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Veröffentlicht am 18.01.2021

Toller Psychothriller bei dem man mitleidet

Der Mädchenwald
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Hörbuch "Der Mädchenwald" von Sam Lloyd


Gelesen von Tanja Geke, Monika Oschek und Gerrit Schmidt-Foß


Um was es geht:

In „Der Mädchenwald“ wird die Geschichte von Elissa erzählt. Elissa wurde während ...

Hörbuch "Der Mädchenwald" von Sam Lloyd


Gelesen von Tanja Geke, Monika Oschek und Gerrit Schmidt-Foß


Um was es geht:

In „Der Mädchenwald“ wird die Geschichte von Elissa erzählt. Elissa wurde während eines Schachturniers für Jugendliche entführt und wacht in einem dunklen, kalten Kellerraum wieder auf. Elissa ist verzweifelt, aber dann findet sie Elijah und Hoffnung keimt in ihr auf. Elijah lebt mit seinen Eltern in einer einsamen Hütte im Wald. Er kennt weder Handys, noch Internet, aber ihm ist gleich klar das er keinem von Elissa erzählen darf. Er ist clever und während Elissa hofft das er ihr zur Flucht verhelfen wird, beginnt er sein eigenes Spiel zu spielen.


Meine Meinung:

Ich muss gestehen, anfangs hatte ich ein paar Probleme der Geschichte zu folgen und deshalb habe ich mir die ersten 10 Tracks zweimal angehört um sicher zu gehen nichts verpasst zu haben.

Elissa ist ein Charakter der einem, auch durch ihr Schicksal, unheimlich schnell ans Herz wächst. Ich habe mit ihr gehofft, gebangt und gelitten, konnte mich gut in sie rein versetzen und ich hoffte immerzu das es ihr gelingen würde Elijah zu überzeugen das er ihr helfen musste.

Elijah hat mich von Anfang an etwas verwirrt und ihm, aber auch seinen Gedankengängen zu folgen fiel mir nicht immer leicht. Er war einerseits clever, aber auf der anderen Seite hatte er auch so etwas hilfloses an sich. Ich konnte ihn nicht einschätzen und ich fragte mich immer wieder ob er der war, der er zu sein schien. Er verwirrte mich regelrecht, einerseits kam es mir so vor als würde er selbst Hilfe gebrauchen, andererseits aber merkte man bald das er auch eine dustere Seite an sich hatte die man nur schwer deuten konnte. In jedem Falle aber war er ein sehr interessanter Charakter der für Elissa die Chance auf Rettung bedeutete, andererseits aber fragte man sich ob er überhaupt wollte das sie gerettet wird.

Die Polizistin Mac Cullagh wurde mit dem Entführungsfall betraut, aber sie spielt eigentlich eher eine Nebenrolle. Man lernt sie jedoch schon ein bissel kennen und man spürt das sie Elissas Schicksal nicht kalt lässt und in einem Nebenstrang lernt man sie persönlich kennen, erfährt etwas mehr über sie, ihren Mann und deren gemeinsamer Kummer. Schade fand ich das sie in dieser Geschichte nur so wenig Raum eingenommen hat, denn sie hat mir eigentlich ganz gut gefallen und ich hätte mir gewünscht das die Ermittlungsarbeit der Polizei eine etwas größere Rolle gespielt hätte.

DER MÄDCHENWALD alleine der Titel bringt einem schon ins frösteln, denn es wird recht bald klar das Elissa nicht die Erste ist die im Mädchenwald gefangen war. Die Frage war nur, wird sie die Erste sein die ihn lebend verlässt!?

Letztendlich hat mir das Hörbuch gut gefallen, es hat mich in den Bann gezogen, mich gefesselt und die Spannung war immerzu da. Es gab Wendungen und Überraschungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte und es dauerte lange bis ich den richtigen Riecher hatte. Neben der untergeordneten Rolle von Mac Cullagh fand ich auch das Ende ein bisschen zu schnell abgehandelt. Nicht alle Fragezeichen sind aus meinem Kopf verschwunden und das hinterlässt bei mir immer einen kleinen Nachgeschmack.

Die Sprecher:

Tanja Geke, Monika Oschek und Gerrit Schmidt-Foß haben mich von Anfang an überzeugt. Sie haben den Charakteren Leben eingehaucht und mich, alle drei gleichermaßen, in den Bann gezogen. Sie haben die jeweilige Stimmung eingefangen und an mich weitergeben.

Fazit:

„Der Mädchenwald“ ist definitiv nichts für schwache Nerven, aber ansonsten absolut empfehlenswert. Mich hat das Hörbuch definitiv in den Bann gezogen und mein Kopfkino ist heiß gelaufen. Dieser Psychothriller hat mir eiskalte Schauer über den Rücken gejagt und mich mehrfach in ein Gänsehautfeeling versetzt. Auch wenn ich am Schluss noch einige Fragezeichen im Kopf hatte, alles in allem hat mich das Hörbuch überzeugt.

Von mir gibt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Ganz anders wie erwartet

Madly
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Madly von Ava Reed

Madly ist der zweite Band der In-Love Reihe von Ava Reed und erzählt die Geschichte von June und Mase. Beide lernte man schon im ersten Band kennen und lieben. Zwei tolle Charaktere ...

Madly von Ava Reed

Madly ist der zweite Band der In-Love Reihe von Ava Reed und erzählt die Geschichte von June und Mase. Beide lernte man schon im ersten Band kennen und lieben. Zwei tolle Charaktere die immer für ihre Freunde da waren und auf die man sich stets verlassen konnte. Einzig und alleine die beiden kamen nicht so recht miteinander klar und lieferten sich einen Schlagabtausch nach dem anderen. Dabei wurde dem Leser schon recht schnell klar das eine Macht die beiden zueinander zog, aber sie selbst dagegen ankämpften. Die Funken sprühten und es machte Spaß die beiden in Truly zu erleben. Ich hatte ein Bild vor Augen als ich mit Madly begonnen habe und dann wurde dieses Bild vom ersten Moment an zerschmettert. Ich erfuhr gleich auf den ersten Seiten das June von Geburt an, durch eine Pigmentstörung, ein riesiges Feuermal hat das vom Gesicht bis zur Schulter verläuft und das sie jeden Tag aufs neue überschminkt damit keiner diesen „Makel“ zu sehen bekommt. Dieses Feuermal führt dazu das sie gar nicht so selbstbewusst ist wie man immer dachte und auch dazu das sie Angst hat es zu zeigen. Im Laufe der Geschichte wird klar das sie gar keine Chance hatte sich so zu nehmen wie sie ist und das führt dazu das sie sich auch ihren Freunden, außer Andie, nie ohne Schminke zeigt, aber auch das sie sich ihren Gefühlen nicht stellen kann. Tja und dann überrollen sie die Gefühle, ihr wird klar das Mase ihr mehr bedeutet, aber sie kann sich nicht fallen lassen denn zu groß sind die Unsicherheiten und ihr Selbstbewusstsein ist derart weit unten das sie sich gegen ihre Gefühle stellt. Wird Mase ihr Herz trotzdem erweichen? Mase hingegen kämpft um die Liebe seines Lebens, muss sich aber auch seinem Vater stellen. Wie wird seine Zukunft aussehen?

Ich muss gestehen, ich hätte nie und nimmer mit so einer tiefgründigen Geschichte gerechnet und am meisten erstaunte mich das ich June von einer ganz anderen Seite kennenlernte. Der flüssige Schreibstil führte dazu das ich mich nur schwer von der Geschichte trennen konnte.

