Cover-Bild Der Nordseehof – Als wir träumen durften
Band 1 der Reihe "Der Nordseehof"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 05.10.2020
  • ISBN: 9783492315982
Regine Kölpin

Der Nordseehof – Als wir träumen durften

Roman | Gefühlvoller Nordsee-Roman über eine verbotene Liebe

»Wir müssen nach vorn sehen. Da liegt die Zukunft.«
In diesem ersten Band ihrer Saga um den ostfriesischen Nordseehof erzählt Regine Kölpin – spannend, bewegend und voller norddeutscher Atmosphäre – den Beginn einer dramatischen Emanzipationsgeschichte um drei Frauen aus drei Generationen.  

Ostfriesland, 1948: Johanna, Tochter eines Großbauern, verliebt sich in den Schlesien-Flüchtling Rolf – eine Liebe, die keine Zukunft hat, denn Johanna ist bereits dem wohlhabenden Hoferben Eike versprochen. Doch die beiden hören nicht auf zu träumen – von dem Glück der Heimat, der Wärme einer Familie und ihrer gemeinsamen Zukunft.

Der Nordseehof: Vor der stimmungsvollen Kulisse der norddeutschen Landschaft entfaltet sich eine opulente Familiensaga über die Macht der Träume und den Wunsch nach Freiheit, über verbotene Liebe und wahre Heimat.  

Band 1: Der Nordseehof – Als wir träumen durften
Band 2: Der Nordseehof – Als wir der Freiheit nahe waren
Band 3: Der Nordseehof – Als wir den Himmel erobern konnten

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein toller Reihenauftakt

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Wer schon mal an der Nordsee war, wird dieses Cover bestimmt mögen. Es spiegelt eine moderne Frau, vielleicht Johanna, wieder, die auf dem Weg zu einem Leuchtturm oder einem Gutshof, vielleicht der Nordseehof, ...

Wer schon mal an der Nordsee war, wird dieses Cover bestimmt mögen. Es spiegelt eine moderne Frau, vielleicht Johanna, wieder, die auf dem Weg zu einem Leuchtturm oder einem Gutshof, vielleicht der Nordseehof, zu sein scheint. Auf mich wirkt das Cover sehr farbenfroh und ansprechend. Es macht neugierig, was will man mehr. 😀Zu Beginn erwartet den Leser ein Personenverzeichnis. Ich finde so eine Aufzählung der mitwirkenden Protagonisten immer sehr wertvoll. So kann ich mich direkt mit den Protagonisten auseinandersetzen und kann besser und schneller in die Geschichte hineindenken.Kommen wir zum Inhalt und tauchen ein ins Jahr 1948/1949. Als Handlungsort hatte die Autorin ein kleines, fiktives Dörfchen in Ostfriesland ausgewählt. In den nun folgenden 40 Kapiteln erzählt Renate Kölpin die Geschichte einer zwanzigjärgen Frau, die 7hre grosse Liebe findet. Jedoch haben ihre Eltern ganz andere Pläne. Klar, dass hier Liebe und Eifersucht eine große Rolle spielen, aber auch Neid und Missgunst kommen nicht zu kurz. Auch die Sehnsucht spielt eine grosse Rolle. Eigentlich ist das Thema der Geschichte nicht neu und man hat solche oder ähnlich gestrickte Geschichten schon vielfach gelesen. Aber trotzdem habe ich diesen Reihenauftakt ganz besonders genossen. Ob es an der Schreibweise der Autorin lag? Möglich wäre es schon, da der Schreibstil wirklich sehr eingängig und mit dialektischen (plattdeutschen) Worten gespickt ist. Ich konnte mich somit noch mehr nach Ostfriesland denken und habe mich in dem lleinen Dörfchen wohl gefühlt. Alles schien mir echt und glaubwürdig.  Die Protagonisten waren sehr gut charakterisiert und ihre Handlungen nachvollziehbar. Die beiden Handlungsstränge (Johanna und Rolf) verbinden sich sehr passend und lassen eine leichte Hoffnung aufkommen, bis dann zum Schluss bzw. im Epilog ... nee, den verrate ich nicht. 😀

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Volltreffer!

