Cover-Bild Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
Band der Reihe "Die Tribute von Panem"
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 19.05.2020
  • ISBN: 9783789120022
Suzanne Collins

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange

Peter Klöss (Übersetzer), Sylke Hachmeister (Übersetzer)

Wie wurde Snow zum kaltblütigen Präsidenten?

Ehrgeiz treibt ihn an. Rivalität beflügelt ihn. Aber Macht hat ihren Preis.

Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden. Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen - tiefer kann man nicht fallen. Von da an ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg, über Triumph oder Niederlage bestimmen. Innerhalb der Arena ist es ein Kampf um Leben und Tod, außerhalb der Arena kämpft Coriolanus gegen die aufkeimenden Gefühle für sein dem Untergang geweihtes Tribut. Er muss sich entscheiden: Folgt er den Regeln oder dem Wunsch zu überleben - um jeden Preis.

Was davor geschah: Das Prequel zum Mega-Erfolg "Die Tribute von Panem"

  • Erschreckend. Packend. Faszinierend: Wie wird ein Mensch zum Monster?
  • Erfahre, wie Präsident Snow selbst Teil der Hungerspiele war.
  • Tauche ein in das Panem vor der Zeit von Katniss Everdeen .
  • Wie würdest du dich entscheiden? Auch Panem X wirft wieder viele ethische und moralische Fragen auf.
  • Gut oder Böse - hast du wirklich eine Wahl?

Sonderausstattung mit edler Goldfolie auf dem Cover.
Nur in der ersten Auflage mit illustrierter Klappe um den Buchblock.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2022

Kann leider nicht mit der Panem-Trilogie mithalten!

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Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Die 10. Hungerspiele sind vielleicht die letzte Chance für Coriolanus Snow, seiner verarmten Familie wieder zu mehr Reichtum und Einfluss im Kapitol zu verhelfen. ...

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Die 10. Hungerspiele sind vielleicht die letzte Chance für Coriolanus Snow, seiner verarmten Familie wieder zu mehr Reichtum und Einfluss im Kapitol zu verhelfen. Dafür muss er aber als Mentor überzeugen (eine Rolle, die gerade erste eingeführt wurde) und dafür sorgen, dass sein zugeteilter Tribut – ein zartes, schlauen Mädchen aus Distrikt 12 mit wenig Kraft, aber einer schönen Stimme – möglichst lange überlebt und in Erinnerung bleibt…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Figuraler Erzähler, Präteritum
Perspektive: männliche Perspektive
Kapitellänge: lang

Tiere im Buch: - Im Buch werden in einem Labor grausame Tierversuche durchgeführt und genetisch veränderte Tiere gequält, einige Tiere werden auch verletzt oder sterben (zum Beispiel Schlangen, Kaninchen).
Triggerwarnung: Tod von Menschen, Tod von Tieren, Tierquälerei, Blut, Gewalt, Krankheit, Erbrechen, psychische Krankheiten, Depression, Suizidgedanken, Alkoholmissbrauch, Drogenmissbrauch
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: ---

Kurzrezension

„Kriege werden mit nicht mit dem Herzen gewonnen, sondern mit dem Kopf.“ Seite 193

Als Jugendliche habe ich die atemlos spannende Panem-Reihe mit ihrer starken Heldin (Katniss Everdeen) absolut geliebt ♥ – und auch heute noch gehören die Bücher zu den besten, die ich jemals gelesen habe. Da war es natürlich logisch, dass für mich kein Weg an Suzanne Collins neuestem Werk vorbeiführen würde – obwohl ich von der Idee, den mir verhassten Präsident Snow zum neuen Protagonisten zu machen, anfangs nicht gerade begeistert war. Große Vorfreude mischte sich in mir mit der Angst vor einer ebenso großen Enttäuschung…

Doch wie gut ist Suzanne Collins Prequel wirklich? Kurz: Es war weder das große Highlight, das ich mir erhofft, noch die große Enttäuschung, die ich befürchtet hatte. Die Vorgeschichte konnte mich in manchen Momenten zwar wirklich begeistern, streckenweise hatte ich aber auch damit zu kämpfen.

