin Harmel ist ein Familiendrama in Frankreich zur Zeit ...

Verortet ist diese große Familiengeschichte in der Champagne zwischen Weinbauern und Champagnerherstellern. »Das letzte Licht des Tages« von Kristin Harmel ist ein Familiendrama in Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Der Einstieg in die Handlung erfolgt im Jahre 2019 in New York. Liv ist gerade geschieden und weiß mit sich und dem Leben nichts anzufangen. Da braust ihre Großmutter Grandma Edith bei ihr herein und entführt sie nach Frankreich. Von Paris aus fährt Grandma mit ihr in die Champagne, weil sie dort noch Vieles zu erledigen hat. Schließlich ist Grandma 99 Jahre alt, noch rüstig und Champagner trinkend, ein wahres Energiebündel im Gegensatz zur gerade geschiedenen Liv.

In einem großen Familienroman geht es immer Geheimnisse und nicht ausgesprochene Tatsachen in der Vergangenheit der Familie. So ist es auch hier. Insgesamt werden die Schicksale von drei Frauen geschildert. Liv ist eine davon, deren strank in der Gegenwart spielt. Die anderen beiden Protagonistinnen sind Inés und Céline. Ihre beiden Geschichten liegen in der Vergangenheit und beginnen etwa im Jahre 1940. Inés fühlt sich grundsätzlich falsch verstanden von ihrem Mann, dem Besitzer des Champagnerhauses Chauveau. Die Beziehung zu seiner Ehefrau wird mit der Besetzung durch die deutschen Nazis immer kälter und spröder. Céline ist die Frau des Kellermeister. Sie ist Jüdin, aber immerhin in Frankreich geboren, eigentlich ist sie Halbjüdin, was für die Nazis aber kaum eine Rolle spielte. Auch sie fühlt sich von ihrem Ehemann, dem Freund und Angestellten des Inhabers nicht geliebt.
Das letzte Licht des TagesDas letzte Licht des Tages

Es sind also drei Protagonistinnen, drei separate Geschichten und Lebensläufe, die letztendlich doch alle zusammenführen. Montiert hat Kristin Harmel dies ganz strikt in solch einer Einteilung. Es gibt reihum immer ein Kapitel Liv, ein Kapitel Inés und ein Kapitel Céline. Da die Geschichten von Inés und Céline zur selben Zeit spielen, erlebt man beim Lesen stets eine andere Perspektive des Geschehens. Es ist spannend und bezaubernd, wie sich die Kapitel Seite für Seite zu einem großen Ganzen zusammenfügen und am Ende ein stimmiges Bild ergeben, was man vorher so erwartet hatte.

Neben dem Drama der Familien gibt es viele historische Informationen zur Besatzung durch die Deutschen, zum Widerstandskampf und zur Herstellung von Champagner. Das sind Informationen, die ich bei historischen Romanen so liebe. Zwar zählt dieser Roman wegen seines Handlungsstrangs in der Gegenwart nicht zu den reinrassigen historischen Romanen, aber ich würde ihn dennoch dort einordnen.

Ein verbindendes Element zwischen dem Geschehen aller Geschichten ist Grandma Edith. Sie hat ein sehr hohes Alter und war 1940 die beste Freundin von Inés. Und sie zeigt ihrer Enkelin Liv die Orte der Vergangenheit. Während sie dies tut, entwickelt sich die wohl romantischste Liebesgeschichte überhaupt. Denn es wird höchste Zeit, das Liv endlich ihren schrecklichen Ex-Mann vergisst.

Neben all der vielen kleinen und großen Geschichten schaffen es die Autorin (und ihre Übersetzerin) so viele kluge Sätze einzustreuen, dass man sich am liebsten alle als Zitate heraus notieren möchte (mit Quellenangabe versteht sich).

Ein wundervoller Roman, den man langsam auf sich einwirken lassen, den man nicht überstürzt lesen sollte. So, wie man französische Weine genießt, sollte man auch den Roman »Das letzte Licht des Tages« von Kristin Harmel genießen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2020

Veröffentlicht am 10.02.2023

„Leben heißt Entscheidungen treffen und die Konsequenzen tragen.“ Paul Coelho

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Ich mag die Romane von Kristin Harmel und greife daher bei Neuveröffentlichungen quasi blind zu. Aufgrund eines Hinweises im Vorfeld der Lektüre, habe ich den Klappentext nicht gelesen. Das hatte den Vorteil, ...

Ich mag die Romane von Kristin Harmel und greife daher bei Neuveröffentlichungen quasi blind zu. Aufgrund eines Hinweises im Vorfeld der Lektüre, habe ich den Klappentext nicht gelesen. Das hatte den Vorteil, dass ich nicht wusste, wohin mich die verschiedenen Handlungsstränge führen würden.

