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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2021

tiefgründig und emotional

Die Mitternachtsbibliothek
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Zum Cover:
Das Cover und der Titel waren bei diesem Buch ausschlaggebend, dass ich überhaupt die Leseprobe gelesen habe. Beide haben mir total gut gefallen und meine Aufmerksamkeit auf den Inhalt gelenkt. ...

Zum Cover:
Das Cover und der Titel waren bei diesem Buch ausschlaggebend, dass ich überhaupt die Leseprobe gelesen habe. Beide haben mir total gut gefallen und meine Aufmerksamkeit auf den Inhalt gelenkt. Den Autor kannte ich bis dahin zumindest nicht bewusst und hatte noch nie etwas von ihm gelesne. Der Sternenhimmel als Hintergrund des Covers (der sich übrigens auch auf der Bindung wiederfindet, wenn man den Schutzumschlag abnimmt) sowie das Haus, das einem Windlicht ähnelt, haben mir ein heimeliges Gefühl gegeben und den Eindruck vermittel, dass es sich hier um ein Wohlfühlbuch handelt.


Zum Buch:
Das dieses Buch ein Wohlfühlbuch ist musste ich aber schon beim Lesen der Leseprobe revidieren. Man trifft dort auf Nora Seed, deren Leben nicht so läuft, wie sie es sich erhofft und gewünscht hat und die nach einem desaströsen Tag beschließt ihrem Leben nun endgültig ein Ende zu setzen.

In den ersten Kapitel lernt man Nora kennen, erfährt etwas über die Menschen um sie herum, was ihr wichtig ist und wie ihr Leben aktuell verläuft. Als die Stunde Null schlägt und nachdem Nora ihre Entscheidung getroffen hat, nicht mehr weiterleben zu wollen, findet sie sich in der Mitternachtsbibliothek wieder. Dort hat sie eine unendliche Auswahl an Büchern, die ihre verschiedenen Leben zeigen.

"Die Mitternachtsbibliothek" handelt davon, dass jede Entscheidung, die wir im Leben treffen, den weiteren Verlauf unseres Lebens Beeinflusst. Manche Entscheidungen beeinflussen es gravierender, andere nur ein wenig und es wird der/dem Leser:in bewusst gemacht, dass diese Entscheidungen eben nicht nur unser eigenes Leben beeinflussen, sondern auch das der Menschen, die Teil unseres Lebens sind, egal wie groß oder klein ihr Anteil daran ist. Ob es unsere Familie ist, Freunde oder "nur" das Nachhilfekind, für jeden wären wir auf eine andere oder eben keine Weise ins Leben getreten, wenn wir uns in der Vergangenheit für andere Entscheidungen entschieden hätten. Dieses Buch ist also nicht nur ein fiktiver Roman, sondern fordert den/die Leser:in gleichzeit dazu auf, sich über sein eigenes Leben Gedanken zu machen. Die meisten von uns haben sich sicherlich schon das eine oder andere Mal gefragt: "Was wäre gewesen, wenn...", mag es eine andere Berufswahl, die Entscheidung pro oder contra eines Partners oder eines Hobbies gewesen sein. All diese Varianten und "was wäre wenns" - werden in der Mitternachtsbibliothek ausprobiert. Nora entscheidet sich mal dazu ihre diversen Hobbies aus ihrer Kindheit weiterzuverfolgen, mal dazu doch auf ein Date zu gehen. Am Ende steht jedoch die Einsicht, dass all diese Entscheidunge, die wir bzw. Nora treffen, um in erster Linie andere Menschen glücklich zu machen, seien es die Erwartunen unserer Familie zu erfüllen oder die der Gesellschaft, uns nie wirklich glücklich machen werden, denn wir bzw. Nora müssen unsere eigenen, selbstständigen Entscheidungen führen und das Leben wählen, das wir selbst leben möchten.

Da ich euch nicht spoilern möchte, erzähle ich euch nicht, für welches Leben und ob überhaupt für eins sich Nora entscheidet. Ich habe die letzten Seiten jedoch durchweg geweint.

Fazit:
Ich habe selten ein Buch gelesen, das kein Sachbuch war, aber doch so tiefgründig. Ein Buch, das zur Selbstreflektion aufruft, dass einen quasi dazu zwingt beim Lesen über sich selbst nachzudenken. Aber ich denke auch, dass dieses Buch nicht jede:n ansprechen wird und das es dazu eine gewissen Offenheit dem Thema gegenüber braucht und/oder den passenden Moment im Leben. Außerdem gefällt es mir gut, dass der Klappentext bereits eine Art Triggerwarnung ist und man vorab weiß, dass es um Suizid und Depressionen geht.

Leseempfehlung:
Ich mochte das Buch sehr, aber es fällt mir sehr schwer eine uneingeschränkte Leseempfehlung zu geben, da das Buch eben ein sehr delikates Thema behandelt. Nicht jede:r wird einen Roman zum Thema Depressionen und Suizid lesen wollen bzw. lesen können. Wie ich bereits im Fazit geschrieben habe, muss das Buch zum Leben passen.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Tolles Buch!

Geheimnisse der Hexen
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Zum Cover:
Das Cover hat direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Illustration einer jungen Frau, die so gar nicht dem typischen Hexenbild entspricht, dazu ein goldener Titel und viele mythische ...

Zum Cover:
Das Cover hat direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Illustration einer jungen Frau, die so gar nicht dem typischen Hexenbild entspricht, dazu ein goldener Titel und viele mythische Bilder um das Mädchen drumherum. Der Hintergrund dazu in schwarz gehalten, gibt dem ganzen noch einen Hauch mehr Geheimisvolles. Ein wirklich gelungenes Cover!

Zum Buch:
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Jugendsachbuch für Leser:innen ab 12 Jahren. Es richtet sich in den meisten online Portalen an Mädchen und junge Frauen, kann aber natürlich von jederman gelesen werden!

In diesem Buch wird in einfach Worten und kurzen Abschnitten über Hexen, ihre Geschichte, ihre Magie und ihr Wissen berichtet. Alle Seiten sind dabei farblich illustriert, wobei es kein buntes Buch ist, sondern schwarz, weiß und beige dominieren. Hier und da gibt es einen dezenten Farbklecks, aber alles ist wirklich sehr mytisch gehalten.

Inhaltlich ist das Buch sehr sinnvoll und übersichtlich gegliedert. Zuerst geht es um die Definition einer Hexe und welches Hexenbild die Menschen normalerweise im Kopf haben. Dazu werden Beispiele von Hexenbildern aus verschiedenen Ländern aufgeführt. Als nächstes spricht das Buch über die Natur als magische Kraft und geht dabei auch auf diverse Göttinen und Götter der Antike ein. Danach geht es historisch einen Schritt weiter und es wird das Mittelalter beleuchtet, in dem Hexen schließlich verdächtigt und gejagt wurden. Dort wird sowohl das Positive, als auch das, was den Menschen Angst gemacht hat, besprochen. Das folgende Kapitel spricht über die Hexenverfolgungen im 15. Jahrhundert. Auch hier wird wieder die Frage nach dem Warum? gestellt, was mir sehr gut gefallen hat. Nicht das bloße Darstellen in kurzer und knapper Form, sondern immer wieder auch das Reflektieren der Situation, der Menschen in der damaligen Zeit und das Herausstellen, dass sie eben anders lebten, dachten und fühlten als wir jetzt. Im Kapitel "Der Sieg der Vernunft" wird die Entwicklung der Medizin und die dadurch entstandenen Möglichkeiten der Erklärung einiger "magischer Kräfte" z.B. durch Kräuter erklärt. Hier wird vor allem ein Blick auf Gifte geworfen. Weiter geht es dann ins 19. Jahrhundert, in die Romantik, wo das Übersinnliche und die "magischen Kräfte" wieder mehr Interesse erlangten, bevor wir im vorletzten Kapitel ins 20. Jahrhundert und darüber hinaus gehen, wo der Ruf der Hexen zum Teil wieder hergestellt wird. Aber auch hier wird ein Blick in die aktuelle Art der Hexenverfolgung gegeben neben Beispielen für die Darstellung von Hexen in unserer heutigen Welt in Print und TV. Das letzte Kapitel beschäftigt sich dann mit einer Fülle an magischen Symbolen und ist wie ein kleines Lexikon. Es fordert abschließend dazu auf sein Wissen anzuwenden, stellt ein paar Pflanzen und ihre Fähigkeiten, sowie die Art ihrer Verwendung vor, spricht aber auch über die Kraft einiger Steine wie dem Bernstein oder dem Rosenquarz. Diese Seiten haben mich noch einmal begeistert, da ich selbst auch immer hin und her gerissen bin, ob ich an die Wirkung von bestimmten Steinen glauben möchte oder nicht. Bei Pflanzen ist das für mich eine eindeutigere Sache, da viel Heilungspotential nachgewiesen ist und eben auch in der Homöopathie angewendet wird.

