Profilbild von BuecherwurmNZ

BuecherwurmNZ

Lesejury Star
offline

BuecherwurmNZ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BuecherwurmNZ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2020

Leider viel schwächer als Band eins

Mit dem Mut des Herzens
0

Nach "Schicksalstage am Fjord" wird die Geschichte von Ingrid und ihrer Familie weitererzählt. Sie geht mit ihrem deutschen Mann und ihrer Tochter nach Deutschland, ihre Eltern und Geschwister bleiben ...

Nach "Schicksalstage am Fjord" wird die Geschichte von Ingrid und ihrer Familie weitererzählt. Sie geht mit ihrem deutschen Mann und ihrer Tochter nach Deutschland, ihre Eltern und Geschwister bleiben in der norwegischen Heimat zurück. Doch noch immer ist die Kluft in der Familie tief, Ingrid - außer von ihrer Mutter - geächtet. Auch in Deutschland hat sie es als Fremde nicht leicht. Noch dazu ist das Leben kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges immer noch von Mangel und Leid geprägt.

Der erste Band hat mir sehr gut gefallen, deshalb war ich sehr gespannt, wie es Ingrid weiter ergehen wird. Die schwierige Lage in Deutschland wird sehr eindrücklich und realitätsnah geschildert. Man kann die Wohnungsnot, Mangel an Lebensmitteln, Heizmaterial und Medikamenten gut nachvollziehen. Aus der Not heraus geht man auf den Schwarzmarkt oder klaut Kohle von fahrenden Zügen. Noch immer steckt der Hass auf jeden Nicht-Deutschen in den Köpfen der Menschen. Auch nach Ende des Krieges ist das Leid noch lange nicht überstanden.

Allerdings passiert auf den vierhundert Seiten immer wieder dasselbe. Die Handlung wiederholt sich. Oft geschieht wenig, dafür erfährt man sehr ausführlich die Gedanken von Ingrid und ihrer Schwägerin Erika, welche die Hauptpersonen in diesem Buch sind. Durch diese zwei Punkte ist die Geschichte langatmig und ermüdend. Das Buch ist von der eigenen Familiengeschichte der Autorin inspiriert, weshalb die Zeit realitätsgetreu geschildert ist, aber doch sehr deprimierend und monoton. Ein paar kleine Lichtblicke wären schön gewesen. Erst am Ende kommt Bewegung in die Geschichte, die ich mir schon eher gewünscht hätte.

Fazit

Ich war gespannt zu erfahren, wie es Ingrid in einem für sie fremden Land ergehen wird. Findet sie ein neues Zuhause? Auch wenn die Geschichte die Realität wiedergibt, ist sie mir für ein Buch zu monoton. Das ist der einzige große Kritikpunkt, denn die Situation direkt nach dem Krieg ist von Sofie Berg eindrücklich und anschaulich dargestellt. Mehrmals machte sich in mir ein beklemmendes Gefühl bereit und ich hätte nicht mit Ingrid tauschen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2020

Eigentlich geniale Geschichte langweilig erzählt

Frostgrab
0

Der Beginn und der Prolog sind mega spannend und machen neugierig auf das Buch. Danach geht es aber leider erst einmal bergab, denn es wird sehr langatmig und teilweise auch langweilig. Erzählt wird die ...

Der Beginn und der Prolog sind mega spannend und machen neugierig auf das Buch. Danach geht es aber leider erst einmal bergab, denn es wird sehr langatmig und teilweise auch langweilig. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Einmal heute, als die fünf verblieben Freunde sich nach zehn Jahren wieder treffen und einmal, als sie als junge Erwachsene (damals noch zu siebt) einen Winter zusammen in einem Wintersportort in den französischen Alpen verbringen, um sich als (mehr oder weniger) professionelle Snowboarder auf verschiedene Wettbewerbe vorzubereiten.

Die Frage, die das gesamte Buch bestimmt, ist, was damals mit einer von ihnen, Saskia, geschehen ist. Von einem Tag auf den anderen ist sie verschwunden. Was ist passiert? Ist sie abgehauen und noch am Leben? Oder ist sie tot? War es ein Unfall oder Mord? Wer könnte für ihren Tod verantwortlich sein? Leider erfährt man als Leser darüber bis kurz vor Ende des Buches gar nichts. Stattdessen erzählt die Autorin in aller Ausführlichkeit über die Zeit vor zehn Jahren. Der Fokus liegt auf den sieben Snowboardern und ihren Beziehungen untereinander. Was die Handlung noch langweiliger macht sind die immer mal wieder auftauchenden Namen von Snowboardkunststücken, mit denen man, wenn man diesen Sport nicht betreibt, nichts anfangen kann.