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Als im Jahre 1948 in Ostfriesland einige Schlesien-Flüchtlinge angesiedelt werden, verliebt sich Johanna in Rolf. Ihre Liebe hat jedoch keine Chance, denn Johanna ist die Tochter eines Großbauern und bereits ...

Als im Jahre 1948 in Ostfriesland einige Schlesien-Flüchtlinge angesiedelt werden, verliebt sich Johanna in Rolf. Ihre Liebe hat jedoch keine Chance, denn Johanna ist die Tochter eines Großbauern und bereits Eike, dem Erben des Nordseehofes, versprochen. Verzweifelt versucht Johanna ihre Eltern umzustimmen. Als die Familie dann noch die Nachricht erreicht, daß Johannas Bruder Keno im Krieg gefallen ist, gibt es für sie keinen Ausweg mehr. Sie fügt sich in ihr Schicksal und heiratet Eike. Doch für Johanna gibt es in den folgenden Jahren kein Glück, denn ihre herrische Schwiegermutter macht ihr das Leben zur Hölle. Eike ist zu schwach, um sich gegen seine Mutter aufzulehnen. So bleibt Johanna nur die Erinnerung an Rolf und die wenigen Stunden, die sie mit ihm glücklich sein durfte.

Regine Kölpin hat mich mit "Der Nordseehof - Als wir träumen durften" sehr berührt. Der Roman erzählt von einem Frauenschicksal, wie es zu dieser Zeit ganz sicher sehr oft vorgekommen ist. Regine Kölpin schreibt aber so warm und menschlich über das Schicksal von Johanna, daß dieses Schicksal einfach zu Herzen geht. Hier leidet man mit Johanna, denn man kann sich so gut in sie hinein versetzen, daß man zu Tränen gerührt ist. Der Bogen, der zwischen der traditionellen Welt in Ostfriesland und der munteren Aufbruchstimmung im Ruhrgebiet gespannt wird, ist sehr interessant. Die Autorin beschreibt diese krassen Unterschiede so perfekt, daß die Verwirrung, die bei den Menschen herrscht, die von einer Gegend in die andere wechseln, sehr gut nachzuvollziehen ist. Überhaupt hat Regine Kölpin ein immenses Talent Handlungsorte, Charaktere und Begebenheiten zu beschreiben. Hier ist man mittendrin im Geschehen auf dem Nordseehof und nimmt an der Geschichte teil! Ihr Erzählstil ist locker, leicht verständlich und nimmt den Leser mit auf eine fesselnde Zeitreise. Mit dem Anfang dieser wunderbaren Familiengeschichte ist Regine Kölpin wieder ein Volltreffer gelandet. Es fällt schwer, dieses Buch an die Seite zu legen - denn einmal begonnen, läßt es einen nicht mehr los und man wartet gespannt auf Teil 2 dieser tollen Trilogie! Bei solch einem Buch kann man sich bei der Autorin nur ganz herzlich für diese tolle Geschichte bedanken!

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Eine hochspannende Familiengeschichte

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Dies ist der 1. Band der neuen Roman-Reihe „Nordseehof“ aus der Feder der vielseitigen Autorin Regine Kölpin. Sie entführt uns nach Ostfriesland und hierher hat es Jahr 1948 auch viele Flüchtlinge aus ...

