Cover-Bild Kennen Sie diesen Mann?
(7)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 09.01.2018
  • ISBN: 9783442715909
Carl Frode Tiller

Kennen Sie diesen Mann?

Roman
Ina Kronenberger (Übersetzer)

David hat sein Gedächtnis verloren. Er weiß nicht mehr, wer er ist. In einer Zeitungsanzeige fordert er Verwandte und Bekannte auf, ihm einen Brief zu schreiben, um ihm seine Erinnerungen zurückzugeben. Und er bekommt Antworten auf seine Fragen. Aber will er die wirklich hören? Denn sie sind ganz unterschiedlicher Art und nicht immer schön. Sein Jugendfreund Jon, ein Musiker, der gerade den Halt zu verlieren scheint, meldet sich. Sein Stiefvater Arvid, ein Pfarrer, der auf den Tod wartet. Und seine Jugendliebe Silje, eine Frau mittleren Alters, die möglicherweise gerade im Begriff ist, aus ihrer Ehe auszusteigen. Die Briefe geben ihnen allen die unerwartete Chance, von ihrem eigenen Leben zu erzählen, während sie zugleich Davids Geschichte einkreisen. Aber wer ist David wirklich?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

Kennen Sie David?

1

Ich war überrascht von dem Aufbau des Buches. Es geht schließlich darum, das David sein Gedächtnis verloren hat und in einer Zeitungsannonce darum gebeten wird, wer ihn kennt solle sich melden, um ihm ...

Ich war überrascht von dem Aufbau des Buches. Es geht schließlich darum, das David sein Gedächtnis verloren hat und in einer Zeitungsannonce darum gebeten wird, wer ihn kennt solle sich melden, um ihm von seiner Vergangenheit zu erzählen, bzw. wie er war.
Letztlich taucht eine Perspektive von David gar nicht auf, es wird nur von einem Jugendfreund, seinem Stiefvater und der ersten großen Liebe erzählt. Was ich sehr ungewöhnlich fand, aber dann doch sehr interessant.


Zuerst erleben wir die Perspektive von Jon, dem Jugendfreund, einerseits in der Gegenwart und wie er über die frühere Freundschaft zu David erzählt.
Des weiteren geht es mit Davids Stiefvater weiter, der todkrank in einem Krankhaus ist und im Grunde ums überleben kämpft. Er erzählt David, viel aus der Zeit, als er noch jünger war und wie es mit seiner Mutter war, bevor dieses plötzlich verstorben ist.
Silje, ist Davids Jugendliebe und sie ist im Begriff ihre Ehe hinter sich zulassen und erzählt David wie die dreier Freundschaft zwischen ihr, David und Jon war. Sie hat am Ende auch einen Verdacht was den Gedächtnisschwund betrifft...

Hier bewahrheitet es sich, Situationen die mehrere Menschen zusammen erlebt haben, diese aber dennoch alle anders in Erinnerung haben.

Ich muss zugeben, das mich die Herangehensweise an diese Geschichte erst verwirrt hat, aber dennoch hat es mich dann doch fasziniert. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mehr über David oder die drei anderen herausgefunden habe. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und bin gespannt wie der zweite Teil ist.

Veröffentlicht am 27.10.2020

Ungewohnt aber mit einer starken Thematik

0

Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten in die Story zu finden, allerdings löste die Thematik zahlreiche Gedanken in mir aus, sodass ich es unbedingt beenden wollte es war jetzt kein highlight aber defintiv ...

Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten in die Story zu finden, allerdings löste die Thematik zahlreiche Gedanken in mir aus, sodass ich es unbedingt beenden wollte es war jetzt kein highlight aber defintiv ein Werk das zum Nachdenken anregt

Veröffentlicht am 17.08.2018

faszinierende Blickwinkel auf eine Person

0

David hat sein Gedächtnis verloren und versucht nun herauszufinden, wer er wirklich ist. Wie er tickt und wie er bisher gelebt hat. Seine Freunde Jon und Silje schreiben ihm. Die drei waren als Jugendliche ...

