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Veröffentlicht am 20.12.2020

Der Bruder

Der Bruder
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Sloane Conolly, eine junge Architektur-Studentin, bekommt den Auftrag ihres Lebens. Ihr Auftraggeber, der vorerst anonym bleiben möchte, möchte dass sie ein Denkmal für sechs Personen gestaltet. Personen, ...

Sloane Conolly, eine junge Architektur-Studentin, bekommt den Auftrag ihres Lebens. Ihr Auftraggeber, der vorerst anonym bleiben möchte, möchte dass sie ein Denkmal für sechs Personen gestaltet. Personen, die in seinem Leben eine tragende Rolle spielten. Sloane soll selbst nachforschen, in welcher Beziehung sie zu ihrem Auftraggeber standen. Was sie herausfindet, verstört sie zutiefst, dann alle sechs Personen sind eines gewaltsamen Totes gestorben.

"Der Bruder" beginnt eher gemächlich, wir lernen Sloane kennen, die sich gerade von ihrem Freund Roger getrennt hat und deren Mutter spurlos verschwunden ist. Noch ist nicht geklärt ob ihre Mutter wirklich Selbstmord verübt hat, doch alles deutet darauf hin. Roger will sich mit der Trennung nicht abfinden und bedrängt Sloane. In dieser Situation scheint der Auftrag wie ein Sechser im Lotto, der Sloane beschäftigt und vom Grübeln abhält.

Sloane war mir sympathisch, sie ist sehr gut charakterisiert, ich konnte mich in ihre Gefühlslage gut hinein versetzten. Sie stürzt sich in die Recherche zu ihrem neuen Auftrag und was sie nach und nach herausfindet, ist verstörend. Ich konnte mit ihr mitfiebern und sie bei ihren Nachforschungen begleiten, konnte allerdings nicht alle Entscheidungen nachvollziehen.

Der Autor schreibt packend und hält einige überraschende Wendungen bereit. Anfangs war mir die Story noch zu weitschweifend, dann gewinnt sie jedoch rapide an Spannung und entwickelt sich zu einem Pageturner.

Der Plot ist komplex, fesselnd und in sich stimmig. Einzig das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen.

Fazit: Trotz einiger Längen hat mich der Thriller sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

spannender Regiokrimi - Dominik Dornachs fünfter Fall

Kalte Liebe
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Inhaltsangabe, übernommen: "Etwas zurückgesetzt stand ein altes Industriegebäude. Wie spitze Zähne umrahmten Reste von Glas die dunklen Fenster. Der Stacheldraht endete an einem Tor, das weit offen stand. ...

Inhaltsangabe, übernommen: "Etwas zurückgesetzt stand ein altes Industriegebäude. Wie spitze Zähne umrahmten Reste von Glas die dunklen Fenster. Der Stacheldraht endete an einem Tor, das weit offen stand. Nicht gerade der richtige Ort für ein romantisches Stelldichein."

Als Kommissarin Nina Tschöke von der Entdeckung eines brutal ermordeten 15-jährigen Mädchens im Teutoburger Wald erfährt, bricht sie kurzerhand ihren Urlaub ab. Zudem ist sie gespannt auf den ehrgeizigen, neuen Kollegen, der das Bielefelder Ermittlerteam verstärken soll.
Von ihren Mitschülern hatte sich die hübsche Charlotte Campmann offenbar zurückgezogen. Doch lag das wirklich nur am Cyber-Mobbing durch den arroganten Vincent und dessen Clique? Und warum besorgt sich das Ehepaar Schoppe, beide Charlottes Lehrer, ein falsches Alibi? Als die Ermittler auf Charlottes Laptop einen Chatverlauf in einem Liebeskummer-Forum untersuchen, machen sie eine schockierende Entdeckung.
Derweil begibt sich die verzweifelte Marianne Campmann, die ihr einziges Kind verloren hat, selbst auf die gefährliche Suche nach dem Mörder ihrer Tochter ..."

"Kalte Liebe" ist der fünfte Teil der Reihe für das Ermittlerteam um Dominik Dornach und Kollegen. Ich habe die Reihe von Anfang an verfolgt und mich über das Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten gefreut.

Dieser Fall ist besonders brisant, es geht unter anderem um Mobbing. Doch was ist wirklich passiert, was führte zum Tod von Charlotte? Das herauszufinden stellt das Ermittlerteam vor eine große Herausforderung. Verdächtige gibt es einige, aber die Zusammenhänge sind lange unklar.

Ich habe die Ermittlungen gespannt verfolgt und hatte recht schnell einen ersten Verdacht, mit dem ich auch richtig lag. Trotzdem war es bis zum Schluss spannend und ich konnte mit Dodo und Nina mitfiebern. Das Thema an sich hat mir wieder mal sehr gut gefallen, menschliche Abgründe tun sich auf. Ich konnte miträseln und mitfiebern und die Protagonisten wieder ein Stück begleiten. Mit jedem Teil lernt man sie besser kennen, kann ihre Entwicklung verfolgen, was mir an dieser Reihe so gut gefällt.

Fazit: Für mich war auch dieser Teil wieder spannend und gelungen, ich freue ich schon auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Spannend, blutig, brutal - ein Pageturner

Der Spiegelmann
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Mitten in der Stadt wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auf einem Spielplatz wurde sie erhängt, öffentlich zur Schau gestellt. Es stellt sich heraus dass es sich um Jenny handelt, die einige Jahre ...