Dies ist der 1. Band der neuen Roman-Reihe „Nordseehof“ aus der Feder der vielseitigen Autorin Regine Kölpin. Sie entführt uns nach Ostfriesland und hierher hat es Jahr 1948 auch viele Flüchtlinge aus Schlesien verschlagen, die dann auf den einzelnen Höfen untergebracht wurden. Und in einen dieser Flüchtlinge hat sich Johanna, die Tochter eines Großbauern verliebt. Eine große Liebe, die jedoch keine Zukunft hat. Johanna ist bereits dem wohlhabenden Hoferben Eike versprochen. Zur damaligen Zeit hatten die Mädchen leider wenig zu sagen und so muss sich auch Johanna ihrem Schicksal fügen. Und so bleiben Johanna nur die Träume vom großen Glück, einem gemeinsamen Leben und ihrer großen Liebe….
Mich hat diese Familiensaga schon von der ersten Seite an beeindruckt. Der Schreibstil der Autorin ist einfach großartig. Sie lässt mich sofort in die Geschichte – in die sie auch Teile der eigenen Familiengeschichte mit einfließen ließ – eintauchen. Sie beschreibt die Landschaft Ostfriesland so wunderbar, ich habe ein herrliches Bild vor meinem inneren Auge, sehe die herrlichen Strände und genieße die Deichspaziergänge. Berührt hat mich das Schicksal all der Flüchtlinge, die hier Zuflucht gefunden haben und nicht immer mit offenen Armen empfangen wurden. Dann lerne ich Johanna kennen – eine liebenswerte Protagonistin, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ihren Eltern gehört der Eilershof, und Johanna liebt ihre Arbeit auf dem Hof. Auch ihre Eltern haben mit den Nachwehen des Krieges zu kämpfen und um ihrer Tochter ein gutes Leben zu ermöglichen, soll sie in die Deichschäferei einheiraten. Ich habe mit Johanna mitgelitten und gehofft und gebangt. Doch ihre Liebe zu Rolf hatte keine Chance. Es herrschte einfach noch eine andere Zeit. Und so musste sich Johanna ihrem Schicksal fügen, und das hat mich ihre der Seele leidgetan. Durch die detaillierten Beschreibungen kann ich mir nun so ein Leben auf einer Deichschäferei vorstellen, schwere Arbeit von früh bis spät. Ich habe Johanna wirklich bewundert wie sie alles gemeistert hat und manchmal war ihre Hilflosigkeit förmlich zu spüren, denn sie hat einen harten Kampf geführt und ist bei ihrer Schwiegermutter gegen eine Wand gerannt. Eike hätte ich ja ab und an gerne geschüttelt, um ihn endlich wachzurütteln. Hut ab vor Johanna, die bis zum Ende um ihre Ehe und ihre Heimat kämpft.
Und das Ende dieses Romans sorgt dann endgültig für Gänsehautfeeling. Ich kann die Fortsetzung schon nicht mehr erwarten.
Für mich eine herausragende Familiengeschichte, eine Leservergnügen der Extraklasse, das mich von der ersten bis zur letzten Seite total begeistert hat. Für mich auch eine lehrreiche Lektüre, die mich sehr beeindruckt. Auch das Cover ist ein echter Hingucker. Gerne vergebe ich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein neues Kapitel

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„Liebe braucht Mut.“ (Seite 33 E-Book)
Als Fan von Ostfriesland stand dieser Roman sofort auf meiner Wunschliste und ich war sehr glücklich als ich ihn über NetGalley Deutschland bekommen habe. Direkt ...

