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Veröffentlicht am 30.01.2021

Spannende Story mit enttäuschendem Ende

Der Bewohner
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Eine interessante, für mich neue Idee, die der Autor in diesem Buch liefert. Aus der Perspektive des Serienkillers Brogan erzählt David Jackson, wie sich der Mörder vor der Polizei in einem leerstehenden ...

Eine interessante, für mich neue Idee, die der Autor in diesem Buch liefert. Aus der Perspektive des Serienkillers Brogan erzählt David Jackson, wie sich der Mörder vor der Polizei in einem leerstehenden Haus versteckt. Dieses verschafft ihm den unbemerkten Zugang zu mehreren Häusern und somit den geschützten vier Wänden von Fremden. Dadurch erfährt er viel Privates, was man als Außenstehender nie wissen würde. Dies nutzt er natürlich für seine Psychospielchen.

Von Anfang an ist das Buch spannend und legt ein hohes Tempo vor. Plus der kurzen Kapitel kommt man schnell durch das Buch. Ich mochte und konnte es gar nicht weglegen, weil ich immer wissen wollte, was als nächstes passiert. Und irgendwie fieberte ich auch ein wenig mit Brogan mit. Ich wollte natürlich nicht, dass er jemanden tötet, aber ich habe mich immer dabei erwischt, wie ich die Luft anhielt, wenn er kurz davor war, entdeckt zu werden. Denn ich wollte mehr erfahren, wissen, was Brogan noch tun wird. Denn das hat für mich die Spannung um dieses Versteckspiel ausgemacht, dass Brogan unbemerkt ein- und ausgehen kann wie er möchte.

Die Besonderheit, dass man als Leser die Geschichte aus Sicht des Serienkillers verfolgt, machte mich neugierig auf das Buch und trägt zur besonders hohen Spannung bei. Auch die Schilderung seiner Gedanken spielt eine wichtige Rolle, denn dadurch erfährt man mehr von Brogan, seiner Vergangenheit, seinem Drang zu töten, seiner Geschichte. Zudem ist es spannend zu verfolgen, wie eine Bewohnerin der Häuser es schafft, Emotionen des Killers zu wecken, die er schon sehr lange nicht mehr spürte.

Nach zwei Dritteln wurde es aber plötzlich ruhiger und die Spannung sackte ab. Es geschieht nichts wirklich Neues und man sehnt sich das Ende herbei. Wie kommt das Ganze zum Abschluss? Wird Brogan erwischt? Wird er seinen Plan ausführen? Leider kann der Schluss nicht mit dem restlichen Buch mithalten, denn dieser war mir zu einfach, zu vorhersehbar, zu unglaubwürdig. Unpassend.

Fazit:

Eine neuartige Geschichte mit sehr viel Spannung, sodass man das Buch kaum weglegen kann. Allerdings hat das unpassende Ende die Geschichte leider deutlich verschlechtert.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Leben im ewigen Eis

Das Lied der Arktis
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Das arktische Eis bricht und Uqsuralik wird von ihrer Familie getrennt. Zum Überleben in der Polarnacht und dem ewigen Eis bleibt ihr nicht viel. Unermüdlich bleibt sie in Bewegung, um am Leben zu bleiben, ...

Das arktische Eis bricht und Uqsuralik wird von ihrer Familie getrennt. Zum Überleben in der Polarnacht und dem ewigen Eis bleibt ihr nicht viel. Unermüdlich bleibt sie in Bewegung, um am Leben zu bleiben, bis sie eine Nomadenfamilie trifft und sich ihr anschließt.

Das Buch hat mir gut gefallen. Die Kapitel sind kurz, sodass man schnell voran kommt. Der Schreibstil ist leicht zu lesen, äußerst bildhaft und mit vielen zur Situation passenden Vergleichen. So kann man sich die Umwelt und das Leben im ewigen Eis gut vorstellen.

Uqsuraliks Leben in der Arktis hängt von der Gemeinschaft ab, denn alleine kann man nicht überleben. Die Autorin recherchierte ausführlich und schafft so ein umfassendes Bild. Man erfährt über die Häuser und Zelte, die Jagd, die Lieder, mit denen sie Geschichten erzählen, und auch sehr viel über die Geister, an die sie glauben. Die arktische Lebensweise folgt anderen Regeln und ist so ganz anders als unsere. Alles, was die Geister betrifft, ist für mich schwer nachvollziehbar, hat aber meine Faszination über das Leben in der Arktis nicht geschmälert. Ich war gespannt zu erfahren, was Uqsuralik widerfahren wird, wie sie nach der Trennung von ihrer Familie (über-)leben wird, wie das raue Leben im ewigen Eis möglich ist. Die Handlung ist sehr spannend und man weiß nie, was als nächstes passieren wird.

Einziges Manko sind die ab und an auftretenden Zeitsprünge, die manchmal sehr unerwartet kommen. Dadurch ist es einerseits möglich, Uqsuraliks Leben über viele Jahre hinweg zu verfolgen, andererseits schafft es aber auch immer eine gewisse Distanz zur Protagonistin.

Fazit:

Eine ergreifende Geschichte über Uqsuraliks Leben nach der Trennung von ihrer Familie. Darüber hinaus auch eine wunderbare Art, mehr über die, manchmal sehr schwierige, auf jeden Fall sehr andere Lebensweise in der Arktis zu erfahren, die stark mit der Natur verbunden ist.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Kurzweiliger Krimi für zwischendurch

Das Haus
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In einem Haus sterben viele Menschen. Wurden sie getötet? Wenn ja, wieso? Und von wem? Einem Menschen oder dem Haus selbst? Die Parapsychologin Nadja, ihre Freundin Priscilla und die pensionierte Schneiderin ...

In einem Haus sterben viele Menschen. Wurden sie getötet? Wenn ja, wieso? Und von wem? Einem Menschen oder dem Haus selbst? Die Parapsychologin Nadja, ihre Freundin Priscilla und die pensionierte Schneiderin Frau Rauhaar stellen Vermutungen auf, analysieren die Todesfälle und kommen zu dem Schluss, dass es der Täter im Haus wohnen muss. Doch wer? Verdächtige und Motive gibt es so einige.

Mal ein anderer Krimi, da man hier nicht den Ermittlungen der Polizei folgt. Die drei Bewohner Nadja, Priscilla und Frau Rauhaar ermitteln auch nicht wirklich, denn sie haben gar nicht die Möglichkeiten wie sie der Polizei zur Verfügung stehen. Der Krimi ist aber nicht minder spannend, da die drei aus dem Auftreten der Hausmitbewohner und dem Bild, was sie nach außen hin vermitteln, über die anderen ihre ganz eigenen Theorien spinnen und sie einige zu den Verdächtigen zählen. Spannend ist hier, dass sie ohne Beweise, sondern nur aus dem, was sie über die anderen Mitbewohner mitbekommen, erzählt bekamen oder glauben zu wissen ihre Vermutungen aufstellen. So liegt der Fokus auf den Charakteren der Hausbewohner und ihren Beziehungen untereinander. Lange tappt der Leser im Dunkeln, denn zum Miträsteln weiß man leider zu wenig über die Figuren. Das schmälert die Spannung aber nicht, da bis zum Schluss offen bleibt, wer hinter den Morden steckt. Auch das Motiv war für mich überraschend.

Gelungen ist die Beschreibung der Charaktere der Hausbewohner. Meine Lieblingsfigur ist Frau Rauhaar, und das obwohl sie als Rentnerin die anderen Bewohner heimlich beobachtet, ja ihnen schon fast hinterher spioniert und ich das im wahren Leben überhaupt nicht leiden kann. Aber Frau Rauhaar ist liebenswert und sorgt sich um ihre Nachbarn im Haus. Passend zum kurzweiligen Krimi ist der leicht und flüssig zu lesende Schreibstil.

Fazit

Bis zum Schluss war mir nicht klar, wer und welche Beweggründe hinter den Morden stecken. Spannend bleibt es deshalb bis zum Schluss. Gebannt habe ich Frau Rauhaars Theorien über die Toten des Hauses und ihre Nachbarn gelesen. Ein gelungener kurzweiliger Krimi für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Schnell zu lesen

Das Original
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Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, sodass man schnell voran kommt. In der tollen Geschichte um die gestohlenen Manuskripte, den Buchhändler und Sammler Bruce Cable und die aufstrebende Autorin ...

Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, sodass man schnell voran kommt. In der tollen Geschichte um die gestohlenen Manuskripte, den Buchhändler und Sammler Bruce Cable und die aufstrebende Autorin Mercer Mann herrscht keine übermäßig hohe Spannung, aber man will wissen, wie es weitergeht und liest mit Interesse und Neugierde weiter. Faszinierend finde ich die Welt der wertvollen und seltenen Bücher, die einem durch Bruce näher gebracht wird.

Besonders sind die humorvollen und sympathischen Charaktere. Vor allem die Treffen der in dem Urlaubsort lebenden Autoren habe ich gerne gelesen. Sie haben Charme und sind durchaus amüsant, wie sich mehr oder weniger erfolgreiche Autoren über das Leben und ihre Arbeit unterhalten.

Fazit

Die interessante Geschichte mit ihren sympathischen und humorvollen Charakteren hat mich gut unterhalten. Der Schreibstil schafft eine tolle Atmosphäre und ließ mich schnell vorankommen.

Veröffentlicht am 11.10.2020

Berlin der 1920er Jahre wird lebendig

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Wie schon im ersten Band um Fräulein Gold (Schatten und Licht) liegt der Fokus auf dem Leben in Berlin 1923. Wieder lernt man die ärmeren Viertel kennen, sieht bildlich die Geschäftigkeit auf den Straßen, ...

Wie schon im ersten Band um Fräulein Gold (Schatten und Licht) liegt der Fokus auf dem Leben in Berlin 1923. Wieder lernt man die ärmeren Viertel kennen, sieht bildlich die Geschäftigkeit auf den Straßen, nimmt die zunehmende Abneigung und Übergriffe gegenüber den Juden wahr. Die Inflation nimmt weiter zu, die Zahlen auf den neu bedruckten Geldscheinen werden immer größer. Mittendrin wieder Hulda, die sich um ihre Wöchnerinnen kümmert. Unerschrocken kämpft sie für das neugeborene Leben, für den kleinen Menschen, um den sich sonst niemand kümmern möchte oder kann. So macht sie sich auf die Suche nach dem verschwundenen Kind von armen Juden im Scheunenviertel. Trotz der Widerstände lässt sie das Schicksal des Neugeborenen nicht los und bohrt unermüdlich tiefer, bis sie die Wahrheit entdeckt. Spannend und sehr anschaulich schildert Anne Stern die Suche nach dem Kind. Man fragt sich, wieso das Kind von der Familie nicht wirklich vermisst wird und was mit ihm geschehen ist.

Die Sprecherin Anna Thalbach ist hervorragend für dieses Buch gewählt, denn neben dem Berliner Dialekt und der Ausdrucksstärke hat sie für jede Figur eine eigene Stimme, wodurch sie zum Leben erweckt werden.

Man begegnet auch wieder dem Zeitungsverkäufer Bert, Huldas Exfreund Felix sowie dem Kommissar und ihrem Freund Karl North. Alle drei spielen in Huldas Leben eine große Rolle und sind dementsprechend oft vertreten. Ich habe gebannt Huldas Handlungen verfolgt. Wie gewohnt geht sie sehr engagiert ihren Aufgaben nach, auch darüber hinaus, sucht unermüdlich nach dem verschwundenen Baby und trifft sich mit dem Kommissar Karl. Zwischen den beiden hat sich bereits im ersten Teil eine Liebesgeschichte angebahnt, die hier weitergeführt wird. Allerdings bleibt mir diese zu oberflächlich, was wohl den Kürzungen für das Hörbuch geschuldet ist. Zusätzlich hatte ich die meiste Zeit das Gefühl, dass die einzelnen Szenen aneinandergestückelt waren, da die Übergänge sehr abrupt erfolgten. Daher steht für mich fest, dass ich den dritten Teil (Der Himmel über der Stadt) auf jeden Fall wieder lesen werde.

Fazit

Da für das Hörbuch einige Kürzungen erfolgten, hat mir das Buch nicht ganz so gut gefallen wie Band eins. Gerne bin ich wieder in Huldas Leben in Berlin der 1920er Jahre eingetaucht und habe ihrer Arbeit als Hebamme und der Suche nach dem Neugeborenen gelauscht. Sehr bildhaft stellt die Autorin die Situation dar und hat die Geschichte spannend aufgebaut.

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