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Veröffentlicht am 02.12.2020

Die Rabentochter

Die Rabentochter
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Der Psychothriller „Die Rabentochter“ stammt aus der Feder von Karen Dionne. Dies war mein erstes Buch von der Autorin und man kann dieses Werk ohne Vorkenntnisse lesen. Nach meinem Wissenstand ist dies ...

Der Psychothriller „Die Rabentochter“ stammt aus der Feder von Karen Dionne. Dies war mein erstes Buch von der Autorin und man kann dieses Werk ohne Vorkenntnisse lesen. Nach meinem Wissenstand ist dies ein Einzelband.

Klappentext:
Fünfzehn Jahre ist es her, dass die damals 11-jährige Rachel Cunningham ihre Mutter erschoss. Ein tragischer Unfall – so ihre Erinnerung. Seither lebt Rachel freiwillig in einer psychiatrischen Klinik, ohne ihre Schuldgefühle je überwunden zu haben. Doch Trevor Lehto, ein Bekannter und angehender Journalist, möchte für eine Reportage mehr über den damaligen Fall herausfinden. Auch in Rachel erwacht der Wunsch, sich endlich der ganzen Wahrheit zu stellen. Wild entschlossen verlässt sie die Klinik und fährt zu ihrer Tante Charlotte und ihrer Schwester Diana, die im Elternhaus von Rachel und Diana leben, einem herrschaftlichen Jagdhaus. Damit begibt sich Rachel jedoch in höchste Gefahr, denn die beiden hüten ein tödliches Geheimnis ...

Bisher hatte ich noch kein Buch von Karen Dionne gelesen. Der Klappentext zu „Die Rabentochter“ klang sehr vielversprechend und gerne lese ich mal einen Krimi oder Thriller zwischendurch. Daher habe ich mich an dieses Buch herangewagt, ohne irgendwelche Erwartungen.
Die Autorin Dionne hat einen flüssigen Schreibstil, gekonnt schafft sie es, eine packende Atmosphäre zu erschaffen. Auch das Setting hat mir zugesagt. Eine abgelegene Jagdhütte, fernab von jeder Zivilisation – ohne Telefon, an so einem Ort leben die beiden Wildbiologen mit ihrer Familie– dies klingt nach einem vielversprechenden Ort für einen packenden Psychothriller. Dionne schafft es, mich mit ihren Stil zu packen, gekonnt baut sie Spannung auf. Manche Ereignisse sind leichter vorhersehbar, man ahnt, wie es weitergehen oder auch ausgehen mag. Dennoch möchte man die genauen Zusammenhänge erfahren, sodass dies der Spannung keinem Abbruch tut. Gut gefallen haben mir auch die gekonnten Beschreibungen der Natur. Die abgelegene Hütte und auch das angrenzenden Waldstück wird gekonnt beschrieben, ich konnte mir alles vor meinem geistigen Auge vorstellen und zu gerne hätte ich zusammen mit Jenny die Bären beobachtet oder die Geheimnisse des Waldes erkundet. Auch bin ich gut in das Buch hereingekommen, man ist sofort mitten im Geschehen. Auf den ersten Seiten lernt man die Protagonistin Rachel kennen. Sie denkt, dass sie ihre Mutter vor vielen Jahren als kleines Mädchen ermordet hat. Daraufhin hat sie sich selbst in die psychiatrische Klinik eingewiesen. Man bekommt einen Einblick in den Alltag ihres Lebens, die Hürden die sie meistern muss und wie sie sich mit der Tatsache arrangiert hat, dass sie ihre Mutter getötet hat. Mir hat ihre Charakterdarstellung gefallen. Sie hat sich ihrem Umfeld in der Klinik angepasst und versucht, da ihren Weg zu gehen. Doch ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als ein junger Journalist zu den damaligen Ereignissen interviewen will. Rachel kommen Zweifel auf, die beiden begeben sich auf eine Aufklärungsmission. Dabei lernen wir die Schwester Diana und auch die Tante Charlotte. Besonders die Darstellung von Diana fand ich vielseitig und sehr interessant. Ihre Szenen waren immer sehr spannend und haben dem Buch eine gewisse Unvorhersehbarkeit verliehen.
Gekonnt wird hier auch der Perspektivenwechsel eingesetzt. Zum einen wird die Gegenwart aus der Sicht von Rachel erzählt. Dann gibt es aber auch noch einen Strang aus der Vergangenheit. Hier erzählt ihre Mutter Jenny – eingesetzt wird bei einem prägenden Ereignis. Der Nachbarsjunge wird tot im Pool aufgefunden und Jenny hat den Verdacht, dass ihre Tochter Diana in irgendeiner Weise involviert ist. Wir erfahren, wie sie in diese abgelegene Hütte ziehen, wie die Eltern ihren Tätigkeiten als Wildbiologen nachgehen und wie die Kindheit von Diana dann aussieht. Auch erfahren wir aus erster Hand, wie Jenny von ihrer Schwangerschaft erfährt und daraufhin Rachel in dieses Familienleben Einzug findet. Mir persönlich hat der Vergangenheitsstrang gut gefallen. Wir erfahren mehr über das anscheinend idyllische Familienleben und das nicht immer alles so ist, wie man vielleicht auf den ersten Blick vermuten würde. Der Leser kann die genauen Zusammenhänge der damaligen Tat erfahren, wie es dazu gekommen ist. Die dramatische Familiengeschichte wird packend aufgegriffen und dabei liest man einiges über die Abgründe der Menschheit.

Insgesamt hat die Autorin Karen Dionne mit „Die Rabentochter“ einen spannenden Psychothriller geschrieben, einen richtigen Page- Turner, den ich nur ungern wieder aus der Hand legen wollte. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben, weil mir persönlich noch das gewisse i- Tüpfelchen gefehlt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2020

Die Blume der Finsternis

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Die Autorin P. M. Freestone hat mit ihrem Debütroman „Shadowscent – Die Blume der Finsternis“ den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe geschrieben. Dabei entführt sie in eine Welt voller Gerüche und Düfte. ...

Die Autorin P. M. Freestone hat mit ihrem Debütroman „Shadowscent – Die Blume der Finsternis“ den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe geschrieben. Dabei entführt sie in eine Welt voller Gerüche und Düfte. Und führt die Leser dabei in das ein oder andere Abenteuer, zusammen mit den Protagonisten Ash und Rakel.

Klappentext:
Ausgerechnet am Blütenmond passiert in den geheimen Gärten der Hüterin der Düfte die Katastrophe: Der Kronprinz, der gerade erst angereist war, liegt vergiftet am Boden. Rakel, der armen Dienerin mit einem besonderen Talent für Düfte, und Ash, dem Leibwächter des Prinzen, fällt die eigentlich unlösbare Aufgabe zu, das rettende Gegenmittel zu finden. Dafür müssen die beiden kryptischen Geheimnisse aus uralten Zeiten entschlüsseln und ihre eigenen verborgenen Wahrheiten erkennen …

Der Klappentext hat ansprechend geklungen und auch die Meinungen zu diesem Fantasy- Buch waren durchweg positiv gewesen, sodass meine Neugier geweckt wurde.
Der Schreibstil von Freestone ist recht angenehm, sie schafft es, ein packendes Setting zu gestalten. Die Welt, die sie sich ausdenkt, ist recht komplex und voller Details. Das Worldbuilding ist vielseitig und besticht durch seine Komplexität. Hervorzuheben ist, dass die Düfte von diversen Naturstoffen und ihrer Weiterverarbeitungen eine wichtige Rolle spielen. In allen Bereichen des Lebens sind sie von Bedeutung und auch für die Menschen sind Aromen essentiell. Es ist wirklich interessant zu lesen, was für eine wichtige Rolle Düfte in einer Welt spielen kann, dass es sich in alle Lebenslagen ausbreitet. Auch die Mythologie ist recht vielschichtig. Doch leider fehlen mir hier ein paar erklärende Worte. Ein bisschen mehr Hintergrundwissen hätte hier gut getan, damit der Leser einen besseren Einblick in die Mythen oder auch die Geschichte dieser Welt bekommt und es somit auch besser verstehen kann.
Das Fantasybuch wird aus mehreren Perspektiven erzählt, dabei lernt man die beiden Protagonisten Ash und Rakel besser kennen, kann ihre Gedanken besser nachvollziehen und erfährt, was sie motiviert, was ihnen wichtig ist. Rakel ist ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Sie lebt mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf und pflegt diesen. Er hat eine schwere Kriegsverletzung, sodass Rakel um ihr Überleben kämpfen muss. Rakel scheint soetwas wie eine perfekte Nase zu haben. Sie hat ein gutes Gespür für die Gerüche und auch die Bearbeitung und Konservierung von diesen gehört zu ihren Talenten. Auch Ash kommt aus ärmlichen Verhältnissen und hatte eine schwierige Kindheit, hat es aber mittlerweile bis zu einem Vertrauten vom Prinzen geschafft, er ist sein Leibwächter und auch sein Freund. Obwohl sie aus relativ ähnlichen Verhältnissen kommen, sind ihre Leben doch sehr unterschiedlich. Sie haben andere Erfahrungen gemacht, mussten andere Hürden meistern. Die Charakterdarstellung und auch die Entwicklung finde ich in diesem Buch gelungen. Man lernt diese zu Beginn kennen, erfährt ihren Standpunkt und ihre Beweggründe und kann aus erster Hand lesen, wie sie Abenteuer und Schwierigkeiten meistern, wie sie daran wachsen. Auch die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten finde ich gelungen. Sie lernen sich langsam kennen, der Start war dabei nicht gerade sehr gelungen. Sie nähern sich langsam an und wachsen dabei zu einem stärkeren Team heran. Jeder hat seine Fähigkeiten und sie müssen lernen, sich dabei auf den anderen zu verlassen.
Zu Beginn muss man sich erst einmal an die Geschichte, die Welt und auch die Charaktere gewöhnen. Den Einstieg empfand ich als etwas ungünstig. Als Leser wird man in diese fremdartige Welt hineingeworfen und muss die Personen kennen lernen, dabei muss man sich an diese fremdartige Situation gewöhnen. Auch die wichtige Rolle der Düfte ist zu Beginn etwas ungewohnt, da musste ich mich persönlich erst reinlesen.
Im Fokus der Handlung besteht die Suche nach den Zutaten. Es werden die einzelnen Zutaten von einem Gegenmittel gesucht, dabei sind diese in einem sehr nebulösen Rätsel benannt wurden. Ash und Rakel müssen dabei in die entlegenen Ecken des Landes reisen und die verschlüsselten Hinweise entwirren. Mir persönlich war diese Suche zu unkompliziert, ohne große Schwierigkeiten meistern die beiden diese abenteuerliche Reise. Hier wurde viel Potential verschenkt, man hätte diese besser und vielseitiger gestalten können.
An der Story hat mir vor allem der Showdown gefallen. Hier erfährt man endlich mehr, die genauen Hintergründe. Man bekommt die Zusammenhänge geliefert, wieso all dies geschah. Es spitzt sich alles zu und schlussendlich bekommt man endlich eine Erklärung über die Ursache.

Insgesamt hat P.M. Freestone mit „Shadowscent – Die Blume der Finsternis“ einen soliden Reihenauftakt geschrieben. Ein interessantes Worldbuilding und eine gelungene Charakterentwicklung. Dennoch wurde meiner Meinung nach in der Story Potential verschenkt. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 22.10.2020

Das Schattentor

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Mit „Ministry of Souls – Das Schattentor“ hat der Autor Akram El- Bahay ein Fantasy- Buch geschrieben, in dem Geister und auch das Leben nach dem Tod eine wesentliche Rolle spielen. „Das Schattentor“ ist ...

Mit „Ministry of Souls – Das Schattentor“ hat der Autor Akram El- Bahay ein Fantasy- Buch geschrieben, in dem Geister und auch das Leben nach dem Tod eine wesentliche Rolle spielen. „Das Schattentor“ ist ein Reihenauftakt, in welcher Jack, Oz und Prinzessin Naima im Mittelpunkt stehen.

Klappentext:
London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman Jack will sich endlich im Außeneinsatz beweisen. Sein erster Auftrag führt ihn ausgerechnet auf das Gelände des Buckingham Palace. Dort wurde eine arabische Gesandtschaft ermordet. Jack soll den Tatort von ihren Geistern befreien — und entdeckt, dass Naima, die Tochter des Emirs, noch lebt. Als er ihr helfen will, wird er von einem schattenartigen Biest angegriffen. Um Naima zu schützen, befördert Jack sie in die Zwischenwelt! Und bricht damit eine der wichtigsten Regeln der Soulmen.

Ich habe aus der Feder von Akram El- Bahay schon einige Bücher gelesen. Ich kenne sowohl einige seiner Kinder- und Jugendbücher, aber besonders seine „Flammenwüste“- Reihe kann ich wärmstens empfehlen. Da ich seine Bücher bisher durchweg gelungen fand und jedes mich auf seine Art begeistern konnte, waren meine Erwartungen an dieses Buch sehr hoch und auch die Leseprobe war sehr vielversprechend.
Wie ich es bereits aus seinen vorherigen Büchern gewohnt war, war auch dieses Mal der Schreibstil wieder ein Genuss. Dieser ist locker, leicht und sehr bildhaft. Gekonnt wird eine Atmosphäre aufgebaut und als Leser fühlt man sich in das London im Jahre 1850 versetzt – man hat das Gefühl, mit den Kutschen durch London zu fahren oder auch beim Bau des Bahnhofes dabei zu sein. Ein wundervolles Setting wird erzeugt. El- Bahay schafft es, dass mir Bilder im Kopf entstanden sind und ich wirklich das Gefühl hatte, mitten in London zu sein und zusammen mit den Charakteren ein spannendes Abenteuer zu bestreiten. Die Gestaltung der Zwischenwelt und auch die Prinzipien dieser Geisterwelt konnten mich überzeugen. Hier zeigt El- Bahay welches Talent er hat. Auf magische Weise hat er eine komplexe und atmosphärische Welt geschaffen, die ihre eigenen Richtlinien hat. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt. Ich habe quasi an den Seiten geklebt und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, wie es mit Jack, Oz und Naima weitergeht. Auch wird hier auf unnötige Längen verzichtet. Es gibt knappe Kapitel und auch die Sichtweise der Prinzessin wird beleuchtet, sodass nochmal zusätzliche Spannung erzeugt, auch kann man dadurch auch ihre Sichtweise und Denkweise besser verstehen.
In diesem Reihenauftakt lernt man die Protagonisten besser kennen. Jack ist ein angehender Soulman und man merkt, wie viel es ihm bedeutet, endlich nicht mehr ein Soulman in Ausbildung zu sein. Er hat in seinem Leben schon einiges erleben müssen, hatte nicht immer ein leichtes Leben und kennt auch die Schattenseiten von London. Oftmals hat er einen cleveren Spruch auf den Lippen. Doch leider ist er teilweise etwas hilf- und auch kopflos. Ohne Hilfe von anderen wäre er total aufgeschmissen in der Geschichte gewissen und leider verlässt er sich auch – meiner Meinung nach – viel zu oft auf diese. Er überlässt es einfach anderen und vertraut darauf, dass diese die Situation meistern. Sein weiblicher Gegenpart ist die orientalische Prinzessin Naima. Sie und Jack lernen sich kennen, weil auf ihre Familie ein Mordanschlag im Buckingham Palace verübt wurde, welcher sehr mysteriös ist. Sie wirkte auf mich teilweise noch ein wenig unausgereift. Naima rebelliert gegen ihre Prinzessinnen- Rolle, sie möchte nicht nur als reiche Schönheit angesehen werden, stattdessen interessiert sie sich für Selbstverteidigung und auch so eine starke und selbstbewusste Frau. Dennoch hat sie eher kleinere Passagen, sodass ich mir von ihr kein richtiges Bild machen konnte. Was mir persönlich etwas missfallen hat, ist die Beziehung zwischen Jack und Naima. Ihre Entwicklung zueinander ging mir besonders am Ende der Geschichte etwas zu schnell. Die beiden haben nur kurze Auftritte miteinander und dennoch haben sie eine tiefe Beziehung zueinander. Mein persönlicher Liebling ist Oz. Am Anfang war meine Einstellung zu ihm eher skeptisch, er ist ein etwas überheblicher Nerd, der sich am Anfang ganz schön überschätzt, wobei er hierfür schnell die Quittung bekommt. Aber er hat sich im Verlauf der Story echt zum positiven entwickelt. Er ist humorvoll und clever und dabei hat er immer einen tollen Spruch auf den Lippen. Mit Freude habe ich seine Weiterentwicklung mit verfolgt und besonders sein Charakter hat dieses Buch zu etwas besonderem für mich gemacht. Aber es gibt auch noch weitere Nebencharaktere, die dieses Buch bereichert haben – hier möchte ich Agatha und auch Terry positiv erwähnen.
Der Cliffhanger schafft es dann nochmal, diesem Buch die Krönung aufzusetzen. Zu gerne würde man sofort weiterlesen und erfahren, wie es mit Jack, Naima und Oz weitergeht. Aber jetzt heißt es erstmal warten und hoffen, dass für die Protagonisten alles gut ausgeht.

Insgesamt konnte mich der Autor Akram El- Bahay mit seinem neuen Fantasy- Buch „Ministry of Souls – Das Schattentor“ wieder begeistern. Seine magischen Elemente, wie die Geister, die Soulman oder auch die Zwischenwelt fand ich sehr gelungen. Aber leider konnte mich der Protagonist Jack nicht ganz von sich überzeugen. Dafür fand ich seinen Mitspieler Oz umso gelungener. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben und bin schon auf die Weiterführung der Geschichte gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Fantasie
Veröffentlicht am 27.09.2020

Die Magierin

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
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Die Autorin Samantha Shannon hat mit „Der Orden des geheimen Baumes – Die Magierin“ den Auftakt einer geplanten Dilogie geschrieben. Die englische Originalausgabe von diesem Fantasy- Buch wurde für die ...

Die Autorin Samantha Shannon hat mit „Der Orden des geheimen Baumes – Die Magierin“ den Auftakt einer geplanten Dilogie geschrieben. Die englische Originalausgabe von diesem Fantasy- Buch wurde für die deutsche Übersetzung in zwei Teile gesplittet.

Klappentext:
Eine Welt voller Drachen, starker Frauenfiguren und politischer Intrigen – umwerfender Fantasy-Stoff grandios erzählt! In ihrem epischen Fantasy-Roman „Der Orden des geheimen Baumes“ hebt Samantha Shannon das Genre auf die nächste Stufe. Mächtige Frauen lenken und beeinflussen das Schicksal ihrer Welt, ob als Königin, Magierin oder Drachenreiterin. Doch die Welt ist geteilt: Während im Westen alle Drachen als absolut böse verdammt werden, werden diese im Osten als göttergleiche Wesen verehrt. Trotz dieser gegensätzlichen Weltanschauungen müssen die Menschen des Ostens und des Westens zusammenarbeiten, als ein riesiger bösartiger Drache aus der Vergangenheit wieder aufersteht. Drei starke Frauen nehmen die Herausforderung an, die Bewohner beider Reiche zu vereinen, um die Menschheit zu retten… In diesen Momenten – wenn Glaubenssysteme kollidieren und eine detailreiche Welt entsteht – ist Samantha Shannon in Bestform.

Dieses Buch wurde im englischsprachigen Raum gehypt. Daher war ich schon sehr auf den Inhalt des Buches gespannt. Der Klappentext klang wirklich vielversprechend – ein Fantasywerk voller Drachen und Magie. Daher habe ich mich voller Vorfreude in dieses Buch gewagt, war bereit Abenteuer zu bestreiten, der Bestie ins Maul zu schauen. Und ich habe etwas anderes bekommen, als ich erwartet hätte. Aber dennoch konnte es mich auf seine Art überzeugen.
Die Aufmachung von diesem High Fantasy Buch ist voller liebevoller Zugaben. Es gibt detailreiche Karten und ein umfangreiches Personenverzeichnis, welches wirklich aus vielen Seiten besteht. Auch ein Glossar wurde beigefügt. Besonders zu Beginn habe ich die Karte gerne zu Rate gezogen, wobei die Darstellung von dieser leider in meinem Kindle unvorteilhaft ist.
Auf den ersten Seiten hatte ich ganz schon zu kämpfen. Ich wurde quasi mit Namen und auch Informationen überflutet und musste erst lernen, mich zu orientieren. Es gab viele Namen, welche auch alle sehr ungewöhnlich waren. Diese musste ich erst einmal sortieren und auch in die verschiedenen Lager einsortieren, auch in welcher Beziehung diese zueinander standen, war nicht immer einfach zu erfassen. Aber auch die Menge an Informationen, zum Beispiel in Bezug auf die Religion oder die Vergangenheit, die Geschichte eines Reiches, muss man erst einmal sortieren. Man muss sich wirklich sehr konzentrieren, damit man all dies aufnehmen und verarbeiten kann. Daher kommen einen die ersten Seiten recht langwierig vor. Ich musste mich durch diese ersten Seiten hindurch beißen, aber dies hat sich gelohnt.
Auch braucht dieser Reihenauftakt einige Seiten, bis Spannung aufgebaut wird. Zu Beginn plätschert die Story recht langsam vor sich hin – man lernt die Welt und die darin wandelnden Personen erst einmal besser kennen. Langsam aber stetig steigt die Spannung und am Ende kann man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Welt ist ziemlich komplex. Shannon hat viele Legenden und auch mythologische Erzählungen in diese Geschichte einfließen lassen. Es gibt vielseitige Länder, welche alle eine unterschiedliche Geschichte haben, andere Glaubensfassungen oder Interpretationen der Legenden. Es macht Spaß, diese zu entdecken und die Zusammenhänge zu erkennen. Auch ist dieses Buch mit Magie und auch Drachen ausgestattet. Nicht jeder Drache ist gleich, es gibt verschiedene Unterkategorien. Auch Magie wird nicht in jeder Region gleich behandelt. Es gibt welche, in dem diese Personen als Hexen beschimpft werden. Auch ist diese Welt geprägt von starken Frauen. Die Rollenverteilung ist hier nicht so männerdominant, wie man es aus anderen Büchern gewohnt ist.
Auch die Charakterdarstellung war einfallsreich und komplex. Es gibt mehrere Protagonisten, sodass dieses Buch aus verschiedenen Handlungssträngen erzählt wird. Dadurch bekommt man einen vielseitigeren Einblick in das Geschehen. Ist an mehreren Enden dieser Welt aktiv dabei und kann erfahren, was bei diesen verschiedenen Ecken so los ist. Ead ist eine Kammerzofe am Hofe von Königin Sabran, auch beschützt sie diese heimlich und birgt noch das ein oder andere Geheimnis. Sabran hat ein schweres Schicksal, auf ihren Schultern muss sie ein frauendominierendes Königreich tragen. Sie hat es nicht immer leicht und muss einige Probleme bewältigen. Dann ist da noch Tané, sie wohnt in einem entfernteren Land und ist in einer Ausbildung zur Drachenreiterin. Ihr Schicksal ist noch nicht besiegelt, sie muss sich erst noch beweisen, dass sie die Ehre haben wird, um eine Drachenreiterin zu werden. Und dann gibt es noch Niclay, er lebt im Exil und ist ein Alchimist, welcher früher auch am Hofe von Königin Sabran gelebt hat. Auch sein Part ist für den Verlauf der Geschichte bedeutend, auch wenn man dies zuerst nicht vermuten würde. Loth ist ein weiterer wichtiger Part dieser Story, auch er ist ein Vertrauter der Königin. Er muss einen schweren Weg gehen und dabei seine Grenzen überschreiten.
Dadurch, dass die deutsche Übersetzung gesplittet wurde, ist das Ende ziemlich offen. Daher würde man nur zu gerne sofort weiter lesen. Aber schon bald soll der zweite Teil erscheinen, man muss nicht zu lange warten.

Insgesamt konnte mich Samantha Shannon mit ihrem High- Fantasy- Buch „Der Orden des geheimen Baumes – Die Magierin“ ein eher ruhiger Auftakt. Man muss erst einmal die komplexe Welt und auch die vielschichtigen Charaktere kennen lernen. Der Einstieg in dieses Werk ist mir nicht so leicht gefallen, aber es hat sich gelohnt, sich durch diese ersten Seiten durchzukämpfen. Danach war ich von der Handlung gebannt und wollte einfach nur noch wissen, wie es weitergeht. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 23.07.2020

Ostfriesennacht

Ostfriesennacht
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Mit dem Kriminalroman „Ostfriesennacht“ hat der Autor Klaus- Peter Wolf den dreizehnten Fall rund um die Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen geschrieben. Dieser lässt sich auch ohne Probleme ohne jegliche ...

Mit dem Kriminalroman „Ostfriesennacht“ hat der Autor Klaus- Peter Wolf den dreizehnten Fall rund um die Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen geschrieben. Dieser lässt sich auch ohne Probleme ohne jegliche Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden lesen. Auch ich bin mit „Ostfriesennacht“ Quereinsteiger gewesen und dies wird wohl auch nicht mein letztes Buch von Wolf gewesen sein.

Klappentext:
Ein Mörder geht um in Ostfriesland. Einer, der Frauen in Ferienwohnungen tötet. Genau dort, wo sie sich am sichersten fühlen. Was verbindet diese Frauen? Haben die Morde etwas damit zu tun, dass alle Frauen ein Tattoo trugen?
Im dreizehnten Fall jagt Ann Kathrin Klaasen nicht nur einen psychopathischen Mörder, sondern sie versucht auch, ihren Mann Frank Weller von einem Desaster zu bewahren. Und zu allem Überfluss mischt sich auch noch das BKA ein.

Obwohl „Ostfriesennacht“ mein erstes Buch von Klaus- Peter Wolf war und ich damit noch keinerlei Vorkenntnisse von Ann Kathrin Klassen hatte, hatte ich keine Probleme in dieses Buch hineinzufinden. Dies lag zum einen an den direkten Einstieg. Man wird als Leser sofort in das Geschehen hineingeworfen und befindet sich sofort an einem zukünftigen Tatort. Man lernt das eine Opfer und seine aktuelle Situation kennen, wie diese junge Frau sich mit ihrem Freund streitet und welche Folgen dies für sie kurz darauf haben wird. Der Autor zögert nicht lange, nach dem man das Pärchen ein bisschen kennen gelernt hat, muss man sich auch schon wieder von dieser alltäglichen Situation verabschieden. Man wird als Leser Opfer von einem Mord und bekommt einen ersten Einblick in die Ermittlungsarbeiten. Aber der leichte Zugang zu dem Buch lag auch an dem angenehmen Schreibstil. Die Seiten fliegen nur so dahin und ehe man es sich versieht, ist man mitten im Geschehen. Gekonnt wird eine dichte Atmosphäre aufgebaut und man spürt quasi, wie der friesische Wind einem um die Nase weht. Mir haben die Landschaftsbeschreibungen ebenfalls gefallen, haben sie einen guten Eindruck von der Gegend vermittelt. Besonders die Beschreibungen vom Meer oder auch vom Watt fand ich hier ansprechend, sodass ich am liebsten selbst meine Zehen in das Watt getaucht hätte. Auch wird auf vielseitige Art Spannung aufgebaut, eine gewisse Sogwirkung wird aufgebaut. Zu gerne möchte man wissen, wie dieser Fall gelöst wird und was hinter dieser Mordserie steckt.
Leider hat mir die Charakterdarstellung in diesem Krimi nicht so gefallen. Zu Beginn hatte ich mit der Protagonistin Ann Kathrin Klaasen meine Startschwierigkeiten. Sie wirkte auf mich zu distanziert und unnahbar, teilweise schon zu emotionsarm. Ihre Ermittlungsmethoden fand ich dagegen gar nicht so ungewöhnlich, ist so etwas in der Literatur doch in vielen Facetten ein Thema. Ihre ruppige Art konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Auch erfährt man über sie in diesem Buch eher wenig, sodass sie mir nicht wirklich ans Herz gewachsen ist. Dies kann in anderen Teilen der Reihe jedoch ganz anders sein und zum Ende des Falles ist sie mir auch nahbarer erschienen, ich konnte sie zumindest teilweise verstehen. Im dreizehnten Fall ist ihr Mann Frank Weller eher im Mittelpunkt. An sich hat er sympathische Züge, er ist der Ruhepol der Beziehung, auch wirkt er bedachter und seine Vorliebe für Literatur kann ich nachvollziehen. Aber in diesem Werk hat Frank einen inneren Zwiespalt – er sorgt sich um seine Töchter und die Beziehung zu ihnen ist nicht immer einfach. Besonders Jule macht ihm Sorgen, sie hat einen neuen Freund, mit dem Frank nicht zufrieden ist. Dies verleitet ihn zu einigen unvernünftigen Taten, oftmals handelt er kopflos und gibt sich seiner inneren Eingebung hin, lässt da auch nicht mehr mit sich reden. Seinen Charakter konnte ich besser verstehen, auch fand ich ihn sympathischer, auch weil er aus Sorge um seine Tochter so übertrieben kopflos handelt und seine Karriere als Polizist riskiert. Die Nebenhandlung mit seiner Tochter Jule und ihrem neuen Freund nicht recht viel Raum im Buch ein. Ich persönlich fand, dass dies stellenweise zu viel war. Hier hätte mir weniger Input eher gefallen. Ein wichtiger Charakter und Teil des Ermittlerteams ist Rupert. Er ist schon recht speziell, ein richtiger Macho. Seine Sprüche oder auch seine Gedanken sind teilweise schon ein wenig grenzwertig, auch wenn man im Verlauf des Buches erkennen muss, dass er im Kern ein guter Freund ist. Allgemein haben mir bei der Charakterdarstellung ein paar Details gefehlt, welche diese lebendig gemacht hätten oder ein bisschen mehr Tiefgründigkeit gegeben hätte.
Auch finde ich es schade, dass die Ermittlungsarbeiten teilweise in den Hintergrund geraten sind. Hier hätte ich mir gewünscht, dass diese detailierter und auch vordergründiger thematisiert worden wären.

Insgesamt ist „Ostfriesennacht“ von Klaus- Peter Wolf ein unterhaltsamer Kriminalroman, der mich fesseln konnte. Auch wenn er ein paar kleine Defizite hat, habe ich dieses Buch genossen und ich werde definitiv noch mehr aus der Feder von Wolf lesen. Ich möchte für diesen Krimi 4 Sterne vergeben.