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Veröffentlicht am 06.11.2020

Was macht der Fuchs im Winter?

Wenn es Winter wird im Wald
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Es wird Winter und der erste Schnee fällt. Für den jungen Fuchs ist es der erste Winter seines Lebens und er fragt, was soll er im Winter machen? Wie die Vögel in den Süden fliegen? Das kann er nicht. ...

Es wird Winter und der erste Schnee fällt. Für den jungen Fuchs ist es der erste Winter seines Lebens und er fragt, was soll er im Winter machen? Wie die Vögel in den Süden fliegen? Das kann er nicht. Wie die Schildkröte sich im Schlamm des Teiches vergraben? Das mag er nicht. Und auch sonst findet er zwar zahlreiche Vorschläge bei den Tieren des Waldes, doch keiner sagt ihm zu… Was nun?

Das Buch ist ganz zauberhaft gestaltet und führt die Kinder nicht nur an die Frage heran, was denn so ein Fuchs im Winter treibt, sondern zeigt ihnen auch auf, was die anderen Tiere denn so machen, wenn es draußen kalt wird. Die Illustrationen sind sehr gelungen, farbenfroh, aber nicht grell, sondern sehr ansprechend auch für erwachsene Betrachter des Buches.

Der Text ist einfach und schnell zu erfassen. Meine kleine Tochter hat das Buch schnell liebgewonnen, da es hier um eins ihrer Lieblingstiere geht – den Fuchs. Lesen kann sie zwar noch nicht, aber die Bilder schaut sie sich gerne an. Und wenn weder Mama noch jemand andere Zeit zum Vorlesen hat, erzählt sie sich die Geschichte einfach selbst. Das ist anhand der Bilder auch problemlos möglich. Das Mienenspiel des Fuchses passt wunderbar zu den Situationen.

Fazit:

Ein tolles Bilderbuch mit einer ruhigen, aber dennoch witzigen Geschichte, denn könnt ihr Euch vorstellen, dass sich der Fuchs über Winter in den Schlamm eines Teiches eingräbt oder mit den Vögeln davon fliegt?

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Reise in fremde Welten

Strangeworlds - Öffne den Koffer und spring hinein! (Band 1)
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Die 12jährige Felicity, von allen nur Flick genannt, zieht mit ihren Eltern und ihrem kleinen Babybruder in eine neue Stadt. Eigentlich ist sie nicht sonderlich angetan von dem Umzug und läuft missmutig ...

Die 12jährige Felicity, von allen nur Flick genannt, zieht mit ihren Eltern und ihrem kleinen Babybruder in eine neue Stadt. Eigentlich ist sie nicht sonderlich angetan von dem Umzug und läuft missmutig durch die Stadt. Dabei kommt sie an einem merkwürdigen Haus vorbei. Irgendwie magisch wird sie davon angezogen. Doch was ist so Besonderes an einem dunklen, alten Gebäude, das öffentlich ein Reisebüro zu sein scheint?

Der Besitzer des Ladens macht auch zunächst keinen freundlichen Eindruck, doch als Flick durch eine Glasscherbe blickt und funkelnde Kristalle sieht, ändert sich das und Jonathan weiht Flick in die Geheimnisse der vielen Koffer im Laden ein.

Schon bald begibt sich Flick auf eine Reise, bei der nicht nur das Gleichgewicht der magischen Welt in Gefahr ist, sondern sie wohl auch die Lösung dazu…

Das Buch ist sehr ansprechend gestaltet. Die Seiten sind nicht reinweiß, sondern haben den Touch eines gebrauchten Buches, das über Reiseaufzeichnungen verfügt. Die Sticker auf dem Cover (Koffer) zeigen Orte, zu denen die Koffer führen, sofern man den richtigen dazu öffnet.

Die Geschichte fängt sehr ruhig an und man lernt Flick und ihre Familie kennen. Jonathan bleibt mysteriös und man ahnt nur, dass er zwar kein kleiner Junge mehr ist, aber richtig erwachsen ist er auch noch nicht.

Die Autorin hat hier eine recht komplexe Fantasywelt geschaffen, bei der man selbst als Erwachsener den Durchblick erhalten muss. Etwas komplex, dafür mit viel Magie und Zauber. Die unterschiedlichen Welten werden teils sehr bildhaft, aber manchmal auch recht schwammig beschrieben, so dass man den Eindruck gewinnt, sie wurden noch nicht recht erforscht und viele Gesetze dort sind noch unbekannt.