Zuerst: Natürlich hat die Autorin in all den Jahren das Schreiben nicht verlernt. Sie schreibt immer noch anschaulich, tiefgründig, macht interessante Beobachtungen und stellt spannende philosophische und moralische Fragen (und traut ihrem jugendlichen Zielpublikum damit einiges zu!); gleichzeitig waren viele Passagen aber auch sehr langgezogen und langatmig. Es gibt sie auch immer noch: die atemlos spannenden Augenblicke. Dazwischen muss man sich aber durch lange Durststrecken quälen, in denen kaum etwas passiert. Man hätte dieses Buch locker um 200 Seiten kürzen können – und es meiner Meinung nach auch sollen.

Im „Lied von Vogel und Schlange“ geht es um Ethik, Schuld, Menschlichkeit, Macht, Unterdrückung und die Frage, wie weit man zu gehen und was man zu opfern bereit ist, um seine Ziele zu erreichen. Diese Themen werden wie gewohnt tiefgründig und mit viel Feingefühl behandelt. Auch die Liebe hat einen Gastauftritt – aber (zum Glück) nur einen kleinen, denn wie immer ist dafür in Suzanne Collins Büchern nicht allzu viel Platz. Als großer Fan der Welt war es einerseits interessant für mich, diese ganzen Hintergrundinformationen zu bekommen und herauszufinden, wie anders, wie viel weniger glamourös die Spiele damals abliefen, wie Präsident Snow als Jugendlicher war, wie sehr auch die Bewohner·innen des Kapitols durch den Krieg gelitten haben; andererseits sind die Hungerspiele in diesem Band kein spannendes Event mehr, man ist nur mehr dabei und nicht mehr mittendrin, man fiebert nicht so stark mit, weil man alles von außen – von einem sicheren Ort aus – beobachtet.

Mit Coriolanus Snow als Protagonist hatte ich schlussendlich gar nicht so große Probleme, wie zuerst angenommen, denn – ja – er ist zwar oft unsympathisch, egozentrisch und handelt teilweise skrupellos, aber er ist auch eine dreidimensionale, interessante Figur mit Stärken und Schwächen, die im Laufe der Geschichte eine glaubwürdige Entwicklung durchmacht, die ich gerne verfolgt habe. Überhaupt wurden die Figuren bis in die Nebencharaktere wieder wundervoll gezeichnet und liebevoll ausgearbeitet, sodass man zumindest mit ihnen mitfühlt und mitfiebert (wenn man das schon nur begrenzt mit Snow tut). Mein Lieblingscharakter war natürlich Sejanus, den fand ich großartig! Auch aus feministischer Sicht ist das Buch absolut unbedenklich: Es ist frei von gegenderten Beleidigungen, bricht bewusst Genderstereotype und die weiblichen Figuren sind nicht nur stark und intelligent, sondern manchmal sogar richtig furchteinflößend! Das liebe ich an Suzanne Collins‘ Geschichten! ♥

Am Schluss führt die Autorin meisterhaft die losen Fäden zu einem gelungenen Ende und beweist so, dass sie „es“ immer noch draufhat. Und Suzanne Collins wäre natürlich nicht Suzanne Collins, wenn sie uns auf dem Weg dorthin nicht noch ohrfeigenartig und äußerst gekonnt ein paar derart unerwartete Wendungen ins Gesicht klatschen würde, dass uns der Mund offen stehen bleibt! Schade, dass „Panem X“ erst SO spät SO gut wird! Mit der Trilogie um Katniss kann dieses Prequel mit seinen Höhen und Tiefen trotz einiger starker, überzeugender Momente daher leider nicht mithalten. Für mich bleibt die Reihe unerreicht! ♥ Ich kann mir aber vorstellen, dass die Geschichte als Film besser funktioniert (weil man da langatmige Passagen straffen kann) – daher werde ich mir die Verfilmung, die 2023 erscheinen wird, natürlich definitiv anschauen!