Alles in allem ist dieses Buch wirklich ein schöner Einstieg in die Welt der Hexerei, gibt einen guten historischen ersten Einblick und lässt sich leicht lesen. Mir hat es Spaß gemacht, diese für mich auch nicht wirklich bekannte Welt, zu erkunden und hier und da ein bisschen Wissen mitzunehmen. Es war spannend und die grandiosen Illustrationen machen wirklich noch einmal zusätzlich Freude das Buch in die Hand zu nehmen und darin zu schmöckern. Mit einer DIN A4+ Größe vermittelt es zudem wirklich noch einen zusätzlichen besonderen Eindruck, als wenn man tatsächlich ein Zauberbuch oder ein anderes magisches Buch in die Hand nehmen würde. Es ist schön schwer und verströmt durch die Papierart auch noch einen schönen buchigen Geruch, der einfach alle Sinne anspricht.


Fazit:
Ein empfehlenswerter Einstieg in die Mythologie, nicht nur für junge Mädchen! Natürlich muss man im Sinn behalten, dass es eben ein Jugendbuch ist und man nicht, wie in einem Sachbuch für Erwachsene viel Wissen bis ins Detail bekommt, aber wenn man es auch für einen Erwachsenen als wunderschön illustrierten Einstieg in ein neues Themengebiet sieht, dann wird es auch hier gut ankommen. Für Jugendliche, die sich für das Thema interessieren, gefällt mir das Buch ausgesprochen gut, da es auch immer wieder das Warum beleuchtet und nicht plump nur hier und da ein bisschen was erzählt.

Leseempfehlung:
Ich gebe sehr gerne eine Leseempfehlung für dieses Buch, da es mich inhaltlich wie auch illustratorisch absolut begeistern konnte. Sicherlich auch ein schönes und eindrucksvolles Geschenk!

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Veröffentlicht am 10.11.2020

spannend

Frostgrab
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Zum Cover:
Das Cover passt super zum Titel und hat auch direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Hat man dann einmal das Buch gelesen, erkennt man darin auch die gefährlichen Gletscherspalten von ...

Zum Cover:
Das Cover passt super zum Titel und hat auch direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Hat man dann einmal das Buch gelesen, erkennt man darin auch die gefährlichen Gletscherspalten von denen dort mehrfach die Rede ist, daher eine tolle Illustration!

Zum Buch:
Das Buch erzählt in zwei Zeitsträngen von einer Gruppe junger Snowboarder und Snowboarderinnen, ihrer Freundschaft, ihren Intrigen und Affären. Vor allem die männchlichen Charaktere entwickelten in meinem Kopf ein sehr attraktives Äußeres, wobei auch immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass auch die Mädchen Eindruck machten. Sympathisch waren sie mir alle mal mehr mal weniger, bis auf eine weibliche Person, die mir einfach durch die Bank weg unsympathisch war.

Vor 10 Jahren waren sie alle in der Blüte oder auf dem Weg zu einer großen Karriere, damals alle Anfang 20. Sie verbrachten viele Wochen in einem kleinen Skiort, wohnte dort teils gemeinsam und trainierten und feierten täglich zusammen. Daraus entwickelten sich natürlich Liebschaften, aber auch Eifersucht, Neid und Rivalitäten. Obwohl sie eine Gruppe Freunde sind, spielen vor allem die negativen Gefühle eine große Rolle und ein Mädchen steht da ganz besonders im Vordergrund, da sie eine hinterhältige Intrigantin ist, die jedoch immer wieder von ihrem großem Bruder in Schutz genommen wird. Das Verhältnis innerhalb der Gruppe wird immer angespannter bis es plötzlich für mehrere Menschen verhängnisvolle Folgen hat.
10 Jahre später, im "heute", trifft sich ein Teil der Gruppe wieder in der Hütte im Skigebiet. Sie wurden abseits der Saison eingeladen, doch recht schnell wird klar, dass hinter dieser Einladung mehr als ein einfaches Wiedersehen steckt, nachdem man sich 10 Jahre nicht gesehen hat. Es passieren merkwürdige Dinge, erst noch harmlos, dann immer gefährlicher bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen. Schnell habe auch ich als Leserin keinem der Anwensenden mehr vertraut und in jedem den potentiellen Mörder gesehen. Sobald einer nicht im Raum war, habe ich mit dem schlimmsten gerechnet.

Die Geschichte hat mich vor allem im "Heute" absolut mitgerissen! Zwar fand ich den Teil "vor 10 Jahren" erst weniger Interessant, da ich mich sehr über die intrigante Person geärgert habe und nicht nachvollziehen konnte, wie sich einige andere nicht einfach von ihr abgewendet haben, aber auch dieser Teil der Geschichte hatte seine charmanten Seiten und wurde gegen Ende hin noch einmal spannend. Im "Heute" konnte ich jedoch nicht umhin mitzufiebern und mitzubangen. Der Verlauf des aktuellen Zeitstrangs wurde auch immer dramatischer und stimmte mich gegen Ende doch auch traurig.

Jedoch gibt auch dieses eher nicht-happy-end einen kleinen Lichtblick und ein positives Ereignis, so dass ich auch mit dem Ende zufrieden gewesen bin und gerne noch ein paar Seiten weiter gelesen hätte.

Abschließend möchte ich noch die Fachbegriffe des Snowboardsports erwähnen, die vor allem im Erzählstrang "vor 10 Jahren" häufig zu finden sind. Mich selbst hat es nicht gestört, dass ich nicht genau wusste, welcher Ausdruck nun welchen Trick bezeichnet oder was genau dort in der Halfpipe geschah, da es für den Rest der Geschichte irrelevant war. Dies sollte man jedoch im Sinn haben, wenn man zu diesem Buch greift.


Fazit:
Ein spannungsgeladenes Buch in zwei Erzählsträngen, das den Leser in die Welt des Snowboardsports eintauchen lässt. Man wird Teil einer Clique, die einander das Leben nicht nur leichter macht und deren Machenschaften sie bis in die Gegenwart verfolgen.

Leseempfehlung:
Eine Leseempfehlung für alle, die es nicht stört, wenn sie die Snowboardfachbegriffe nicht kennen und diese getrost überlesen können, denn für den Verlauf der Handlung sind sie irrelevant. Außerdem sollte man mit den diversen Arten der Affären, hetero- sowie homosexuell, keine Probleme haben und auch kleinere Sexszenen lesen können.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Spannende Reihenfortführung

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Zum Cover:
Das Cover ähnelt im Aufbau den beiden Cover der ersten beiden Bände. Der Name des Autors im oberen Drittel und der Titel zentral und groß. Dazu eine Feder, die auf diesem Cover auch leicht ...

Zum Cover:
Das Cover ähnelt im Aufbau den beiden Cover der ersten beiden Bände. Der Name des Autors im oberen Drittel und der Titel zentral und groß. Dazu eine Feder, die auf diesem Cover auch leicht schimmert. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden trägt dieser keine Zahl im Titel, dadurch natürlich auch nicht auf dem Cover, was ich persönlich sehr schade finde, da ich mit einer "21" auf die eine oder andere Weise gerechnet habe und es noch besser zu den übrigen Bücher gepasst hätte. Aber das ist hier Jammern auf hohem Niveau, denn auch so ist das Cover absolut gelungen.

Zum Buch:
In diesem Buch treffen wir wieder auf den Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns sowie das gesamte Team des LKA 1 Dezernat 11, somit ist die Leserin / der Leser, die / der die ersten Bände kennt, wieder direkt im Geschehen drin und mit den Personen sowie dem Umfeld bekannt. Ich empfehle jeder/m die Reihe in der Reihenfolge zu lesen, da einige Zusammenhänge, vor allem die Fälle betreffend, auftreten und sie wohl nur dann rund sind, wenn man das Hintergrundwissen hat.

