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Veröffentlicht am 18.12.2020

grenzenloser Egoismus trifft auf das Virus

Die Krone der Schöpfung
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Der bzw. das Virus spielt plötzlich eine entscheidende Rolle im Leben der Protagonisten von ihrem Mann, ihrem Liebhaben und ihren Kindern. Mit dem Einzug des Viruses ihn ihrem Dorf gerät ihr ach so bequemes ...

Der bzw. das Virus spielt plötzlich eine entscheidende Rolle im Leben der Protagonisten von ihrem Mann, ihrem Liebhaben und ihren Kindern. Mit dem Einzug des Viruses ihn ihrem Dorf gerät ihr ach so bequemes Leben gerät eben jenes an gewisse Belastungsgrenzen. Da währen nicht nur Homeschooling mit Kindern, die nicht wirklich lernen wollen. Eltern, die nicht darauf vorbereitet sind und lieber ihr altes Leben so wieder aufnehmen würden und am liebsten rein gar nichts ändern wollen. Da werden Partys gefeiert, andere einfach infiziert. Ganz nebenbei ein grottenschlechtes Zombidrehbuch verfasst. Als dann auch noch das Geld knapp wird, setzt ein schwacher Erkenntnisprozess. Aber eben auch ein vollkommen irrationelles Handlungsgeschehen.

Die Autorin hat ein weiteres Coronabuch verfasst. Sie beginnt stark, jedoch ist nach etwa der Hälfte des Buches die Luft schon raus. In Tagebuchform stellt die die Geschehnisse Additiv nebeneinander. Schmunzelt oder lacht man am Anfang noch schüttelt man am Ende einfach nur noch genervt den Kopf und muss sich das eine oder andere Gähnen stellen.

Die Handlung ist flach und alles andere als sonderlich begeisternd und zudem über weite Strecken einfach nur wirr. Der rote Faden wird immer blasser bis er kaum noch vorhanden ist. Ich persönlich hätte mir gerne eine etwas tiefere Handlung gewünscht wie eine Familie es schafft sich der geänderten Bedingungen zu stellen, welche Tricks und Kniffe es nutzt als Familie aus dieser Krise herauszugehen und zwar gestärkt. Zu Lesen hat man dann allerdings den grenzenlosen Egoismus und Selbstherrlichkeit. Und wie man andere damit in Lebensgefahr brachte.

Die Hauptprotagonistin wird einen im Laufe des Buches einfach immer unsympathisch. Nicht nur weil sie sich so gar nicht um ihre Mitmenschen schert, nein sie bringt sie auch noch mutwillig und willentlich in Lebensgefahr. Zudem biegt sie sich ihre Wahrheit regelrecht mit der Brechstange zurecht.

Fazit: Eines der vielen Coronabücher über eine Krise die alle betrifft. Jedoch ist dieses Buch hier schon sehr speziell. In 10 oder 20 Jahren kann man vielleicht wirklich drüber lachen aber aktuell kann man hier einfach nur den Kopf schütteln ob dieses grenzenlosen Egoismus und Selbstherrlichkeit. Am schlimmsten ist diese Oberflächlichkeit mit der die Autorin sich diesem Thema widmet. Ja Fakten sind da, aber die Einbettung in die Handlung ist alles andere als gelungen. Ich denke da gibt es andere interessantere Bücher zu diesem Thema und wie Menschen und Familien sich dieser Krise stellen. Wartet einfach 10 bis 20 Jahre und lest es dann aber zum heutigen Zeitpunkt macht es einfach nur wütend.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Es wird nur an der Oberfläche gekratzt

Ada
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Ada hat es wahrhaftig nie leicht gehabt in ihrem Leben. Nachdem der 2. WK vorbei ist, kehren Ada und ihre Mutter von Südamerika zurück ins Nachkriegsdeutschland. Alles ist düster, kalt und unfreundlich. ...

Ada hat es wahrhaftig nie leicht gehabt in ihrem Leben. Nachdem der 2. WK vorbei ist, kehren Ada und ihre Mutter von Südamerika zurück ins Nachkriegsdeutschland. Alles ist düster, kalt und unfreundlich. Adas Mutter wird immer depressiver und verkriecht sich. Nach einer Weile stellt sie Ada zwei Männern vor und sie soll sich aussuchen, wer ihr Vater sein soll. Sie entscheidet sich für das Fahrrad und damit für Otto. Ada erfährt in ihrem Elternhaus eine ausgeprägte Distanz, die an Lieblosigkeit grenzt. Als ihr kleiner Bruder geboren wird, wird sie zunehmend als Babysitter eingespannt. Nach einem tragischen Unfall, der ihren kleinen Bruder ins Krankenhaus bringt wird sie ins Internat abgeschoben und nur Wochenende verlassen darf und wieder heim geholt wird. Zuhause muss sie feststellen, das sie nicht nur ein neues Zimmer hat, nein sie wurde in den Keller verfrachtet. Damit wird die Ablehnung ihrer Mutter noch deutlicher und Adas Wut größer. Nach ein paar Jahren im Internat darf sie wieder aufs örtliche Gymnasium gehen, wo sie mit Ach und Krach den Abschluss schafft. Anschließend geht’s auf die Uni. Doch anstatt sich aufs Lernen zu konzentrieren gerät sie in falsche Kreise und damit in einer Drogenkommune. Kaum hat sie diesen Zwängen entsagt und will sich auf ihr Studium konzentrieren gerät sie in die Studentenaufstände. Anschließend geht’s nach Paris und dann nach Amerika nach Woodstock und vielen Jahre auf die Couch einen Psychiaters.

Der Autor hat es leider nicht geschafft mich zu fesseln. Erst konnte ich mich nicht mit seinem doch sehr abgehackten Schreibstil nicht anfreunden und dann blieb er das ganze Buch viel zu oberflächlich. Er hat sich ein paar Highlights aus Wirtschaftswunderjahren geschnappt diese in die Handlung eingewebt ohne auch nur ansatzweise in die tiefe zu gehen.

Im Prinzip ist der Aufhänger dieser Geschichte, das Ada eine komplett verkorkste Kindheit und Jungend hatte. Eine Mutter, die sie von Anfang an abgelehnt hatte und sie das auch spüren ließ. Erst als sie Erwachsen ist erfährt Ada, dass sie jüdische Wurzeln hat. Ihre Mutter hatte sie einige Jahre in ein katholisches Kloster abgeschoben uns schwups war sie dann katholisch. Anstatt jedoch bei der Mutter Tochter Beziehung in die Tiefe zu gehen bleibt er in seinen Betrachtungen und Schilderungen jedoch an der Oberfläche. Lieber greift er sich dann die Highlights dieser Jahre, wie Studentenaufstände in Berlin und Paris, Kommunenleben, Drogenszene und Woodstock heraus. Und brettert so in einem Affenzahn durch die Geschichte.

Das Ada wütend ist, ist verständlich und auch nachvollziehbar, wenn man ihre Geschichte kennt. Jedoch schafft es der Autor nicht mit seiner Schilderung Sympathiepunkte für Ada zu sammeln. Das Gegenteil ist der Fall. Man nimmt sie als wütend war auch das sie abgelehnt wird und eigentlich nur nach Zuneigung giert, die sie so nie erfährt. Sie ist das fünfte Rad am Wagen, das niemand braucht. Und das ist wirklich schade. Durch die oberflächliche Schilderung des Autors gewinnt die Figur der Ada auch kaum an Tiefe. Das sie nach vielen Jahren doch irgendwie glücklich geworden ist, ist zwar schön. Aber im Großen und Ganzen hätte der Autor doch mehr Augenmerk auf die Aussprache mit beiden Elternteilen legen sollen, für diese hat er gerade mal eine Seite genutzt.

Am meisten hat mich anfangs wirklich der unzuverlässige Erzähler genervt, der sich immer wieder widersprochen, verbessert und korrigiert hat. Auch die abgehackte Erzählweise war alles andere als leserfreundlich. Zum Glück hat sich die Erzählart und Weise sich im Verlaufe des Romans dann doch noch etwas geändert, was das Leser leichter machte.

