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Veröffentlicht am 19.04.2023

gemischte Gefühle

Asterix und Obelix im Reich der Mitte
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"Asterix und Obelix im Reich der Mitte" ist die Bildergeschichte zum Film und mit den Asterix-Bänden eigentlich nicht zu vergleichen. Die Illustrationen sind großflächig und schön anzuschauen. Unsere beiden ...

"Asterix und Obelix im Reich der Mitte" ist die Bildergeschichte zum Film und mit den Asterix-Bänden eigentlich nicht zu vergleichen. Die Illustrationen sind großflächig und schön anzuschauen. Unsere beiden Helden machen dabei einen guten Eindruck. Jedoch sind Asterix und Obelix für mich nicht mehr die alten Gallier, wie man sie aus früheren Comics kennt. Da wird diskutiert, ob man Wildschwein durch Gemüse ersetzen soll oder ob der Zaubertrank nicht doch ungesund sei. Für mich passt das Ganze nicht so recht. Zudem ist das für die beiden Gallier untypisch.
Bei den Texten wirkt das an manchen Stellen etwas abgehackt und sprunghaft. Das konnte mich leider gar nicht erfreuen. Meiner Meinung nach eignet sich der Comic für Kinder nur bedingt.
An den Zeichnungen von Fabrice Tarrin ist jedoch nichts auszusetzen. Sie sind das Highlight des illustrierten Albums zum Film.
Für meinen Geschmack hätte es diesen Band nicht unbedingt gebraucht. Da greift man lieber zum großen Asterix-Band.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Beginne am Ende

Das Glashotel
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„Das Glashotel“ von Emily St. John Mandel ist eins dieser Bücher, die mich mit sehr gemischten Gefühlen zurücklassen. Nach einem holprigen Lesestart wird es leicht besser. Jedoch bekam ich keine Verbindung ...

„Das Glashotel“ von Emily St. John Mandel ist eins dieser Bücher, die mich mit sehr gemischten Gefühlen zurücklassen. Nach einem holprigen Lesestart wird es leicht besser. Jedoch bekam ich keine Verbindung zu den Charakteren. Alles bleibt sehr distanziert. Für mich liegt das auch daran, dass ich wahrscheinlich mit komplett anderen Erwartungen an diesen Roman gegangen bin. Ich hatte mir viel mehr vom Glashotel gewünscht. Allerdings dient in diesem Setting das Glashotel nur als Ausgangspunkt. Und auch die Spannung kommt meines Erachtens zu kurz.
Mir sind die Fragmente der Geschichte schlicht zu viel. Dazu tragen auch die Sprünge zwischen den Charakteren bei und auch die Sprünge in der Zeit. Liest man gerade noch von Paul wechselt die Sicht plötzlich zu Vincent. Ein stärkerer Fokus auf die eigentlichen Protagonisten Vincent und Paul wäre wünschenswert gewesen.
Der Schreibstil ist wunderbar. Da ist es schade, dass der Rest aus meiner Sicht nicht passt.
Die Überschrift „Beginne am Ende“ [9] ist ein Zitat aus dem Buch.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

eine Stadt in Flammen?

Als die Stadt in Flammen stand
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Der Klappentext hört sich richtig spannend und interessant an: „Ein schwarzes und ein weißes Mädchen. Eine Stadt in Flammen. Nur gemeinsam können sie überleben.“
„Als die Stadt in Flammen stand“ von Kimberly ...

Der Klappentext hört sich richtig spannend und interessant an: „Ein schwarzes und ein weißes Mädchen. Eine Stadt in Flammen. Nur gemeinsam können sie überleben.“
„Als die Stadt in Flammen stand“ von Kimberly Jones und Gilly Segal wartet mit einem interessanten Setting und eine tollen Grundidee auf. Leider fand ich die Umsetzung nicht wirklich gelungen. Mir fehlte es an Spannung, ordentlich Tiefgang und den Bezug zu den Charakteren konnte ich nicht wirklich aufbauen. Das Buch ließ sich toll lesen und die Kapitel werden abwechselnd aus Lenas und Campbells Sicht geschrieben. Insgesamt war mir das aber zu wenig. Man hätte weiterführende Erklärungen in die Geschichte einarbeiten können, um das Ganze besser darzustellen. Was der Handlung an Tempo fehlt, teilweise ist es sehr langwierig, kommt umso hektischer in der Beschreibung der Szene rüber.
Als Fazit kann man festhalten, dass viel Potential nicht ausgeschöpft worden ist. Hier wäre wirklich mehr drin gewesen.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Eine Sensation? Nein, leider nicht.

