Cover-Bild Mein Bruder heißt Jessica
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER KJB
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 23.09.2020
  • ISBN: 9783737342193
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
John Boyne

Mein Bruder heißt Jessica

Adelheid Zöfel (Übersetzer)

Der neue aufwühlende Roman von Bestsellerautor John Boyne – emotional, empathisch und ehrlich

Als Einzelgänger hat Sam Mühe, Freunde zu finden, und seine vielbeschäftigten Eltern geben ihm oft das Gefühl, unsichtbar zu sein. Zum Glück war sein älterer Bruder Jason immer für ihn da. Der ist nett, beliebt, supergut im Fußball, und die Mädchen stehen Schlange für ein Date. Doch eines Tages teilt Jason seiner Familie mit, dass er schon seit langem mit einem Geheimnis kämpft. Ein Geheimnis, das bald alle auseinanderzureißen droht. Seine Eltern wollen nichts davon wissen, und Sam versteht es einfach nicht. Denn was machst du, wenn dein Bruder dir sagt, er ist überhaupt nicht dein Bruder? Dass er denkt, er ist eigentlich … deine Schwester?

Das einfühlsame Panorama von Reaktionen auf das Outing einer Transperson – erzählt aus der Sicht des jüngeren Bruders

»Eine Geschichte mit so viel Herz, dass die Seiten praktisch pulsieren. Ein Muss für alle Altersgruppen.«
Irish Independent

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2023

Problematisches Buch

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Das Buch „Mein Bruder heißt Jessica“ handelt von Jason, der immer mehr realisiert, dass er als Junge geboren wurde, aber eigentlich ein Mädchen ist. Sein kleiner Bruder Sam erzählt aus seiner Sicht, was ...

Das Buch „Mein Bruder heißt Jessica“ handelt von Jason, der immer mehr realisiert, dass er als Junge geboren wurde, aber eigentlich ein Mädchen ist. Sein kleiner Bruder Sam erzählt aus seiner Sicht, was diese Entwicklung mit ihm und der Familie macht.
Ein LGBTQI-Buch, auf das ich mich sehr gefreut hatte, was ich aber anhand mehrerer Punkte leider als sehr problematisch wahrgenommen habe:
- Der Fokus liegt nicht auf Jason (im folgenden: Jessica) und seiner Entwicklung, sondern darauf, wie die Familienmitglieder ihr Geständnis aufnehmen und damit umgehen. Klar - für Angehörige kann sowas ein Schock sein und ungewohnt - aber der Fokus sollte doch viel mehr darauf liegen, dem Betroffenen ein sicheres Umfeld zu bieten, dass für ihn da ist.
- Ständig wird ein Schuldiger für das Trans-sein gesucht und es werden sich Vorwürfe gemacht. Trans zu sein ist keine Entscheidung, man wird so geboren, realisiert es aber evtl erst später. Leider wird das hier nicht erwähnt.
- Die Mutter ist eine hohe Politikerin und stets auf ihre Karriere bedacht, daher hat sie ohnehin kaum Zeit für ihre Familie und versucht das Thema unter den Tisch zu kehren, damit es ja nicht an die Öffentlichkeit gelangt und sie einen Schaden daraus zieht. Ein sehr egoistisches Verhalten, wenn man bedenkt, wie viel Kraft es ihre Tochter gekostet hat, sich zu öffnen.
- Es findet keinerlei Charakterenetwicklung statt. Sam ist noch jung, dennoch ist es für mich nicht wirklich verzeihbar, dass er sich seinen Bruder zurückwünscht. Angeblich liebt er sie so, warum kann er dann nicht wenigstens versuchen, sie so zu akzeptieren, wie sie jetzt ist? Die Eltern kehren das Thema wie gesagt unter den Tisch, versuchen ihre Tochter bei einem Psychologen zu bekehren und sind froh, wenn kein Wort bezüglich dieses Themas fällt. Zum Ende hin machen sie plötzlich eine 180 Wendung, was einfach unrealistisch war, nachdem sie zuvor durchgängig rassistisch, homophob und weiteres waren.
- Ständig wird misgendert.
- Körperliche und seelische Gewalt, ohne dass dies entsprechend thematisiert wird.