Die Autorin schafft es bedauerlicherweise nicht, die Emotionen rüberzubringen. Die Fünf sitzen in der Gegenwart isoliert auf einem Berg in einer Jugendherberge, wo einer mit ihnen Spielchen spielt, sodass sie sich gegenseitig misstrauen. Die Frage ist, ist es einer von ihnen oder ist noch jemand anderes hier? Was hat diese Person vor und wie weit wird sie gehen? Trotzdem kommt bei mir zu keiner Zeit Angst um die Charaktere auf. Liegt vielleicht auch daran, dass ich keinen in mein Herz geschlossen habe und alle distanziert bleiben. Die Protagonistin Milla nervt mich hauptsächlich. Vor allem in der Perspektive vor zehn Jahren. Anfang zwanzig benimmt sie sich wie ein Teenager, nimmt ihre Snowboardkarriere nicht so ernst, wie sie möchte (oder wie sie es sich ihn ihren Gedanken selbst einredet). Allgemein hat sie eigentlich schlaue und erwachsene Gedanken, verhält sich dann aber gegenteilig. Sie ist krankhaft ehrgeizig und gierig nach Gewinnen, muss andere immer übertrumpfen. Trotz gut gemeinter Ratschläge von anderen bleibt sie unvorsichtig. Tragischerweise hat sie sich in den zehn Jahren nicht bemerkbar weiterentwickelt.

Schade, dass sie Autorin so viel Potenzial verschenkt hat, denn das Ende beziehungsweise Saskias Verschwinden ist gut durchdacht und eine Geschichte, die viel über das Leben, Freundschaft, Konkurrenz und das Gewinnen erzählt. Zudem ist die Story nicht so abwegig und könnte wirklich so passieren.

Fazit

Eigentlich eine geniale Geschichte um junge Leute, krankhaften Ehrgeiz und Konkurrenzverhalten. Leider wird viel Potenzial verschenkt. Man fiebert, hofft und leidet mit den Figuren nicht mit, wodurch die Geschichte langweilig ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.10.2020

Nicht so spannend wie erwartet

Gletschergrab
0

Ich bin ein bisschen enttäuscht. Unter Island-Thriller hatte ich eine Geschichte mit mehr Spannung erwartet. Zu Beginn ist sie sehr hoch, flacht dann aber schnell ab. Größtenteils bleibt das leider über ...

Ich bin ein bisschen enttäuscht. Unter Island-Thriller hatte ich eine Geschichte mit mehr Spannung erwartet. Zu Beginn ist sie sehr hoch, flacht dann aber schnell ab. Größtenteils bleibt das leider über das Buch hinweg so.
Die Idee, dass der Gletscher ein lange verborgenes Flugzeug wieder freigibt und sich darin brisante Fracht versteckt, klang großartig für mich. Zunächst hat der Autor geschickt unterschiedliche Hinweise gesträut, was es mit dem Geheimnis auf sich haben könnte, was für Spannung sorgte. Dann aber blieb sie größtenteils verschwunden, denn die Treffen des amerikanischen Militärs und der isländischen Regierung sind langweilig. Die Verfolgungsjagd ist an sich gut aufgebaut, aber am Anfang des Buches ist klar, dass die Bösewichte die Protagonistin Kristin nicht erwischen können, sonst wäre das Buch schon vorbei gewesen. Was mir aber gut gefallen hat, ist, dass man einiges über Kristin und ihr Leben, ein wenig auch über ihre Vergangenheit und ihre Familie erfahren kann.

Gegen Ende passieren Dinge, wo sich anfänglich bzw. vermeintlich harte und schlaue Leute sich undurchdacht verhalten und über den Tisch ziehen lassen. Das wirkte auf mich unglaubwürdig. Der Schluss hat mir nicht gefallen. Nachdem das gut gehütete Geheimnis ständig Thema war, hatte ich mir die Auflösung spektakulärer erwartet und habe mit einem Wow-Moment gerechnet. Der brisante Sachverhalt ist vielleicht gut gewählt von Indridason, hat mir aber nicht gefallen.

Fazit

Das Buch fängt äußerst spannend an, kann diese aber nicht bis zum Schluss halten. Auch der Aufbau der Story und die Nachvollziehbarkeit des Verhaltens der Figuren haben im weiteren Verlauf der Geschichte nachgelassen. Die Auflösung des Geheimnisses an Bord des lange im verborgen liegenden Flugzeugs ist meiner Ansicht nach für die ständige Erwähnung zu ruhig geschehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2020

Spannende Handlung, schwache Protagonistin

Zugvögel
0

Der Einstieg in das Buch ist nicht leicht. Der Schreibstil ist geheimnisvoll und mystisch. Am Anfang muss man viel zwischen den Zeilen lesen bzw. kann für sich selbst weitere Überlegungen anstellen, da ...