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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„Asterix - Der Goldene Hinkelstein“ von René Goscinny und Albert Uderzo ist kein wirklicher Asterix-Band, so wie man die Abenteuer des gallischen Freundes eigentlich kennt. Es ist vielmehr ein Mini-Abenteuer ...

„Asterix - Der Goldene Hinkelstein“ von René Goscinny und Albert Uderzo ist kein wirklicher Asterix-Band, so wie man die Abenteuer des gallischen Freundes eigentlich kennt. Es ist vielmehr ein Mini-Abenteuer welches 1967 in Frankreich als Schallplatte mit Begleitheft veröffentlicht wurde. Vom Umfang her würde die Geschichte lediglich ein Drittel eines normalen Bandes füllen. Zudem liest sich das Ganze eher wie ein Theaterstück mit wenigen Illustrationen.
Der Funke springt nicht rüber. Diesmal gilt nicht: Man muss einfach alle haben! Es ist zwar schön, dass man ein altes Abenteuer nun endlich in deutscher Sprache vorliegen hat, jedoch ist das mir zu wenig. Zu wenig Geschichte, zu wenig Esprit, zu wenig Illustration. Vielleicht hätte man das Begleitheft als solches auch behandeln sollen. Als Zugabe zum nächsten Band in einer besonderen Ausstattung wäre dies aus meiner Sicht vernünftiger gewesen.
Für Sammler definitiv ein Muss. Alle anderen warten lieber auf den nächsten Asterix-Band.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Plötzlich Stille

Die Stille
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Bereits das Cover lässt die Stille erahnen, welche in dem Werk von Don DeLillo vorherrschen sollte, jedoch haben die Charaktere in diesem Buch einen enormen Redebedarf. Die Welt im Ausnahmezustand – und ...

Bereits das Cover lässt die Stille erahnen, welche in dem Werk von Don DeLillo vorherrschen sollte, jedoch haben die Charaktere in diesem Buch einen enormen Redebedarf. Die Welt im Ausnahmezustand – und jeder geht damit anders um, hat sein Ventil, um diese neuartige Konfrontation zu bewältigen.
„Die Stille“ ist ein Werk, welches polarisieren wird. Vieles wirkt sehr diffus. Ein perfektes Beispiel dazu liefert der Autor selbst: „Halbsätze, nackte Wörter, Wiederholungen. Diane hätte das gern als eine Art ritualistischen einstimmigen Cantus planus gesehen, aber dann sagte sie sich, Prätentiöser Unsinn.“ [27]
Auf der anderen Seite sind da wirklich schöne, philosophische Überlegungen, die perfekt zum Status quo passen. Das ist schon sehr durchdacht. „Je fortgeschrittener, desto verletzlicher. Unsere Überwachungssysteme, unsere Geräte zur Gesichtserkennung, unser Bildauflösung. Woher wissen wir, wer wir sind?“ [34]
Das Buch möchte sehr viel – und das auf wenigen Seiten. Eine richtige Auseinandersetzung mit dem Thema der Stille findet nicht statt. Ich hatte das Gefühl, dass lediglich die Spitze eines Eisbergs betrachtet wurde und manches, hier am Beispiel Corona nur aufgrund der aktuellen Lage mit einem Satz erwähnt wurde. „Das Virus, die Seuche, Corona, die Märsche durch die Flughäfen, die Masken, die entleerten Straßen der Städte.“ [44 f.]
Die Charaktere wirken auf mich sehr kopflos. So agieren sie auch. Das spiegelt sich im Handeln und in den unklar, verworren und nicht leicht zu durchschauenden Monologen wieder, auch wenn sie mit anderen reden.
„Was geschieht auf den Straßen? Was ist da draußen? Wer ist da draußen? (…) Zehn Jahre in Amerikanischer Eiche gelagert (…) Was ist mit deinen Schuhen passiert?“ [49]
Mir ist das Ganze zu wenig, zu konstruiert. Und nach einem Flugzeugabsturz, Platzwunde am Kopf, schiebt man eine Nummer, nur um sich die Wartezeit im Krankenhaus zu verkürzen? Nein, so kann Don DeLillo mich nicht begeistern.

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