Cover-Bild Das Wörterbuch des Windes
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 28.09.2020
  • ISBN: 9783864931475
Nina Blazon

Das Wörterbuch des Windes

Wenn das Ende einer Liebe der Anfang eines neuen Lebens ist

In Island, der Insel der Winde, treffen sie am Walfjord aufeinander: die deutsche Touristin Swea, deren Ehe gerade auf der gemeinsamen Reise zerbrochen ist, der ehemalige Lehrer Einar Pálsson und der scheue Jón Árnarsson. In Einars Haus am Meer versucht Swea noch einmal ganz neu anzufangen. Früher hat sie Kunst studiert, wollte malen, Liebhaber sammeln und auch sonst in jeder Hinsicht frei sein. Aber kann man wirklich alles auf Null setzen? Auf der Suche nach Antworten entdeckt Swea das Leben und das Lieben neu und wagt es schließlich, ihre eigenen Geister zurückzulassen und dem Weg des Windes zu folgen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2020

Wunderbar

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Sweas Ehe ist gerade auseinander gegangen. Sie war mit Henrik auf einer Reise zum Hochzeitstag in Island. Jetzt setzt sie die Reise alleine fort und trifft dabei Einar Palsson, ein ehemaliger Lehrer und ...

Sweas Ehe ist gerade auseinander gegangen. Sie war mit Henrik auf einer Reise zum Hochzeitstag in Island. Jetzt setzt sie die Reise alleine fort und trifft dabei Einar Palsson, ein ehemaliger Lehrer und Jon Arnarsson. In Einars Haus versucht Swea einen Neuanfang. Ihr wird klar, dass sie ihr ganzes Leben immer nur das gemacht hat, was andere von ihr erwartet haben. Schafft sie es, alles zurück zu lassen und völlig neu anzufangen?

Dieser Roman hat mich begeistert. Der Schreibstil ist sehr flüssig. Am Anfang war es etwas schleppend, bis die Geschichte Fahrt aufnahm. Es wird in der Ich-Perspektive von Swea erzählt. Manchmal wechselt es in die Ich-Perspektive von Einar. Die Autorin beschreibt die Landschaft von Island so bildlich, dass es einem selber Lust macht, mal dorthin zu fahren. Man erfährt auch einiges über den Lebenstil der Isländer. Besonders gefallen hat mir, wie sich Swea und Einar langsam angenähert haben. Das zu lesen, war sehr schön. Das Ende ist vorhersehbar. Das fand ich nicht unbedingt schlecht.

Wunderschöne, warmherzige Geschichte über Trennung und Selbstfindung.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Neubeginn auf Island

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MEINE MEINUNG
Mit „Das Wörterbuch des Windes“ hat die deutsche Autorin Nina Blazons einen weiteren unterhaltsamen und sehr warmherzig erzählten Roman für die erwachsene Leserschaft vorgelegt, der auf der ...

MEINE MEINUNG
Mit „Das Wörterbuch des Windes“ hat die deutsche Autorin Nina Blazons einen weiteren unterhaltsamen und sehr warmherzig erzählten Roman für die erwachsene Leserschaft vorgelegt, der auf der einzigartigen, windumtosten Insel Island angesiedelt ist.
Der faszinierende Roman ist eine abwechslungsreiche und stimmige Mischung aus Entwicklungsroman und Liebesgeschichte gewürzt mit einigen glaubwürdig eingebetteten mystischen Elementen und Informationen über nordische Mythen. Hervorragend gefallen haben mir die ausdrucksstarken und sehr atmosphärischen Beschreibungen von Islands rauer Landschaft, den isländischen Traditionen und Bräuchen sowie der interessanten Lebensart der Isländer gefallen. Mit ihrem einfühlsamen und eindringlichen Schreibstil lässt uns die Autorin rasch in eine fesselnde, fremde Welt eintauchen und nimmt uns mit auf diese außergewöhnliche Insel der Winde, die im Roman immer wieder eine tragende Rolle eingeräumt bekommt.
Erzählt wird aus den unterschiedlichen Ich-Perspektiven von zwei sehr unterschiedlichen Charakteren, die im Laufe der Handlung eine ganz besondere Beziehung zueinander aufbauen und sich gegenseitig in ihrer schwierigen Lebenssituation Halt geben. Die Haupthandlung erleben wir vor allem aus Sicht der Protagonistin Swea, aber auch aus der Perspektive des alten Isländers Einar, dem Swea eher zufällig begegnet und über dessen berührende Vergangenheit wir schrittweise immer mehr erfahren.
Da sich die Geschichte um die Protagonistin Swea recht gemächlich und unspektakulär aufbaut, hat es eine Weile gedauert, bis ich mich in die Handlung hineinfinden konnte. Doch so langsam nahm mich dann in die besondere Atmosphäre gefangen und mit den verschiedenen sehr greifbaren Nebencharakteren und ihren Hintergrundgeschichten zog auch die Spannung zunehmend an.
Nina Blazon versteht es hervorragend ihre Figuren zum Leben zu erwecken. Sowohl Swea als auch Einar erlebt man zunächst als sehr unnahbare und verschlossene Charaktere. Doch je mehr man über ihr Leben erfährt und hinter ihre Fassade aus verdrängten Hoffnungen und enttäuschten Traumen blickt, desto mehr beginnt man sie zu mögen.
So ist auch Swea eine anstrengende und anfangs nicht unbedingt sympathische Protagonistin, die aber mit ihren Eigenheiten und ihrem Handeln sehr glaubwürdig und authentisch wirkt. Wir lernen sie in einer Ausnahmesituation kennen, als sie nach dem endgültigen Zerbrechen ihrer Ehe vor einem Scherbenhaufen steht und sich von allen betrogen fühlt. Wir begleiten sie bei dem schmerzhaften Prozess, den alten Ballast abzuwerfen und sich selbst und das Leben neu zu entdecken. Auch wenn es eine ganze Weile dauerte es, bis ich mit ihr warm wurde, so verfolgt man doch interessiert ihren „Selbstfindungstrip“ und ihre Bemühungen einen Neuanfang auf Island zu wagen.
Auch Einar eine faszinierende, liebenswerte und facettenreiche Figur des Romans, dessen mysteriöse Vergangenheit und Geheimnisse man erst während der Handlung allmählich zu ergründen beginnt.
Trotz einiger Längen versteht es die Autorin, uns mit verschiedenen Verwicklungen und einigen überraschenden Enthüllungen bis zum Ende hin zu unterhalten.
FAZIT
Ein unterhaltsamer Roman mit einer warmherzigen, emotionalen Geschichte, viel Island-Flair und einem wunderschönen Schreibstil.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Spätes, etwas zu langes, Coming-of-Age

