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Veröffentlicht am 23.01.2021

Wenn aus Freundschaft mehr wird

Wenn aus Funken Flammen werden
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Über die englische Version von "Wenn aus Funken Flammen werden" hatte ich ja schon einiges gehört, dass es so gut sein soll.
Nun hatte ich also den Roman von Abby Jiminez angefangen.
Eigentlich von der ...

Über die englische Version von "Wenn aus Funken Flammen werden" hatte ich ja schon einiges gehört, dass es so gut sein soll.
Nun hatte ich also den Roman von Abby Jiminez angefangen.
Eigentlich von der ersten Seite haben mich Kristen und Josh, die beiden Hauptprotagonisten, gefesselt und nicht wieder los gelassen. Als Leser wird man auf ihre Reise der Freundschaft mitgenommen, die dann Freundschaft Plus wird, aber dennoch viel mehr, wenn echte Gefühle mit ins Spiel kommen.
Zwischenzeitlich hatte ich ja die Befürchtung, dass es entweder in eine Dreiecksgeschichte abdriftet, da Kristin am Anfang noch einen Freund hatte, der beim Militär im Ausland stationiert ist, oder dass entweder er sie oder sie ihn betrügt. Zum Glück ist keines dieser Szenarien eingetreten.
Dennoch können Josh und Kristin nicht zusammen kommen.
Durch ihre fast ständigen Regelschmerzen und dadurch bedingt Blutarmut entschließt sie sich ihre Gebärmutter zu entfernen. Dadurch kann sie in Zukunft keine Kinder bekommen und durch einen unbedachten Kommentar von Josh (wo er mehr oder weniger ein ganzes Baseball-Team an Kinder bekommen will), beschließt sie, dass sie nicht zusammen kommen dürfen, da sie ihm nie diesen Wunsch erfüllen kann. Nur weiß Josh sehr lange Zeit nichts von dieser Krankheit und dem Entschluss, der versteht er halt auch nicht, warum Kristin sich so sehr weigert mit ihm ein Paar zu werden.
Auch wenn dieser Handlungsstrang sehr bedächtig und schwer ist, hat das Buch auch seine leichten Momente.
Die Kabbeleien zwischen Josh und Kristin sind super witzig und pointiert. Die beiden haben richtig viel Spaß mit einander.
Die große Zerreißprobe kommt zum Schluss und die hatte es in sich. Weniger das Drama um die beiden, war ergreifen, mehr die Sorge um einen geliebten Freund. Genau diese Sorge hat dann auch letztlich dazu geführt, dass Kristin und Josh sich aussprechen und gemeinsam eine Lösung finden.

Generell hat Kristin einen toughen Eindruck gemacht, auch wenn sie für meinen Geschmack vielleicht schon früher über ihren Gesundheitszustand hätte sprechen können, dann hätte Josh gewusst, woran er ist.
Josh selbst war einfach nur zum knuddeln, so verständnisvoll, witzig, hilfsbereit.

Die Seiten sind nur so vorbeigeflogen beim Lesen, es wurde nie langweilig. Und irgendwie bin ich jetzt quasi auf den zweiten Teil gespannt, wo es um Sloan gehen wird, welche Kristins beste Freundin war. Ich glaub das Buch wird auch nochmal sehr emotional werden.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Können Strike und Robin den Cold Case knacken?

Böses Blut
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Was für ein Buch.
Selbst mit seinen 1.200 Seiten hat "Böses Blut" keinerlei Langeweile aufkommen lassen. Von der ersten Seite war man als Leser voll drin und der Cold-Case der 40 Jahre zurück liegt, wird ...

Was für ein Buch.
Selbst mit seinen 1.200 Seiten hat "Böses Blut" keinerlei Langeweile aufkommen lassen. Von der ersten Seite war man als Leser voll drin und der Cold-Case der 40 Jahre zurück liegt, wird nun neu untersucht.
Aber nicht nur der Fall beschäftigt Cormoran und Robin, auch der alltägliche Detektei-Stress wird gezeigt, denn die beiden arbeiten mit ihren Mitarbeitern nicht nur an einem Fall, sondern gleich an 3-4. Diese Alltäglichkeit macht die gesamte Geschichte realer und greifbarer.
Nebenbei haben die beiden aber auch ein Privatleben, was auf dem Kopf steht.
Cormorans Tante liegt im Sterben, weswegen Cormoran sich nicht komplett auf den Fall konzentrieren kann und Robin hat mit einer unschönen Scheidung zu kämpfen.
Vor allem die Momente zwischen Cormoran und seiner Tante Joan waren so herzzerreißend schön, dass die Tränen nur so in die Augen geschoßen sind.