„Liebe braucht Mut.“ (Seite 33 E-Book)
Als Fan von Ostfriesland stand dieser Roman sofort auf meiner Wunschliste und ich war sehr glücklich als ich ihn über NetGalley Deutschland bekommen habe. Direkt nach erscheinen trudelten die ersten Besprechungen ein, welche das Buch sehr lobten. Damit stand für mich fest, dass ich warte bis auch der dritte Teil erschienen ist, um alle drei Bände zeitlich möglichst nah beieinander zu lesen.
Das Cover ist gut gestaltet und versetzte mich sofort in Urlaubsstimmung. Man sieht eine Frau, welche ein Fahrrad auf dem Deich schiebt. Ein Leuchtturm und das Meer sind im Hintergrund zu erkennen. Der Klappentext spricht von einer unerfüllten Liebe, doch in diesem Roman geht es um mehr. Ja, er ist in erster Linie ein Urlaubs- und Liebesroman, aber es gibt auch noch andere Themen, die meiner Meinung nach nicht zu kurz kommen dürfen. Die Geschichte beginnt 1948 in dem fiktiven Ort Neusiel, welcher aber die typische ostfriesische Ortsgemeinschaft widerspiegelt. Ich habe mittlerweile über zehn Mal Urlaub in der Region zwischen Oldenburg und Emden gemacht. Der zweite wichtige Handlungsort ist das Ruhgebiet in den 50er Jahren. Hier geht es vor allen Dingen um den wirtschaftlichen Aufschwung und die Arbeit im Bergbau.
Johanna ist für mich eine herausragende Persönlichkeit, ich habe selten einen Roman gelesen, der eine solche charakterlich starke Persönlichkeit hat, da kommen nur wenige AutorInnen mit. Ganz großes Kompliment, liebe Regine Kölpin. Aber auch Eike und Rolf stehen der Figurenzeichnung in nichts nach. Beide Männer könnten nicht unterschiedlicher sein und trotzdem so überzeugend und authentisch handeln. Gerade Rolf als Flüchtling aus Schlesien ist meinem Empfinden nach sehr gut dargestellt, auch meine Oma hat teilweise solche Geschichten erzählt, dass sie als Flüchtlinge in Westdeutschland nicht so wirklich willkommen waren. Als beeindruckende Nebenfiguren möchte ich Lientje, die hasserfüllte Schwiegermutter von Johanna erwähnen, sie wird ebenfalls in allen Facetten überzeugend dargestellt. Meine heimliche Lieblingsfigur ist allerdings Ingo, der Cousin von Johanna, der seinen eigenen Weg geht und für alle ein offenes Ohr hat und tatkräftig zupackt, wenn es sein muss.
Es geht auch um die Landwirtschaft, besonders um die Arbeit auf einer Schäferei. Aber auch die Themen Familie, Beziehungen, Freundschaft und Liebe nehmen einen großen Platz in dem Buch ein. Der Roman ist in drei Abschnitte gegliedert und umfasst insgesamt einen Zeitraum von zehn Jahren. Dadurch sind natürlich Zeitsprünge, und auch Zeitraffungen nicht zu vermeiden. Der Roman ist zweifellos ein wunderbarer Sommer- /Urlaubsroman.
Mein Kritikpunkt an dem Roman ist mein Wunsch, während des Lesens noch mehr über die Hintergründe erfahren zu wollen. Die Recherche ist gut, aber sie hätte für mich noch mit mehr Hintergrundinfos zur damaligen Geschichte in den Roman einfließen können. Auch die zu vielen Zufälle kommen ein wenig sehr konstruiert herüber, so war es für mich nicht verständlich, dass Rolf ausgerecht im Ruhgebiet dieser Person begegnen muss und dort dasselbe Muster wieder greift. Da hätte ich mir ein wenig mehr Kreativität und Überraschungen gewünscht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut und flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin und ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Hauptsächlich wird der Roman aus der Sicht von Johanna und Rolf erzählt. Was die Autorin sehr gut umgesetzt hat ist der Gebraucht des Plattdeutschen, welches sehr überzeugend ist.
Ein Personenverzeichnis sowie Hintergrundinfos und ein Literaturverzeichnis runden den guten Eindruck des Romans ab. Ein Roman für alle Ostfrieslandfans und Fans von Familien-Sagas.
Urlaubsfeeling zu Hause ist garantiert. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten und dritten Band der Saga und bin gespannt, wie es weitergeht.

8/10 P.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

„Alles, worauf die Liebe wartet, ist die Gelegenheit.“ (Miguel de Cervantes)

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1948 kommen immer mehr Flüchtlinge nach Ostfriesland. Unter ihnen befindet sich auch Rolf, in den sich die Großbauerntochter Johanna sofort verliebt. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, denn ...