David hat sein Gedächtnis verloren und versucht nun herauszufinden, wer er wirklich ist. Wie er tickt und wie er bisher gelebt hat. Seine Freunde Jon und Silje schreiben ihm. Die drei waren als Jugendliche oft zusammen unterwegs. Auch sein Stiefvater Pfarrer Arvid meldet sich und schildert David, wie er ihn damals erlebt hat.
Kenne ich David nach den Briefen seiner Freunde und Verwandten nun? Ich habe nicht das Gefühl. Sie hingegen kenne ich nun relativ gut, glaube ich. Der Klappentext hat mich ein wenig in die Irre geführt. Bis zuletzt habe ich darauf gewartet, dass David nun auch einmal zu Wort kommt, doch man lernt ihn nur aus den Augen der anderen kennen und muss sich seinen David selbst erschaffen. Die drei Protagonisten schildern in Briefen, wie sie den Jungen damals kennengelernt haben. Alle geben neue Einblicke, jeder hat David in der Beziehung zu sich selbst sehr subjektiv erlebt und so unterscheiden sich die Bilder von ihm natürlich auch. Man kann also nie mit Bestimmtheit sagen, wie David nun war. Doch diese Erfahrung ist auch mal sehr interessant und ich war durchweg gefesselt und oft auch sehr berührt.
Der Autor gibt jedem seiner Erzähler eine individuelle Note. Die Briefe lassen sich alle relativ leicht lesen und haben einen recht harmonischen Schreibstil. Doch man erfährt auch immer aus den jetzigen Leben der Schreiber und hier unterscheiden sich die Stile dann sehr deutlich, was das Lesen mal mehr und mal weniger angenehm macht.
Jon ist mit Leib und Seele Musiker, aber irgendwie in dem kleinen Nest seiner Heimat hängengeblieben und er leidet unter den Ansichten von Mutter und Bruder. Ständig geraten sie aneinander. Sowieso scheint Jon zu den meisten Leuten keine gute Beziehung zu hegen. Er ist zu pessimistisch, zu negativ in seinen Ansichten. In seinem Text fehlen gerne mal Pronomen oder Füllwörter, als würden sie das Leben noch deprimierender machen.
Arvid habe ich als einen sehr sympathischen, wenn auch missverstandenen Menschen kennengelernt. Er ist Pfarrer, jetzt schwer krank und sehr alt, doch er hat gerne die Vaterrolle für David übernommen. Er wollte den Jungen unterstützen wo es nur ging, doch David hat diese Liebe nie so recht erwidert. Arvids Passagen waren für mich am schönsten zu lesen. Sie sind sehr bildhaft und wirken rund und warm, auch wenn er sich ärgert.
Auf Silje war ich durch die Beschreibungen der Vorgänger am meisten gespannt. Sie war damals eine sehr schillernde und einnehmende Persönlichkeit. Ein aufgewecktes Mädchen. Doch auch sie wird von Jon und Arvid sehr unterschiedlich wahrgenommen. Offenbar macht hier der Blick eines Erwachsenen sehr viel aus. Im Heute ist Silje erschöpft und ihre Ehe droht zu zerbrechen. Plötzlich konnte ich ihre Worte genauso wenig nachvollziehen wie ihr Mann. Und obwohl mich ihre Geschichte so interessiert hat, haben mir ihre Passagen in der Gegenwart am wenigsten gefallen. Sie waren unheimlich schwer zu verfolgen. Keine wörtliche Rede mehr, lange und wirre Sätze und viele Wiederholungen, als hätte Silje selbst Persönlichkeitsstörungen entwickelt.
Insgesamt kein leichter, aber dafür durchaus lesenswerter und tiefgründiger Roman, doch es braucht etwas Geduld, um sich darauf einzulassen.

Veröffentlicht am 30.05.2018

ein tiefgründiger Roman der etwas anderen Art

0

Inhalt: David hat sein Gedächtnis verloren. Er weiß nicht mehr, wer er ist. In einer Zeitungsanzeige fordert er Verwandte und Bekannte auf, ihm einen Brief zu schreiben, um ihm seine Erinnerungen zurückzugeben. ...

