Cover-Bild Ada
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 12.10.2020
  • ISBN: 9783550200465
Christian Berkel

Ada

Roman | Nach "Der Apfelbaum" jetzt der nächste Spiegel-Bestseller des Schauspielers

Wirtschaftswunder, Mauerbau, die 68er-Bewegung – und eine vielschichtige junge Frau, die aus dem Schweigen der Elterngeneration heraustritt.

In der noch jungen Bundesrepublik ist die dunkle Vergangenheit für Ada ein Buch, aus dem die Erwachsenen das entscheidende Kapitel herausgerissen haben. Mitten im Wirtschaftswunder sucht sie nach den Teilen, die sich zu einer Identität zusammensetzen lassen und stößt auf eine Leere aus Schweigen und Vergessen. Ada will kein Wunder, sie wünscht sich eine Familie, sie will endlich ihren Vater – aber dann kommt alles anders.

Vor dem Hintergrund umwälzender historischer Ereignisse erzählt Christian Berkel von der Schuld und der Liebe, von der Sprachlosigkeit und der Sehnsucht, vom Suchen und Ankommen – und beweist sich einmal mehr als mitreißender Erzähler.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2020

Entwurzeltes Leben

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Der Sprung in die Geschichte gelingt mit Ada‘s Entscheidung für psychologische Hilfe. Zunächst war mir die Notwendigkeit eines Psychiaters ein Rätsel. Mit dem Lesen wurde dieses anfänglich fehlende Verständnis ...

Der Sprung in die Geschichte gelingt mit Ada‘s Entscheidung für psychologische Hilfe. Zunächst war mir die Notwendigkeit eines Psychiaters ein Rätsel. Mit dem Lesen wurde dieses anfänglich fehlende Verständnis dann sukzessive aufgelöst. Wir folgen Ada in ihre Vergangenheit und lernen eine innerlich zerrissene Frau kennen. Bereits aus „Der Apfelbaum“ waren mir die Flucht nach Argentinien und die Lebensumstände für Ada und ihre Mutter dort bekannt. Schön war hier der Perspektivwechsel, da wir nun Ada als Ich-Erzählerin haben und ihre Sicht aufs Geschehen lesen können.

Mit diesem Wechsel der erzählenden Figur ändert sich auch der Sprachgebrauch. Während im Apfelbaum doch eher die gehobene Sprache der aus einer intellektuellen jüdischen Familie stammenden Sala zum tragen kommt, ist es nun Ada‘s lockere von Berliner Schnodderigkeit beeinflusste Ausdrucksweise, die uns entgegen schlägt. Dadurch wird für mein Empfinden Ada‘s rebellierender Charakter perfekt herausgearbeitet.

Ada hat es nicht leicht in ihrem Leben. Die ersten Jahre wächst sie in Argentinien ohne Vaterfigur auf, bei einer Mutter, die sie eigentlich nicht haben wollte. Viel Aufmerksamkeit bekommt Ada nicht, ist doch die Mutter voll damit beschäftigt, für den Lebensunterhalt zu sorgen. So beschränkt sich ihr Kümmern um Ada auf Kritik. Nach der Rückkehr nach Berlin und dem Wiedereintritt von Otto als Vater in die Familie tritt für Ada auch keine emotionale Verbesserung ein. Schnell wird ein neues Kind „Sputnik“ geboren, das nun im Mittelpunkt steht. Zudem ist das Leben vom großen Schweigen gekennzeichnet. Über die Vergangenheit wird nicht gesprochen, an/in den Erinnerungen der Erwachsenen wird nicht (herum)gerührt, erklärt wird der nachfolgenden Generation nichts. Ada‘s Gefühl, ein Unfall und damit unerwünscht zu sein, bleibt, nimmt sogar noch zu.

