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Veröffentlicht am 30.11.2020

gelungener Finalband der Sophia-Trilogie

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Sophia 3)
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Der Finalband der Sophia-Trilogie rundet Sophias Geschichte und Entwicklung richtig schön ab. Man merkt durch die fein abgestimmten Cover die einzelnen Zeitabschnitte, die sie durchläuft. Sowohl die Kleidung ...

Der Finalband der Sophia-Trilogie rundet Sophias Geschichte und Entwicklung richtig schön ab. Man merkt durch die fein abgestimmten Cover die einzelnen Zeitabschnitte, die sie durchläuft. Sowohl die Kleidung als auch die Körperhaltung signalisieren, diese Frau wird Stück für Stück selbstbewusster und reifer.
Und genau das wird in diesem letzten Band durch verschiedene Situationen und Umstände passend umschrieben. Durch die Begegnung mit ihrer alten Freundin Henny kann nun Sophia ihre Fürsorge und Hilfe zeigen, was im 1. Drittel umfangreich beschrieben wird. Ihr Ehemann Darren ist für mich wirklich ein absoluter Geduldsmann, denn Sophia wirkt streckenweise sehr egoistisch und bekommt leider gar nicht mit, wie Darren sie umsorgt, Zugeständnisse macht und selber auf vieles verzichtet und seine Wünsche oft hinten anstellt. Seine Reaktion ist verständlich, dennoch heftig, was auch die Kriegswirren nicht besser machen.
Überrascht hat mich ihre Entscheidung, wieder bei Madame zu arbeiten, die zwar großzügig ist, aber nie etwas ohne Gegenleistung tut. Dadurch lässt sie sich viel zu oft zu Dingen hinreißen, die ihr und ihrer Ehe überhaupt nicht gut tun und sie es leider erst viel zu spät einsieht.
Die 30er Jahre sind gut recherchiert, immer wieder schwenkt man zu den Geschehnissen in Deutschland, die letztendlich zum Kriegsausbruch führten, parallel dazu zeigt aber auch der Wiedereinstieg Sophias bei Madame Rubinstein, ihre Ehe mit Darren und das Verhältnis zu ihren Freundinnen Ray und Henny, dass sie einiges aus der Vergangenheit gelernt hat und manches Mal über ihren Schatten gesprungen ist.
Insgesamt ist der 3.Teil eher schlichter gehalten, nicht viele spannende Geschehnisse wie in den vorigen Bänden, aber dennoch in der Gesamtheit schön abgerundet, es kommt nicht immer auf die aktionsgeladenen Details an, sondern wie man innerlich mit Aufgaben und Konfrontationen umgeht.
Etwas störend finde ich teilweise die zeitlichen Sprünge, da einige Passagen gerafft wurden, während andere sehr ausführlich umschrieben sind. Sophias häufige Tränenausbrüche und Gemütsschwankungen, auch die Erzählart aus ihrer eigenen Perspektive haben manchmal dazu geführt, dass es doch etwas eintönig und egoistisch wirkte.
Insgesamt hat mir die Trilogie jedoch gefallen, der Schluss ist wirklich überraschend mit Wendungen, auf die man gehofft, die man aber so nicht erwartet hätte.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

mitreißender 2.Teil der Speicherstadt-Saga (Kaffeehändler)

Der Glanz der neuen Zeit
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Der Titel gibt einen schönen Einblick in den 2. Teil dieser bewegenden und gefühlvollen Reihe. Starke Frauen, die beweisen, dass sie nicht nur für Haushalt und Kinder kriegen geschaffen sind, sondern mutig ...

Der Titel gibt einen schönen Einblick in den 2. Teil dieser bewegenden und gefühlvollen Reihe. Starke Frauen, die beweisen, dass sie nicht nur für Haushalt und Kinder kriegen geschaffen sind, sondern mutig für das kämpfen, was ihnen am Herzen liegt, gerade wenn es das Familienunternehmen über mehrere Generationen ist.
Mina ist eine starke Frau, selbstlos hat sie sich auf Wunsch ihres Vaters für das Unternehmen entschieden und in diesem Teil erlebt man, wie sich diese Entscheidung ausgewirkt hat.
Zusammen mit guten Freunden, treuen Hausangestellten und der Familie, so unterschiedlich und anstrengend sie manchmal auch sein mögen, zeigen sie, dass sowohl Kriegsjahre als auch Angriffe aufs Geschäft und der Stellung der Frauen kein Hindernis sind und man eben andere Wege finden muss, um das Familienunternehmen durch die Krise zu führen und sich selbst treu zu bleiben.
Die Autorin hat jeden einzelnen Charakter so toll in Szene gesetzt und die jeweiligen Momentaufnahmen so gut rübergebracht, dass man von Anfang bis Ende voll in der Geschichte gefangen ist. Ob schöne oder spannende und traurige Momente, Szenen mit der kleinen Tochter oder auch die Gespräche mit der Großmutter, es passt einfach zum Ganzen und sorgt dafür, dass man emotional mitgerissen wird. Mal mag man die Person, mal nervt sie einen und doch ist es genau das, was die Geschichte authentisch macht. Und gerade weil man immer mehr über die Personen erfährt, versteht man auch immer besser deren Verhalten und Reaktion, das ist mir besonders bei der Großmutter aufgefallen.
Nicht nur der Schreibstil selber ist mitreißend, auch die Story selber, weil eben nicht alles immer nur glatt geht oder mit Happy End verläuft, Leid und Freude sind hier sooft zusammen und genau das gefällt mir sehr und ich hatte wirklich bis zum Schluss ein tolles Leseerlebnis. Das Buch wird seinem Titel absolut gerecht, denn eine neue Zeit mag nicht immer einfach sein, aber lohnenswert dafür zu kämpfen.
Schade, dass man die Uhr nicht bis Juni vor drehen kann, wenn der 3. Teil veröffentlicht wird.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Eine Lady tut so etwas nicht...