Fazit: Ada mit ihrer Geschichte ist tragisch. Sie schafft es wegen einer offenen Ablehnung ihrer Eltern nicht in der Gesellschaft wurzeln zu schlagen. Die Geschichte ist leider sehr oberflächlich und orientiert sich an markanten Jahrszahlen. Die Familiengeschichte wird jedoch kaum aufgearbeitet. Ada erfährt kaum etwas von ihrer eigenen Geschichte. Mich hat dieser Roman leider nicht überzeugt, gerade weil man Ada bis zum Schluss nicht richtig fassen konnte.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

spannende Abenteuergeschichte mit zuviel Waffenkunde

Aleja und die Piratinnen, Band 1: Das Schattenschiff. Ausgezeichnet mit der "Ulmer Unke 2021" als Bestes Kinderbuch ab 10 Jahren!
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Aleja ist im Grunde ihres Herzens eine kleine Abenteuerin und eckt damit nicht nur bei ihrer Familie an sondern auch bei den Bewohnern ihrer Stadt. Die Nächte verbringt sie über den Dächern ihrer Stadt ...

Aleja ist im Grunde ihres Herzens eine kleine Abenteuerin und eckt damit nicht nur bei ihrer Familie an sondern auch bei den Bewohnern ihrer Stadt. Die Nächte verbringt sie über den Dächern ihrer Stadt oder schleicht sich in die große Bibliothek und ließt dort alles was sie finden kann nicht nur über die großen Entdecker, sondern auch über Piraten und deren Schiffe. So stößt sie durch Zufall auf ein Geheimfach in der Bibliothek in der ein Buch versteckt ist. Fast zeitgleich ankert fast unbemerkt das Schattenschiff im Hafen. Doch Aleja hat es bemerkt und stellt verwundert fest das es nur Frauen auf diesem Piratenschiff gibt. Durch Zufall stolpert sie über einen Falschgeldtransport und muss fliehen und landet auf dem Schattenschiff. Für Aleja ist es der Beginn eines großen Abenteuers. Sie wird in die Mannschaft aufgenommen und schließt Freundschaften. Doch sehr schnell merkt sie, dass die Kapitännin etwas vor ihr verbürgt und ihre Neugier ist damit geweckt. Doch die Mannschaft befindet sich nicht nur auf der Jagd nach Schätzen sondern ist auf der Flucht vor Piratenjägern. Durch das magische Buch das Aleja mit an Bord brachte haben sie nun endlich einen Hinweis auf einen Teil einer versteckten Karte gefunden und stechen in See.

Die Autorin hat es geschafft ein Abenteuerbuch für Mädchen zu schreiben und damit auch zu zeigen, dass der Feminismus nun auch in der Kinderbuchabteilung angekommen ist. Was ich jedoch sehr kritisch sehe, das die Autorin kleinen Kindern mit diesem Buch bereits die erste Waffenkunde verpasst und ihnen zeigt wo man mit einer Pistole den größten Schaden am menschlichen Körper anrichtet. Auch wenn es sich um eine Piratengeschichte handelt muss diese Waffenkunde doch nicht dermaßen exzessiv betrieben werden.

Die Handlung ist flott geschrieben und auch spannend, leider hier und da mit einigen Längen und der bereits beschriebenen Waffenkunde, die ich für ein Kinderbuch nicht passend finde. Abgesehen davon sind die verschiedenen Handlungsbögen schön ausgearbeitet und lassen den Leser nicht mehr los.

Auch die Figuren angefangen mit Aleja sind schön ausgearbeitet und wachsen einen ans Herz. Die Hauptprotagonistin Aleja wird als kluge, wissbegierige und abenteuerlustiges Mädchen dargestellt und eben nicht als kleine Prinzessin, die nur an Mädchensachen interessiert ist. Besonders das hier Frauen und Mädchen im Fokus sind fand ich besonders spannend. Und ich muss sagen der Autorin ist es nicht nur gelungen die Protagonisten sehr schön zu beschreiben sondern auch hier Handeln und die Gründe dafür sehr schön zu schildern.