Dennoch sind die fantastisch, magisch und laden zum Reisen ein. Flick ist ein zauberhaftes Mädchen, das mit ihren zwölf Jahren an der Schwelle zum Teenager steht, was man auch spüren kann. Manche ihrer Handlungen sind noch recht kindhaft, aber wiederum überlegt und rational.

Mir hat das Buch als Erwachsene sehr gut gefallen. Es zog mich gleich in seinen Bann und auch ich wollte fremde Welten erforschen und erleben, oder einfach Jonathan bei seiner Suche helfen. Freundschaft steht dabei ebenso im Fokus wie Vertrauen, Abenteuerlust und Vernunft.

Da es er erste Teil einer Reihe ist, freue ich mich schon auf die nächsten Bände und bin gespannt, wohin es Flick und Jonathan als nächstes verschlagen wird.

Fazit:

Ein starker erster Band mit viel Magie, Zau

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Kennedy auf Europa-Tour

Vier Tage im Juni
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Der amerikanische Präsident hat sich für einen Besuch in Deutschland angekündigt. Da sein Chef Paul Dickopf plötzlich zu seiner kranken Mutter verschwunden ist, bleibt die ganze Vorbereitung der Sicherungsgruppe ...

Der amerikanische Präsident hat sich für einen Besuch in Deutschland angekündigt. Da sein Chef Paul Dickopf plötzlich zu seiner kranken Mutter verschwunden ist, bleibt die ganze Vorbereitung der Sicherungsgruppe Bonn an Thomas Malgo hängen…

Der Autor Jan-Christoph Nüse hat in seinem Buch den Besuch von John F. Kennedy 1963 thematisiert. Er ging dabei sehr detailliert und anhand vorliegender Fakten vor. Die regionalen Aspekte und Örtlichkeiten lassen sich auch heute noch wiederfinden.

Die Geschichte wird auf verschiedenen Sichtweisen geschrieben, im Vordergrund stehen zum einen die amerikanischen, wie auch deutschen Schauplätze. Viele bekannte Namen bilden ein solides Fundament, auf dem der Autor seine Geschichte konstruiert.

Das Tempo ist gediegen und dennoch spannend. Die Zeit läuft bis zum Tag X, dem Besuch des Präsidenten rückwärts, viel ist vorzubereiten und die Angst vor dem kalten Krieg, den Russen und Atombomben ist deutlich spürbar. Auch die Nachwirkungen des zweiten Weltkrieges sind nach wie vor wahrnehmbar. Sehr feinfühlig skizziert der Autor seine Protagonisten, macht sie der Zeit angemessen unnahbar und etwas geheimnisvoll und doch durch kleine Einblicke in das Privatleben nahbar.

Eine kleine Chronologie zu beginn stimmt auf die Thematik ein. Der Personenglossar half mir dabei, den Überblick zu behalten. In einem Epilog werden noch einmal fiktive und reale Passagen aufgezeigt. Auch die verwendeten bzw. zitierten Dokumente sind aufgeführt.

Fazit:

Ein solider und vor allem sehr gut recherchierter Thriller, der dem Leser eine gewisse Konzentration abverlangt und dabei das damalige Stimmungsbild authentisch widerspiegelt.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Traue niemandem!

Stille Donau
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Die Privatdetektivin und Boutiqueinhaberin Anna di Santosa eilt gerade von einem neuen Auftrag zu ihrer Boutique als sie im Regensburger Dom die Leiche eines Journalisten der SZ findet. Natürlich verständigt ...

Die Privatdetektivin und Boutiqueinhaberin Anna di Santosa eilt gerade von einem neuen Auftrag zu ihrer Boutique als sie im Regensburger Dom die Leiche eines Journalisten der SZ findet. Natürlich verständigt sie sofort die Polizei, damit diese sich um den Fall kümmert. Sie selbst hat mit ihrem neuen Auftrag, drei wertvolle Gemälde aufzustöbern mehr als genug zu tun. Auch ihre neue Aushilfe macht ihr schwer zu schaffen, da diese sehr unzuverlässig ist.

Gerade als Anna meint, sie komme dem Verbleib der Bilder etwas näher, explodiert in ihrer Boutique eine Bombe und zerstört alles. Ihre beste Freundin überlebt schwer verletzt, doch ihr Leben hängt an einem seidenen Faden. Ist Anna jemandem zu nahe gekommen bei ihrer Suche oder war steckt der eifersüchtige Ex ihrer Freundin hinter dem Anschlag?

Ehe Anna es sich versieht, gerät sie zwischen die Fronten und muss sich fragen: wem kann sie wirklich noch vertrauen? Wer ist Freund und wer Feind?

