Cover-Bild Meine dunkle Vanessa
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783570104279
Kate Elizabeth Russell

Meine dunkle Vanessa

Roman - Der New-York-Times-Bestseller
Ulrike Thiesmeyer (Übersetzer)

Brillant und verstörend! Ein brandaktueller Roman, der mitten ins Herz der #MeToo-Debatte trifft

Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. Alles geschieht mit ihrem Einverständnis. Fast zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Taylor kontaktiert Vanessa und bittet sie um Unterstützung. Das zwingt Vanessa zu einer erbarmungslosen Entscheidung: Stillschweigen bewahren oder ihrer Beziehung zu Strane auf den Grund gehen. Doch kann es ihr wirklich gelingen, ihre eigene Geschichte umzudeuten – war auch sie nur Stranes Opfer?

»Meine dunkle Vanessa« ist ein brillanter Roman über all die Widersprüche, die unsere Beziehungen prägen, ein Roman, der alle Gewissheiten erschüttert und uns spüren lässt, wie schwierig es ist, klare Grenzen zu ziehen. Verstörend und unvergesslich!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2020

Eindringlich erzählt und beklemmend, aber mit gelegentlichen Längen. Triggerwarung!

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Vanessa ist gerade fünfzehn, als ihr Englischlehrer ein gesteigertes – um nicht zu sagen: ungesundes – Interesse an ihr entwickelt. Anfänglich ist das einsame Mädchen geschmeichelt, ja, geradezu betört ...

Vanessa ist gerade fünfzehn, als ihr Englischlehrer ein gesteigertes – um nicht zu sagen: ungesundes – Interesse an ihr entwickelt. Anfänglich ist das einsame Mädchen geschmeichelt, ja, geradezu betört von der Aufmerksamkeit, die Jacob Strane ihr entgegenbringt. Das hübsche Mädchen, das viel liest und Gedichte schreibt, hat als einzige Stipendiatin keinen leichten Stand an ihrer exklusiven Privatschule, und seit sie sich mit ihrer einzigen Freundin entzweit hat, ist sie noch einsamer. Jacob gibt ihr das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. „Liebeleien zwischen Lehrern und Schülerinnen“ kämen an der Browick School durchaus vor, beteuert er, er selbst sei aber – selbstverständlich – in dieser Hinsicht „ein unbeschriebenes Blatt“. Und ebenso selbstverständlich ist es nicht Vanessas Jugend, die ihn anzieht, bewahre! Auch zwanzig Jahre später ist Vanessa sich sicher: „Was er vor allem liebte, war mein Verstand.“ Ihre phänomenale „emotionale Intelligenz“. Sie sei seine „Seelenverwandte“ – was für ein Pech für ihn, dass sie erst fünfzehn ist!

Von der vermeintlichen Bewunderung und der Vanessa so wohltuenden Aufmerksamkeit ist es nur noch ein winziger Schritt bis zur ersten sexuellen Handlung. Ein Übergriff, eine Vergewaltigung, der noch weitere folgen sollen. Doch Vanessa kommt nicht von ihm los: Welche Folgen hätte es, wenn sie sein Verhalten anzeigte? Und ist es überhaupt eine Anzeige wert, wenn sie doch, wie sie nicht müde wird, sich einzureden, „freiwillig“ mitmacht? Wenn es doch eindeutig Liebe sein muss, die sie und Jacob verbindet?
Zwanzig Jahre später steht Vanessa noch immer mit ihrem Lehrer in Kontakt. Und auch wenn ihr gelegentlich der Gedanke kommt, dass das, was sich zwischen ihrem Lehrer und ihr abgespielt hat, Missbrauch war, kann sie dieser Tatsache nicht ins Gesicht blicken – und das nicht, wie ihr bewusstwird, um Strane zu schützen, sondern auch sich selbst:
„Denn obwohl ich mitunter den Begriff ‚Missbrauch‘ verwende, um gewisse Dinge zu beschreiben, die mit mir angestellt wurden, nimmt das Wort, wenn es ein anderer ausspricht, einen so hässlichen, absoluten Klang an. Es schluckt alles, was geschehen ist. Schluckt mich und die vielen Gelegenheiten, als ich es selbst wollte, darum gebettelt habe.“ (S. 67 f.)
Zwanzig Jahre später steckt sie noch immer fest in den teils verschwommenen Erinnerungen an ihre Zeit als Fünfzehnjährige, ist verhaftet in ihrem tiefen inneren Widerstand gegen die Vorstellung, vergewaltigt worden zu sein, denn:

„Ich bin kein Opfer, weil ich das nie sein wollte, und wenn ich es nicht sein will, dann bin ich es auch nicht. So einfach ist das. Was eine Vergewaltigung von Sex unterscheidet, ist der eigene Bewusstseinszustand. Wer es selbst will, kann nicht vergewaltigt werden, oder?“ (S. 325, Hervorhebung im Original)
Doch jetzt, zwanzig Jahre später, haben sich die äußeren Umstände geändert: Jacob Strane wurde von einer ehemaligen Schülerin angezeigt, ihr sexuelle Gewalt angetan zu haben. Die Story schlägt hohe Wellen, geht durch alle Medien. Und langsam, sehr langsam, beginnt Vanessa zu erkennen, dass sie sich diesem düsteren, ihr gesamtes weiteres Leben überschattenden Erlebnis zu stellen.