Selbst das Cover ist stark auf Mädchen ausgerichtet, da die Farbe rosa dominiert.

Fazit: Insgesamt eine schöne spannende Abenteuergeschichte für Mädchen. Nur schade dass die Autorin einen ziemlich starken Fokus auf Waffenkunde legt. Das ist auch mein größter Kritikpunkt, da meiner Meinung nach Waffenkunde nichts aber auch gar nichts in einem Kinderbuch zu suchen hat. Dafür hat sie aber den Feminismusaspekt sehr schön aufgegriffen und damit gezeigt, dass auch Mädchen Abenteurer sein können. Vor diesem Hintergrund kann ich dieses Kinderbuch nur bedingt empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

chaotisch und verworren

Sieben Richtige
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Zwei Autos leisten sich ein illegales Rennen bei dem ein kleines Mädchen schwer verletzt wird. Es überlebt aber das Familienleben wird nie mehr so sein wie es war oder hätte sein sollen. Frauen und Männer ...

Zwei Autos leisten sich ein illegales Rennen bei dem ein kleines Mädchen schwer verletzt wird. Es überlebt aber das Familienleben wird nie mehr so sein wie es war oder hätte sein sollen. Frauen und Männer treffen sich, gründen eine Familie, trennen sich und finden neu Partner. Manch einer wird auch plötzlich aus dem Leben gerissen. Jemand beginnt ein neues Leben in einer neuen Stadt und wartet auf einen Umzugswagen, der wegen eines Todesfalls wesentlich später kommen wird. Es werden Bücher geschrieben und Bilder dazu gemalt. Kinder werden geboren auch auf der anderen Seite des großen Teichs.

Der Autor macht es dem Leser wirklich nicht einfach sein Buch zu mögen. Nicht nur sein abgehackter Schreibstil fordert den Leser auch dass er auf der Zeitachse in einer Tour hin und her springt. Und dann die vielen Erzählstränge. Kurz die Geschichte ist alles andere als Rund und ziemlich eckig geraten. Um nicht zu sagen vollkommen chaotisch erzählt.

In diesem Roman wird nicht nur eine Geschichte über eine Person erzählt nein es werden ganz viele Geschichte von ganz vielen verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten erzählt. Und das wird ziemlich anstrengend zu verfolgen und die Personen zueinander ins richtige Verhältnis zu setzen. Auch wenn der Autor ganz am Beginn ein Liste mit Personen aufführt und deren Verhältnis zu einander, will man doch als Leser nicht immerzu nachschlagen.

Leider überzeugen auch die Figuren nicht wirklich. Aus dem einfachen Grund das man als Leser gar nicht die Möglichkeit hat eine Figur länger kennenzulernen, weil der Autor es für wichtiger hält unbedingt weitere Figuren einzuführen und diese dann auch noch kreuz und quer mit einander verkuppelt heiraten, scheiden, sterben, wieder heiraten usw. lässt.

Fazit: So richtig bin ich weder mit der atypischen Erzählweise noch mit dem abgehackten Erzählstil klargekommen. Und das kreuz und quer mit der Figurenkonstellation war auch eine Herausforderung. Die Geschichte hätte eine chronologische Erzählweise viel besser gestanden. Und wo bitte steht geschrieben das jede Figur eine Hauptfigur sein muss? Dieses hin und her springen auf der Zeitachse war wirklich nervend. Dabei war der Storyansatz wirklich gut, aber durch diese dämliche Erzählweise hat der Autor es wirklich geschafft die Geschichte zu verhunzen. Daher kann ich diese Geschichte auch nur bedingt empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

zeitweillig ganz schön verwirrend

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Der Arzt Hendrik wird mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen, als er heimkehrt ist seine Verlobte spurlos verschwunden. Nachfragen bei Familie und Bekannten verlaufen im Sande. Die Polizei ist auch ...