Der Schreibstil war wieder super fesselnd. Ich glaub der Teil gefällt mir um Längen besser als Band 4, der sich irgendwie gezogen hat.
So viele falsche Fährten wurden gelegt, aber eigentlich auch genug Hinweise gegeben, die aber so unscheinbar waren, dass man am Ende richtiggehend überrascht wurde, wer der Mörder ist.
Auch erstaunlich was so nach 40 Jahren bei Zeugenbefragungen doch noch rauskommen kann, damit ein Fall aufgeklärt werden kann.
Auch die Psychologie der Menschen war sehr toll dargestellt.

Generell mag ich ja an den Strike-Romanen dieses authentische London-Feeling, welches übermittelt wird, und das war auch wieder hier der Fall. Nur dass es diesmal auch noch teilweise raus nach Cornwall ging, aber nicht in das malerische, sondern eher dem gezeitenstrozende und dem wetterausharrendem, was Touristen nicht so zu sehen bekommen, die sonst nur im Sommer zu Besuch sind.

Auch wie sich Robin und auch Strike von Band zu Band weiter entwickeln ist schön anzusehen. Beide haben ihre privaten Kämpfe auszutragen und kämpfen mit ihren eigenen Dämonen. Robin mit der Erkenntniss, dass alles was sie früher mal wollte (Ehemann, Kinder, gesichtertes Leben) wird ausgetauscht mit einem Job der sie voll erfüllt, dem sie gerne Opfer bringt, auch wenn das ihr Umfeld nicht so gern sieht.
Und Strike der sich vom Schatten seines Vaters lossagen will, aber immer wieder von diesem zurückgehalten wird und der immer wieder indirekt auftaucht. Oder Charlotte, Cormorans Ex-Freundin die nicht von ihm lassen kann, obwohl ihre Beziehung zueinander toxisch für beide war.
Während des Lesens hätte ich trotzdem manchmal Robin und Cormoran gern durchgeschüttelt. Denn vieles bleibt zwischen den beiden ungesagt, was aber gesagt werden sollte.

Aber genau sowas macht den Roman aus. Es ist nicht nur ein Kriminalroman, sondern auch eine Geschichte des alltäglichen Lebens mit seinen Höhen und Tiefen. Auch hat das Buch Witz, es ist einfühlsam, traurig aber auch hoffnungsvoll.

Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht ein neues Abenteuer von Robin und Cormoran zu erleben.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Einstimmung auf Weihnachten

Christmas Deal
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Mit "Christmas Deal" bringen Penelope ward und Vi Keeland eine kleine aber feine Weihnachtskurzgeschichte raus, die den Leser schon etwas in vorweihnachtlicher Stimmung versetzt.
Die Geschichte handelt ...

Mit "Christmas Deal" bringen Penelope ward und Vi Keeland eine kleine aber feine Weihnachtskurzgeschichte raus, die den Leser schon etwas in vorweihnachtlicher Stimmung versetzt.
Die Geschichte handelt von Riley Kennedy die auf Arbeit so ihre Probleme bzw. Ärgernisse hat mit ihrem Kollegen Kennedy Riley. Genau die gleichen Namen nur umgedreht. Daraus hätte man denken können, das da so einige witzige Verwechlungen entstehen könnten. Nun bei einer normal langen Geschichte hätten die Autorinnen diesen Punkt bestimmt noch etwas ausgearbeitet und vertieft.
So "treffen" die beiden zum ersten Mal aufeinander, als eine fehlgeleitete Antwort zu einer Kolumnenanfrage bei Kennedy statt bei Riley landet.
Fun Fact am Rande, diese Kolumne wurde von Soraya beantwortet, der Protagonistin aus One More Promise, somit ein niedliches kleines Crossover zu den Büchern.
Als die beiden dann im richtigen Leben auf der betrieblichen Weihnachtsfeier treffen, fliegen die Funken und nach kurzem Kennenlernen beschließen die beiden sich gegenseitig zu helfen, wenn sie zu ihren Familien über die Weihnachtsfeiertage fahren.
Auch wenn die Geschichte recht kurz gehalten wurde, ist die Handlung selbst nicht gehetzt. Amüsante Episoden bei den Familien wechseln sich mit gemütlicher Zweisamkeit ab.
Die beiden Autorinnen verstehen definitiv wie sie ihre Leser bei der Geschichte halten. Der Wechsel der Ansichten passt gut in die Geschichte, es liest sich einfach so weg und am Ende ist man überrascht, dass man auf der letzten Seite angekommen ist.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein Blick hinter die Kulissen der Musikbranche

This Is (Not) a Love Song
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"This is (Not) a Love Song" von Christina Pishiris war eher ein Zufallsfund und es war wirklich toll. Da ich das Hörbuch gehört habe, kann ich nur das Hörerlebniss beurteilen, aber das fand ich wahnsinnig ...