So begleiten wir Ada im West-Berlin der Zeit des Wirtschaftswunders, Mauerbaus und durch die 68er-Bewegung. Als weiteres historisches Ereignis wird der Mauerfall 1989 thematisiert. Die Lücke dazwischen ist recht groß, lässt Fragen in Ada‘s Leben offen. So hoffe ich auf einen dritten Roman, der genau diese Lücke schließt.

Mir hat Ada sehr gut gefallen. Wie auch schon beim Vorgänger kann ich das Lesen nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Eindringliches Porträt einer Generation

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„Niemand sprach. Weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte, war nichts geschehen. Aber ihre dumpfe Angst, es könnte sich wiederholen, erinnerte sie daran, dass da noch etwas war. Diese Angst wurde ...

„Niemand sprach. Weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte, war nichts geschehen. Aber ihre dumpfe Angst, es könnte sich wiederholen, erinnerte sie daran, dass da noch etwas war. Diese Angst wurde zu unserer Mitgift. Auf der Suche nach einem Ventil schleppten wir sie mit uns herum. Unsere Dichtungen waren defekt. Was in uns kochte, schoss eines Tages nach allen Seiten aus uns heraus.“

Als in Berlin die Mauer fällt, ist Ada vierundvierzig Jahre alt, sie hat seit mehreren Jahren ihre Eltern und ihren jüngeren Bruder nicht gesehen. Sie hadert mit ihrer Geschichte, der Vergangenheit ihrer Eltern, über die sie kaum etwas weiß, und mit ihrer eigenen Identität. Sie entscheidet sich schließlich, einen Psychiater aufzusuchen, dem sie ihre Geschichte erzählt. Wir, die Leser, dürfen mitlauschen. Ada beginnt mit ihren ältesten Erinnerungen, die sie im Alter von zwei Jahren hat. Mit ihrer Mutter, Sala, lebt sie in Buenos Aires. Erst im Jahr 1954, als Ada neun Jahre alt ist, kehren beide nach Deutschland zurück. Dort wird sie einem Mann namens Otto vorgestellt, verschwommen erinnert sie sich auch an einen Hannes. Sala und Otto heiraten, bekommen drei Jahre später einen Jungen, der von allen Sputnik genannt wird. Turbulente Jahre folgen, in denen Ada gegen die Eltern, den Staat, die gesellschaftlichen Verhältnisse aufbegehrt; Jahre, die sie u. a. nach Paris und Woodstock führen.

„Ada“ ist eine Art Autofiktion und der Folgeband von „Der Apfelbaum“. Die Eltern des Autors sind real, Adas jüngerer Bruder Sputnik ist der Autor selbst. Die Figur der Ada ist dagegen fiktiv. Christian Berkel hat einen älteren Bruder, aber keine Schwester. Wie der Autor in einem Interview begründet, habe er sich für eine weibliche Ich-Erzählerin entschieden, weil er „eine Mutter-Tochter-Beziehung für die komplexeste und spannungsreichste Beziehung innerhalb einer Familienstruktur halte“. Wer „Ada“ gelesen hat, wird dem unweigerlich zustimmen. Die Geschichte hätte mit einem männlichen Protagonisten nicht funktioniert. Viele Ebenen wären dabei verloren gegangen.

