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Veröffentlicht am 26.10.2020

Seichter Familienroman

Marigolds Töchter
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Marigolds Töchter ist ein leichter und seichter Familienroman, der sich rund um Marigold und ihre Familie dreht. In einem idylischen englischen Dörfchen lebt Marigold (Ende 60) mit ihrem Mann Dennis, ihren ...

Marigolds Töchter ist ein leichter und seichter Familienroman, der sich rund um Marigold und ihre Familie dreht. In einem idylischen englischen Dörfchen lebt Marigold (Ende 60) mit ihrem Mann Dennis, ihren beiden Töchtern und ihrer Mutter Nan. Marigold ist eine sehr herzenswarme Frau, die sich liebend gerne um die Familie und ihren Mann Dennis kümmernd, mit dem sie glücklich verheiratet ist. Die Autorin arbeitet ganz verschiedene Charaktere heraus: Das Nesthäckchen Suze, die noch zuhause lebt und auf eine Karriere als Influencerin hofft, die etwas schrullige, ständige mosernde, aber liebenswerte Nan und schließlich die künstlerisch begabte Daisy - Typ perfekte Tochter- , die nach 6 Jahren im Ausland zurück nach Hause kommt, um eine Trennung zu verarbeiten.

Die Handlung selbst dreht sich rund um das Thema Demenz. Marigold beginnt langsam vergesslicher zu werden und benötigt zum ersten Mal in ihrem Leben Hilfe. Es wird sehr eindringlich beschrieben, wie schwierig es für sie, die sich ihr ganz Leben immer zuerst um andere gekümmert hat und alles im Griff hatte, nun ist, mit der zunehmenden Unsicherheit umzugehen.

Ihre Töchter und die anderen Dorfbewohner finden teils herzerwärmende Ideen um ihr den Umgang zu erleichern. Die Handlung entwickelt sich ruhig und vorhersehbar und außer der obligatorischen Liebesgeschichte für Daisy, die wieder auf die Füße kommen muss passiert auch sonst nicht sehr viel. Die Charaktere und ihre Handlungen sind teilweise sehr klischeebeladen und ein großer Spannungsbogen wird nicht aufgebaut.

Trotzdem habe ich das Buch ganz gerne gelesen - es ist für einen regnerischen Herbsttag auf dem Sofa als leichte, schnelle Lektüre geeignet.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Gute Grundidee - leider zu knapp erzählt

Der Ort der verlorenen Herzen
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Der Ort der verlorenen Herzen – der Buchtitel des Romans von Claire Stihlé trägt auch in der Geschichte zentral zur Handlung bei. Es handelt sich dabei um ein Chalet in den Bergen, indem Anouk die Weihnachtsfeiertage ...

Der Ort der verlorenen Herzen – der Buchtitel des Romans von Claire Stihlé trägt auch in der Geschichte zentral zur Handlung bei. Es handelt sich dabei um ein Chalet in den Bergen, indem Anouk die Weihnachtsfeiertage verbringt. Zusammen mit vier weiteren Gästen, die wie sie ein eher einsames Leben führen. Für Anouk hat das Chalet eine besondere Bedeutung, denn sie kam dort zu Welt.

Die Grundidee des Romans, Anouks Vergangenheit, kombiniert mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten der anderen Gäste, eingeschneit zur Weihnachtszeit finde ich eigentlich sehr spannend. Trotzdem konnte ich mit dem Roman nicht so richtig warm werden. Der Stil ist sehr gut lesbar, die Atmosphäre ist schön beschrieben und kommt gut rüber, aber die Geschichte wurde meiner Meinung nach einfach zu schnell „abgehandelt“. Die Handlung hat nur knapp 270 Seiten, obwohl die Idee durchaus genügend Stoff für einen dicken Schmöcker bieten würde. So wird alles sehr schnell aufgelöst und erklärt, die Persönlichkeiten haben keinen Raum für eine echte Entwicklung. Insgesamt hat sich dadurch bei mir auch keine richtige Spannung aufgebaut. Ich habe den Roman an einem Abend gelesen und für mich war das Buch leider insgesamt zu seicht und leider enttäuschend.