June und Mase, zwei Charakter mit Ecken und Kanten, in beide konnte ich mich gut rein versetzen. Anfangs dachte ich noch June übertreibt, aber im Laufe der Geschichte wurde mir klar das sie eigentlich gar nicht anders konnte. Sie tat mir unheimlich leid, auch weil man spürte wie sehr sie die Eltern vermisste, die Menschen die ihr eigentlich am nächsten sein sollten, die immer für sie da sein sollten aber das ist in ihrem Fall nicht so. Die Arbeit und Pefektionismus stehen für sie an erster Stelle und dementsprechend wurde auch June erzogen. Nun verliebt sie sich immer mehr in Mase, hat aber Angst ihre wahren Gefühle zu zeigen, auch weil sie Angst vor seiner Reaktion auf ihren „Schönheitsfleck“ hat. Mase hingegen versteht die Welt nicht mehr. Er merkt das auch June Gefühle für ihn hat, aber auch das sie sich dagegen sträubt. Er weiß nicht warum das so ist und beschliesst sie, mit gar nicht so ungewöhnlichen Methoden, aus der Reserve zu locken. Aber auch er hat es nicht leicht, noch immer macht ihm sein Vater das Leben schwer und drängt auf eine baldige Entscheidung was die Zukunft von Mase betrifft. Einer Entscheidung der er sich stellen muss, ob er will oder nicht.

Die Geschichte von June und Mase ist tiefgründiger wie erwartet und es war schön das auch die Charaktere vom ersten Band wieder eine große Rolle spielten. Die Freundschaft der jungen Leute ist wirklich toll, ein jeder ist für den anderen da und wenn es irgendwie geht stehen sie helfend zur Seite. Gefallen hat mir auch das Mase sich seinem Vater stellt und dabei erkennt das nicht nur sein Vater Fehler gemacht hat und das vieles anders ist wie es scheint.

Junes Geschichte zeigt wie wichtig es ist das man sich selbst so akzeptiert wie man ist und das man nur glücklich sein kann wenn man mit sich selbst im Reinen ist. June zeigt das es nicht immer leicht ist, aber auch das es sich lohnt wenn man zu sich selbst steht und das ein „Makel“ nicht den Mensch ausmacht der man ist. Sie zeigt auch das es manchmal wichtig sich der Vergangenheit zu stellen um einen Neuanfang starten zu können.

„Madly“ ist eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, eine Geschichte die deine Gefühle Achterbahn fahren lässt, aber auch eine die Mut macht und zum Nachdenken bringt. Sie war komplett anders wie erwartet, aber es gab auch hier viel zu schmunzeln und mir hat wieder einmal gefallen wie sehr die Freunde füreinander da waren.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Eine sehr bewegende Geschichte

Auf sieben Beinen
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Auf sieben Beinen von Fine Sturm

Franzi ist ein ganz normales Mädchen, besucht die 10. Klasse des Gymnasiums als ein tragisches Unglück ihr ganzes Leben verändert. Ein Hundebiss führt dazu dass man ihren ...

Auf sieben Beinen von Fine Sturm

Franzi ist ein ganz normales Mädchen, besucht die 10. Klasse des Gymnasiums als ein tragisches Unglück ihr ganzes Leben verändert. Ein Hundebiss führt dazu dass man ihren Unterschenkel amputieren muss. 10 Jahre später hat sie sich noch immer nicht von dem Schicksalsschlag erholt. Sie hat panische Angst vor Hunden, führt ein zurückgezogenes Leben und hat Angst das jemand etwas von ihrer Behinderung, die sie selbst noch nicht akzeptiert hat, erfährt. Dann schlägt das Schicksal wieder zu, es führt ihr Jan über den Weg und sie entwickelt Gefühle für ihn. Immer wieder treffen sich die beiden und die Schmetterlinge in Franzis Bauch werden immer mehr. Jan interessiert sich für sie. Franzi fühlt sich in die Enge getrieben, denn Jans bester Freund kommt auf vier Beinen daher und sie hat Angst das er von ihrer Behinderung erfährt.


Meine Meinung:

Fine Sturm hat eine wunderschönen und gefühlsvollen Roman geschrieben der mit dem tragischen Unfall beginnt. Man ist hautnah dabei, erlebt wie Franzi im Krankenhaus aufwacht und wie sie nach der OP zu sich kommt und erkennt das ihr etwas fehlt. Ich bekomme Gänsehaut, denn alles ist so authentisch geschrieben das man das Gefühl hat als wäre man mit dabei.

