Cover-Bild Trümmermädchen
(93)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783548063416
Lilly Bernstein

Trümmermädchen

Annas Traum vom Glück | Ein mitreißender historischer Roman im berüchtigten Hungerwinter

Eine zerstörte Bäckerei in einer zerbombten Stadt. Ein eisiger Winter, der tausende Opfer fordert. Und mittendrin zwei Frauen, die ums Überleben kämpfen, um die Liebe und die Erfüllung ihres Traums

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den großen Ofen aus Vulkanstein. Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schließt Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf. Als sie am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich – eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen. Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Und an der Hoffnung, dass die Männer, die sie lieben, irgendwann zu ihnen zurückkehren.

"Wie schnell Kinder in Kriegszeiten erwachsen werden mussten, und was für eine kreative Kraft sie entwickeln konnten, um zu überleben, das zeigt Lilly Bernstein mit Anna eindrucksvoll und spannend in ihrem Roman Trümmermädchen ." --- Brigitte Glaser, Autorin von Bühlerhöhe und Rheinblick

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2020

Ein bildgewaltiger und hervorragend erzählter historischer Roman

0

Der Roman "Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück" von Lilly Bernstein erscheint im Ullstein Verlag.

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, die eine Bäckerei betreiben. ...

Der Roman "Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück" von Lilly Bernstein erscheint im Ullstein Verlag.

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, die eine Bäckerei betreiben. Anna hat ein liebevolles Zuhause und sie mag die Gerüche und die Wärme in der Backstube, die vom großen Ofen aus Vulkanstein herrührt. Der Krieg fordert seine Opfer, Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Köln liegt in Trümmern, es fehlt an Nahrung und der eisige Winter macht die Not der Menschen noch schlimmer. Aber Anna ist mutig genug, sich einer Schwarzmarktbande anzuschließen und wird eine Kohlediebin. Entgegen allen Widerständen setzen Anna und Marie alles daran, ihren Traum vom Wiederaufbau der Bäckerei Wirklichkeit werden zu lassen.

In diesem Roman begleiten wir Anna im Alter von 11 bis 18 Jahren und erleben, wie sie aus der Not heraus schon früh erwachsen wird. Wir lernen das Leben in der Backstube kennen, erleben die Flucht einer befreundeten jüdischen Familie und sehen die geschwärzten Häuserruinen nach dem Bombenhagel.

Sehr authentisch und eindringlich beschreibt die Autorin ein Stimmungsbild dieser schwierigen Zeit. Während ich las, hatte ich die Trümmer der Stadt vor Augen und erlebte den Hunger der Menschen und den Mangel an Medikamenten und Kohlen zum Heizen. Die Not machte selbst junge Menschen schon frühzeitig erwachsen, denn sie mussten Verantwortung für ihre Familie übernehmen und um das tägliche Überleben kämpfen. In Annas Fall ist das der Schwarzmarkt, wo sie mutig einige Risiken auf sich nimmt.

Lilly Bernstein erweckt ihre Charaktere so authentisch zum Leben, dass man sich ganz auf die Geschichte einlassen muss. Sie lässt ihre Figuren die Bombardierung Kölns erleben, zeigt Hunger, Kälte, Krankheit und die Widrigkeiten von Neidern, sodaß man mit den Personen mitleidet und hofft. Neben all den Missständen sind es aber die kleinen Momente, in denen die Liebe und Freude zwischen Anna, Marie und dem kleinen Karl für positive Hoffnung und Zufriedenheit sorgt. Aber auch die Nebenfiguren sind so detailliert angelegt, dass man sie nicht wieder vergisst, so wie Joseph, der polnischen Zwangsarbeiter, in den sich Anna verliebt oder Hilde, die elternlose Kinder vor dem Jugendheim bewahren möchte.

"Trümmermädchen" ist mitreißend geschrieben, emotional berührend und einfach authentisch. Eine hervorragende Geschichte über Krieg und Nachkriegszeit, Entbehrung und Not und doch über allem ein Funken Hoffnung, der die Menschen antreibt und weiterleben lässt. Ein hervorragend erzählter historischer Roman, der mit seiner bildgewaltigen Beschreibung berührt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2020

Eine Mutter geht ihren Weg

1

Es ist zwar Krieg, aber Anna`s Kindheit ist einfach nur schön. Jeden Morgen wacht sie mit dem Geruch von frisch gebackenem Brot auf, dass ihr Onkel Matthias in seiner Bäckerei schon am frühen Morgen vorbereitet ...