Christian Berkel tritt in „Ada“ als hervorragender Schriftsteller hervor. Wie er zunächst in die kindliche Psyche eintaucht, ist geradezu entwaffnend echt und treffend: So lernen wir zunächst das Kind kennen, das über eine scharfe Beobachtungsgabe und starkes Empfinden verfügt, dem aber oftmals das tiefere Verständnis für die Geschehnisse fehlt. Die auf diese Weise unweigerlich entstandenen Leerstellen werden von der erwachsenen Ada im Nachhinein auch nicht ausgefüllt, sodass deren Interpretation dem Leser überlassen wird. Ada schildert drastische Situationen und das Gefühl des Verlassenseins. Bereits in dieser Zeit fühlt sie sich von ihrer Mutter oftmals nicht akzeptiert und leidet sehr unter den Trennungen: In Argentinien gibt Sala ihre Tochter in einem Kloster ab und auch später in Deutschland verlässt sie die Familie für mehrere Wochen. Ada fühlt sich weder geliebt noch ernstgenommen. Sie hat ja kaum Vergleichsmöglichkeiten und weiß deshalb nicht, dass in allen Familien geschwiegen wird, erst recht in Bezug auf die Kinder, die man mit der eigenen Vergangenheit nicht belasten will. Auch untereinander reden die Eltern nicht von ihren Erlebnissen. Sala, die aufgrund ihrer halbjüdischen Herkunft in einem Konzentrationslager in Frankreich interniert war, aus dem es ihr gelang zu fliehen, spricht nicht über ihre Erlebnisse. Und Otto, der Frontarzt und mehrere Jahre in russischer Gefangenschaft war, spricht nicht über seine Erlebnisse. Ada kann ihr Schweigen nicht nachvollziehen, denn sie fühlt sich ihrer Herkunft beraubt, die sie für ihr gutes Recht hält. Auch hadert sie mit der Frage, wer ihr leiblicher Vater ist: Ist es tatsächlich Otto oder vielleicht doch Hannes? Immer wieder bedrängt sie ihre Mutter mit der Frage, muss letzendlich aber mit der Ungewissheit darüber weiterleben. Aus Antworten und Erzählungen von ihrem Großvater in Weimar, von ihrer Großtante in Paris und einer alten Freundin ihrer Mutter setzt sich Ada Stück für Stück ein Bild zusammen, das jedoch lückenhaft bleibt. Mit dem Heranwachsen erweitert sich Adas Horizont, doch sie leidet weiterhin an dem Schweigen ihrer Eltern. Nichts lässt sie ungenutzt, um gegen das Leben der Elterngeneration und die Politik des Schweigens aufzubegehren: Von Studentenaufständen über die freie Liebe bis hin zum Drogenrausch – nichts lässt Ada unversucht, um der drückenden Vergangenheit der Eltern zu entfliehen. Doch während sie am Anfang noch hilflos an der Oberfläche kratzt, gelangt sie mit der Zeit zu einem immer tiefer werdenden Verständnis der Dinge.

Christian Berkel hat mich mit „Ada“ so sehr begeistern können, dass ich den Vorgängerband unbedingt nachholen möchte und auch den Folgeband nicht verpassen werde. Er hat in seinem Roman nicht nur ein umfangreiches Zeitbild von Mauerbau bis Mauerfall gezeichnet, sondern auch ein bewegendes Einzelschicksal eines der Nachkriegsgeneration angehörenden Individuums geschildert. Die weibliche Stimme hat der Autor dabei so authentisch eingefangen, dass man während der Lektüre immer wieder vergisst, dass es ein Mann ist, der hinter dem Geschriebenen steht. Der Schreibstil ist mal nüchtern und ungeschönt und dann wieder voller Poesie und literarischer Schönheit – aber stets sehr eindringlich!

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Das Schweigen der Stummen

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Bisher kannte ich Christian Berkel als excellenten Schauspieler, nun weiß ich, daß er ein ebensolcher Schriftsteller ist.
In seinem neuen Roman " Ada " den er in Ich-Form schreibt, versetzt er ...