„Aber er hatte in ihr immer eher seine Kandidatin gesehen. Sein Pferdchen im Rennen, sein Hund im Kampf. Doch je zuvorkommender er sie behandelt hatte, desto menschlicher war sie geworden.“ Seite 88

Mein Fazit

An die grandiose Panem-Trilogie kommt dieses dystopische Prequel (trotz seiner gelungenen Wendungen, tiefgründigen Erzählweise, interessanten Figuren & Hintergrundinformationen) leider nicht heran – die gewohnte atemlose Spannung und die starke Hauptfigur zum Mitfiebern (= Katniss) habe ich hier schmerzlich vermisst. „Die Tribute von Panem X – Das Lied von Vogel und Schlange“ ist daher ein Jugendbuch, das man durchaus lesen kann, aber sicher nicht gelesen haben muss. Deshalb gibt es von mir auch nur eine vorsichtige Empfehlung – und auch nur für große Fans der Trilogie!

Bewertung

Idee: 4 Sterne
Inhalt, Themen, Botschaft: 3 Sterne
Tiefe: 5 Sterne ♥
Umsetzung: 3 Sterne
Worldbuilding: 4 Sterne
Einstieg: 2 Sterne
Ende: 5 Sterne ♥
Schreibstil: 4 Sterne
Protagonist: 4 Sterne
Figuren: 4 Sterne
Liebesgeschichte: 2 Sterne
Spannung: 3 Sterne
Tempo: 2 Sterne
Wendungen: 4 Sterne
Atmosphäre: 4 Sterne
Emotionale Involviertheit: 3 Sterne
Feministischer Blickwinkel: 5 Sterne ♥
Einzigartigkeit: 4 Sterne

Insgesamt:

❀❀❀ Sterne

Dieses Buch bekommt von mir 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Schuld und Unschuld des Coriolanus Snow

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Zwei Kinder aus jedem der zwölf Distrikte. Gemeinsam in eine Arena gebracht, um sich gegenseitig zu töten. So lange, bis nur noch ein Kind übrig bleibt. Seit dem Sieg des Kapitols über die Rebellen im ...

Zwei Kinder aus jedem der zwölf Distrikte. Gemeinsam in eine Arena gebracht, um sich gegenseitig zu töten. So lange, bis nur noch ein Kind übrig bleibt. Seit dem Sieg des Kapitols über die Rebellen im Krieg dient dies als Ermahnung.

Als Coriolanus Snow als Mentor an den Hungerspielen teilnimmt, finden diese bereits zum zehnten Mal statt. Doch Mentoren soll es in dem Jahr zum ersten Mal geben.

Die Familie Snow, einst prachtvoll und Teil der Elite, kann nur mit Mühe noch den Schein aufrechterhalten. Nach dem Krieg sind sie verarmt und Coriolanus und seine Cousine Tigris zu Vollwaisen geworden. Nur ihre Großmutter, die jeden Morgen die Hymne von Panem singt, ist ihnen geblieben.

»Coriolanus besuchte hin und wieder Freunde und wusste daher, dass die meisten Familien ihre Wohnungen allmählich wiederherstellten. Die Snows dagegen konnten sich nicht mal ein paar Meter Leinen für ein neues Hemd leisten. Er dachte an seine Klassenkameraden, wie sie die Kleider aus ihren Schränken holten und in ihre maßgeschneiderten Anzüge stiegen, und fragte sich, wie lange er den Schein noch wahren konnte.«

Als Mentor eines Tributs erhofft Coriolanus sich eine Chance, zu glänzen. Vor allem, wenn er diese gewinnen sollte. Doch zu seinem Schrecken wird ihm nicht nur ein Tribut aus Distrikt 12 zugeteilt, die noch nie als Favoriten gegolten haben, sondern auch noch das Mädchen. Muskeln und Kampferfahrung sind bei ihr fehl am Platz. Dafür besitzt sie zwei Dinge, die sich bald schon als ungeheuer wertvoll herausstellen könnten: Gesangstalent und Charme.