Der neuste Fall von Anna di Santosa beginnt zunächst etwas verworren. Als Leser stolpert man in eine Situation hinein, bei der sich alles bei Anna überschlägt. Ein neuer Auftrag, Probleme mit der neuen Aushilfe und dann findet Anna auch noch eine Leiche. Dennoch hatte ich mich bald sortiert und war wieder in Regensburg und bei Anna di Santosa angekommen. Ihr neuer Auftrag, die Gemälde aufzuspüren, scheint zunächst einfach, wird dann aber immer kniffliger. Anna stößt auf eine Wand des Schweigens, begründet mit Datenschutz. Doch dann kommen Drohungen. Warum? Es geht doch nur um Gemälde oder steckt da mehr dahinter?


Als Leser ist man immer gefragt. Man versucht die Zusammenhänge zu erkennen und rätselt natürlich, was es mit der Leiche zu Beginn auf sich hat. Ein Zufall? Oder gibt es vielleicht sogar einen Zusammenhang? Und wieso flog Annas Boutique in die Luft?

Die Autorin Hilde Artmeier hat hier einen Fall geschaffen, der zunächst recht harmlos beginnt und dann an Tempo und Spannung immer weiter ansteigt. Zwischenzeitlich hatte ich mich regelrecht eingeigelt, um ja nicht das Buch aus der Hand legen zu müssen.

Der Schreibstil ist flüssig, sehr spannend und nachvollziehbar. Es geht teilweise hoch her, aber die Autorin verliert nicht den Überblick und hält auch den Leser bei der Stange. Kurze Atempausen ehe es weitergeht, sind eingebaut.

Fazit:

Mir hat der neuste Fall mit Anna di Santosa sehr gut gefallen. Dieses Mal spielte das Buch vorwiegend in Regensburg, ehe es einen kleinen Abstecher nach Italien gab. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter gehen wird mit Anna, ihrem Sohn Vincenzo und ihren Freunden.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Nachkriegsträume in Ostfriesland

Der Nordseehof – Als wir träumen durften
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Ostfriesland 1948: Johanna lebt auf dem elterlichen Großbauernhof und hilft, wo sie nur kann. Als der Vater nicht mehr so kann, versucht Johanna alles, um den Hof über die Runden zu bringen. Noch hoffen ...

Ostfriesland 1948: Johanna lebt auf dem elterlichen Großbauernhof und hilft, wo sie nur kann. Als der Vater nicht mehr so kann, versucht Johanna alles, um den Hof über die Runden zu bringen. Noch hoffen alle auf die baldige Rückkehr von Johannas Bruder.

Trotz der vielen Arbeit findet Johanna immer wieder Zeit, sich mit dem Schlesienflüchtling Rolf zu treffen. Die beiden verlieben sich ineinander, aber Rolf ist keine angemessene Partie für Johanna. Überhaupt haben die Eltern einen ganz anderen Ehemann für sie in Aussicht.

Wird Johanna ihr Glück finden?

Die Autorin Regine Kölpin hat dieses Mal keinen lustigen „Oma“-Roman geschrieben, sondern sich eine Trilogie vorgenommen, die in Ostfriesland nach dem zweiten Weltkrieg spielt. Die Menschen sind mit dem Wiederaufbau beschäftigt und der Neuorientierung. Vieles ändert sich, wird moderner und doch bleiben einige alte Ansichten nach wie vor bestehen.

Ich fand es sehr interessant, die Welt rund um Johanna zu beobachten. Was sich alles wie ändert und was neu geschaffen wurde. Man spürt deutlich, dass die Autorin hier viel recherchiert hat und eigentlich viel mehr erzählen möchte als tatsächlich auf die Seiten passt.
Doch die Geschichte ist keineswegs überladen oder unübersichtlich. Vielmehr liegt der Fokus auf Johanna und Rolf. Beide verlieben sich ineinander und stellen schon bald fest, dass Träume nicht immer wahr werden können. Aber vielleicht bieten sich Alternativen?

Es ist eine sehr emotionale Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Manches erscheint einem aus heutiger Sicht seltsam und doch war die Denkweise zur damaligen Zeit eine andere, welche die Autorin gekonnt einfängt und vermittelt.

Fazit:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich tat mir sehr schwer, es mal zur Seite zu legen. Die Geschichte ist mit diesem Buch noch lange nicht zu Ende erzählt, was man nicht zuletzt am Cliffhanger bemerkt. Ich fiebere jetzt der Fortsetzung entgegen und freue mich auf ein Wiedersehen mit Johanna und Rolf.

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