Entführung ins Glück
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Lady Mirandas Wünsche, nach der 4.Saison endlich einen Mann zu finden, der sie liebt und nicht nur nach ihrer Mitgift aus ist, zeigt sich immer schwieriger, gerade weil ihre hübsche Schwester Georgina ...

Lady Mirandas Wünsche, nach der 4.Saison endlich einen Mann zu finden, der sie liebt und nicht nur nach ihrer Mitgift aus ist, zeigt sich immer schwieriger, gerade weil ihre hübsche Schwester Georgina nun auch ihre erste Saison hat. Die Unterschiede zwischen beiden spürt man deutlich, was der Geschichte nochmal mehr etwas Dramatik gibt, denn sie lässt mit ihren spitzen Bemerkungen nichts unversucht, ihre große Schwester in den Schatten zu stellen.
Etikette und die ständigen Erinnerungen an Regeln und die Sätze ihrer Mutter: „Eine Lady macht so was nicht“, tauchten in den herrlichsten Momenten auf, in denen Miranda so manches Mal Anstand und Etikette verliert, aber so lustig, dass man sich genau in die Situation hineinversetzen kann.
Die Idee, dem damaligen Schulfreund ihres Bruders Griffith und gleichzeitigem Herzog Ryland Marshington heimlich Briefe über ihre unglücklichen Umstände zu schreiben, aber nie abzuschicken, ist einfach klasse, nehmen aber interessante Wendung, weil der neue Kammerdiener ihres Bruders davon Wind bekommt. Die Sorge und Ängste um ihre Ehre, die eine Kette von weiteren überraschenden Ereignissen nach sich zieht, ist toll entwickelt und ein Hoffen und Bangen reißt den Leser total mit.
Es gibt zwar eine Reihe von Nebencharakteren, aber genau diese zeigen, wie wichtig es im Leben ist, Vertrauen zueinander zu haben, gerade wenn man einen riskanten Job hat, von dem niemand etwas wissen darf. Wenn man nicht genau weiß, wer Freund und Feind ist, ist es so wichtig, dass man völlig auf Gott vertraut und Menschen in seinem Leben hat, die wirklich zu einem halten. Das hat die Autorin toll herausgestellt und genau die richtige Mischung präsentiert, die mir schöne Lesestunden bereitet hat.
Miranda ist eine Lady, die einem ans Herz wächst mit ihrer offenen Art, ihren lustigen Gedanken und Selbstgesprächen, ihrer Vorliebe für blaue Kleider. Wenn sie ab und zu ihre gute Erziehung vergisst, dann kann man ihr gar nicht böse sein, weil sie einfach eine sehr emotionale und lebenslustige Frau ist, die sich in keine Schablone pressen lässt, auch wenn ihre Mutter an ihr verzweifelt.
Insgesamt erwartet den Leser eine berührende Geschichte über Zusammenhalt, Familie, Freundschaft und Vertrauen, in der der Glaube eine wichtige Rolle spielt und von tollen Charakteren wunderbar in Szene gesetzt wird.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Freundschaft oder Familie?

Die Liebe hofft alles
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Was für ein passender Titel mit ansprechendem und schön gestaltetem Cover.
Kennengelernt haben wir Emmaline ja schon im ersten Band, in der Geschichte um Grace und ihren Neffen. Schön, dass sie hier jetzt ...