Inhalt: David hat sein Gedächtnis verloren. Er weiß nicht mehr, wer er ist. In einer Zeitungsanzeige fordert er Verwandte und Bekannte auf, ihm einen Brief zu schreiben, um ihm seine Erinnerungen zurückzugeben. Und er bekommt Antworten auf seine Fragen. Aber will er die wirklich hören? Denn sie sind ganz unterschiedlicher Art und nicht immer schön. Sein Jugendfreund Jon, ein Musiker, der gerade den Halt zu verlieren scheint, meldet sich. Sein Stiefvater Arvid, ein Pfarrer, der auf den Tod wartet. Und seine Jugendliebe Silje, eine Frau mittleren Alters, die möglicherweise gerade im Begriff ist, aus ihrer Ehe auszusteigen. Die Briefe geben ihnen allen die unerwartete Chance, von ihrem eigenen Leben zu erzählen, während sie zugleich Davids Geschichte einkreisen. Aber wer ist David wirklich?
Stil: Ich hab eine Weile gebraucht um in die Geschichte zu finden. Mir persönlich hat der Schreibstil nicht so sehr gefallen, da die wörtlichen Reden z.B. nicht gleich ersichtlich waren. Dennoch würde ich das Buch weiterempfehlen. Warum? Der Autor hat hier auf jeden Fall ein ansprechendes und tiefgründiges Werk geschrieben mit einerdichten Handlung. Für mich war es ein Page-Turner, was wahrscheinlich vor allem an dem Schreibstil lag und auch an den Erlebnissen der Figuren. Wer mal etwas Abwechslung vom üblichen Einheitsbrei braucht sollte hier unbedingt reinlesen.
Zu Beginn fällt es einem sicher schwer, dennoch bekommt man guten Einblick in die Geschichte und die anderen Sichtweisen. Man bekommt die Wandlung von David mit, weil er von Personen beschrieben wird, welche ihm ein Leben lang begleiten. Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen. Schaut es euch an - vielleicht sagt euch ja dieser etwas andere Stil zu

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein überaus außergewöhnlich aufgebauter Roman.

0

Inhalt: Unser Hauptprotagonist David hat sein Gedächtnis verloren und kann sich nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern. Um ihm zu helfen berichten/erzählen ihm Personen aus seinem Leben gute sowie ...

Inhalt: Unser Hauptprotagonist David hat sein Gedächtnis verloren und kann sich nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern. Um ihm zu helfen berichten/erzählen ihm Personen aus seinem Leben gute sowie schlechte Erlebnisse oder auch grundlegende Informationen über sein Leben.

Meine Meinung: Zwar ist ein gewisser "David" unsere Hauptperson und der Leser bekommt auch sein Leben vorgestellt, aber ihn selber lernen wir im ganzen Roman nicht wirklich kennen, was ich etwas schade fand. Seine Sichtweise bekommen wir also leider nicht gezeigt. Dennoch konnte ich diese, sich selbst so fremde, Person kennenlernen und somit einige unterhaltsame Lesestunden erleben.

Zum Aufbau/Schreibstil: Der Roman ist so aufgebaut, dass Davids Freunde und Bekannten uns Geschichten aus seinem Leben erzählen, um ihm so zu helfen sich zu erinnern. Außerdem ist das Buch in drei große Kapitel gegliedert, in denen uns verschiedene Lebenssituationen von insgesamt drei Personen erläutert werden. Die Verbindung zu David besteht allerdings oft dadurch, dass diese Menschen Briefe an ihn schreiben, um ihm so bei seinem Gedächtnisverlust zu helfen. Interessant und besonders finde ich, dass der Autor die Protagonisten uns mit "Du" ansprechen lässt, das heißt der Leser bekommt das Gefühl als sei er David. Vielleicht war es beabsichtigt und das ist der Grund dafür, dass uns die Sichtweise von David fehlt.

Mein Fazit: Ein überaus außergewöhnlich aufgebauter Roman und auch wenn der Klappentext irreführend ist, übte dieses Buch einen gewissen Charme auf mich aus und ich bin froh ihn gelesen zu haben.