Mitten in der Stadt wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auf einem Spielplatz wurde sie erhängt, öffentlich zur Schau gestellt. Es stellt sich heraus dass es sich um Jenny handelt, die einige Jahre vorher auf dem Heimweg von der Schule spurlos verschwand. Wo hat sie die letzten Jahre verbracht?

Joona Linna ermittelt, doch der einzige Zeuge ist psychisch gestört und kann sich an nichts erinnern. Was er beobachtet hat, scheint ihn schwer traumatisiert zu haben. Ob eine Hypnose durch Erik Mara Bark seinen Erinnerungen auf die Sprünge hilft? Die Zeit rennt, Joona vermutet dass der Täter noch weitere Mädchen in seiner Gewalt hat.

Der achte Fall für Joona Linna ist ein weiterer packender Thriller der Reihe, teils blutig und brutal, aber immer spannend.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig lesbar, in verschiedenen Strängen rollt sich die Story auf, so dass es abwechselnd bleibt und ein ganz eigener Drive entsteht.

Ich habe mich gefreut Joona und andere alte Bekannte wiederzutreffen und konnte nicht nur die Ermittlungen verfolgen, sondern meine eigenen Theorien aufstellen. Das Autorenduo legt gekonnt falsche Fährten, immer wieder gibt es neue überraschende Wendungen.

Einige Szenen sind äußerst brutal und gingen mir wirklich nah und ich bin einiges gewohnt, stellenweise war es mir einfach too much. Am Ende gibt es einen filmreifen Showdown.

Insgesamt hat mir dieser Thriller viele fesselnde Lesestunden beschert, ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Winzerkrimi mit Humor

Winzerschuld
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Inhaltsangabe, übernommen: "Alle feiern Fassenacht. Die große Sitzung ist in vollem Gange, bis in die Morgenstunden wird bei Wein und Sekt getanzt. Als am nächsten Tag eine der Bedienungen tot aufgefunden ...

Inhaltsangabe, übernommen: "Alle feiern Fassenacht. Die große Sitzung ist in vollem Gange, bis in die Morgenstunden wird bei Wein und Sekt getanzt. Als am nächsten Tag eine der Bedienungen tot aufgefunden wird und der Till spurlos verschwunden ist, wird schnell klar, dass in diesem Jahr einiges aus dem Ruder gelaufen ist. Kurt-Otto Hattemer versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Eine fieberhafte Suche beginnt, die schnell offenbart, dass Schuld niemals verjährt."

"Winzerschuld" ist der vierte Teil der Reihe um den Hobbydetektiv Kurt-Otto Hattemer, für mich war es der erste. Der Einsteig war aufgrund vieler Protagonisten etwas holprig, ich habe eine Zeitlang gebraucht um mich mit allen vertraut zu machen. Dann konnte ich aber richtig gut in die Story einsteigen und miträtseln, wer für den Mord verantwortlich ist und wie die Stränge zusammenpassen, denn neben dem Strang in der Gegenwart gibt es Rückblicke in Form von Auszügen aus Krankenakten.

Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet, ein wenig tat mir Kurt-Otto leid, der in der Ehe definitiv nicht die Hosen an hat. Was mir sehr gut gefallen hat ist der Humor, der nicht zu kurz kommt. Bei Kurt-Ottos Dosenwurst-Eskapaden oder dem Winzer-Yoga musste ich an vielen Stellen laut lachen.

Der Krimi hat mich gut unterhalten, ich hätte mir lediglich ein wenig mehr Spannung gewünscht.

Fazit: Gemütlicher Winzerkrimi mit Humor

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Helle ermittelt

Helle und die kalte Hand
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Klappentext, übernommen: "Der Herbst hält Einzug in Skagen und vertreibt die letzten Sommergäste. Helle Jespers, Leiterin der örtlichen Polizeistation, sehnt sich nach mehr Zeit und weniger Trubel. Doch ...

Klappentext, übernommen: "Der Herbst hält Einzug in Skagen und vertreibt die letzten Sommergäste. Helle Jespers, Leiterin der örtlichen Polizeistation, sehnt sich nach mehr Zeit und weniger Trubel. Doch die Ruhe währt nur kurz, denn in der Nähe der beliebten Wanderdüne Rabjerg Mile wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Laut Obduktion stammt sie offenbar aus dem südostasiatischen Raum. Doch niemand scheint sie zu vermissen. Die Vermutung liegt nahe, dass sie sich illegal in Dänemark aufhielt. Helle Jespers ist fest entschlossen, den ersten Mordfall in ihrer Gemeinde aufzuklären, und stößt dabei auf die Schattenseiten der scheinbar so offenen dänischen Gesellschaft."

Von der Autorin habe ich einige Bücher gelesen, den ersten Teil dieser Reihe kenne ich jedoch nicht. Trotzdem konnte ich auch ohne Vorwissen gut in die Geschichte einsteigen. Der Schreibstil ist atmosphärisch, gewohnt flüssig, die Seiten lesen sich quasi von selbst. Das Lokalkolorit kommt gut rüber, ich fühlte mich direkt an diverse Urlaube in Dänemak erinnert.

Der Fall an sich ist gut aufgebaut, man verfolgt die Ermittlungen, die sich als schwierig gestalten. Ich hatte hier von Anfang an den richtigen Riecher, so dass das Überraschungsmoment eher klein war, was der Story aber keinen Abbruch tut.

Die Figuren sind gut skizziert, ich konnte mich mit Helle aber nur bedingt anfreunden. Sie wirkt teils zwanghaft kontrollsüchtig, egal ob Familienmitglieder oder Kollegen, was mir etwas zu weit ging. Vielleicht muss man den ersten Band kennen, um sie besser einschätzen zu können.

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