Das sich die Handlung auf zwei Zeitebenen mit Schauplatz Frankreich erstreckt, ist mir vom Kauf dann doch im Gedächtnis geblieben. Im Gegensatz zu ähnlichen Romanen, habe ich den Geschehnissen der Neuzeit diesmal – sehr zu meiner Überraschung – den Vorzug gegeben. Dabei nehmen diese leider nur etwa ein Drittel der knapp 400 Seiten ein. Die Haupthandlung erstreckt sich zu Beginn der 40er Jahre auf einem Gut in der von den Deutschen besetzten Champagne. Im Vordergrund stehen zwei Ehepaare: Inès und Michael Chauveau, die Besitzer von Maison Chauveau, sowie deren angestellter Kellermeister Théo Laurent mit Ehefrau Céline. Der anfängliche Zusammenhalt bekommt nach und nach Risse und es beginnt ein Kampf um Vertrauen, Verrat und Schuld. (Falsche) Entscheidungen werden getroffen – mit weitreichenden Folgen…

Die aktuelle Handlung erstreckt sich hauptsächlich auf wenige Tage im Juni 2019. Liv Kent ist frisch geschieden als ihre 99-Jährige Großmutter Edith in New York auftaucht und sie kurzerhand in ihre Heimat Frankreich mitnimmt. Die exzentrische und wohlhabende Dame entpuppt sich als Bindeglied zu den Geschehnissen der Vergangenheit und wirft mit ihrem distanzierten Verhalten nicht nur bei ihrer Enkelin Fragen auf. Was verbindet Edith mit den Bewohnern von Maison Chauveau während der Besatzungszeit?

Ich habe diesmal ungewöhnlich lange gebraucht, um mit dem Buch und seinen Protagonisten warm zu werden. Vor allem die raumgreifende Handlung der Vergangenheit konnte erst spät mein Interesse wecken. Zum Punktabzug haben außerdem plötzliche Verhaltensweisen bzw. –änderungen beigetragen. Es ist mit Sicherheit nicht mein Lieblingswerk von Kristin Harmel, jedoch hat sich vor allem im letzten Drittel ihr Talent für spannende Verwicklungen erneut gezeigt. Dank ihres flüssigen Schreibstils hat sich das Buch doch noch als emotionaler Roman herausgestellt. Der Originaltitel „The winemaker’s wife“ ist aus meiner Sicht treffender gewählt als die deutsche Variante, die nur wenig Bezug zu der Geschichte erkennen lässt. Auch den Klappentext finde ich im Nachhinein eher ungenau als allzu preisgebend, denn das Hauptaugenmerk liegt nicht auf der Résistance

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Vergangenheitsbewältigung

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Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In dem Vergangenheitsstrang erleben wir Ines, die seit fast einem Jahr mit dem Weingutbesitzer Michel verheiratet ist. Michels Urgroßvater hatte unter dem Anwesen ...

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In dem Vergangenheitsstrang erleben wir Ines, die seit fast einem Jahr mit dem Weingutbesitzer Michel verheiratet ist. Michels Urgroßvater hatte unter dem Anwesen ein Geflecht von Kellern angelegt. Nach dem Frankreich Deutschland den Krieg erklärt hat, versteckten sie in den geheimen Kellerräumen Kisten mit Wein, Champagner und Wertsachen. Als nach der Mobilmachung die Arbeitskräfte knapp wurden, musste Ines mit zufassen, was ihr nicht gut gelang. Michel gab Ines immer das Gefühl unwichtig zu sein und vertraute mehr Céline, der Frau des Kellermeisters. Nach außen hielt er sich an die Vorschriften, aber insgeheim versteckte er Flüchtlinge und Waffen für die Résistance. Doch dann begeht Ines einen folgenschweren Fehler, der das Leben aller verändert.
Im Gegenwartsstrang treffen wir auf Liv. Ihr Ehemann Eric hat sich von ihr nach 12 Ehejahren getrennt. Vor einem Jahr hat Eric Liv geraten ihren Job aufzugeben, doch dies war ein Fehler, denn jetzt steht sie vor dem Nichts. Zum Glück hat sie ihre Grandma Edith, die sie von New York nach Paris holt. Nachdem Liv sich einige Tage in Paris aufgehalten hat, reist sie mit Grandma Edith und dem jungen Anwalt Julien Cohn nach Reims. Liv ist erpicht darauf zu erfahren, was sie hier eigentlich taten. Die Reise führt sie in die Vergangenheit des Weinguts Chauveau. Stück für Stück erfährt Liv mehr über die dramatische Geschichte ihrer Familie.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Wieder bedient sich Kristin Harmel verschiedener Schicksale zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Sehr deutlich wird erkennbar wie es den Menschen im Krieg erging; was diese Zeit mit ihnen machte und was es für sie bedeutete. Der Spannungsbogen steigert sich sehr langsam, bis er im letzten Drittel den Höhepunkt erreicht. Die beiden Zeitstränge wechseln sich ab, dies ist gut erkennbar in den Überschriften. Gleichzeitig wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Jeweils von Inès und Céline, sowie in der Gegenwart von Liv, so dass die Geschichte hautnah erlebbar wird, gleichwohl weiß man teilweise als Leser mehr wie die Protagonisten.
Obwohl ich zu Beginn die Beschreibungen der Champagnerherstellung etwas zu ausschweifend fand, hat mich doch insgesamt die Geschichte, gerade im letzten Drittel gepackt. Ein emotionaler Roman, der mich am Ende noch überraschen konnte.

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