„Meine dunkle Vanessa“ von Kate Elizabeth Russell (aus dem Englischen von Ulrike Thiesmeyer) ist ein eindringlich erzählter Roman, dessen Protagonistin und Ich-Erzählerin ebenso plastisch wie drastisch ihre Geschichte erzählt. Es ist eine Geschichte sexueller Gewalt und psychischer Abhängigkeit – und gleichzeitig eine Geschichte innerer Widerstände und widersprüchlicher Gefühle, sich diesen erschütternden Erfahrungen zu stellen. Wie strategisch und perfide Jacob Strane vorgeht, um Vanessa gefügig zu machen und an sich zu binden, wie geschmeichelt das junge Mädchen anfänglich – und fatalerweise trotz ihres Unbehagens, Widerwillens und Ekels auch weiterhin – von seiner Aufmerksamkeit und dem eigenen vermeintlichen Sonderstatus ist, ist fulminant erzählt und erschütternd zu lesen.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass einige Aspekte etwas zu sehr ausgestaltet werden: dass Vanessa als Erwachsene ihr Leben nicht wirklich in den Griff bekommt, dass sie unfähig ist, längerfristige Bindungen einzugehen, dass sie ihr Talent vergeudet, dass sie zögert und hadert, ob auch sie ihre Erfahrungen öffentlich machen soll – all das hätte für meinen persönlichen Geschmack durchaus etwas straffer erzählt werden dürfen. Doch diese gelegentlichen Längen tun der Eindringlichkeit des Erzählten keinen Abbruch. Deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, allerdings mit ausdrücklicher Triggerwarnung.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Harter Tobak

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Vanessa ist fünfzehn, als sie eine Affäre mit ihrem Englisch-Lehrer beginnt. Jacob Strane vermittelt ihr, der einzige Mensch zu sein, der sie und ihre Gedanken und Gefühle wirklich versteht. Bei ihm fühlt ...

Vanessa ist fünfzehn, als sie eine Affäre mit ihrem Englisch-Lehrer beginnt. Jacob Strane vermittelt ihr, der einzige Mensch zu sein, der sie und ihre Gedanken und Gefühle wirklich versteht. Bei ihm fühlt sie sich sicher und ist überzeugt davon, dass es sich um Liebe handeln muss. Alle Taten passieren mit ihrem Einverständnis, oder doch nicht? Zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellem Missbrauch angezeigt. Der Fall geht durch die Medien. Besagte Schülerin bittet Vanessa um Unterstützung und ihre eigenen Erfahrungen mit dem ehemaligen Enlischlehrer zu teilen. Doch Vanessa ist sich nicht sicher, ob es sich um Missbrauch handelte, denn sie „war doch einverstanden“. War auch sie nur eines von Stranes Opfern?

Die Geschichte wird auf zwei unterschiedlichen Zeitachsen erzählt. Einmal erzählt sie die Vergangenheit, die sich mit Vanessas Schulzeit und der Affäre mit ihrem Lehrer befasst. Die zweite Ebene spielt in der Gegenwart, in der Strane des Missbrauchs beschuldigt wird und Vanessa sich mit der Verangenheit auseinandersetzt.

Harter Tobak. Wirklich harter Tobak. Der Charakter von Vanessa ist so zerrissen und zwiegespalten, dabei so authentisch, zerbrechlich und empathieanregend, dass es mich fast zerstört hat. Die junge Vanessa ist nicht nur naiv, auch sie setzt sich schon mit der Materie auseinander und fragt sich, ob sich das alles wirklich richtig anfühlt und ob es so sein muss, wie es gerade ist. Jedoch ist ihre zweite Stimme, die ihr sagt, dass es Liebe sein muss, zu der Zeit noch ein wenig lauter als sie es in der Gegenwart ist. Doch auch dort strauchelt Vanessa, da sie noch immer mit den Folgen der Beziehung zu kämpfen hat. Zwischen den Zeilen werden Vorwürde gegen sie selbst laut, da sie „es doch im Einverständnis getan hat“ oder doch nicht? Man spürt auf jeden Fall die ständige Zerrissenheit und die Verletzlichkeit, in der sie sich befindet. Und auch wenn ich hin und wieder kurz wütend auf Vanessa war, so sind ihre Handlungen für Betroffene wahrscheinlich komplett nachvollziehbar und nur für mich als Außenstehende absolut verrückt. Ein ewiger Zwiespalt.

Besonders erschreckend fand ich die anderen Charaktere, die oft etwas ahnten, aber letztendlich schaffte es niemand, Vanessa wirklich zu helfen. Sie sahen entweder komplett weg oder gaben nach kleineren Aktionen auf, sie aus der Lage rauszuholen. So wütend es mich machte, so authentisch war es geschrieben.

Allgemein war der Schreibstil sehr ungeschönt, realitätsgetreu und einfach echt. Ich durchlebte durch Kate Elizabeth Russells Schreibstil Ekel, Unglauben, Verzweiflung und Trauer.