Er weiß, dass er ihr Vertrauen gewinnen muss, wenn er die Spiele gewinnen will und dass dies nicht einfach werden wird. Denn sein Tribut Lucy Gray Bird ist weder auf den Mund gefallen noch leichtgläubig. Und schon bald merkt Coriolanus, dass er dabei ist, eine Grenze zu überschreiten.

Die Hungerspiele sind in vielen Bereichen noch weit von denen entfernt, die die Leser:innen aus der Trilogie ›Die Tribute von Panem‹ kennen. Vor den Spielen sind die Tribute ausgehungert und werden in einem Affenhaus gehalten, in dem es von Ratten wimmelt. Viele Elemente der Spiele, die in der Trilogie längst selbstverständlich sind, werden in ›Die Tribute von Panem X‹ geboren.

»Vierundzwanzig Tribute, aus jedem der zwölf besiegten Distrikte jeweils ein Junge und ein Mädchen, wurden per Los dazu ausgewählt, bei den Hungerspielen in einer Arena auf Leben und Tod gegeneinander zu kämpfen. So stand es im Hochverratsvertrag, mit dem die Dunklen Tage der Rebellion beendet worden waren.«

Doch im Verlauf von ›Die Tribute von Panem X‹ ändert sich nicht nur Coriolanus‘ Verhältnis zu Lucy Gray. Auch sein Band zu Sejanus, dessen Familie einst in Distrikt 2 lebte, ändert sich. Ebenfalls bedeutend für seine Entwicklung wird die Bekanntschaft der Obersten Spielmacherin. Sie ist eine absolute Befürworterin der Spiele und interessiert sich vor allem für ihre Mutationen. Grausamkeit und Wahn begleiten sie.

Coriolanus hat ein Ziel vor Augen: das Ansehen seiner Familie retten und zu altem Glanz zurückfinden. Doch wie weit ist er bereit, dafür zu gehen? Und wie werden die Grundsteine gelegt, die aus Coriolanus Snow den Mann machen werden, der in der 64 Jahre später spielenden Trilogie ›Die Tribute von Panem‹ so bedeutungsvoll ist.

»Coriolanus galt noch immer als reich, doch seine einzige Währung war sein Charme, den er nun auf dem Weg durch die Menge großzügig versprühte. Die Gesichter hellten sich auf, wenn er Schüler und Lehrer gleichermaßen freundlich grüßte, sich nach ihren Familien erkundigte und hier und da ein Kompliment fallen ließ.«

Ziel und Wesen der Hungerspiele ist ihre Grausamkeit. Ausgehungerte Kinder dazu zu bringen, sich gegenseitig umzubringen, während das Kapitol und die Distrikte dabei zusehen. Und während die Zuschauer Teil der Hungerspiele werden, werden dies gewissermaßen auch die Leser:innen. Man verfolgt die Spiele, erfährt die Grausamkeiten, die geschehen und kommt gar nicht umhin, sich zu überlegen, wer die Spiele gewinnen wird. Diese Dimension von ›Die Tribute von Panem X‹ ist so groß, dass sie allein mehrere Hausarbeiten füllen könnte.

Collins hat mit ›Die Tribute von Panem X‹ einen Roman veröffentlicht, der das Werden eines Mannes zeigt, der für ganz Panem bedeutend sein wird. Wir lernen seine grausamen Lehrmeister kennen, sein Abwägen, seine Pläne. Denn wenn Coriolanus Snow eins bereits als Jugendlicher ist, so ist dies berechnend.