Bisher kannte ich Christian Berkel als excellenten Schauspieler, nun weiß ich, daß er ein ebensolcher Schriftsteller ist.
In seinem neuen Roman " Ada " den er in Ich-Form schreibt, versetzt er sich in die Welt seiner Protagonistin auf eine Art und Weise, daß man vergißt, daß der Autor ein Mann ist.
Ada, 1945 geboren, spricht lange überhaupt nicht. Ihre Kindheit verbringt sie mit ihrer Mutter in Argentinien. Dann, plötzlich, will ihre Mutter zurück nach Berlin. Ein großer Kontrast, mit dem Ada anfangs gar nicht zurecht kommt.
Ihre Mutter, eine Halbjüdin, erzählt ihr auch nicht wirklich viel aus ihrer Vergangenheit, Ada kommt sich irgendwie sehr verlassen vor.
Und dann hat sie von einem auf den anderen Tag einen Vater. Aber auch er spricht nicht viel mit ihr.
Dann kommt ein Brüderchen dazu. Ada fühlt sich überflüssig, die Mutter ist zeitweise depressiv, der Vater arbeitet viel.
Der Roman ist langsam, aber dafür sehr tiefgehend.
Mit viel Gespür beschreibt Berkel die damalige Zeit, läßt Ada auch ganz bewußt darin einmal an der Oberfläche schwimmen und dann umso tiefer tauchen.
Ihr ganzes Leben ist unscharf und unklar, Andeutungen bringen ihr keine Gewissheit, sie läßt sich treiben.
Die schweigende Generation wird ihr beinahe zum Verhängnis, sie geht lange zur Gesprächs-Therapie.
Das Cover zeigt ein jugendliches Mädchengesicht, das sehr gut zum Inhalt passt.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Großartig

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Der Schauspieler Christian Berkel ist mir sympatisch. Jetzt auch noch Bücher? Aber ganz ehrlich, meine Skepsis hat sich rasant in Luft aufgelöst. Der Roman ist großartig.

Im Zentrum steht die heranwachsende ...


Der Schauspieler Christian Berkel ist mir sympatisch. Jetzt auch noch Bücher? Aber ganz ehrlich, meine Skepsis hat sich rasant in Luft aufgelöst. Der Roman ist großartig.

Im Zentrum steht die heranwachsende Ada, Tochter aus gutbürgerlichem Hause. Sie hat Schwierigkeiten ihren Platz im Leben zu finden. Nach und nach erfährt man warum. Es ist ein Auf und Ab und man fühlt schnell mit Ada. Fast beiläufig wird man mitgenommen auf eine Reise durch die Nachkriegsgeschichte Deutschlands. Über Wirtschaftsaufschwung, Mauerbau, Trennung Deutschlands, Studentenaufstände bis nach Woodstock. Das wirkt überhaupt nicht oberlehrerhaft sondern ist perfekt in den Roman integriert.

Ich mochte den überraschend literarischen Schreibstil sehr. Um ein Beispiel zu geben: "Sie sah dann aus wie eine leere Straßenbahn, die nicht mehr weiterfuhr, geräuschlos blieb sie stehen, bis alle Geister ausgestiegen waren."

Werde auch den Vorgängerroman "Der Apfelbaum" lesen.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

"Allzu tiefes Schweigen macht mich so bedenklich wie zu lauter Schrei ." (Sophokles)

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Die 1945 in Leipzig geborene Ada wächst ihre ersten 9 Lebensjahre allein mit ihrer jüdischen Mutter Sala in Argentinien auf, bevor beide in die alte Heimat zurückkehren und sich in Berlin niederlassen. ...

