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Veröffentlicht am 09.12.2020

Schwer zu lesen aber informativ

Vom Anfang und Ende der Welt – Deutsche Mythologie
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Nach Von der Finsternis ins Licht ist das nun das zweite Werk, das ich von Paul Herrmann gelesen habe. Nachdem ich durch die nordische Sagenwelt "vorgewarnt" wurde, waren die Erwartungen an dieses Buch ...

Nach Von der Finsternis ins Licht ist das nun das zweite Werk, das ich von Paul Herrmann gelesen habe. Nachdem ich durch die nordische Sagenwelt "vorgewarnt" wurde, waren die Erwartungen an dieses Buch andere.
Und ich weiß nicht ob es daran lag oder tatsächlich am Buch selbst, aber ich wurde angenehm überrascht, obwohl sich Vom Anfang und Ende der Welt vom Aufbau her nicht viel von Von der Finsternis ins Licht unterscheidet.. Und doch ... kann ich den Unterschied nicht benennen. Vielleicht liegt es daran, dass die germanischen Sagen vertrauter sind, die Orte der Geschichten bekannter. Und vielleicht weil die Materie vertrauter ist wirkt es geordneter (oder mich haben die nordischen Sagen mit ihrer Vielfalt erschlagen. Vielleicht sollte ich eine Neubewertung des Buchs erwägen).
Vom Anfang und Ende der Welt stellt die zahlreichen germanischen Götter vor, ihre Beziehungen zu einander und regionale Unterschiede. Daneben zitiert Herrmann ältere Quellen (u. a. von diversen Römern mit ihren Beobachtungen der germanischen Gebräuche).
Und mich hat doch die eine oder andere Legende überrascht, vor allem in Bezug auf Werwölfe (bei denen es sich nicht nur um Männer handelt, die sich bei Vollmond in Wölfe verwandeln) oder Frau Holle.

Trotzdem... auch wenn mir die germanischen Sagen besser gefallen haben als die nordischen, leicht zu lesen ist der Text nicht. Das erschwert das Lesevergnügen und jeder, der eine Nacherzählung des germanischen Sagenguts erwartet hat wird seine Enttäuschung erleben.
Wer sich aber durch das teilweise trocken geschriebene Buch gequält/gekämpft hat, wird mit einer Menge an neuem und verloren gegangenem Wissen belohnt werden.

Veröffentlicht am 03.12.2020

Bunt

Wir sind die Bunten. Erlebnisse auf dem Festival-Mediaval
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Eine Frage, die sich natürlich stellt, bevor man das Buch liest: Muss man das Festival Mediaval kennen?
Ich habe die Frage für mich beantwortet und obwohl ich das Festival nicht kenne, habe ich diese ...

Eine Frage, die sich natürlich stellt, bevor man das Buch liest: Muss man das Festival Mediaval kennen?
Ich habe die Frage für mich beantwortet und obwohl ich das Festival nicht kenne, habe ich diese Anthologie gelesen. Nun ja, vielleicht ist der Lesespaß größer, wenn man das Festival kennt, aber ich kann nicht sagen, dass ich die Geschichten nicht verstanden habe.
Wir sind die Bunten mag sich vorrangig an Festivalbesucher richten, aber jeder der sich für Fantasy, (Pseudo)Mittelalter, (Live)Rollenspiel und Ähnliches begeistert, wird seine Freude an der Anthologie haben.
Das Festival spielt eine Rolle, aber die Geschichten sind so vielseitig, da ist für jeden etwas dabei: Magie, Außerirdische, zeitreisen, Hexen und Dämonen ... und eine Menge bekannter Autoren wie Ju Honisch, Tommy Krappweis oder Bernhard Hennen.
Und so vielseitig wie ein Mittelalterfestival sein kann so vielfältig sind auch die Geschichten.
Natürlich kann man auch über diese Anthologie das sagen, was für die meisten Kurzgeschichtensammlungen zutrifft: Nicht jede Geschichte gefällt, aber die Geschmäcker sind unterschiedlich und so dürfte für jeden etwas dabei sein.

Wir sind die Bunten ist wirklich bunt, mal unterhaltsam, mal langweilig. Manchmal wünschte man das Festival zu kennen, manchmal ist der Bezug zum Mediaval eher gering.
Aber ... es ist ein kurzweiliges Lesevergnügen für alle die Kurzgeschichten mögen und sich gerne in eine andere Zeit (und das kann auch die Erinnerung an vergangene Festivaltage sein) versetzen lassen.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Naja ...

Das Geschenk der Wildnis
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Ich mochte die Bücher von Frau Radinger, jedenfalls diejenigen die ich gelesen habe. Aber langsam ermüdet mich die Autorin. Ich habe das Gefühl, dass vieles von dem, was sie zu erzählen hat bekannt ist ...