›Die Tribute von Panem X‹ zeigen einen Teil der Entstehungsgeschichte der Hungerspiele, wie man sie aus der Trilogie ›Die Tribute von Panem‹ kennt. Für mich nimmt es leider einen Teil der Spannung, beim Lesen bereits zu wissen, was einmal aus Coriolanus Snow werden wird. Umso mehr interessiert, wie es dazu kommen konnte. Wer die Trilogie noch nicht gelesen hat, kann also gerne das Prequel ›Die Tribute von Panem X‹ zuerst lesen, um auch diese Spannung zu haben. Ich persönlich mochte die Trilogie insgesamt zwar mehr, doch auch ›Die Tribute von Panem X‹ hat Charaktere, die mir sehr nahe gegangen sind. Für Fans der Trilogie meiner Meinung nach ein Muss.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Kommt nicht an die Panem-Trilogie heran

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Coriolanus Snow hat im Krieg alles verloren. Trotzdem versucht seine Familie nach wie vor den Schein zu wahren. Als er bei den zehnten Hungerspielen ausgewählt wird der Mentor der hübschen Lucy Gray aus ...

Coriolanus Snow hat im Krieg alles verloren. Trotzdem versucht seine Familie nach wie vor den Schein zu wahren. Als er bei den zehnten Hungerspielen ausgewählt wird der Mentor der hübschen Lucy Gray aus Distrikt 12 zu werden, beginnt für ihn ein Wettlauf gegen die Zeit und ein innerer Kampf um gut und Böse.

Schönes Cover. Nichts besonderes, aber trotzdem ansprechend.

Ich habe mich unglaublich auf dieses Buch gefreut. Die Panem-Trilogie habe ich verschlungen und bin schier ausgerastet, als ich gehört habe, dass ein neues Buch erscheint, dass die Geschichte hinter allem aufdeckt.

Meine Euphorie wurde allerdings schnell gedämpft. Ich habe schon von Anfang an nicht so gut in die Geschichte hineingefunden. Zwar hat mich das Nachkriegs-Panem fasziniert, konnte mich aber trotzdem nicht so fesseln, wie die Trilogie.

Das lag aber nicht an den Charakteren, die fand ich alle super. Coryo war mir von Beginn an unsympathisch, ich konnte nicht so ganz sagen warum, am Ende wusste ich es aber wohl.

Lucy Gray...sie war ein Mysterium und wenn ich ehrlich bin besteht definitiv Aufklärungsbedarf bezüglich des Endes. Ansonsten war sie aber meine Lieblingsfigur. Sie hat eine Ruhe ausgetrahlt und mich einfach glücklich gemacht.

Was den Verlauf der Geschichte angeht, war ich stellenweise einfach nur gelangweilt. Ich hatte mir mehr Action erhofft, mehr Drama, mehr von allem. Aber ehrlich gesagt hätte man diese 600 Seiten auch in 300 packen können und der Inhalt hätte sich nicht verändert.

Und ich muss sagen, dass ich den Titel ein wenig irreführend finde. Ich hatte damit gerechnet, dass mir der Beginn der Hungerspiele erklärt werden, stattdessen kommt hier nur der Zusammenhang zwischen Präsident Snow und Katniss ans Licht.

Der Schreibstil hat mir allerdings auch hier wieder sehr gut gefallen. Sehr flüssig und mitreißend, dass ich das Buch trotz der zähen Handlung schnell beendet habe.



Fazit:

Eine nette Ergänzung zur Panem-Trilogie, leider auch nicht mehr. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 04.11.2020

lesenswert, aber nicht genauso gut wie die Trilogie

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Die Tribute von Panem X – Das Lied von Vogel und Schlange ist ein interessantes Prequel, dem man seit der ersten Ankündigung gespannt entgegen fieberte, das den Leser am Ende aber leider eher zwiegespalten ...

Die Tribute von Panem X – Das Lied von Vogel und Schlange ist ein interessantes Prequel, dem man seit der ersten Ankündigung gespannt entgegen fieberte, das den Leser am Ende aber leider eher zwiegespalten zurücklässt und nicht gänzlich zu überzeugen vermag.
Coriolanus Snow, den man aus der zeitlich mehrere Jahrzehnte später spielenden Trilogie als Präsident Snow kennt, ist – schon in seiner Jugend – durch und durch ein Narzisst, dessen ganze Welt sich ausschließlich um ihn dreht. Er ist unfassbar arrogant, herablassend und selbstbezogen. Er denkt stets zuerst an seinen eigenen Vorteil und stellt seine eigenen Interessen sogar über das Leben anderer Menschen. Er ist ein Soziopath, der Liebe für eine Schwäche hält und selbst gar nicht fähig ist zu lieben – auch wenn er tatsächlich das Gegenteil zu glauben scheint – weil er gar nicht weiß, was Liebe überhaupt ist. Coriolanus Snow ist davon überzeugt, dass ihm gewisse Privilegien von Geburt an zustünden, während die Menschen aus den Distrikten – zu Recht – weit unter ihm stünden und es verdienten im Elend zu leben. Er ist uneinsichtig, berechnend und skrupellos, obgleich er versucht sich selbst zu belügen und seine Taten mit fadenscheinigen Ausreden zu rechtfertigen.

Aufgrund dieser verzerrten Sicht auf die Welt, die er wahrhaftig zu retten glaubt, fällt es einem nicht nur schwer sich mit ihm zu identifizieren, es ist nahezu unmöglich. Jedes Mitgefühl, das man zu Beginn unter Umständen für ihn entwickelt, da er sich durchaus in einer schwierigen Lage befindet, macht er mit seinen Ansichten und seiner Einstellung innerhalb kürzester Zeit wieder zunichte, sodass man vor allem Abscheu und Verachtung für ihn empfindet. Wesentlich faszinierender wäre die Geschichte gewesen, wenn es Suzanne Collins gelungen wäre dem Leser wenigstens zu Beginn einen Protagonisten zu präsentieren, der mit dem späteren Präsidenten Panems kaum etwas gemeinsam hat und der einem zumindest ein wenig ans Herz wächst, sodass man sich wirklich fragt, welche einschneidenden Erlebnisse den Jungen von damals zu einem gewissenlosen Tyrannen werden ließen.

Noch abgestoßener ist man lediglich von der wahrlich Furcht erregendem Dr. Gaul, der Obersten Spielmacherin. Sie ist ebenfalls eine Soziopathin, wie sie im Buche steht, was sie natürlich noch gefährlicher und unberechenbarer macht. Sie schreckt offenbar vor nichts zurück und spielt nach Belieben mit dem Leben anderer – unabhängig von deren Herkunft.

Generell gibt es im Kapitol nur wenige Charaktere, die man ernsthaft als sympathisch bezeichnen könnte, denn zahlreiche Bewohner, darunter auch einige von Snows Mitschülern, teilen seine schlechten Eigenschaften. Die wenigen Ausnahmen bilden Coriolanus‘ Cousine Tigris, über die man insgesamt aber leider nicht allzu viel erfährt, sowie sein Mitschüler Sejanus. Letzterer ist in einem der Distrikte aufgewachsen, lebt nun jedoch im Kapitol, da es seinem Vater gelungen ist aus dem Krieg Kapital zu schlagen. Das ist vermutlich der Grund dafür, dass er als einziger zu Empathie fähig zu sein scheint und sich traut offen auszusprechen, wie krank das ganze Konzept der Hungerspiele eigentlich ist. Unglücklicherweise wird genau diese Offenheit ihm irgendwann zum Verhängnis, denn so etwas wie Meinungsfreiheit gibt es im Kapitol natürlich nicht.

Die musikalische Lucy Gray hingegen ist eine Figur, die man bis zum Schluss nicht richtig einzuordnen vermag. Sie ist keineswegs vollkommen naiv und unbedarft, sondern ziemlich clever und gerissen. Sie versteht es durchaus sich in Szene zu setzen und ein Publikum für sich zu gewinnen, scheint aber nicht annähernd so manipulativ zu sein wie ihr Mentor. Sie hat keine Freude daran anderen Menschen Leid zuzufügen, gibt sich in der Arena jedoch nicht so leicht geschlagen und tut, was sie tun muss, um zu überleben.