Danach gibt es einen Zeitsprung, 10 Jahre rücken ins Land. Franzi geht auf die 30 zu, aber ihr Leben hat sich komplett verändert. Sie führt ein zurückgezogenes Leben, einzig und allein ihre Eltern und ihre beste Freundin Kicki haben Zugang zu ihr. Man spürt recht bald das Franzi den Unfall nicht verarbeitet hat, aber auch das sie ihr neues ICH nicht akzeptiert. Dann lernt sie durch einen Zufall Jan kennen und immer wieder läuft ihr dieser, rein zufällig, über den Weg. Er gefällt ihr und irgendwann nimmt sie eine Einladung von ihm an. Ihr erstes Date und man spürt das sie aufgeregt ist, aber auch das sie Angst hat. Jan kitzelt eine bislang unbekannte Seite an ihr wach, sie erkennt was sie in den letzten Jahren alles aufgegeben hat, aber auch was ihr fehlt. Durch Jan findet sie wieder ins Leben zurück, aber sie hat Angst ihm von ihrer Behinderung zu erzählen. Man spürt immerzu das sie es möchte, aber wie kann sie über etwas reden das sie selbst noch nicht akzeptiert hat? Wie soll Jan sie so akzeptieren, wenn sie es selbst nicht kann? Das Leben geht manchmal unergründliche Wege und Franzi bekommt unerwartet eine Chance auf ein neues Leben.


Mir hat das Buch richtig gut gefallen, denn dadurch das man das Buch aus Sicht von Franzi liest ist man ganz nah an ihr ran. Es gibt viele bewegende Momente und die Gefühle fahren Achterbahn. Man fragt sich oft ob man sich an Franzis Stelle genauso gefühlt hätte, genauso gehandelt hätte, aber letztendlich ist es wohl einfach darüber zu urteilen wenn man sich nicht genau in der gleichen Lage befindet. Mir hat gefallen das sich mit Jan vieles in Franzis Leben geändert hat, das sie erkannt hat das sie selbst es in der Hand hat die Weichen für die Zukunft zu stellen. Es ist ein langer Prozess, aber alleine schon das sie sich dem Problem stellt und es nicht verdrängt ist für sie ein großer Fortschritt. Franzis Schockstarre löst sich auf, sie nimmt sich wieder als Mensch wahr und langsam, Schritt für Schritt wagt sie sich wieder ins Leben. Sie entwickelt sich weiter und erkennt das auch ein Leben mit einem Bein lebenswert ist.

Jan hat mir auch richtig gut gefallen, er hat es nicht leicht. Franzi verwirrt ihn und da er ein sehr sensibler Kerl ist spürt er das in der Vergangenheit etwas vorgefallen sein muss. Er stellt Vermutungen an, aber kann natürlich nicht ahnen was genau ihr Problem ist. Er hat es nicht leicht, aber er weiß das er in Franzi die Frau fürs Leben gefunden hat und versucht alles um ihr Vertrauen zu gewinnen. Das sein Hund Hansi, der sich auf den ersten Blick in Franzi verliebt hat, ein Problem ist ahnt er natürlich nicht. Aber Hansi macht sein eigenes Ding, er hat Franzi in sein Herz geschlossen und möchte sie nicht mehr missen, auch wenn sie ihn nicht besonders zu mögen scheint, er weiß was er will.


Besonders gut gefallen hat mir auch Kicky, Franzis beste Freundin. Sie kennt die Freundin von Kindheitsbeinen an und ihr gefällt nicht wie sie sich in den letzten Jahren zurückgezogen hat, vereinsamt ist. Sie ist eine tolle Freundin und sie sagt ihr immer offen und ehrlich was sie denkt, versucht die Freundin immer wieder aus dem Schneckenhaus zu holen, aber erst als Jan in deren Leben tritt bewegt sich etwas.