Ein Buch, das nicht für schwache Nerven ist und einen noch lange nach Beenden beschäftigt.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Erschreckend

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Kaum zu glauben, dass diese Geschichte erfunden ist aber dennoch sehr realitätsnah ist, wirklich erschreckend.
Ich möchte gleich schonmal anmerken, dass dieses Buch nicht für jeden etwas ist. Es geht um ...

Kaum zu glauben, dass diese Geschichte erfunden ist aber dennoch sehr realitätsnah ist, wirklich erschreckend.
Ich möchte gleich schonmal anmerken, dass dieses Buch nicht für jeden etwas ist. Es geht um Manipulation, Missbrauch, Abhängigkeit…
Das Buch fängt sehr „spannend“ und erschreckend an. Die Autorin hat einen sehr leichten Schreibstill sodass ich während dem lesen sehr schnell voran gekommen bin. Die Geschichte wird aus aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus Vanessa ihrer Gegenwart und aus ihrer Vergangenheit. Vanessa ihre Worte und Taten konnte ich leider irgendwann überhaupt nicht mehr nachvollziehen, sie ist sehr naiv und ziemlich leicht zu manipulieren.

Das Buch hat mich während dem lesen und nachdem ich es beendet habe ziemlich beschäftigt. Es ist so schockierend und ich habe mir immer wieder in Gedanken gerufen, dass sowas leider auch im echten Leben passiert.
Das Buch empfinde ich schon als lesenswert allerdings muss jede:r selbst entscheiden ob er/sie es lesen möchte.
Eine Triggerwarnung gibt es bei diesem Buch leider nicht deshalb empfehle ich sich wirklich zweimal den Klappentext durchzulesen und zu überlegen ob man es wirklich lesen möchte.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

„Die Welt hat ein Monster aus ihm gemacht, und dabei hatte er sich nur in mich verliebt.“

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Puh, war das heftig, intensiv, schonungslos, erschreckend und fesselnd! Ich bin sprachlos! Der Roman war mehr als schwer zu lesen. Die Thematik ist nicht ganz einfach und diese Geschichte wird mich noch ...

Puh, war das heftig, intensiv, schonungslos, erschreckend und fesselnd! Ich bin sprachlos! Der Roman war mehr als schwer zu lesen. Die Thematik ist nicht ganz einfach und diese Geschichte wird mich noch lange beschäftigen. Es hat mich aufgewühlt, verstört, wütend gemacht und raubte mir den Verstand. Immer wieder musste ich Lesepausen einlegen, um einiges erstmal zu verarbeiten. Die Geschichte ist sehr schmerzhaft und grausam. Manipulation und Lügen, Dominanz und Naivität, emotionale Abhängigkeit werden hier ganz großgeschrieben. Zu oft wollte ich Vanessa am liebsten einfach nur schütteln! Aber wie soll ein hilfloses Kind ohne Hilfe klarkommen?

Nichts für schwache Nerven, aber trotzdem lesenswert! Bitte unbedingt Triggerwarnung beachten!

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Ich war beim Lesen einfach nur geschockt

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Meine Meinung:
Ich glaube noch nie habe ich mich während des Lesens eines Buches so unwohl gefühlt wie bei diesem. Vom Klappentext her, kann man natürlich erkennen um was es geht. Um Vanessa und ihren ...

Meine Meinung:
Ich glaube noch nie habe ich mich während des Lesens eines Buches so unwohl gefühlt wie bei diesem. Vom Klappentext her, kann man natürlich erkennen um was es geht. Um Vanessa und ihren 27 Jahre älteren Lehrer, die sich als Vanessa gerade mal 15 war sexuell annähern. Es geht sexuellen Missbrauch, um Manipulationshandlungen und Machtmissbrauch. Aber auch um Scham und das Verdrängen und Verschönen des Erlebten. Während des Lesens habe ich mich öfter gefragt, wie ich bitte zu diesem Buch eine Rezension verfassen soll, denn es war einfach verstörend. Und das ohne eine Triggerwarnung im Buch! Und dieses Buch hätte definitiv eine gebraucht!
Man erfährt parallel Erlebnisse aus Vanessas Jugend und aus ihrem Leben als Erwachsene, das durchweg von der Abhängigkeit von ihrem Lehrer geprägt ist. Sie kommt nicht von ihm weg, bildet sich Dinge ein, will sich nicht helfen lassen. Man leidet so sehr mit ihr, würde sie am liebsten anschreien, um ihr zu sagen, was sie scheinbar nicht sehen will.
Ich war beim Lesen so oft so unfassbar wütend und verzweifelt, dieses Buch hat mich fertig gemacht und sprachlos zurückgelassen.

Mein Fazit:
Bitte lest dieses Buch nur, wenn ihr euch mental dazu in der Lage fühlt, es ist alles andere als eine leichte Kost und dabei wirklich sehr schmerzhaft. Von einer Sternebewertung sehe ich ab, da ich einfach nicht wüsste, wie ich dieses Buch angemessen bewerten sollte.

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