Durch die Zuteilung als Mentor und Tribut ist das Schicksal von Coriolanus und Lucy Gray in gewisser Hinsicht ohnehin untrennbar miteinander verbunden. Die Autorin intensiviert diese Verbindung allerdings noch einmal und versucht dem Roman mit einer Liebesbeziehung zwischen Coriolanus und Lucy Gray etwas Romantik hinzuzufügen. Doch der Aufrichtigkeit dieser Gefühle begegnet man als Leser auf beiden Seiten mit großer Skepsis; bei Snow, weil er zu solchen Emotionen, wie gesagt, nicht fähig ist; bei Lucy Gray, weil man sich nicht vorstellen kann, dass sie Coriolanus wirklich nicht durchschaut und sich daher die ganze Zeit fragt, ob sie ihn nicht vielleicht ebenfalls nur für ihre Zwecke benutzt.

Wesentlich interessanter als diese Liebesgeschichte, mit der man aus den vorgenannten Gründen nicht richtig mitfiebern kann, sind die Hintergrundinformationen über die Vergangenheit von Panem, die man im Verlauf der Handlung erhält. Welche Auswirkungen der Krieg auf die Bewohner des Kapitols hatte und dass längst nicht jeder dort die ganze Zeit über im Wohlstand lebte, dürfte zum Beispiel eine neue Erkenntnis sein, ebenso wie der Umstand, dass zahlreiche Friedenswächter nicht etwa aus dem Kapitol, sondern aus den Distrikten stammen. Aufschlussreich ist zudem die Entwicklung der Hungerspiele, die anhand des Vergleiches zwischen der zehnten Austragung und den Arenen zu Katniss‘ Zeiten deutlich wird. Aus der einstigen Bestrafung der Distrikte, die zwar jeder kannte, über die Ernte hinaus aber kaum verfolgte, wurde erst später das aufwendige, mediale Spektakel, das den Massen als Unterhaltung dient.

Die Handlung ist durchgängig fesselnd, doch nicht so spannend, wie man es vielleicht von der Autorin gewohnt ist. Für ein wenig Nervenkitzel sorgen zwischendurch allenfalls die verschiedenen Vorfälle in der Arena, danach flacht die Spannungskurve ziemlich ab und nimmt auch später nicht mehr drastisch zu. Langeweile kommt dank einiger Überraschungen und ungeahnter Wendungen zwar nicht auf, sodass man das Buch trotzdem gern weiterliest, vor allem im dritten Abschnitt plätschert die Handlung aber schließlich ohne spürbaren Höhepunkt nur noch so vor sich hin.

Bis dahin war diese Vorgeschichte vielleicht kein Highlight, jedoch immerhin eine lesenswerte Ergänzung zur Trilogie. Das Ende ist allerdings in vielfacher Hinsicht so enttäuschend, dass es sich zwangsläufig negativ auf die Bewertung auswirkt. Mit einem Happy End für Coriolanus und Lucy Gray wird niemand rechnen, der Die Tribute von Panem gelesen oder auch nur die Filme gesehen hat, doch die – absolut nicht nachvollziehbare – Entwicklung der Liebesgeschichte bzw. die Art und Weise, wie sie ihr Ende findet, ist mehr als unbefriedigend. Das Schicksal einer bestimmten Figur wird darüber hinaus viel zu offen gehalten, der Tod einer anderen viel zu „unkompliziert“ gestaltet, wenn man es so ausdrücken kann. Insgesamt wirkt das Ende platt, überstürzt und irgendwie unausgereift. Die Botschaft, die in Bezug auf Coriolanus und sein Verhalten damit vermittelt wird, ist mehr als fragwürdig und sorgt für einen sehr bitteren Beigeschmack. Außerdem lässt es die erhoffte Entwicklung des Protagonisten vermissen, der am Schluss einfach nur der gleiche verachtenswerte Mann ist wie zu Beginn.