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Nina Blazons Roman über die Selbstfindung einer Frau Anfang 40 ist eine gelungene Beschreibung eines späten coming of age – unterhaltend, aber nicht seicht, manchmal allerdings zu lang.

Auf den ersten ...

Nina Blazons Roman über die Selbstfindung einer Frau Anfang 40 ist eine gelungene Beschreibung eines späten coming of age – unterhaltend, aber nicht seicht, manchmal allerdings zu lang.

Auf den ersten Blick bestand bei Sweas Geschichte sicherlich die Gefahr, dass hier auf allen Ebenen die Klischees einer „Inga Lindström“-Story bedient werden könnten – dies ist jedoch glücklicherweise nicht der Fall. Stattdessen präsentiert Nina Blazon eine sich äußerst zeitgemäß und modern anfühlende Geschichte einer Frau, die im mittleren Lebensabschnitt noch einmal einen Neustart wagt, Vernunft und Bravsein über Bord wirft und sich mit allen Sinnen, Gefühlen und auch Verzweiflung in ihr Leben stürzt. Die Darstellung des Lernprozesses und der damit einhergehenden Unsicherheiten ist authentisch und häufig frech genug, um den Leser auch über die zugegebenermaßen vorhandenen Längen zu tragen – manche Erfahrungen sind schlichtweg redundant, ein wenig Verschlankung hätte dem Roman gut angestanden.

Die Figuren, die den Roman bevölkern, sind gut konzipiert – teils verrückt, teils unbequem –
und alle mit einer Backstory versehen, die nicht nur den jeweiligen Charakter umfassend erläutert, sondern auch den Anreiz zur persönlichen Weiterentwicklung setzt. Obwohl alle Figuren einiges an Schwere und Konflikten erfahren haben, bleibt der Roman stets realistisch-optimistisch ohne allzu verschwenderisch mit Happy Ends umzugehen. Selbst die Anklänge an das Übernatürliche, das in Romanen oftmals eher merkwürdig und wenig sinnvoll erscheint, erhält hier einen durchaus überzeugenden Platz.

Island ist als Handlungsort so prägend und präsent, dass man es eigentlich ebenfalls als eigenständige Figur bezeichnen muss. Der Roman weist so viel Islandgefühl und Islandwirkung auf, dass man sich fast nach Reykjavik transportiert fühlt, und vor allem auch die Besonderheiten der Isländer gut verstehen kann. Das Wechselspiel zwischen dieser einzigartigen Insel und der besonderen Mentalität und Lebensart kommt bei Nina Blazon sehr gut zur Geltung.

Das Wörterbuch des Windes ist ein unterhaltender Roman mit ernsten Untertönen für Islandträumer, der leider zu lang geraten ist. Dies macht sich besonders auch in den letzten Kapiteln bemerkbar. Hier gab es so manchen Satz am Ende eines Kapitels, der sich ebenso gut als Schlusssatz des Romans geeignet hätte, und dem Leser dabei noch Raum zum eigenständigen Weiterdenken gelassen hätte. Stattdessen wird hier zu viel ausformuliert und das Ende immer wieder aufgeschoben, sodass es gerade zum Schluss etwas zäh wirkt.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

poetischer Islandroman

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Die Autorin Nina Blazon ist vorallem als Kinder- und Jugendbuchautorin bekannt. Nach "Liebten wir" (2015) erschien mit "Das Wörterbuch des Windes" nun ihr zweiter Roman für Erwachsene. "Das Wörterbuch ...