Der Einstieg in das Buch ist nicht leicht. Der Schreibstil ist geheimnisvoll und mystisch. Am Anfang muss man viel zwischen den Zeilen lesen bzw. kann für sich selbst weitere Überlegungen anstellen, da vieles nur angedeutet wird. Man erfährt nicht wirklich viel über die Protagonistin, obwohl man sich in der Ich-Perspektive befindet. Einerseits macht das auch die Spannung und den Reiz des Buches aus, andererseits fande ich es etwas nervig, wenn man nach vielen gelesenen Seiten nicht mehr erfährt. Dies ändert sich aber später, da man durch viele Zeitsprünge zu unterschiedlichen Zeiten in die Vergangenheit sich langsam ein Gerüst über das Leben der Protagonistin erstellen kann. Allerdings muss man aufmerksam lesen, dass man die vergangenen Zeitpunkte nicht durcheinanderbringt. Hat man sich erstmal an die Erzählweise gewöhnt, ist das Buch spannend und lässt sich schnell und flüssig lesen. Die Handlung ist gut aufgebaut und nicht vorhersehbar.

Allerdings bleibt Franny trotz der Ich-Perspektive unnahbar, ihre Gedanken, Motive und ihr Verhalten nicht nachvollziehbar. Und das bleibt leider auch bis zum Schluss so. Zudem ist sie mir zu verstört. Auch die Beziehung zu ihrem Mann ist undurchsichtig und unverständlich, er selbst bleibt blass. Gefallen hat mir, dass die Besatzung des Schiffes nicht oberflächlich bleibt.

Fazit

Eine spannende Dystopie, die einen Zustand der Tierpopulation aufzeigt, zu der wir hoffentlich nie kommen. Großes Manko ist die Protagonistin und ihr Wesen, daher nur ein mittelmäßiges Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2020

Naja

Tödliche K. I.
0

Tödliche K. I. kann man lesen, man kann es aber auch getrost sein lassen und verpasst nichts. Bis auf kurze Verfolgungsjagden in der Stadt vielleicht. Die sind nämlich sehr zahlreich.

Eigentlich basiert ...

Tödliche K. I. kann man lesen, man kann es aber auch getrost sein lassen und verpasst nichts. Bis auf kurze Verfolgungsjagden in der Stadt vielleicht. Die sind nämlich sehr zahlreich.

Eigentlich basiert die Handlung im Buch auf einer sehr guten Idee. Datenklau, Datensammlen, gläsener Kunde und Spam ist jedem in Zusammenhang mit dem Internet ein Begriff. Für die Protagonistin ist einiges neu. Auch, dass die Zahl 88 in der Rechten Szene verbreitet ist. Gibt es wirklich Menschen, die das nicht wissen? Na gut, vielleicht ist die Protanonistin keine Alleswisserin. Was sie unsympathisch macht ist, dass sie einerseits oft auf "schlau" tut, trotzdem aber wenig versteht und vor allem nicht weiter als bis zu ihrem Tellerrand denkt. Dann verhält sie sich leider nicht wie eine Erwachsene, sondern wie ein bockiges Kleinkind, was ich in Büchern überhaupt nicht leiden kann. Somit konnte ich mit der Protagonistin nicht mitfiebern, was einen erheblichen Teil an Spannung herausgenommen hat. Leider sind auch die anderen Figuren unsympathisch und sehr klischeehaft dargestellt. Tiefe in den Charakteren sowie eine Weiterentwicklung sucht man vergeblich.

An manchen Stellen wiederholt sich die Handlung. Teilweise ist der Plot zu konstruiert und zu sehr mit der Nase auf ein Thema gestoßen, wie z. B. Datenklau sowie personalisierte Werbung im Internet und auf sozialen Plattformen. Das hätte man mehr mit der Handlung verweben können.

Die Idee hinter dem Problem Janas ist sehr gut, auch dass dem Leser die Problematik des gläsernen Menschen im Internet nähergebracht wird. Anfangs sind die technischen Details gut erklärt. So kann man nachvollziehen, was passiert ist und was das Problem darstellt. Später ging es sehr in die Tiefe und es nicht mehr alles so leicht verständlich, allerdings für die Handlung nicht wesentlich. Ein paar Unstimmigkeiten sind für den Handlungsverlauf nicht störend, trägt aber nicht zu einem positiven Eindruck des Buches bei. Weiterhin bleibt einiges leider unklar, was am Ende zu einer abgedrehten Handlung führt. Auch das Ende ist mir zu offen.

Fazit

Mich konnte das Buch nicht überzeugen. Ich würde es nicht als Thriller, sondern als Jugendbuch deklarieren, da diese hier viel lernen können und mit einer unreifen und nervigen Protagonistin vielleicht besser klar kommen als ich (zumindest sind die meisten Protagonisten so in den Jugendbüchern, die ich früher gelesen habe).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere