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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2021

Starker Anfang, ansonsten sehr zäh

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
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2 Sterne | Pluspunkte: Spannender, neuartiger Ausgangspunkt | Minuspunkte: langsamer, langsamer, LANGSAMER Plot und immer weniger greifbare Charaktere
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann sich mein ...

2 Sterne | Pluspunkte: Spannender, neuartiger Ausgangspunkt | Minuspunkte: langsamer, langsamer, LANGSAMER Plot und immer weniger greifbare Charaktere
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann sich mein Eindruck von einem Buch zuletzt über die Seiten hinweg so stark verändert hat, wie bei „Die Erwählten“. Es startete unglaublich stark mit einem neuartigen Ausgangspunkt – verlor sich aber dann in etwas, das mich fast dazu gebracht hat, das Buch abzubrechen. Ich hab’s schlussendlich durchgezogen, aber muss gestehen, dass ich die letzten Seiten eher quergelesen habe. Kommen wir aber erstmal zur Einordnung des Inhalts:
„Die Erwählten“ startet an dem Punkt, den wir Fantasy-LeserInnen sonst nie erleben: Zehn Jahre nach dem Sieg über die Bedrohung, mit dem Fokus auf der emotionalen Verfassung der damaligen HeldInnen und der Frage, was das damalige Leid und der daraus resultierende Ruhm mit ihnen gemacht hat. Allerdings soll es dabei nicht bleiben… denn ihre Welt ist erneut in Gefahr.
Wie schon eingangs erwähnt, hat mir der Einstieg unheimlich gut gefallen. Der Blick auf die Held*innen NACH dem Sieg war etwas, was man sonst nicht liest und gänzlich frischen Wind reingebracht hat. Ich war fasziniert, interessiert und bereit für alles, was noch kommen würde – dachte ich. Aber dann hat dieser starke Einstieg sich plötzlich gänzlich verlaufen. Der Plot wurde zäh, hat es nicht mehr geschafft, mich an die Seiten zu fesseln und wies plötzlich Wendungen auf, mit denen ich nicht nur nicht gerechnet habe, sondern die in meinen Augen auch ehrlich gesagt nicht wirklich passten. Es fühlte sich fast etwas an den Haaren herbeigezogen an. Dadurch ging für mich auch die Greifbarkeit der Charaktere flöten – die fehlende Verbindung zum Plot hat mir die Verbindung zu den ProtagonistInnen immer weiter entrissen, bis meine anfängliche Begeisterung fast gänzlich verblasste. Am Ende habe ich zwar gemerkt, wie sich die Stimmung nochmal veränderte, die Spannung zurückkehrte, aber ehrlich gesagt war ich bis dahin innerlich schon so weit von dem Buch entfernt, dass ich den Weg zurück nicht mehr gefunden habe…

Veröffentlicht am 13.11.2020

Spannendes Konzept, dröge Umsetzung

COLDTOWN – Stadt der Unsterblichkeit
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Selbst wenn man so wie ich kein großer Vampir-Fan ist und auch noch nie ein Buch aus dem Bereich gelesen hat, kann man sich die grundlegende Storyline, um die der restliche Plot gebaut wird, ausmalen. ...