Es ist zwar Krieg, aber Anna`s Kindheit ist einfach nur schön. Jeden Morgen wacht sie mit dem Geruch von frisch gebackenem Brot auf, dass ihr Onkel Matthias in seiner Bäckerei schon am frühen Morgen vorbereitet hat. Ihre Tante Marie verkauft es an all die hungernden Kölner, die in diesen schweren Zeiten kaum etwas zu beißen haben. Doch leider hat Annas glückliches Leben nicht ewig Bestand. Die unheilvolle Nachricht, die mit Matthias` Einberufung über sie hereinbricht, ändert alles. Jede Nacht muss Marie, die mittlerweile schwanger ist, mit Anna in den Luftschutzkeller fliehen. Einige Zeit geht alles einigermaßen gut, doch dann kommt die Nacht, in der sie vor den Trümmern ihrer Bäckerei stehen. Außer ein kleines Zimmer, in dem sie sich notdürftig verkriechen können, ist ihnen nichts mehr geblieben. Ausgerechnet dieser Winter ist einer der kältesten in diesem Jahrhundert. Die Lebensmittel sind überall knapp und der Hunger beißt in die Gedärme, auch Kohlen sind absolute Mangelware und so beschließt Anna etwas dagegen zu tun. Schnell hat sie ihren Ruf als gewiefte Kohlendiebin weg.

Bisher war mir die Autorin Lilly Bernstein völlig unbekannt. Doch schon auf der ersten Seite konnte sie mich fesseln. Sofort ist man mitten im Geschehen und man meint den Geruch des duftenden Brotes in der Nase zu haben. Anschaulich wird beschrieben, mit wieviel Leid es die Menschen damals zu tun hatten. Hunger, eisige Kälte und nur mit viel Glück ein einigermaßen sicheres Dach über dem Kopf gehörten zum Alltag. Viele mussten auch in Bretterverschlägen, die nur unzureichend Schutz vor der Kälte boten, ausharren. Der Schwarzmarkthandel blühte und alles wurde getauscht was zumindest ein bisschen Essen oder ein paar Kohlen einbrachte. Auch wenn die beschriebenen Protagonisten fiktiv sind, so hat die Familie der Autorin ähnliches erlebt. Leider war es in den Nachkriegsjahren in Deutschland traurige Realität und sollte so nie wieder passieren. Mir hat das Buch super gut gefallen und mich sehr nachdenklich gemacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2020

Überleben in schwerer Zeit

0

1941 --- Anna ist 11 Jahre alt und wächst bei tante und Onkel in einer Bäckerei auf. Trotz Krieg noch ein glückliches Leben, denn Anna liebt die Bäckerei und den Ofen über alles..... doch dann muss ihr ...

1941 --- Anna ist 11 Jahre alt und wächst bei tante und Onkel in einer Bäckerei auf. Trotz Krieg noch ein glückliches Leben, denn Anna liebt die Bäckerei und den Ofen über alles..... doch dann muss ihr geliebter Onkel Matthias in den Krieg und gilt bald als vermisst.....
Für Anna, ihre Tante Marie und den kleinen Sohn Karl beginnen schwere Zeiten, die Bäckerei ist durch Luftangriffe zerstört und es ist ein bitterkalter Winter im Nachkriegsdeutschland.....
Da schließt Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an - und steigt bald zu gewiefssten Kohlediebin der Stadt auf. Doch dann verliebt sie sich - eine verbotene Liebe von der niemand etwas wissen darf.....
Kälte, Hunge, Krankheit und Neider bedrohen die kleine Familie und Anna und Marie halten an ihrem Traum fest , die zerstörte Bäckerei wieder aufzubauen.... Wird es gelingen? Und beide hoffen fest darauf, dass die Männer die sie Lieben zu ihnen zurückkehren....
Fazit und Meinung:
Was für eine Geschichte emotional und erschreckend - der Leser erlebt hautnah die schlimme Zeit mit und bangt mit den Protagonisten, die er sofort ins Herz geschlossen hat...
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich konnte mich gut in Marie, Anna und den kleinen Karl hereinversetzen ....hab mit ihnen gebangt, gezittert und gehofft - von mir gibt es volle 5 Sterne für dieses Buch, dass auch ein wichtiges Zeitzeugnis ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2020

Erschütternde Einblicke ins Nachkriegsdeutschland

0

In den meisten Romanen, die den Krieg thematisieren, endet die Zeit der Entbehrungen mit Kriegsende. In „Trümmermädchen“ von Lilly Bernstein beginnt das Elend an dieser Stelle erst so richtig. Der Roman ...