"This is (Not) a Love Song" von Christina Pishiris war eher ein Zufallsfund und es war wirklich toll. Da ich das Hörbuch gehört habe, kann ich nur das Hörerlebniss beurteilen, aber das fand ich wahnsinnig schön. Gesprochen wurde das Buch von Annette Frier, die ja eher aus dem Comedy-Bereich kommt und sie hat die Protagonistin Zoe sehr schön wieder gegeben.
Am Anfang hatte ich den Eindruck, dass sie es mit einer leichten sarkastischen Unternote liest, was mir ja besonders gut gefallen hat. Aber auch ihre Tempowechsel oder die verschiedenen Gefühle die Zoe durchlebt wurden sehr gut rüber gebracht.
Worum geht's?
Zoe ist Musikjournalistin für ein Musikmagazin, dem es gut geht, aber der nächste Knüller muss schon bald her, sonst werden die Schotten geschlossen. Helfen könnte ein Interview mit einer Künstlerin die seit Jahren abgeschottet lebt und die auch schon lange nichts mehr veröffentlicht hat. Aber um an sie ran zukommen, braucht es ein Wunder.
Gleichzeitig kehrt Zoes langjähriger Jungendfreund zurück nach London und die beiden verbringen viel Zeit miteinander. Das Zoe für ihn seit Jahren schwärmt und in ihn verliebt ist, sei nur am Rande erwähnt.

Was mir auch gefallen hat, war, dass es nicht nur um Zoe und ihr (Liebes-)Leben geht, sondern dass drum rum auch z.b. um die Hochzeitsvorbereitungen für die Hochzeit ihres Bruders. Da sie Griechin ist, fällt das natürlich etwas anders aus. Wer vielleicht den Film "My big fat greek wedding" gesehen hat, weiß, was das bedeutet. Wie gesagt es bleibt auch Zeit in der Geschichte die Seitencharaktere zu beleuchten und ihnen Platz einzuräumen.

Die Seiten bzw. Tracks sind nur so verflogen, weil ich der Sprecherin sehr gern zugehört habe.
Es ist zwar ein Liebesroman, aber die Liebesgeschichte selbst steht jetzt nicht so extrem im Vordergrund, sondern ehr die Beziehungen der verschiedenen Personen.

Was auch zu dem generellen Musikthema passt, dass sich durch das ganze Buch zieht ist, dass die Kapitel jeweils einen Titel eines mehr oder weniger bekannten Songs haben, die dann doch auch irgendwie den Inhalt des Kapitels wiederspiegeln. Quasi auch eine andere Art einer Playlist.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Fast verpasst und doch gefunden

Dein Lächeln um halb acht
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Auf das Buch "Dein Lächeln um halb acht" bin ich eher zufällig gestoßen. Beim durchstöbern von NetGalley DE hab ich das Buch gesehen, aber da es schon eine Weile erschienen war, nicht angefragt.
Und dann ...

Auf das Buch "Dein Lächeln um halb acht" bin ich eher zufällig gestoßen. Beim durchstöbern von NetGalley DE hab ich das Buch gesehen, aber da es schon eine Weile erschienen war, nicht angefragt.
Und dann im Buchladen gesehen und mitgenommen.

Das das Buch in London spielt ist noch ein zusätzlicher Bonus für die Geschichte.
Quasi das ganze Buch zeigt den langen Weg von Nadja und Daniel, wie sie sich immer wieder knapp verpassen und sich über Zeitungsannouncen kennenlernen (ein bisschen jedenfalls).
Alles fängt damit an, dass Daniel Nadja in der U-Bahn sieht und sie nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Durch einen Impuls schreibt er an die Tageszeitung, dass eine kleine Announce reingestellt wird, in die Rubrik für verpasste Gelegenheiten in der sich Leute wiederfinden können, die sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln gesehen haben.
Erst sind es die gegenseitigen Antworten, dann treffen die beiden fast wie zufällig auch immer mal wieder aufeinander, nur damit in der letzten Sekunde irgendwas dazwischen kommt, und sie somit immer wieder "an einander vorbei laufen".

Interessant hierbei fand ich, dass nicht nur die "altmodische Art" von Zeitungsannounce genutzt wurde, sondern nachher auch verschiedene andere soziale Medien in den Vordergrund tretten, damit die zwei zueinander finden können.

Auch hat mir in der Erzählung selbst der Wechsel zwischen der Sichtweise der Protagonisten gefallen, auch innerhalb eines Kapitels schien es zu Wechseln zu kommen.
Ebenfalls fand ich auch gut, dass beide Charaktere eine Art "Selbstfindung" durchgemacht haben, wo sie sich jeweils auch so aktzeptieren, wie sie sind, um sich dann auch auf eine neue Beziehung einzulassen.

Kurzweilige, gute Unterhaltung mit Witz und Charme.

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