In diesem Band wird der Fall noch einmal viel persönlicher, als bereits in den ersten beiden Bänden. Dieses Mal liegt der Fokus wieder auf Tom Babylon, er und seine Frau werden selbst verdächtigt ein Verbrechen begangen zu haben. Es gibt Kapitel, die im Heute spielen und den aktuellen Fall erzählen, sowie Kapitel, die auch in einer anderen Schriftart geschrieben sind, die 1989 kurz vor dem Mauerfall in der DDR spielen. Sie erzähnlen uns die Geschichte von Toms Eltern, speziell seiner freiheitsliebenden Mutter und vermitteln uns Wissen, das selbst Tom sehr lange nicht hat. Ich habe immer das Gefühl, dass mich solche Rückblick-Kapitel beim Lesen aufhalten und ich lieber die aktuelle Geschichte weiterverfolge, jedoch machen sie ja meist Sinn, so wie auch in diesem Fall. Nur beide Erzählstränge zusammengenommen machen die Geschichte für die Leserschaft verständlich und vermitteln ihr sogar mehr Wissen als den Ermittlern! Vor allem er aktuelle Erzählstrang hat sehr viele Windungen und ist nicht vorhersehbar. Obwohl man ab einem bestimmten Punkt durch die Geschichte aus der Vergangenheit weiß, wer hinter den Taten steckt, wird das Ende nicht langweilig, da es weiterhin mit Spannung geladen ist und ich teilweise nicht wusste, wer denn nun überlebt und ob dieses Buch evtl. der letzte Band der Reihe sein würde! Respekt, Herr Raabe!

Die Charaktere betreffend entwickelt sich vor allem das berufliche Vertrauensverhältnis zwischen Tom und Sita weiter, sowie Sitas berufliches Verhältnis zu einigen der Ermittler. Auch Toms familiäre Verhältnisse machen einen ganz schönen Schritt weiter, wobei ich hier noch nicht sagen kann und möchte, ob positiv oder negativ. Solch persönlichen Entwicklungen schätze ich in einer Reihe sehr, da ich mich dann mehr mit den Charakteren verbunden fühle und wissen möchte, wie es für sie weitergeht. Außerdem sind mir die Hauptcharaktere weiterhin sehr sympathisch und ich liebe ihre Ecken und Kanten und den Umgang miteinander.

Das Ende, also wirklich die aller letzten paar Seiten, haben mich dann noch einmal überrascht und schockiert, so dass ich es jetzt schon kaum erwarten kann den hoffentlich nächsten Band zu lesen, um mehr zu erfahren! Ein Cliffhanger vom Allerfeinsten!


Fazit:
Mal wieder ein starker Thriller mit vielen Wendungen und spannend bis zum Schluss. Sowohl die Entwicklung der Geschichte, als auch der Charaktere ist gut gestaltet und folgt einem roten Faden, der in einem Cliffhanger endet. Ich will bitte bald mehr!

Leseempfehlung:
Eine uneingeschränkte Leseempfehlung mit dem Hinweis erst die ersten beiden Bände zu lesen, um alles in vollen Zügen genießen zu können!

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Überraschend und wie immer stark

Nemesis
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Zum Cover:

Das Cover ist im Stil der neuen Bücher bzw. der neuen Auflagen der früheren Bücher und zeigt auf oben hellerem Hintergrund unten einen schwarzen Panther. Der HIntergrund wird nach unten hin ...

Zum Cover:

Das Cover ist im Stil der neuen Bücher bzw. der neuen Auflagen der früheren Bücher und zeigt auf oben hellerem Hintergrund unten einen schwarzen Panther. Der HIntergrund wird nach unten hin immer dunkler und sowohl der Name der Autorin, der Titel sowie das Auge des Panthers stehen ein wenig hervor und können ertastet werden. Alles in allem gefällt mir das Cover gut, wobei ich mich über ein grünes Cover, so wie die ersten drei früheren Ausgaben der Cupido-Reihe, mehr gefreut hätte.



Zum Buch:

Dieses Buch ist der vierte Teil der Reihe um den Serienmörder William Bantling alias "Cupido" und die Staatsanwältin C.J. Townsend. Es ist dringend zu empfehlen, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie strikt aufeinander aufbaut und viele Details und Zusammenhänge sonst verloren gehen. Speziell dieser Band, der wohl der letzte der Reihe gewesen ist, zumindest schließe ich dies aus den Danksagungen der Autorin, wo sie sich bedankt, dass man sie "ermutigt hat, C.J.s Geschichte zu Ende zu bringen" (S. 523), gibt es immer wieder Flashbacks zum ersten Band der Reihe.