FAZIT
Für Fans der Trilogie um Katniss, Peeta und Gale ist Die Tribute von Panem X – Das Lied von Vogel und Schlange mit Sicherheit lesenswert, zumal man darin diverse Anspielungen auf die Reihe entdecken kann. Genauso zu begeistern vermag einen die Vorgeschichte um Coriolanus Snow jedoch – insbesondere wegen des ziemlich enttäuschenden Ausgangs – keinesfalls.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Snow landet immer oben

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Es sind die 10. Hungerspiele. Zum ersten Mal werden Studenten als Mentoren für die Tribute eingesetzt. Und Coriolanus Snow bekommt ausgerechnet Lucy Gray Baird aus Distrikt 12. Die Enttäuschung ist groß, ...

Es sind die 10. Hungerspiele. Zum ersten Mal werden Studenten als Mentoren für die Tribute eingesetzt. Und Coriolanus Snow bekommt ausgerechnet Lucy Gray Baird aus Distrikt 12. Die Enttäuschung ist groß, denn Coriolanus strebt eine erfolgreiche Karriere im Kapitol an. Wie soll er das mit einem Mädchen aus Distrikt 12 schaffen? Doch je näher er Lucy Gray kennenlernt, desto überzeugter ist er, dass sie die Hungerspiele gewinnen kann, und er wird alles in seiner Macht stehende tun, um das möglich zu machen.
Es ist überaus spannend, den jungen Coriolanus Snow kennenzulernen, seine Schulzeit, seine Familie, sein Umfeld und seine erste Berührung mit den Hungerspielen. Gleichzeitig erhalten wir einen Einblick in das Kapitol in der Nachkriegszeit und die Auswirkungen auf die Einwohner. Coriolanus hat unglaublich viel mit seiner Außenwirkung zu kämpfen, ebenso mit den obersten Befehlshabern. Er will selbst ein Anführer sein, muss sich aber mit der Obrigkeit gutstellen. Er ist in ständigem Zwiespalt mit seiner Persönlichkeit und seinen Zielen.
Das Buch ist von mehreren Liedern durchzogen, was ich wirklich schön fand; Coriolanus' Gedanken dazu haben mir auch geholfen, den Inhalt besser zu verstehen.
Die Hungerspiele insgesamt haben mir überhaupt nicht gefallen, weder die Vorbereitung mit Mentor und Tribut noch die tatsächlichen Spiele. Vor allem während der Spiele war man in den anderen Büchern komplett gefangen. Hier ist es leider äußerst langweilig. Auch die Zeit nach den Hungerspielen ist eher unspektakulär. Coriolanus schlägt zwar einen unerwarteten Weg ein und trifft Lucy Gray wieder, aber seine Geschichte ist an sich nicht gut erzählt.
Doch das Ende wird dann noch einmal aufregend. Die anfängliche Liebesgeschichte dreht sich um 180 Grad. Coriolanus zeigt seinen wahren Charakter, und wenn man das Buch noch einmal Revue passieren lässt, sieht man in vielen kleinen Aussagen, Gestiken, Gedanken oder Verhaltensweisen, dass er tatsächlich immer der war, der er als Präsident von Panem ist. Im Epilog wird aus Coriolanus dann vollständig Snow, wodurch sich der Kreis für mich wunderbar geschlossen hat.
Lucy Gray fand ich als Figur auch spannend. Mir hat auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Coriolanus gefallen. Trotzdem war das Ende genau richtig gewählt.
Der Titel des Buches passt wie die Faust aufs Auge. Zuerst dachte ich, dass es eindeutig ist, dass Lucy der Vogel und Coriolanus die Schlange ist, aber am Ende war ich mir nicht mehr sicher, ob Lucy nicht beides in sich vereint.
Insgesamt war "Das Lied von Vogel und Schlange" so anregend für mich, dass ich unbedingt die anderen Bücher noch einmal lesen möchte. In der Mitte des Buches ist die Geschichte zwar leider langatmig und unspektakulär, aber der Rahmen ist wirklich gut gewählt, vieles wird erklärt und wir verstehen Präsident Snow ein wenig besser.

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