Was für ein passender Titel mit ansprechendem und schön gestaltetem Cover.
Kennengelernt haben wir Emmaline ja schon im ersten Band, in der Geschichte um Grace und ihren Neffen. Schön, dass sie hier jetzt ihre eigene Geschichte bekommt, die so einfühlsam und emotionsgeladen beschrieben ist.
Ihr Kennenlernen mit ihrem Vater gestaltet sich schwieriger, als sie gedacht hat, denn so aufgeweckt, energiegeladen und positiv denkend versteht sie nicht, warum ihre Freude nur einseitig ist und ihre neue Familie sich so abweisend und gemein verhält. Wäre da nicht ihr treuer Freund Jonathan, der sein letztes Hemd für Emma geben würde, der so selbstlos agiert, dass es einen zu Tränen rührt. Zusammen aufgewachsen und immer füreinander da, tut sich jetzt eine Situation auf, wo Emma entscheiden muss, welche Liebe stärker ist.
Ich hatte zuerst gedacht, dass es doch ganz einfach ist, die neue Familie und die Liebe zum Jugendfreund, doch leider tauchen Umstände auf, die alles so kompliziert machen und auch mich als Leserin gefühlsmäßig sehr mitgerissen haben. Besonders die Nebencharaktere wie Mrs.C, Jonathans Freund Reggie, Will, Marianne, Doris und auch Tante Trudy haben dieses Thema auf ihre eigene persönliche Weise so wunderschön transportiert und dazu beigetragen, dass das Lesen ein voller Genuss ist und man seinerseits darüber nachdenkt, wie kann ich das, was auch an christlichen Werten vermittelt selber weitergeben und umsetzen.
Die Zitate, Gebete oder auch Gespräche über biblische Gedanken sind so einfühlend und passend in die Geschichte eingearbeitet, dass ich das Buch am Ende gar nicht aus der Hand legen mochte. Sie regt zum Nachdenken an, sie hinterlässt Fragen, wie ich mich beim Umsetzen dieses Themas verbessern kann, wie vielfältig ist Liebe umsetzbar, ob Fremde, Familie oder Freunde. Was mir immer besonders gefällt, wenn man eine Geschichte liest, aber am Ende des Buches nicht zuklappt und zum nächsten Buch wechselt, sondern darüber nachdenkt, die jeweiligen Szenen und Charaktere auch danach noch im Kopf bleiben und eigentlich noch gerne weiter gelesen hätte.
Ausdrucksstark, emotionsgeladen, gefühlvoll werden hier unterschiedliche, teilweise auch traurige Themen angesprochen und auf eine Weise erzählt, dass es nicht alles nur schwarz/weiß ist, sondern man auf einmal Verständnis für die jeweilige Person hat und auch nicht alles immer einfach und leicht zu regeln ist. Und auch das Ende ist nicht einfach nur Happy End, sondern überraschend, tränenreich und perfekt abgerundet.
Und ich würde mir wünschen, dass es mehr Jonathans auf dieser Welt geben würde.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

wenn du zu viel weißt...

Das Schweigen des Sees
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So unscheinbar das Cover des Buches wirken mag, aber das Buch hat absoluten Tiefgang. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mich ein Buch so dermaßen fesselt und auf eine Weise mitreißt, dass ich traurig ...

So unscheinbar das Cover des Buches wirken mag, aber das Buch hat absoluten Tiefgang. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mich ein Buch so dermaßen fesselt und auf eine Weise mitreißt, dass ich traurig bin, weil es schon vorbei ist. Die Kombination aus Glauben und Romantikthriller ist genial entwickelt, absolut authentisch und bewegend.
Das Team rund um Ryan Parker ist sympathisch und die Zusammenarbeit klappt super, auch wenn hier wirklich die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander treffen. Genau diese Mischung bringt die richtige Stimmung. Ich hab zwischendurch so herrlich lachen müssen, wenn zwischen all den Ermittlungen und Theorien auf einmal Sätze fallen, die alle zum lachen bringen und den Leser komplett anstecken.
Die romantische Seite ist schön entwickelt, da beide schon länger Gefühle füreinander haben, was aber die Umstände bisher nicht so zugelassen haben. Durch diese heikle Situation und die zunehmende Gefahr für Leigh Weston verschiebt sich die Lage und dennoch hat die Autorin gerade diesen Umstand genutzt, um das genau passend einfließen zu lassen.
Man merkt, wie dem Team religiöse Werte wichtig sind, ob es mal ein Tischgebet ist, einige Stoßgebete oder auch Leighs Versuche, ihren Glauben an Gott und die Hoffnung, dass er Gebete erhört, aufleben zu lassen, denn alles, was ihr bisher passiert ist, hat viele Zweifel aufkommen lassen. Sie formuliert das so süß in „irgendwie hab ich versucht“, was mir sehr gefallen hat, denn lieber versuchen, als eiskalt abzuwehren und zu sagen, dass es eh nichts bringt. Und es ist überraschend, was dabei auf einmal rauskommt.
Die Handlung ist unerwartet, der Verlauf genial erarbeitet und nichts ist vorhersehbar. Ich war so erstaunt, was am Ende bei raus kam, dass dieses Buch wirklich volle 5 Sterne verdient hat, denn es ist weder langatmig, verworren noch übertrieben oder schmalzig. Es passt wirklich von der ersten bis zur letzten Seite alles zusammen und ich freu mich schon sehr auf den nächsten Teil. Die Autorin hat auf jeden Fall einen Platz in meiner Lieblingsliste erhalten.

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