Selbst wenn man so wie ich kein großer Vampir-Fan ist und auch noch nie ein Buch aus dem Bereich gelesen hat, kann man sich die grundlegende Storyline, um die der restliche Plot gebaut wird, ausmalen. Und genau deshalb hat mich der Klappentext von „Coldtown“ so gecatcht – er klang nämlich nach was ganz anderem!
In einer Welt, in der Vampirismus normal ist, wurden Quarantänestädte erbaut, die verhindern sollen, dass das Virus die gesamte Welt infiziert. In so genannten „Coldtowns“ wohnen all jene, die sich nach den gefährlichen Wesen sehnen oder schon längst zu ihnen gehören. Einmal in Coldtown angekommen, gibt es kaum mehr eine Möglichkeit zurück. Und doch weiß Tana keinen anderen Ausweg, als nach einem schrecklichen Ereignis genau dorthin zu flüchten – ihren infizierten Ex-Freund und einen geheimnisvollen Fremden im Schlepptau habend.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schwer es mir fällt „Coldtown“ zu bewerten. Ich mochte das Grundprinzip, weil es etwas war, von dem ich so noch nie mitbekommen hatte, aber das war’s quasi auch schon. Was an sich okay wäre, weil einem schlichtweg nicht jedes Buch gefallen kann – aber bei „Coldtown“ ist es irgendwie anders. Denn ich kann euch nicht sagen, was genau mich gestört hat.
Nach langem – wirklich langem! – überlegen, glaube ich, dass der Schreibstil es mir schwer gemacht hat. Es passiert an sich zwar einiges in der Geschichte und es gibt auch unheimlich viel zu entdecken, aber es wurde so distanziert und emotionslos erzählt, dass es sich für mich so anfühlte, als ob der Storyline sämtlicher Schwung und jegliche Spannung genommen worden wären. Auch mit den Charakteren kam ich nicht zurecht. Es hat mir gefallen, dass es keine stumpfe Unterteilung in „gut“ und „böse“ gab, aber ich habe weder zu der Protagonistin noch zu den Nebencharakteren eine Bindung aufbauen können. Allem voran, weil ich ihnen ihre Emotionen nicht abgenommen habe. Vor allem der romantische Part war für mich absolut nicht greifbar, beinahe nicht nachvollziehbar. Wirklich schade, denn eigentlich wimmelt es in diesem Werk vor guten Ideen. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 26.10.2020

Vielleicht war es für mich einfach "zu jung"

Unendlich funkenhell
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Amy hat Visionen. Hervorgerufen von Gegenständen, Orten oder Sinnesreizungen. Als würde diese Fähigkeit nicht schon genug Verwirrung mit sich bringen, treten auch noch zwei Jungen in ihr Leben, die beide ...

Amy hat Visionen. Hervorgerufen von Gegenständen, Orten oder Sinnesreizungen. Als würde diese Fähigkeit nicht schon genug Verwirrung mit sich bringen, treten auch noch zwei Jungen in ihr Leben, die beide eine seltsame Anziehungskraft auf sie ausüben. Und langsam versteht Amy, dass all diese Dinge Teil eines großen Ganzen sind…
Der Einstieg ist mir leichtgefallen. Der Schreibstil ist locker und flüssig, sodass man es sich zwischen den Seiten bequem machen kann. Gerade deshalb habe ich mich auch eine Weile gegen den Eindruck gewehrt, der mich zwischen dem Buchstabenfluss ereilt hat, aber ewig konnte ich mich vor der Wahrheit nicht verstecken: Das Buch war mir einfach zu jung. Ich wurde mit den Charakteren nicht warm, fand sie an vielen Stellen anstrengend und ihre Handlungen nicht nachvollziehbar. Besonders der romantische Teil der Storyline war für mich nicht greifbar. Plötzlich waren die Gefühle einfach da. Vielleicht kann man das mit dem Plot begründen, aber ich persönlich hätte mir etwas mehr Input gewünscht, um mitfiebern zu können.
Auch der Schreibstil verlor mit der Zeit seinen Reiz. Was ich anfangs als angenehm empfunden habe, wurde schließlich zu einem verhältnismäßig oberflächlichen Bild. Genauso wie die ganze Geschichte immer „oberflächlicher“ wurde. Ich hätte mir mehr Tiefe und mehr Spannung gewünscht. Letzteres blieb für mich vor allem auf der Strecke, da die Auflösung des Plots schon am Anfang des Buchs verraten wurde. Das führte auch zu einem weiteren Punkt, der es mir schwer machte, die Protagonistin zu mögen: Sie brauchte wirklich lange, um hinter einige Aspekte zu kommen. Das ließ die Geschichte auf mich langgezogen und vorhersehbar wirken.
Außerdem möchte ich erwähnen, dass mich grobe Rechtschreib- und Formfehler immer wieder aus dem Lesefluss gerissen haben. Darüber habe ich schon mit dem Verlag gesprochen. Sie haben sehr lieb reagiert und wollen meine Anmerkungen weiterleiten.
Abschließend kann ich nur sagen: Vielleicht hätte ich es früher besser gefunden. Heute aber konnte es mich nicht überzeugen. 2 Sterne gibt es, weil ich leider weder überrascht noch gefesselt wurde, mich der magische Part aber dennoch interessiert hat.

Veröffentlicht am 05.10.2020

Für mich leider zu wenig Spannung und eine nicht nachvollziehbare Protagonistin

Fünf Minuten vor Mitternacht
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Chrona Elizabeth Josephine Hel Clark. Ein komplizierter Name, den aber trotzdem jeder kennt. Genauso wie das zugehörige Gesicht. Mit 21 Jahren gehört Chrona bereits zur Elite der Welt und wird als „Prinzessin ...

Chrona Elizabeth Josephine Hel Clark. Ein komplizierter Name, den aber trotzdem jeder kennt. Genauso wie das zugehörige Gesicht. Mit 21 Jahren gehört Chrona bereits zur Elite der Welt und wird als „Prinzessin der Börse“ betitelt. Sie ist der Inbegriff von Perfektion und wurde auch dahingehend erzogen. Doch als sie von einer Nacht auf die nächste anfängt in der Zeit zu springen und sich plötzlich im Böhmen des frühen 17. Jahrhunderts wiederfindet, droht nicht nur ihre Perfektion in sich zusammenzufallen.
Womit „Fünf Minuten vor Mitternacht“ mich direkt neugierig machen konnte, war der Aspekt der „etwas anderen“ Protagonistin. Chrona ist arrogant, nervtötend, herablassend und egozentrisch. Sie ist nicht nur der felsenfesten Überzeugung, dass sie über den meisten anderen Menschen steht, sie zeigt es auch – und bietet diesem Buch damit einen Grundstein, den zumindest ich so noch nicht kannte. Gerade zu Anfang fand ich es interessant, in ihre Welt und ihre Sicht der Dinge einzutauchen und eine Protagonistin zu begleiten, deren Handlungen und Gedankengänge mich durchaus zur Weißglut treiben konnten. Es machte den Einstieg in die Storyline noch spannender und unvorhersehbarer, als er sowieso schon war – doch ich muss leider sagen, dass dieses Gefühl nicht anhielt.
Für mich wurde „Fünf Minuten vor Mitternacht“ zu langsam erzählt. Mir kamen dreiviertel des Buchs vor wie eine ewige Einleitung. Der ungemein bildliche und ausholende Schreibstil war einzeln betrachtet zwar ein Fest, hemmte aber in Kombination mit der nur gemächlich wesentlich voranschreitenden Handlung und dem in meinen Augen fehlendem roten Faden den Spannungsbogen. Erst im letzten Viertel des Buchs hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte wirklich voranging und verständlich wurde, worum es gehen sollte. Ab dem Moment hat mich das Buch auch wieder gepackt und ich konnte endlich die Wucht von Bildhaftigkeit sowie die aufkommende Emotionalität genießen. Auch das Ende war dann in meinen Augen ein gelungener Cliffhanger.
(Achtung, ab jetzt Spoiler möglich!) Was meine Freude am Lesen aber zusätzlich hemmte, war die Darstellung von Chrona im Verlauf des Buchs. Ich hätte von einer jungen klugen Frau, die bereits Geschäfte über Unsummen abgeschlossen hat, schlichtweg erwartet, dass sie mehr Fragen stellen würde – und allgemein mehr Interesse an dem zeigen würde, was ihr da neuerdings passiert. Mir hat Chronas Neugierde und Intelligenz an dieser Stelle wirklich gefehlt. Dadurch wurde die Arroganz für mich dann schlussendlich auch doch noch ziemlich nervig. Dass sie sich mit dem Phänomen nicht weiter beschäftigt hat und nicht versucht hat, sich auf diese Reisen, die nun mal auch sehr gefährlich werden können, vorzubereiten, war für mich unbegreiflich. Wenn ich des Nachts regelmäßig in einen Krieg der Vergangenheit springen würde, würde ich zum Beispiel, soweit es möglich ist, darauf verzichten, allzu frische oder knappe Kleidung zu tragen. Und vor allen Dingen versuchen, mich im Allgemeinen über die damaligen Umstände zu informieren. Dieser Handlungsstrang fehlte mir in der Geschichte gänzlich.
Im Böhmen des 17. Jahrhunderts stattdessen regelmäßig mit Anwalt und Bodyguard zu drohen, hat sich für mich nicht passend angefühlt. Chronas Verhalten im Böhmen des 17. Jahrhunderts war daher für mich maximal bei ihren ersten zwei Zeitsprüngen nachvollziehbar.
Ich muss leider sagen, dass mich das Buch nicht begeistern konnte. Hier und da bin ich auch noch über ein paar Schreib- oder Tippfehler gestolpert, die mir vermutlich sonst gar nicht so ins Auge gestochen wären.
Vielleicht hat mich die Geschichte zur falschen Zeit erwischt. Vielleicht war ich einfach die falsche Leserin. Vielleicht hatte ich etwas anderes erwartet – Lesen ist und bleibt sehr subjektiv. Aber für mich hat „Fünf Minuten vor Mitternacht“ das große Potenzial, das ich zunächst gespürt habe, nicht genutzt und konnte mich daher leider nicht begeistern. Zwei Sternchen gibt’s von mir.

Veröffentlicht am 11.08.2020

Für mich leider (noch) schwächer als Band 1

Gods of Ivy Hall, Band 2: Lost Love
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Es ist kein halbes Jahr her, dass ich den ersten Teil der „Gods of Ivy Hall“-Dilogie gelesen habe, welcher mich nicht so mitreißen konnte, wie andere. Eigentlich wollte ich den zweiten Band nicht einmal ...

Es ist kein halbes Jahr her, dass ich den ersten Teil der „Gods of Ivy Hall“-Dilogie gelesen habe, welcher mich nicht so mitreißen konnte, wie andere. Eigentlich wollte ich den zweiten Band nicht einmal mehr lesen – doch dann kam das Ende, welches mich abrupt dazu brachte, die Dilogie doch noch weiterlesen zu wollen. In „Lost Love“ bin ich also erneut Erin und Arden begegnet – wurde mit der Geschichte aber absolut nicht warm.
Während ich nach Band 1 dazu in der Lage war, zu sagen, was mir mehr oder weniger gefallen hat, fällt es mir schwer, das jetzt auch zu tun. Ich kann es nicht richtig in Worte fassen. Die Protagonistin empfand ich als nervig, anstrengend und uneinsichtig. Zeitweise erschienen mir ihr Verhalten und ihre Gedankengänge fast pubertär. Darunter litt in meinen Augen auch das Zusammenspiel mit Arden sowie der restliche Plot. Dass die Geschichte knapp 150 Seiten brauchte, um in Gang zu kommen, fand ich dabei gar nicht so schlimm. Erst, als ich auch danach keinen Zugang finden konnte, fiel es mir zunehmend schwerer, mich überhaupt zum Lesen/Hören zu motivieren.
Ganz ehrlich? Auch bei „Lost Love“ ist es so, wie bei jedem anderen Buch, das einen nicht erreicht: Es liegt am Zusammenspiel von Geschichte und Leser. Für mich war es nichts. Die Handlung erschien mir voreingenommen, die Charaktere oberflächlich gezeichnet und ich weiß nicht, wie oft mir Wiederholungen von Fakten oder Formulierungen ins Auge gestochen sind, bei denen ich nur noch die Augen verdrehen konnte. Überraschungen gab es für mich auch nicht viele – einen Großteil vom Plot habe ich mehr oder minder vorhersehen können. Für mich war einzig der recht humoristische Schreibstil ein Lichtblick.
Schlussendlich kriegt das Buch von mir trotz aller Kritik 2 Sterne. Bei manchen Störfaktoren bin ich mir nämlich nicht sicher, inwieweit sie auf die Darstellung im Hörbuch zurückzuführen sind. Zum Beispiel die für mich nervigen Eigenschaften der Charaktere schienen dort besonders hervorzutreten.