Für mich persönlich daher nur 2,5 Sterne, ich hatte mir einfach mehr erwartet. Trotzdem bin ich sicher, dass dieses Buch auch Fans finden wird, die sich eine leichte, weihnachtliche Liebesgeschichte wünschen.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Ein Elternberuhigungsbuch – kein Ratgeber, aber was dann?

Wir werden das Kind schon schaukeln
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„Wir werden das Kind schon schaukeln“ von Sophie Seeberg möchte kein Ratgeber im klassischen Sinne sein, sondern ein Elternberuhigungsbuch, das mit einem Augenzwinkern typische Probleme löst und Eltern ...

„Wir werden das Kind schon schaukeln“ von Sophie Seeberg möchte kein Ratgeber im klassischen Sinne sein, sondern ein Elternberuhigungsbuch, das mit einem Augenzwinkern typische Probleme löst und Eltern so ihren herausfordernen Alltag besser meistern lässt. Die Autorin ist Familienpsychologin in einer Beratungsstelle und berichtet von Fällen aus ihrem Alltag.

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, da ich die Idee hinter dem Buch sehr lobenswert finde. Viel zu oft vermitteln Ratgeber das Gefühl, alles anders, besser, effizienter machen zu müssen. „Einfach mal durchatmen, nicht perfekt sein“, eine positive Herangehensweise – all das klang mir vielversprechend.

Leider hat mir der Schreibstil der Autorin jedoch überhaupt nicht gefallen. Die Kapitel beinhalten zu großen Teilen in Dialogform wiedergegebene Geschichten mit klischeebeladenen Rollenbildern. So unterhält die Autorin sich mit ihren zwei Freundinnen (eine zurückhaltend, organisiert, ordentlich, die andere impulsiv und chaotisch) über diverse Probleme. Die Dialoge wirken konstruiert und wiederholen sich ständig. In den Erzählungen aus dem Berufalltag empfand ich den Ton oft als süffisant und überheblich. Daher fand ich es streckenweise sehr anstrengend mich überhaupt zum Weiterlesen zu motivieren, was sehr schade ist, da ich die Tipps im Buch wertvoll und interessant finde. Fazit: Leider nicht mein Fall, aber ein guter Grundgedanke!

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Hat leider meine Erwartungen nicht erfüllt

Das Perchtenerbe
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Das Perchtenerbe von Birgit Arnold hat mich vor allem aufgrund der Thematik "Altes Brauchtum - Frau Percht" angesprochen. Das Buch beginnt mit Marie, die bei ihrer Großmutter alte Masken entdeckt. ...

Das Perchtenerbe von Birgit Arnold hat mich vor allem aufgrund der Thematik "Altes Brauchtum - Frau Percht" angesprochen. Das Buch beginnt mit Marie, die bei ihrer Großmutter alte Masken entdeckt. Daraufhin erzählt ihr Großmutter ihr die Geschichte von Criste und Frau Percht. Auf den ersten Seiten fand ich das Buch atmosphärisch dicht und konnte mich gut in die Winternacht einfühlen.

Leider hat das Buch im weiteren Verlauf meine Erwartungen nicht erfüllt. Auf nur 150 Seiten wurde die Hauptgeschichte sehr schnell erzählt, allerdings hatte ich dabei trotzdem das Gefühl sehr häufig die gleichen, erklärenden Sätze zu lesen. Auch eine Identifikation mit den Charaktären kam so nicht wirklich auf. Das liegt auch daran, dass Criste meiner Meinung nach auf ihr Schicksal häufig etwas unglaubwürdig reagiert. Die Beschreibung des Perchtenbrauchtums ist an vielen Stellen sehr düster und grausam, allerdings kam durch die sehr kurzgefasste, wiederholende Schreibweise bei mir kaum Grusel auf. Insgesamt wurden die Themen Frau Percht, Unterwelt und Zwischenwelt jedoch eher kurz und oberflächlich gestreift. Die Grundidee des Buches finde ich nach wie vor spannend, allerdings hätte diese Geschichte noch ausgereifter sein können.

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