Der Arzt Hendrik wird mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen, als er heimkehrt ist seine Verlobte spurlos verschwunden. Nachfragen bei Familie und Bekannten verlaufen im Sande. Die Polizei ist auch nicht sonderlich hilfreich, da diese davon ausgeht das Hendriks Verlobte ihn verlassen hat. Doch Hendrik gibt nicht auf und schaltet einen Facebookaufruf. Neben vielen sehr vielen Nachrichten, die ihn nicht weiterhelfen, entsteht ein Kontakt zu einer Frau, deren Mann Journalist ist und nun ebenfalls verschwunden ist. Dann taucht auch noch die junge Psychologiestudentin Alexandra auf. Mit ihnen verfolgt Hendrik jede mögliche Spur um seine Verlobte wiederzufinden. Immer wieder kontaktiert er die Polizei und berichtet was er herausgefunden hat, doch die Polizei ermittelt in seinen Augen nur halbherzig. Dann fangen auch noch die Kriminalbeamte, mit denen er im regen Kontakt steht an sich seltsam zu verhalten. Und sein Smart Home System Adam entwickelt ein seltsames Eigenleben. Viel zu spät bemerkt er in welche Gefahr er sich gebracht hat, als bewegungsunfähig in einem Keller aufwacht.

Der Bitte des Autors folgend, werde ich eine bedeutende Einzelheit auslassen.

Auch wenn der Autor es schafft den Leser mit Schreibstil und Ideenreichtum zu fesseln, konzentriert er sich aus meiner Sicht auf zu viele Sachverhalte und schweift an einigen Stellen doch sehr weit vom eigentlichen Thema ab.

Am Anfang ist man von den vielen Möglichen Szenarien, die sich auch den vielen Handlungssträngen ergeben. Es macht richtig Spaß, in die vielen kleinen und größeren Hinweise alles Mögliche hineinzuinterpretieren. Doch diese Faszination schlägt einfach irgendwann in Frust um, da immer mehr Handlungsstränge dazukommen, die selten weitergeführt werden und als lose Anker in der Luft hängen. Gleichzeitig kommen immer neue Wendungen hinzu, so dass man als Leser dann vor einen riesigen Haufen wirrer Handlungsstränge sitzt und schlichtweg den roten Faden verloren hat. Auch wenn das Ende und die Auflösung einfach grandios ist, ist es nicht unbedingt der Weg dorthin.

Die Protagonisten sind richtig gut ausgearbeitet und warten mit der einen oder anderen Überraschung auf. Man fühlt richtig mit Hendrik und den Opfern und ihrer Verzweiflung und Todesangst mit. Und die eine oder andere Überraschung die der Autor in der Entwicklung der verschiedenen Protagonisten bereit hält ist wirklich gelungen. Vor allem die Undurchsichtigkeit der Bösewichter, die man wirklich erst am Ende enttarnt, obwohl zumindestens einer bei mir recht schnell ins Visier gekommen ist. Von dieser Warte aus hat der Autor es also durchaus geschafft den Leser erfolgreich in die Irre zu führen. Was mich dann aber gestört hat, war das einige Figuren ziemlich ähnliche Namen hatten, was die Orientierung dann noch mal erschwert hat.

Was mich allerdings wirklich im Lesefluss massiv gestört hat, waren die Textabschnitte in kursiver Schrift, diese sind für Leser alles andere als schön, da hätte es ganz gewiss auch andere Lösungsmöglichkeiten gegeben in dem man Beispielsweise ein Datum und eine Uhrzeit angegeben hätte oder eine andere Schriftart, aber einen Text in Kursiv zu setzen, beim Leser hemmt das einfach den natürlichen Lesefluss. Auch wenn er nachvollziehbar einen dramatischen und auch Spannungseffekt hat.

Fazit: Nachdem ich vor einiger Zeit ein Thriller gelesen habe, der einen ähnlichen Kontext behandelte muss ich hier leider sagen, dass die Idee von Strobel richtig gut war vor allem die Verpackung mit dem Home System Adam, jedoch war die Umsetzung hier leider alles andere als gut gelungen. Auch wenn es viele Kliffhänger gibt und viele falsche Fährten konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen.

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