Ich mochte die Bücher von Frau Radinger, jedenfalls diejenigen die ich gelesen habe. Aber langsam ermüdet mich die Autorin. Ich habe das Gefühl, dass vieles von dem, was sie zu erzählen hat bekannt ist (und schon in anderen Büchern ausgeschlachtet wurde, was für neue Leser interessant sein darf, für „Fans“ der Autorin aber eher langweilt) und manchmal gerät Frau Radinger auch ins schwafeln und philosophieren, was den Lesespaß stark mindert.
DAS GESCHENK DER WILDNIS ist sehr emotional geschrieben (manchmal zu emotional, vor allem wenn es den Tod betrifft).
Es mag ein sehr persönliches Buch sein, das merkt man am Tonfall, aber ich kann nicht sagen, dass mich das Geschenk berührt hat. Tatsächlich blieb am Ende die Frage: Was will mir die Autorin damit sagen? Und warum habe ich den Eindruck, nichts Neues von ihr zu erfahren, außer alte Geschichten? Und vor allem: Was hat mich an früheren Büchern gefesselt und warum ist das jetzt nicht der Fall.

Das Geschenk der Wildnis hat mich sehr enttäuscht. Da helfen auch nicht die teilweise sehr schönen Bilder im innenteil nichts, die zudem durch die Buchmitte auseinandergerissen und dadurch in ihrer Schönheit zerstört werden.

Vielleicht sollte sich Elli H. Radinger wieder den Hundeartigen zuwenden und nicht in naturphilosophisches Gejammer verfallen.
Ein Buch über Kojoten aus ihrer Feder könnte ich mir durchaus als Highlight vorstellen. Es muss ja nicht immer der Wolf sein.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Durchschnitt

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Mein erstes Buch von Akram El-Bahay. Ich war sehr neugierig, zumal ich bisher viel Gutes über den Autoren gelesen habe und die Klappentexte vieler seiner Bücher sehr interessant klangen. So auch DAS SCHATTENTOR. ...

Mein erstes Buch von Akram El-Bahay. Ich war sehr neugierig, zumal ich bisher viel Gutes über den Autoren gelesen habe und die Klappentexte vieler seiner Bücher sehr interessant klangen. So auch DAS SCHATTENTOR. Es ist verständlich geschrieben und fängt auch sehr vielversprechend an. Mir gefällt die Mischung von englischer und arabischer Kultur. Ein bisschen GASLIGHT-Romantik mit 1001 Nacht.
Soviel zum Positiven. Wirklich negatives habe ich nicht zu sagen. Der Autor weiß zu unterhalten und DAS SCHATTENTOR bietet kurzweiliges Lesevergnügen, aber leider bietet die Geschichte an sich wenig Überraschendes. Die Hauptpersonen sind sympathisch charakterisiert, die Atmosphäre und das London 1850 sind gut beschrieben und ein bisschen Spannung fehlt auch nicht.
Trotzdem wird nichts Neues geboten, man bekommt den Eindruck, dass man alles schon einmal in ähnlicher Form gelesen hat, auch wenn das Umfeld ein anderes ist.
Ganz nett und schnell zu lesen, aber ein Highlight ist es nicht. Der Anfang (und der Klappentext) sind sehr vielversprechend, der Rest: Durchschnittsware.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Enttäuschend

Tiger
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Tiger hat mich enttäuscht. Anhand des Klappentextes hatte ich ein spannendes Abenteuer erwartet, aber am Ende war es für mich eine nett erzählte, aber nicht besonders nahe gehende Geschichte. Die Charaktere ...

Tiger hat mich enttäuscht. Anhand des Klappentextes hatte ich ein spannendes Abenteuer erwartet, aber am Ende war es für mich eine nett erzählte, aber nicht besonders nahe gehende Geschichte. Die Charaktere waren interessant (auch ihre Verbindung zu den Tigern), die Beschreibung der Szenerie gab tiefe Einblicke in die Arbeit von Zoopersonal, Wissenschaftlern und Umweltschützern und die Verknüpfung der einzelnen Personen (und der Tiger) untereinander war eine nette Idee, aber mir fehlte die Emotion. Kalt wie die Taiga (so könnte man sagen) war die Erzählweise, so dass ich das Umfeld interessant, die Handlung aber nur nett fand und in Tiger ein Buch vor mir hatte, das in die Kategorie „kann man lesen, muss man aber nicht“.

Aber als wirklich schlecht kann ich das Buch auch nicht bezeichnen. Es hat eben Stärken und Schwächen, und wenn man beides vergleicht bleibt nette Unterhaltung. Irgendwie schade, ein imposantes Tier wie der Tiger hätte eine bessere Liebeserklärung verdient.

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