1948 kommen immer mehr Flüchtlinge nach Ostfriesland. Unter ihnen befindet sich auch Rolf, in den sich die Großbauerntochter Johanna sofort verliebt. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, denn Johannas Eltern haben mit den Besitzern des Nordseehofes bereits verabredet, dass sie deren Sohn ehelicht. Der Tod ihres Bruders Keno besiegelt schließlich den Pakt, und Johanna muss Eike heiraten und verzichtet damit schweren Herzens auf ihr Glück. Die Ehe mit Eike ist geprägt von einer tyrannischen Schwiegermutter und einem Ehemann, der sich als Hasenfuß entpuppt. Johanna flüchtet sich in ihre Träume von einem Glück mit Rolf, aber auch diesem geht Johanna nicht aus dem Kopf…
Regine Kölpin hat mit „Der Nordseehof-Als wir träumen durften“ den Startschluss für ihre Nordseehof-Trilogie gelegt, in dem sie den Leser zu einer Reise in die Nachkriegszeit einlädt, um dort das Schicksal von Johanna und ihrem Leben auf dem Nordseehof zu beobachten. Mit flüssigem, warmherzigem und bildreichem Erzählstil zaubert die Autorin dem Leser während der Lektüre nicht nur vom idyllischen Ostfriesland und seinen Deichen wunderschöne Bilder vor das innere Auge,, sondern lässt ihn auch ganz eng mit ihren Protagonisten verwachsen, um sie und ihre Gedanken- und Empfindungswelt sowie die damaligen Lebensumstände und gesellschaftlichen Normen genau mitzuerleben. Im Fall von Johanna bedeutete dies, sich den Vorgaben der Eltern zu fügen und eine Ehe einzugehen, die rein materialistische Gründe und mit Liebe nichts zu tun hat. Unter dem Dach der Schwiegermutter ist Johanna eine Gefangene, die sich nach den Wünschen anderer richten muss, praktisch zur Leibeigenen wird. Auch die harte Arbeit auf den Höfen sowie das Schicksal der Flüchtlinge beleuchtet die Autorin innerhalb ihrer Geschichte und fängt diese besonders stimmungsvoll ein. Die Entwurzelung war für viele damals schon schlimm genug, sich aber auch noch in einer neuen Gegend anzusiedeln, wo man vielleicht unter den dortigen Bewohnern nicht gerade erwünscht ist, macht die Lage noch unerträglicher und trägt nicht dazu bei, dass man sich dort auf Dauer einlebt.
Liebevoll gezeichnete Charaktere, die mit ihren menschlichen Eigenheiten glaubwürdig und authentisch wirken, laden den Leser schnell zu besonderer Nähe ein, um ihr Schicksal zu verfolgen, mitzuleiden, zu hoffen und zu bangen. Johanna ist eine freundliche, starke und fleißige junge Frau, die hart zupacken kann. Ihre eigenen Wünsche und Träume hat sie in ihrem Herzen verpackt, um ihrer Familie Rechnung zu tragen. Die ewige Gängelei durch ihre Schwiegermutter lässt Johanna wachsen und mutiger in ihrem Widerstand werden. Ehemann Eike ist eine Marionette der eigenen Mutter, er ist völlig willenlos, unbeständig und gleichgültig. Mit so einem verheiratet zu sein, ist wahrlich kein Vergnügen und belastet die Geduld erheblich. Eikes Mutter ist eine Despotin, die von ihrem eigenen Sohn nicht viel hält und dies auch auf Johanna überträgt. Rolf ist ein lieber Kerl, der vom Schicksal bereits arg gebeutelt wurde und auch in der neuen Heimat immer wieder durch so manches Tal muss. Aber er weiß, was er will und wird alles dafür tun, seine Träume zu verwirklichen.
Mit „Der Nordseehof-Als wir träumen durften“ hat die Autorin einen unterhaltsamen Auftakt geliefert, der nicht nur mit einer interessanten Familiengeschichte vor historischem Hintergrund punktet, sondern auch den Leser von Anfang bis Ende an die Seiten fesselt. Verdiente Leseempfehlung!