In diesem Band kehrt C.J. Townsend nach zehn Jahren zurück nach Miami, um dort wieder für die Staatsanwaltschaft zu arbeiten. Sie kommt jedoch mit einem großen Geheimnis bezüglich des Serienmörders William Bantling zurück, der in der Zwischenzeit bei der Überführung in ein anderes Gefängnis fliehen konnte. Relativ bald verwickelt sie einer ihrer ehemaligen Freunde und Polizist in einen aktuellen Fall, der auch mit seiner Vergangenheit zu tun. Da Miami für fast alle Hauptcharaktere dieses Buches schreckliche Zeiten parat hatte, sind sie sehr darauf bedacht, die Übeltäter zu entlarven, was jedoch auf dem offiziellen Weg aus Mangel an Beweisen kaum möglich ist. Da erwacht Nemesis, die Rachegöttin, und beginnt Beteiligte zu ermorden oder zu Selbstmorden zu zwingen.


Ich muss sagen, dass ich zu Beginn sehr schockiert darüber war, welche Entwicklung das Buch schon sehr früh genommen hat und wie nebenbei die Guten zu Bösen wurden. Zwar kenne ich den Schreibstil der Autorin und weiß, dass es direkt zur Sache geht, etwas was ich absolut an ihren Büchern schätze, aber dass nun plötzlich die Guten zu Bösen werden war überraschend! Die Gründe, die dazu geführt haben, mögen absolut nachvollhziehbar sein, doch trotz allem ist es Selbstjustiz und erschreckend, da es ein zentrales Element dieses Romans ist. Auf der anderen Seite sind die Bösen weiterhin die Bösen und zum Teil auch schon seit dem ersten Band dieser Reihe. Einige Bekannte tauchen wieder auf oder werden wieder in Erinnerung gerufen, andere sind anscheinend neu dabei, wobei deutlich wird, dass sie bisher einfach nur im Hintergrund agiert haben und schon früher Teil des Ganzen waren. Der Snuff-Club wird nun aber in den Mittelpunkt gestellt und seine Aktivitäten näher beleuchtet. Der Begriff war mir bis dato bekannt, aber ich hätte ihn nicht mit Inhalt füllen können, nun weiß ich mehr. Der Leser / die Leserin bekommt mit, wie die Opfer ausgewählt werden, was mit ihnen passiert, wie man Teil des "Spiels" wird und beim letzten Opfer erfährt man auch viel über den Ort und die Folterinstrumente. Viele grauenhafte Details, aber die Autorin versteht es sehr gut, diese zwar in den Mittelpunkt zu stellen, sie aber nicht bis zum Geht nicht mehr auszureizen und belässt es bei denen, die den Thriller wirklich weiterbringen. Das gefällt mir sehr gut, denn ich bin kein Fan von detaillierten Beschreibungen von Dingen oder Taten, die für den Fortgang der Handlung irrelevant sind. Gegen Ende wird es dann auch ein wenig technisch, was die Story auch benötigt, jedoch so, dass man auch als Laie gut versteht, was, wie und wozu passiert. Auch hier wieder super von der Autorin recherchiert und umgesetzt.


Begleitet wird der ganze berufliche Teil um C.J. Townsend von einer kleinen privaten Geschichte, der möglichen Adoption eines Babys, die vor allem das Ende rund und die Entscheidung nachvollziehbar macht, warum die Reihe endet. Jedoch lässt sich die Autorin auf den letzten Seiten auch weiterhin die Möglichkeit ein weiteres Buch anzuschließen, denn weder sind die Charaktere schon so alt, dass sie in Rente gehen müssten, noch sind alle Fragen geklärt. Beispielsweise könnte ich mir gut vorstellen, dass die Morde bzw. Selbstmorde, die auf Nemesis' Rechnung gehen, noch einmal näher beleuchtet werden oder man sich auch mit dem Ende von William Bantling näher beschäftigt. Wer weiß?



Fazit:

Auch der vierte Band der Reihe um "Cupido" erfüllt die Erwartungen, die durch die drei Vorgänger entstanden sind vollends. Das Buch ist von Beginn an spannend, schafft einen langsamen, aber fließenden Wiedereinstiegs bei der Staatsanwaltschaft für C.J. Townsend, der dadurch sehr realistisch wirkt und trumpft durch eine durchweg spannende und teils unerwartete Handlung auf. Das Ende ist in allen Punkten rund, lässt der Autorin aber trotzdem noch Spielraum, um die Reihe irgendwann doch noch weiterzuschreiben.


Leseempfehlung:

Ich gebe diesem Buch eine absolute Leseempfehlung, rate aber dringend dazu vorher die ersten drei Bände der Reihe zu lesen!

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