Die Autorin Nina Blazon ist vorallem als Kinder- und Jugendbuchautorin bekannt. Nach "Liebten wir" (2015) erschien mit "Das Wörterbuch des Windes" nun ihr zweiter Roman für Erwachsene. "Das Wörterbuch des Windes" erschien im September 2020 im Ullstein Verlag und umfasst 576 Seiten.

Um ihre Ehe zu kitten machen sich Henrik und Swea Schwarzenberg auf ihrer zweiten Hochzeitsreise auf nach Island. Doch schon bald kommt die Wahrheit zutage und die Ehe ist nun endgültig am Ende.
Während Henrik zurück nach Deutschland fährt, bleibt Swea auf Island. Sie will nun endlich ihre eigenen Kunstprojekte verfolgen, anstatt Henrik den Rücken frei zu halten, sodass dieser an seinem grossen Durchbruch arbeiten kann.
Bei Einar findet sie nicht nur eine Unterkunft, sondern auch eine Schulter zum Anlehnen und Ausweinen. Und da ist auch noch Einars wortkarger Nachbar Jon...

Nina Blazon schreibt in einer leichten und angenehmen Art und Weise. Der Text ist einfach zu lesen ohne dabei plump zu wirken. Im Gegenteil, der Sprache haftet etwas poetisches an.
Die Autorin versteht es dem Leser sowohl die Charaktere wie auch die isländische Kultur und Landschaft näher zu bringen. Dabei übertreibt sie es jeoch manchmal mit den Hinweisen auf Elfen, Wikinger etc.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Einar und Swea und erlaubt dem Leser dadurch eine gute Innensicht der beiden Figuren.
Die Hauptcharaktere Swea, Einar und Jon machen alle eine Entwicklung durch. Dies ist zwar sehr interessant, gemessen an der kurzen Zeit, jedoch etwas sehr schnell und weniger realistisch.

Nichtsdestotrotz ist dies ein Islandroman, welcher es wert ist gelesen zu werden. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Neubeginn anders als gedacht

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Aus der gemeinsamen Islandreise mit ihrem Mann Henrik wird für Swea tatsächlich wie geplant ein Neustart des Lebens, allerdings ganz anders als gedacht: gerade wieder hatten sich die beiden nach einem ...


Aus der gemeinsamen Islandreise mit ihrem Mann Henrik wird für Swea tatsächlich wie geplant ein Neustart des Lebens, allerdings ganz anders als gedacht: gerade wieder hatten sich die beiden nach einem Jahr Auszeit bedingt durch Henriks Affären wieder zusammengerauft, da wird durch einen Zufall klar, dass der Gute immer noch mehrere Eisen im Feuer hat.

Swea lässt ihn mitten in der Natur stehen und macht mit dem gemeinsamen Mietwagen die Biege. Und landet bei einem zurückhaltenden, fließend deutsch sprechenden alten Herrn namens Einar und dessen Mieter Jón. Der ist noch mehr als zurückhaltend, fast furchtsam. Trotz allem, Einar nimmt sie ohne viel Fragen bei sich auf und ermuntert sie, so lange wie sie möchte, da zu bleiben.

Allmählich kommen sich Einar und Swea näher, verbal natürlich zur und es entwickelt sich eine Art zaghaftes Vertrauensverhältnis, aus dem irgendwann gemeinsame Tangotanzabende in dem stillen Haus werden.

In der Zeit hat sich Swea - eine Bankerin mit dem Herzen einer Künstlerin - bereits einige berufliche Standbeine geschaffen, bei denen es zunächst nur um das Finanzielle geht, bald wir daraus mehr.

Denn Island trifft sie mit seiner ganzen Wucht tief in ihrem Herzen. Auch, wenn sie immer noch um ihre Ehe trauert und sich auch sonst von Familie und Freunden betrogen fühlt, ist sie auf eine gewisse Weise angekommen.

Ob das so bleibt? Um das zu erfahren, ist die Lektüre dieses schönen und warmherzigen Romans unerlässlich. Obwohl ich hier lobende und positive Worte finde, muss ich zugeben - ich bin ein kleines bisschen enttäuscht. Denn Blazons gegenwartsliterarischer Vorgängerroman, der auch im Norden, allerdings in Finnland spielte, hatte mich tief in meinem Inneren getroffen, mit voller Wucht und hatte sich zu einem Leib- und Magenroman entwickelt, wie es nur selten ein Buch schafft. Das ist hier nicht so, dennoch empfehle ich diesen Roman, denn die Autorin schreibt mit Herz und Verstand und bringt zudem viel Spannendes über Island hinein.