Auch Franzis Eltern spielen in der Geschichte eine große Rolle. Man spürt das auch diese den Unfall nicht verarbeitet haben, das sie in Franzi immer noch den verletzten Teenager sehen und das sie teilweise vor Sorge vergehen. Für sie ist es toll zu sehen das sich Franzi nun endlich weiterentwickelt, allerdings müssen sie nun auch loslassen und das fällt ihnen nicht immer leicht.


Die Geschichte zeigt wie wichtig es ist das man Schicksalsschläge verarbeitet, das man über seine Gefühle redet und das man sich Selbsthilfegruppen anschliessen sollte. Franzi hat das nicht getan und wie falsch das war merkt sie im Laufe der Zeit. Sie erkennt das sich ihr Leben in eine ganz andere Richtung entwickelt hätte wenn sie sich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen hätte. Dort hätte man sie ohne viele Worte verstanden und genau das wäre es gewesen was sie nach dem Unfall gebraucht hätte. Menschen die sie verstehen und die ihr, durch das eigene Schicksal, den Weg weisen.


Auf sieben Beinen ist eine Geschichte die wahnsinnig authentisch geschrieben ist und bei dem die Gefühle Achterbahn fahren. Man kann sich gut in die einzelnen Charaktere rein versetzen und überlegt immerzu wie man selbst, in der ein oder anderen Situation, gehandelt hätte. Es gibt viele Momente die einen schmunzeln lassen, aber auch viele die einen mitten ins Herz treffen. Mich hat die Geschichte um Franzi vom ersten Moment an in den Bann gezogen und der flüssige Schreibstil hat dafür gesorgt das ich mich nicht mehr von dem Buch lösen konnte. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, das war mir dann etwas zu heftig und hat (für mich) nicht mehr, zu der ansonsten authentischen, Geschichte gepasst. Meiner Meinung nach hätte es das auch gar nicht gebraucht, aber vielleicht musste Franzi auch sehen das das Schicksal die Fäden in der Hand hält und einfach wahllos zuschlagen kann. Ansonsten kann man sagen das sich am Ende der Kreis schliesst.


„Auf sieben Beinen“ ist eine Geschichte die zum Nachdenken anregt, aber auch Hoffnung bringt.


Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Eine Geschichte die unter die Haut geht

Making Faces
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Making Faces

Ein gemeinsames Erlebnis der Kindheit verbindet Fern und Ambrose. Während Fern seither heimlich in ihn verliebt ist, hat Ambrose sie, so scheint es, aus seinem Gedächtnis gelöscht. Die Jahre ...

Making Faces

Ein gemeinsames Erlebnis der Kindheit verbindet Fern und Ambrose. Während Fern seither heimlich in ihn verliebt ist, hat Ambrose sie, so scheint es, aus seinem Gedächtnis gelöscht. Die Jahre vergehen und während Fern unscheinbar, von kaum einem wahrgenommen ihres Weges geht, ist Ambrose der aufgehende Stern am Ringerhimmel. Nach der Highschool verlässt er die Heimat, geht andere Wege und als er zurückkommt ist er ein gebrochener Mann. Er sieht Fern endlich, aber dunkle Wolken liegen über den beiden. Wird Fern sich in sein Leben kämpfen können?

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich werde in jedem Falle noch weitere Bücher von ihr lesen. Ihr Schreibstil hat mir gefallen, sie konnte mich mitnehmen und sorgte dafür das ich immer noch ein bisschen mehr gelesen habe wie ich eigentlich wollte.
Die Geschichte selbst hat mir richtig gut gefallen. Sie war so ein bisschen wie der Disney Klassiker „Die Schöne und das Biest“ und ich habe während des Lesens eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt. Sehr bewegend.

Die Hauptprotagonisten Fern und Ambrose fand ich auf Anhieb sympathisch und ihre Geschichte hat mich unheimlich mitgenommen. Ich konnte beide verstehen und Fern hat mich sehr beeindruckt. Sie hat um die Liebe ihres Lebens gekämpft und dafür gesorgt das sich Ambrose, der einen schweren Schicksalsschlag einstecken musste, wieder selbst lieben konnte, aber auch seine Schuldgefühle ablegen konnte. Durch sie fand er ins Leben zurück. Sehr bewegend geschrieben, nachvollziehbar und wahnsinnig emotional. Aber auch die Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran Ferns Cousin Bailey der durch eine Krankheit von klein auf an auf Hilfe und später auch auf den Rollstuhl angewiesen war. Ihn und Fern verband eine innige Zuneigung, aber auch Ambrose hatte einen guten Draht zu ihm.

Vom ersten Moment an kam ich gut in die Geschichte rein und der Anfang war schon einmal sehr herzzerreißend. Hier spürte man dann schon das hinter Ambrose mehr steckt und man konnte sich sofort gut in ihn rein versetzen. Es gab in der Geschichte einige Zeitsprünge, aber die fand ich richtig gut. So konnte man sich ein genaues Bild von den Protagonisten machen und verstand warum sie waren, wie sie nun einmal waren. Während des Lesens war es mir stellenweise etwas zu langatmig, am Ende hingegen hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht.

Alles in allem war es aber eine wahnsinnig emotionale Geschichte die mega in die Tiefe ging und mir sehr gut gefallen hat, mich zum Lachen und Weinen gebracht hat, aber auch eine die einem zum Nachdenken bringt.

Ich kann diese wunderbare Geschichte allen empfehlen und von mir gibt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Für mich hätte es etwas mehr in die Tiefe gehen können, aber ansonsten eine tolle Geschichte

The Brooklyn Years - Was von uns bleibt
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The Brooklyn Years

In der Geschichte geht es um Leo und Georgia. Die beiden waren in Jugendzeiten einmal ein Paar bis etwas passierte das dazu führte das Georgia Leo den Laufpass gab. Dieser versteht ...


The Brooklyn Years

In der Geschichte geht es um Leo und Georgia. Die beiden waren in Jugendzeiten einmal ein Paar bis etwas passierte das dazu führte das Georgia Leo den Laufpass gab. Dieser versteht die Welt nicht mehr, aber er akzeptiert ihre Entscheidung und baut sich sein eigenes Leben auf, verlässt dann auch die Heimat. Jahre später kehrt er in die Heimat zurück, seinem Traum Profispieler in der NHL zu werden einen Schritt näher. Unerwartet trifft er in seinem neuen Team auch auf Georgia und das haut ihn regelrecht um.

Sarina Bowens Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, auch das man die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Leo und Georgia liest.

Da ich von Sarina Bowen vorher noch nichts gelesen habe und somit auch keine Vorkenntnisse hatte, war es für mich richtig schön das ich die einzelnen Charaktere erst einmal kennenlernen durfte. Das erleichterte den Einstieg in die Geschichte und ich bekam ein Gefühl für die einzelnen Protagonisten.

Leo ist ein richtig toller Mann und seine Art ist einfach wunderbar. Er hat ein Ziel vor Augen, aber genauso wichtig wie die angestrebte Karriere ist ihm mit Georgia ins Reine zu kommen. Die Frau die er jahrelang aus dem Gedächtnis verbannt hat, aber nie vergessen hat. Nun ist sie wieder in seinem Leben und er möchte verstehen was damals dazu führte das sie sich von ihm trennte, aber gleichzeitig möchte er sie auch zurück gewinnen. Er gibt alles, aber Georgia macht es ihm nicht leicht, denn sie ist immer noch geschockt das Leo zurück ist und sie an die glücklichsten und traurigsten Tage in ihrem Leben erinnert.

Georgia hat in der Männerwelt Fuß gefasst und möchte unbedingt den Job der PR Managerin des Teams haben. Sie gibt alles dafür und verschafft sich bei den Spielern Respekt. Alles läuft in geordneten Bahnen bis sie erfährt wer der neu verpflichtete Spieler ist, ab da läuft alles aus dem Ruder, denn er wirbelt ihre Pläne für die Zukunft gehörig auseinander. Sie versucht ihm aus dem Weg zu gehen, aber das ist nicht so leicht, auch weil die alten Gefühle wieder an die Oberfläche kommen.

Es macht einfach Spaß mit den beiden unterwegs zu sein, ihre Gedanken so hautnah mitzuerleben. Ein Buch von dem man sich nicht mehr lösen kann, das dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert, eine wunderschöne Liebesgeschichte, aber auch eine die in die Tiefe geht, wobei sie mir persönlich etwas tiefgründiger sein hätte dürfen.
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Leo und Georgia, manchmal hätte ich ihnen gerne einen Tritt verpasst, denn beide wollen eigentlich das Gleiche aber Georgia ist das alles zu viel. Sie kann sich einfach nicht fallen lassen, obwohl sie öfters mal schwach wird. Alles hätte so einfach sein können, aber Georgia weicht dem klärenden Gespräch immer wieder aus. Daran merkt man dann auch das sie nicht alles was in der Vergangenheit passiert ist verarbeitet hat. Georgia hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, das kristalisiert sich immer wieder heraus und man spürt das sie tief in ihrem inneren auch eine andere Seite hat.

Werden Leo und Georgia mit der Vergangenheit abschliessen können und einen Neuanfang schaffen? Diese Frage stellte ich mir immer wieder.

Auch die Nebencharaktere wachsen einen in dieser Geschichte recht schnell ans Herz, besonders Silas und Becky haben es mir angetan. Hinter jedem grossen Spieler steht eine Familie und die von Leo ist einfach toll. Besonders sein jüngerer Bruder ist toll und er steht so ein bisschen zwischen den Stühlen. In den Jahren die Leo weg war wurde er zum besten Freund von Georgia und er weiß genau was in den beiden vorgeht, aber auch was in den Jahren dazwischen beide bewegt hat.

Eine große Rolle spielt auch der Coach, der gleichzeitig Georgias Vater ist. Er ist alles andere als begeistert das Leo als neuer Spieler verpflichet wurde und er macht es ihm nicht leicht. Keiner weiß warum, denn es gab eine Zeit da waren die beiden sich sehr nah und Leo war wie ein Sohn für den Coach. Leo hat es nicht leicht und er selbst kann sich nicht erklären warum der Coach so einen Hass auf ihn schiebt.


Was Eishockey betrifft bin ich ein Laie, aber die Autorin hat es geschafft mich für diese Sportart zu begeistern. Nicht nur was das Spiel an sich betrifft, auch diese Hintergrundinformationen die sie einem im Laufe der Geschichte mit auf den Weg gibt waren interessant, quasi ein Blick hinter die Kulissen. Man erfährt was für ein harter Job man als PR Managerin zu absolvieren hat und das vieles vorab bis ins kleinste ausgetüfftelt wird. Image spielt auch für einen Eishockeyverein eine große Rolle, das wird hier immer wieder klar.

Eigentlich hatte ich damit gerechnet das die Vergangenheit von Leo und Georgia eine größere Rolle spielen würde, dass die beiden sich der Vergangenheit stellen würde, aber das war nicht der Fall. Das was damals passiert ist und zur Trennung von Leo und Georgia führte wurde nur angerissen. Die Autorin hat den Schwerpunkt eher auf die Trennung gelegt und das Gefühlsleben von Leo. Letzteres fand ich wirklich toll, denn man erkennt im Laufe der Geschichte das, all das was Georgia passiert ist, auch Leo zu einem Opfer macht. Er kommt an einen Punkt wo er nicht mehr weiß wie er mit allem umgehen muss und es ist keiner da der ihm hilft.

Am Ende der Geschichte konnte ich mich zufrieden zurück lehnen, alle meine offenen Fragen waren beantwortet wobei ich mehr ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht hätte. Am Ende klärt sich auch auf warum der Coach einen Hass auf Leo hatte, aber für mich war das nicht wirklich nachvollziehbar.

Auch wenn ich mir ein bissel mehr Tiefgang erwartet hätte, die Geschichte konnte mich trotzdem in den Bann ziehen. Sie gibt auch etwas mit auf den Weg, denn man erkennt wie wichtig es ist das man miteinander spricht, auch wenn es nicht leicht ist.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

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