Ich finde es übrigens wichtig, dass auch transphobe Menschen zu Wort kommen, denn leider Gottes ist das heutzutage (noch) die Realität. Das MUSS dann aber entsprechend aufgearbeitet werden, ansonsten geht es für mich gar nicht klar. Denn das Buch ist an eine junge Zielgruppe gerichtet, die das evtl noch nicht richtig einordnen kann und transphoben Aussagen vielleicht noch Glauben schenkt - und das wäre mehr als fatal. Leider sehe ich das Buch also als ziemlich problematisch an.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

leider überhaupt nicht meins, obwohl ich es mir sehr gewünscht hätte :/

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Für den kleinen Sam bricht eine Welt auseinander, als sein großer Bruder Jason eines Tages gesteht, dass er schon immer das Gefühl habe, ein Mädchen zu sein.
Doch nicht nur für ihn beginnt damit die schlimmste ...

Für den kleinen Sam bricht eine Welt auseinander, als sein großer Bruder Jason eines Tages gesteht, dass er schon immer das Gefühl habe, ein Mädchen zu sein.
Doch nicht nur für ihn beginnt damit die schlimmste Phase seines jungen Lebens.

In der heutigen Zeit, finde ich es immens wichtig, Bücher mit derart ernsten Themen zu schreiben, zu veröffentlichen und zu lesen. Denn obwohl wir heutzutage als aufgeklärt gelten, hinken manche Menschen einfach noch meilenweit hinterher. Das ist für mich sehr schade und macht mich traurig – gerade deswegen habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut!
Jedes Buch, das für Dinge wie Toleranz und Akzeptanz steht, sollte auch gelesen werden!

Leider habe ich für diese 250 Seiten jedoch knapp zwei Wochen gebraucht, weil das Buch mich einfach nicht abholen konnte. Ich habe wirklich mehrfach versucht, meinen Weg hinein und in die Figuren zu finden, bin jedoch leider immer wieder gescheitert – tut mir leid.

Zum einen wären da die Charaktere. Sie bleiben für meinen Geschmack nicht nur blass und oberflächlich, nein, jeder von ihnen fällt auch ins größtmögliche Extrem. Die Mutter versteht Jason nicht und denkt nur an ihre durch ihn gefährdete Karriere. Sam versteht ihn nicht, denn schließlich hat er ja quasi einen Anspruch auf einen großen Bruder, keine Schwester – darüber hinaus denkt er prinzipiell meistens eher an sich, als an Jason. Und ihr Vater denkt gar gleich an eine Elektroschock-Behandlung. Sorry, das war mir einfach zu viel und zu extrem auf einmal.
Aber gleichzeitig muss ich an diesem Punkt auch zugeben, dass Sam natürlich jung ist, dennoch war mir das Gesamtbild einfach ein bisschen zu Worst-Case.

Zum anderen ist es so, dass die Stimmung der Familie natürlich an einem Punkt kippt, aber auch das ging mir zu plötzlich. Auf einmal ist alles anders und das kommt quasi mit einem Fingerschnippen und für alle gleichzeitig? Sorry, aber auch das empfand ich ebenso unglaubwürdig und übertrieben, wie die ersten Reaktionen der Familie.

Was meiner Meinung nach jedoch gut gelungen ist, sind die Probleme, die durch Jasons „Outing“ folgen und thematisiert werden. Mobbing, Streit und Intoleranz sowie die emotionalen Belastungen, die das alles mit sich bringt. Es ist meiner Meinung nach immens wichtig, diese Themen anzusprechen und so -im besten Fall- die Menschen zu sensibilisieren.

Alles in allem war „Mein Bruder heißt Jessica“ leider überhaupt nicht meins, obwohl ich es mir sehr gewünscht hätte. Ich hoffe, dass euch dieses Buch mehr überzeugen kann, denn wichtige Themen sollten immer auf Interesse und Akzeptanz stoßen.

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