Die 1945 in Leipzig geborene Ada wächst ihre ersten 9 Lebensjahre allein mit ihrer jüdischen Mutter Sala in Argentinien auf, bevor beide in die alte Heimat zurückkehren und sich in Berlin niederlassen. Für Ada bedeutet das erst einmal Lernen, denn sie beherrscht weder die Sprache noch kennt sie die Kultur und Verhaltensregeln ihrer Mitmenschen. Auch ihrem Vater Otto begegnet sie zum ersten Mal und erlebt ein Familienleben, das versucht, Normalität zu vermitteln, während es unter der Oberfläche schwelt. Ada erlebt nicht nur das deutsche Wirtschaftswunder mit, sondern erlebt auch den Mauerbau hautnah mit. Doch irgendwie bleibt ihr alles fremd, denn Ada fühlt sich in ihrer eigentlichen deutschen Heimat nicht verwurzelt und Fragen zur Vergangenheit werden ignoriert oder nicht beantwortet. Mit Mitte 40 entscheidet sich Ada am Tag des Mauerfalls, einen Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen, um ihre eigene Geschichte aufzuarbeiten und vielleicht endlich einiges verstehen zu lernen….
Christian Berkel, der mit „Der Apfelbaum“ ein fulminantes Debüt hingelegt hat, lässt mit „Ada“ nun seinen neuesten Roman folgen, das wie eine Vertiefung seines Erstlingswerkes wirkt. Berkels flüssiger, gefühlvoller und mitreißender Schreibstil schafft mit der gewählten Ich-Erzählform eine enge Anbindung des Lesers, denn er erfährt Adas Geschichte praktisch aus erster Hand, indem er ihren Worten „lauscht“ und ihr Werdegang sowie ihre Gedanken- und Gefühlswelt direkt von ihr persönlich herangetragen werden. Dabei überzeugt der Autor mit einer Sensibilität und Empathie, wie man sie selten bei männlichen Schriftstellern erlebt, um ihren weiblichen Protagonisten Lebendigkeit zu verleihen. Neben Adas persönlicher Geschichte, die von Selbstzweifeln und Entwurzelung zeugen, bekommt der Leser begleitend auch viele Informationen über das Leben in der Nachkriegszeit. So geht es über das Wirtschaftswunder, den Mauerbau, die 60er Jahre bis hin zum Mauerfall. Berkel zeichnet ein buntes und realistisches Gesellschaftsbild der damaligen Zeit. Vorrangig aber geht es um Adas Erkenntnis, dass sie jüdischer Abstammung ist, dies erst sehr spät erfährt und nun die Aufarbeitung beginnt, der sich die meisten Deutschen leider versagt haben, um nur nicht an den Massenmord im Zweiten Weltkrieg erinnert zu werden. Man mag sich gar nicht vorstellen, was in einem Menschen vorgeht, der erst im Nachhinein erfährt, was damals passiert ist und der doch eigentlich durch den Zeitpunkt seiner Geburt und die Familienumstände direkt davon betroffen war. Die Sprachlosigkeit innerhalb ihrer Eltern muss für sie eine Art Damoklesschwert gewesen sein, das sie einerseits durchbrechen wollte, aber sich andererseits auch davor fürchtete.
Lebendige und realistisch gezeichnete Charaktere wachsen dem Leser mit ihren persönlichen Ecken und Kanten schnell ans Herz, die Nähe zu ihnen ermöglicht ihm einen Einblick in ihr Seelenleben und lässt ein Mitbangen und Hinterfragen zu. Ada ist eine Frau, die zwischen zwei Welten hin- und hergezogen wird, weshalb es ihr auch nicht gelingt, sich standfest und sicher zu fühlen. Voller Zweifel und dem Schweigen ausgeliefert, gehört sie zu einer Generation, die Gründe sucht und Antworten haben will. Dabei stürzt sie sich wie viele andere auch eine Art Rebellion, probiert Drogen und Liebe aus, besucht Woodstock und vieles mehr. Mutter Sala ist zwar eine liebenswerte und fürsorgliche Frau, hüllt sich Adas Fragen gegenüber aber immer in Schweigen und lässt ihre Tochter auf ihre Art damit im Stich. Vater Otto ist ein strenger Mann, der wenig Wärme ausstrahlt. Aber auch Mopp und Hannes spielen eine Rolle in dieser Handlung.
„Ada“ ist eine gefühlvolle und aufwühlende Lebensgeschichte, die nachdenklich stimmt und selbst so einige Fragen beim Leser aufkommen lässt. Absolut empfehlenswert für alle, die sich nicht nur für deutsche Geschichte, sondern auch für die Schicksale dahinter interessieren!