In den meisten Romanen, die den Krieg thematisieren, endet die Zeit der Entbehrungen mit Kriegsende. In „Trümmermädchen“ von Lilly Bernstein beginnt das Elend an dieser Stelle erst so richtig. Der Roman spielt im schwer zerbombten Köln und schockiert zutiefst mit Einblicken in die große Not und Armut der Menschen. Während auf dem Land und in den Stadtteilen, die vom Bombenhagel verschont geblieben sind, der Neustart beginnt, liegt auf den zerstörten Gebieten der Schatten großer Hoffnungslosigkeit. Den Leuten wurde alles genommen. Das Dach über dem Kopf, Kleidung... Es ging mir wirklich sehr nah, unter welchen unwürdigen Bedingungen die Menschen hausen mussten und nahezu ungeschützt der Kälte des Winters ausgesetzt waren.
Der Roman löst eine große Dankbarkeit in mir aus, dass wir weder Hunger leiden noch frieren müssen und es in dieser Form hoffentlich auch nie erfahren werden.
Nicht nur wegen der Rahmenbedingungen sondern auch wegen dem sehr packenden Schreibstil und den gut ausgearbeiteten Charakteren gelang es „Trümmermädchen“ mich 500 Seiten lang zu fesseln. Im Mittelpunkt steht Marie, die zu Beginn des Kriegs zunächst einmal großes Glück erfährt. Sie lernt den Bäcker Matthias kennen und lieben. Nachdem sie und ihre Nichte Anna obdachlos waren, bekommt sie hier nicht nur ein Heim sondern auch die Geborgenheit, nach der sie so lange gesucht hat. Sowohl Marie als auch Anna lieben die Bäckerei und unterstützen Matthias voller Freude. Doch dann wird er eingezogen, das Haus von Bomben getroffen und Marie steht vor der großen Herausforderung einen Weg zum Überleben für sich, Anna und den im Bunker geborenen Karl zu finden.
Ich fand diese Geschichte wahnsinnig interessant, insbesondere die Dinge, die über den Schwarzmarkt, Fremdarbeiter und Besatzer erklärt wurden. Sehr bewegend war für mich auch der Mut und Einfallsreichtum der Kinder, aus dieser Situation das Beste zu machen.
Aus „Trümmermädchen“ kann man einiges über das Leben im Nachkriegsdeutschland lernen. Die Autorin findet eine gute Balance zwischen Trostlosigkeit und Hoffnung. Der Roman ist erschütternd und kurzweilig zugleich. Ich war traurig, als ich am Ende ankam und würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2020

Berührende und sehr gefühlvolle Kriegs- bzw. Nachkriegsgeschichte

0

Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias in einer Bäckerei inmitten von Köln auf. Sie versorgen täglich viele Kunden in ihrem Viertel mit frischen Backwaren, auch bereits als der 2.Weltkrieg ...

Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias in einer Bäckerei inmitten von Köln auf. Sie versorgen täglich viele Kunden in ihrem Viertel mit frischen Backwaren, auch bereits als der 2.Weltkrieg ausgebrochen ist. Doch dieser nimmt 1941 immer mehr Fahrt auf und so wird schließlich auch Bäcker Matthias eingezogen. Mithilfe eines zugeteilten polnischen Zwangsarbeiters, Joseph, halten sie die Bäckerei auch ohne ihn weiter am Laufen. Die Bedrohungen in Köln wachsen aber stetig weiter. Ständig gibt es Bombardierungen. Eines Tages erwischt es dabei auch die Bäckerei, doch Marie und Anna wollen nicht aufgeben und die Bäckerei wiederaufbauen. Zusammen erleben sie insbesondere in der Nachkriegszeit sehr viel Leid, Elend, Hunger, Sorgen und Nöte, doch sie lassen es sich nicht nehmen hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken und auf die Männer zu warten, in die sie beide unsterblich verliebt sind.

Der Roman „Trümmermädchen“ stammt aus der Feder von Lilly Bernstein. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich die Autorin Lioba Werrelmann, die selbst in einer Bäckersfamilie aufgewachsen ist und sicherlich in diesem Roman auch ihre eigenen Erfahrungen mit eingebracht hat. Die Autorin war mir vorher noch nicht bekannt, aber sie hat einen sehr einfühlsamen und warmherzigen Schreibstil und man mag ihr Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Das Cover des Buches finde ich sehr schön und es hatte mich von Anfang an neugierig gemacht; zeigt es doch die junge und durchaus neugierige junge Anna (so nehme ich es zumindest an), die noch nicht weiß, wohin der Weg sie in ihrem Leben wohl führen wird und im Hintergrund erkennt man die Silhouette von Köln bzw. den Kölner Dom.

Die Geschichte um Anna und ihre Familie ist so berührend skizziert, dass man anfängt mit den Charakteren mitzufühlen und mitzuleiden. Man wünscht ihnen ständig, dass doch eine Besserung ihrer Situation eintreten möge, aber stets kommt noch ein neues Unglück obendrauf. Doch trotz aller Widrigkeiten schaffen sie es ihr Päckchen zu tragen und immer wieder nach vorne zu blicken, das bewundere ich ganz besonders an ihnen. Auch insgesamt ist das Setting des gesamten Romans äußerst treffend beschrieben und gewählt, alle „Schubladen“ werden bedient. Es gibt Gut und Böse, Juden, Denunzianten, Soldaten (auch der feindlichen Linien, die nicht nur Feind sind sondern auch Freund), Kinder ohne Eltern, die sich durchschlagen müssen, Zwangsarbeiter, arme Leute, durch Lügen besser gestellte Leute – kurz und knapp: Sie alle ergeben eine sehr gefühlvolle und berührende Gesamtgeschichte.

Meine Kritik: Wenn man überhaupt etwas zum kritisieren finden mag, dann ist es vielleicht das auf einmal sehr plötzlich auftauchende Ende der Geschichte, weil man dafür noch nicht bereit ist. Sie lässt allerdings Platz für den Leser sich selbst eine Idee im Kopf zu entwickeln, wie es mit der Familie nach den armen Jahren wohl weiter gehen mag.

Mein Fazit: Stimmiges Gesamtkonzept mit sehr viel Herz und Gefühl – ich habe das Buch sehr gerne gelesen und empfehle es uneingeschränkt weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere