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Veröffentlicht am 19.12.2020

wieder gefühlvoll, nicht mehr so düster

Wie die Stille vor dem Fall. Zweites Buch
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Achtung Fortsetzung! Die Geschichte von Landon und Shay geht weiter, Vorwissen ist auf jeden Fall nötig, um der Handlung folgen zu können und die Entwicklungen der Charaktere und zwischen ihnen zu verstehen. ...

Achtung Fortsetzung! Die Geschichte von Landon und Shay geht weiter, Vorwissen ist auf jeden Fall nötig, um der Handlung folgen zu können und die Entwicklungen der Charaktere und zwischen ihnen zu verstehen. Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf „Wie die Stille vor dem Fall. Erstes Buch“.

Wenn man jemanden von ganzem Herzen liebt, heißt das noch lange nicht, dass es einen auch zwingend glücklich machen muss. Der Weg, den Shay und Landon bereits gegangen sind, war alles andere als leicht. Tiefe Dunkelheit, viele Probleme und Zweifel haben sie begleitet, auch wenn es immer wieder schönere und leichtere Momente gab. Und auch ihr weiterer Weg wird alles andere als einfach, denn nur weil man sich nach einem anderen Menschen sehnt, heißt es noch lange nicht, dass derjenige zu einem zurückfindet.

Nachdem ich den erste Teil der Geschichte rund um Landon und Shay verschlungen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit den beiden Protagonisten weitergeht. Dass zwischendurch etwas passiert sein muss, was sie entzweit und sie sich erst Jahre später wiedersehen, dass wusste man bereits aus dem Buch „Wie die Ruhe vor dem Sturm“, in dem es ja vorrangig um Greyson und Eleanor ging.
So war es dann nicht verwunderlich, dass es in der Geschichte einen Zeitsprung gab, in dem die Charaktere vollends dem Teenager bzw. dem jungen Erwachsenenalter entwachsen und im Verlauf der Handlung dann Anfang 30 sind. Bevor es zu diesem Sprung kommt, beginnt das Buch jedoch nur mit einem geringen zeitlichen Abstand zum Ende des ersten Bandes von „Wie die Stille vor dem Fall“. Man erlebt gemeinsam mit den Protagonisten einige Passagen aus ihrem gemeinsamen Weg, kann Nachrichten lesen, die sie sich hin und her schicken und verfolgen, wie es zunehmend schwieriger wird für sie.

Der Schreibstil war erneut sehr mitnehmend und flüssig zu lesen. Die zahlreichen Emotionen der Protagonisten waren aufgrund der beiden Ich-Perspektiven wieder greifbar. Ich mochte die detaillierten Einblicke in ihre Gedankenwelt und auch in ihre Leben an sich, die sich sowohl vor, als auch nach dem größeren Zeitsprung ziemlich verändert haben. Es läuft nicht immer alles gut und nach wie vor zeigen beide nicht jedem ihrer Gegenüber, was wirklich in ihnen vorgeht. Ich empfand es insgesamt jedoch als deutlich weniger düster. Im Auftakt der Geschichte um Landon und Shay waren sehr viele bedrückende, dunkle Gedanken enthalten, die zum Großteil der Depression geschuldet waren, die immer wieder thematisiert wurde. Ich fand das Thema sehr gut und nachvollziehbar eingearbeitet, es hat das Buch aber auch nicht besonders leichtgängig gemacht und oft nachdenklich und traurig gestimmt. Auch in diesem Band spielt das Thema zwar weiterhin eine Rolle, jedoch in einer anderen Intensität, so dass ich es hier als nicht mehr so mächtig und niederschmetternd empfunden habe. Es kann eben auch einen Weg hinaus geben.

Man trifft einige liebgewonnene Figuren wieder, so wie Mima, Rain und Hank, es kommen aber auch noch weitere Personen dazu, die mal eine kleinere, mal eine größere Rolle für den Verlauf der Handlung spielen. Ich mochte die alten und noch immer stabilen Freundschaften unglaublich gern. Wenn man so viel miteinander erlebt hat, ist es von unschätzbarem Wert, diese Menschen noch immer an seiner Seite zu haben. Außerdem mag ich auch Rains Art, sich so dezent „gar nicht“ einzumischen. 😉 Zumindest behauptet sie das eben meistens, bevor sie dann doch irgendwas ausplaudert oder unternimmt.
Die Interaktion der Charaktere hat mir wieder gut gefallen. Man spürt sofort, dass Landon und Shay viel verbindet, auch nachdem sie sich einige Jahre nicht gesehen haben. Aber da ist eben nicht nur Wiedersehensfreude, sondern auch viel Frust, Schmerz, Trauer um Verlorenes und Unsicherheit. In ihrer Kommunikation wird deutlich, dass sie im Kern ihres Wesens die gleichen Menschen geblieben sind, aber sie haben sich entwickelt, sind erwachsener geworden, sind an ihren Herausforderungen gewachsen und bewerten einige Dinge inzwischen etwas anders. Und doch war immer spürbar, dass sie eben nicht völlig neue Ansichten haben und ihr Herz noch immer am rechten Fleck sitzt, wenn auch umgeben von einigen Schutzmauern. Neben einigen der bereits aus dem ersten Band bekannten Themen, rückt nun auch die Schauspielerei und das Leben im Rampenlicht mit in den Fokus. Immer unter Beobachtung zu stehen, macht viele Sachen nicht leichter und man perfektioniert seine Masken, damit niemand sieht, was wirklich in einem vorgeht – größtenteils interessiert es ja auch niemanden.

Insgesamt auf jeden Fall wieder eine sehr gefühlvolle Geschichte, in der man die Charaktere intensiv begleitet und ihren weiteren Weg verfolgen kann. Es gibt Stolpersteine und Probleme, aber auch Sonnenscheinmomente und Hoffnung. Alles in allem nicht so düster und bedrückend, wie der erste Band, für mich persönlich daher aber eben auch nicht ganz so intensiv vom „Mitleiden“ mit den Personen. Was nicht heißt, dass ich es wieder so düster hätte haben wollen. Aber es geht einem einfach anders nah. Ich habe mich sehr für die Figuren gefreut, dass es hier deutlich mehr positive und erfreuliche Augenblicke gab, auch wenn längst nicht alles super und einfach ist.
Ein schöner Abschluss der Reihe ist es in jedem Fall.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

so viel mehr als eine Liebesgeschichte – aufwühlend, bewegend, spannend

Rixton Falls - Secrets
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Hinter der erste große Liebe steckt häufig eine Person, die man nicht so leicht vergisst. Ein wenig von demjenigen bleibt für immer, denn die Erfahrungen, die man macht, bleiben in Erinnerungen, prägen ...

Hinter der erste große Liebe steckt häufig eine Person, die man nicht so leicht vergisst. Ein wenig von demjenigen bleibt für immer, denn die Erfahrungen, die man macht, bleiben in Erinnerungen, prägen einen teilweise auch für die Zeit danach. Für Demi war es noch schwieriger, diesen Menschen zu vergessen, da es keine „normale“ Trennung gegeben hat, nach der sie hätte versuchen können, es zu verarbeiten und zu vergessen. Von einem Tag auf den anderen ist Royal aus ihrem Leben verschwunden und sie hat nie erfahren, was eigentlich passiert ist. Nur mühsam gelingt es ihr, nach vorn zu schauen und sich auf ein Leben ohne ihn einzulassen. Als sie eigentlich dachte, sie hätte den Schmerz und den Verlust überwunden, steht er plötzlich wieder vor ihr…

Zu Beginn des Buches, im Prolog, erlebt man die Jugendzeit der Protagonisten wie im Zeitraffer. Es gibt einige wichtige Momente, die man mit ihnen gemeinsam erlebt und die deutlich machen, wie sich die Verbindung zwischen ihnen vertieft hat. Vom nervigen Freund des Bruders hin zu dem jungen Mann, für den das Herz schlägt. Als Royal dann von einem Tag auf den anderen aus Demis Leben verschwindet, kann man sich gut vorstellen, wie hart es sie trifft und wie schwer es ist, darüber hinwegzukommen, wenn man nie eine Erklärung bekommt. Demis Schmerz war durch die Ich-Perspektive für mich sehr gut spürbar.

Sieben Jahre später geht dann der Hauptteil der Handlung los. Es ist einiges an Zeit vergangen, es sind aber dennoch längst nicht alle Wunden geheilt – auf beiden Seiten. Da das Buch zwei Ich-Perspektiven enthält, ist es für den Leser möglich, sowohl Demi, als auch Royal sehr intensiv zu begleiten. So bekommt man detaillierte Einblicke in ihre Gedankenwelten und kann besonders ihre Gefühle und die Änderungen in ihrer emotionalen Welt hautnah miterleben. Auch wenn für beide das Leben weiter gegangen ist, nachdem sich ihre Wege so plötzlich trennten, spürt man bei der ersten Begegnung der beiden sofort, dass da längst nicht alles überwunden und verarbeitet ist. Stück für Stück werden die alten Dämonen bekämpft, Mauern eingerissen und neues Vertrauen aufgebaut. Doch die Zeit, die die beiden miteinander verbringen, wird von einigen misstrauisch beäugt. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, teils hängen sie mit den Familien zusammen, teilweise auch mit dem Arbeitsumfeld oder den privaten Entwicklungen der Protagonisten, schließlich haben sich beide ein Leben aufgebaut, in dem unterschiedliche Dinge eine Rolle spielen.
Ich mochte das Zusammenspiel der Figuren sehr gern. Die Anziehung und das Knistern zwischen ihnen war genauso greifbar, wie die Vorsicht, die immer präsent ist, das Zögern und Hadern, das Kopfzerbrechen. Die Verbindung, die zwischen Demi und Royal ist, lässt sich nicht leugnen und sie wird im Verlauf der Handlung wieder sehr viel intensiver, als zu Beginn. Es war schön zu beobachten, wie sich die Figuren entwickeln, wie sie wieder zusammenwachsen, wie aber auch ernste Gespräche geführt werden und Probleme auftreten, die sie erneut auseinander treiben.

Demis Familie steht hinter ihr und wünscht ihr nur das Beste. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind, so sind sie doch für einander da, unterstützen und pushen sich. Doch trotz der recht harmonisch erscheinenden Bindung, gibt es einige Dinge, die Demi ihrer Familie nicht anvertrauen möchte, aus Angst, dass sie ihr nicht glauben könnten oder dass sie damit das Bild verstört, dass ihre Familie von ihr und ihrem Leben hat. Ihre Zweifel und Sorgen waren nachvollziehbar dargestellt, denn die Situation, in der sie sich aktuell befindet, ist wirklich alles andere als leicht. Zudem hat auch die Presse ein gewisses Interesse an ihrer Situation, so dass sie doppelt aufpassen muss, was sie sagt und tut.
Royal kommt aus zerrütteten Familienverhältnissen und wuchs bis zum verhängnisvollen Tag mehr bei Demis Familie auf, als bei seinen wechselnden Pflegeeltern. Durch die enge Bindung war der Verlust für alle Seiten noch mal schmerzhafter. Royal hat einigen Mist erlebt in der Zeit, in der er keinen Kontakt zu Demi hatte. Nach und nach erfährt der Leser, was los war und wieso es ihm noch immer schwer fällt, über diese Dinge zu reden.
Mir waren beide Protagonisten sympathisch, Royal mochte ich vielleicht sogar noch einen ticken mehr. Es gibt sehr viele gefühlvolle Passagen, in denen Gespräche, Gesten oder Gedanken im Vordergrund stehen, aber auch leidenschaftliche Momente, in denen die Zweifel mal für einen Augenblick ruhen.

Dieses Buch ist aber so viel mehr als eine einfache oder eben eher komplizierte Liebesgeschichte. Was da im Laufe der Handlung aufgedeckt wird, damit hätte ich niemals gerechnet. Einige Enthüllungen werden ziemlich hinausgezögert, wodurch teilweise die Anspannung enorm hoch gehalten wird und man schon fast mit etwas noch schlimmeren rechnet, als es dann gab. Was nicht heißt, dass ich die Auflösung harmlos fand, denn das war sie keinesfalls. Verrat, Betrug, Geheimnisse und Manipulationen sind ein paar der Themen, die im Verlauf der Handlung eine Rolle spielen. Es kommen aber noch weitere, zum Teil sehr bedrückende, schwierige, belastende Themen hinzu, die ich aus Spoilergründen hier jetzt nicht alle aufzählen möchte. Für mich war es überraschend, was da kam, das möchte ich niemandem vorwegnehmen.
Einige dieser Aspekte sind in der Triggerwarnung am Ende des Buches enthalten. Auch wenn mir persönlich das Spektrum da fast etwas zu weit gefasst ist, konnte ich bei einigen Sachen schon verstehen, wieso sie mit aufgeführt wurden, selbst wenn die betreffenden Szenen im Buch nicht sehr lang waren. Das Empfinden bei solchen Dingen ist ja auch sehr unterschiedlich, je nachdem, was man selbst eben so erlebt hat oder wozu man einen Bezug hat. Es ist auf jeden Fall keine locker-leichte Lektüre, da zahlreiche emotional-aufwühlende Dinge thematisiert werden. Dennoch empfand ich den Schreibstil als sehr angenehm und die Stimmung auch nicht als dauerhaft bedrückt oder betrübt, denn die Charaktere erleben auch positive Sachen oder schöpfen Kraft aus den Gesprächen und der Aufarbeitung der Vergangenheit. Einige Dinge gingen mir manchmal ein bisschen schnell, insgesamt war das meiste aber gut nachvollziehbar und passte auch zu den Figuren und ihren Entwicklungen und Wesenszügen, die man kennengelernt hat.

Auch wenn mir bewusst ist, dass für ein Buch, eine fiktive Geschichte, Szenen, die im Krankenhaus spielen gern mal eingekürzt, Heilungsverläufe beschleunigt werden und so weiter, weil es sonst den Rahmen sprengen oder nicht mehr ins Gesamtbild passen würde, so wünsche ich mir manchmal halt trotzdem eine etwas realistischere/wahrscheinlichere Darstellung der Verläufe. Wenn ich nicht selbst in dem Bereich arbeiten würde, würde es mir vielleicht nicht so auffallen, aber durch die direkte Verbindung, stellt man sich eben schon immer die Frage, ob das jetzt wirklich so passt, wie es beschrieben wird

Ich habe das Buch als eBook gelesen, das Cover des Prints gefällt mir allerdings fast ein wenig besser. Auch wenn das für die Bewertung des Buches an sich jetzt keine Rolle spielt
Fazit

Eine Geschichte, in der mehr steckt, als man anhand des Klappentextes vielleicht erwarten würde. Es werden zahlreiche, ernste Themen eingeflochten, die die Figuren auf ihrem Weg begleiten oder begleitet haben. Betrug in unterschiedlicher Form ist da noch eines der leichteren Probleme. So entstehen immer wieder nachdenkliche Momente und emotionale Passagen. Es gibt aber auch leidenschaftliche und positivere Augenblicke, in denen es nicht ganz so düster zugeht. Insgesamt auf jeden Fall keine ganz leichte Geschichte, mir hat sie aber gut gefallen, auch weil so viel unterschiedliches drin steckte und ich die Charaktere und ihre Entwicklung gern mochte.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

witzige, süße, weihnachtliche Geschichte

Take A Chance On Me. Adventskalender zum Verlieben (Take a Chance 1)
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Alex ist Student und die Prüfungsphase vor Weihnachten steht kurz bevor. Um durch das Semester zu kommen, muss er sich ordentlich reinknien, viel lernen und vor allem den Stapel an unerledigten Aufgaben ...

Alex ist Student und die Prüfungsphase vor Weihnachten steht kurz bevor. Um durch das Semester zu kommen, muss er sich ordentlich reinknien, viel lernen und vor allem den Stapel an unerledigten Aufgaben endlich mal kleiner werden lassen. Da kommt ihm das Uni-Projekt seiner besten Freundin alles andere als gelegen. Im Rahmen des Dating-Adventskalenders sollen die Teilnehmer verschiedene Aufgaben erfüllen, um den ihnen zugeteilten Match besser kennen zu lernen. Türchen für Türchen zur Liebe – so zumindest der Plan. Alex lässt sich überreden an dieser Aktion teilzunehmen, auch wenn er aktuell weder auf die große Liebe wartet, noch wirklich Zeit für so ausgedehnte Aktionen hätte, die der Kalender möglicherweise von ihm verlangen wird. Und dann wird ihm ausgerechnet der Bad Boy des Campus als Dating-Partner zugeteilt – ein Fehler im System?

Ich bin nicht so der Weihnachtsbuch-Leser und auch wenn es in der Zeit vor Weihnachten nett ist, sich auf die Feiertage und Adventszeit einzustimmen, habe ich da keine lange Leseliste vorzuweisen. Daher war es für mich auch neu eine Geschichte zu lesen, die als eine Art Adventskalender aufgebaut ist. Ich habe zwar schon davon gehört und in Klappentexten gelesen, aber selbst eingetaucht bin ich in so ein Buch bisher nicht. Mir hat die Idee aber richtig gut gefallen und ich war gespannt auf die Umsetzung. Am Ende der Geschichte war ich positiv überrascht und froh zu dem Buch gegriffen zu haben.

Die Handlung ist größtenteils locker-leicht, mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus, Ironie und Schmalz in der Kommunikation der Protagonisten. Es gab zahlreiche Stellen, an denen ich sehr lachen musste und das schafft nicht jedes Buch. Die Art von Humor, die enthalten war, hat mich aber gut abgeholt und ich fand es richtig genial, wie sich die Figuren gegenseitig auf die Schippe nehmen, hochschaukeln, verarschen und voran treiben. Im Verlauf des Buches verändert sich die Stimmung zwischen den Figuren dann, es wird ein romantischer, intensiver und weniger „witzig“. Das passte für mich aber gut zur Entwicklung der Charaktere und auch ihrer Verbindung zueinander. Auch die Irrungen, Wirrungen und Streitigkeiten, die es gab, waren für mich nachvollziehbar dargestellt und haben aus meiner Sicht zu den Figuren gepasst, die eben beide auch nicht unbedingt ihr Herz auf der Zunge tragen oder manchmal ein wenig zu sehr den Kopf agieren lassen, ohne auf das Herz zu hören. So wechselte die Atmosphäre von locker und heiter zu sooooo schön, über oh je hin zu… Na ihr könnt es euch vermutlich denken. So wahnsinnig überraschend sind Liebesgeschichten ja eben meistens nicht. Das fand ich aber nicht schlimm, denn der Weg, den die beiden jungen Männer gehen, war wirklich toll zu verfolgen.
An sich hätte ich mir schon noch etwas mehr Tiefe bei beiden Charakteren gewünscht, funktioniert hat die Geschichte aber auch so. Besonders Cash bleibt in vielen Bereichen etwas blass, da man ihn nicht selbst begleitet und er noch weniger der „großes Redner“ ist. Aber trotzdem kann man ihn ganz gut einschätzen und versteht als Leser wohl schneller, was in ihm vorgeht und was er will, als Alex es tut.

Der Schreibstil ist sehr angenehm gewesen und hat mich gut mitgenommen. Man begleitet zwar die gesamte Zeit Alex, es wird jedoch nicht aus der Ich-Perspektive erzählt. Trotzdem erlebt man ihn dadurch natürlich intensiver und lernt auch seine Familie und seine Freunde mehr kennen, als es bei Cash der Fall ist. Der Uni-Alltag wird zwar in die Handlung mit eingeflochten, nimmt aber nicht den Hauptpart der Geschichte mit ein. Teilweise dachte ich mir allerdings, dass die Aufgaben hinter den Kalendertürchen schon recht zeitintensiv/ausgedehnt sind, dafür dass sie alle in den Prüfungsphasen bzw. kurz vor der Prüfungsphase stehen und stapelweise Hausaufgaben und Hausarbeiten anstehen. Aber gut, das hat für mich jetzt nicht die Hauptrolle gespielt und war mir daher auch nicht so wichtig.
Alex und Cash sind auf jeden Fall zwei tolle Protagonisten, die mich besonders am Anfang mit ihrer speziellen Kommunikation begeistert haben. Aber auch als es dann persönlicher wird und die Nähe zunimmt, mochte ich die beiden sehr gern zusammen.
Fazit

Eine locker-leichte, lustige, aber auch süße und gefühlvolle Geschichte, die bei mir für den ersten Anflug von Weihnachtsstimmung gesorgt hat. Auch wenn ich mir hier und da etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, damit die Figuren noch intensiver und lebendiger geworden wären, war ich wirklich positiv überrascht von diesem Buch. Auf jeden Fall ist das ein Adventskalender der ganz besonderen Art. 😉

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Veröffentlicht am 19.11.2020

vielseitiger Reihenauftakt

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
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Für die Menschen im Jahr 2044 ist es ganz normal, dass Elben unter ihnen leben. Seitdem diese aus ihrer Heimat fliehen mussten, haben sie sich unter die Menschen gemischt und werden mal besser, mal schlechter ...

Für die Menschen im Jahr 2044 ist es ganz normal, dass Elben unter ihnen leben. Seitdem diese aus ihrer Heimat fliehen mussten, haben sie sich unter die Menschen gemischt und werden mal besser, mal schlechter aufgenommen. Es gibt sowohl Organisationen, die sich für die Integration der Elben einsetzen, als auch welche, die vehement gegen die Elben, die teilweise geforderte Gleichberechtigung und ihr angeblich so extrem erhöhtes Aggressionspotenzial vorgehen.
Luz ist die Tochter des Chefs der Elbensicherheitsbehörde und wächst mit dem Wissen um die Gefährlichkeit einiger Elben auf. Doch obwohl ihr Vater so strikt gegen die Elben, besonders die Dunkelelben vorgeht, hat sich in ihrem Kopf nicht verankert, dass man sich auf keinen Fall mit den Elben abgeben darf. Als sie bei einem geheimen Date einen Einblick in das Ghetto der Elben bekommt, beginnt ihre gesamte Welt sich zu verändern.

Der Auftakt der Dilogie hat mir gut gefallen, es ist aber auch ein Buch, das man nicht mal so entspannt wegsuchtet, wie vielleicht andere Werke aus dem Fantasy-/Dystopie-Bereich. Die Konzentration wird ganz schön gefordert und es gab für mich innerhalb der Geschichte immer wieder Passagen, die ich doppelt gelesen habe, um all die enthaltenen Informationen wirklich aufzunehmen. Es ist eine komplexe Welt, mit Verstrickungen und Zusammenhängen, die sich erst so nach und nach offenbaren. Durch die zahlreichen Figuren, die man im Verlauf der Handlung kennenlernt, die Namen von Organisationen, Feinden, Verbündeten und das Einflechten von vergangenen Ereignissen in die aktuellen Geschehnisse, gibt es viel zu entdecken, aber eben auch viel zu verarbeiten.
Am Ende des Buches gibt es eine Personenübersicht und eine Auflistung von Hierarchien in der Elbenwelt und unterschiedlichen Völkern bzw. Stämmen, die es da gibt. Eine schöne Ergänzung und Übersicht, in der viele Informationen noch mal anschaulich aufgearbeitet werden.

Die Handlung spielt nicht sehr weit in der Zukunft, aber trotzdem hat sich einiges geändert, nicht nur was technische Fortschritte und Entwicklungen angeht. Die Licht- und Dunkelelben sind in die Menschenwelt gekommen, es gibt Institute, in denen sie teilweise leben müssen, damit sie keine Gefahr darstellen und Organisationen, die für die Sicherheit sorgen oder für die Gleichstellung der Elben kämpfen. Das Verhalten der Menschen gegenüber den Elben bietet immer wieder Raum für gesellschaftskritische Themen, die sich durch das Buch ziehen. Ausgrenzung, Vorurteile und Misstrauen erleben die Elben genauso wie gewaltsame Übergriffe. Dabei kommt es zwar darauf an, ob sie Lichtelben oder Dunkelelben sind, aber für einige Bereiche macht auch das nur wenig Unterschiede. Auch die technischen Fortschritte, die man in der Geschichte präsentiert bekommt, fand ich ganz spannend, einiges davon kann man sich auch in der realen Umsetzung ziemlich gut vorstellen.

Trotz der Komplexität der Handlung und der Charaktere, empfand ich den Schreibstil insgesamt als angenehm und ich habe mich in der Geschichte gut mitgenommen gefühlt. Im Verlauf des Buches begleitet man unterschiedliche Personen, so dass man einen guten Blick auf die teilweise parallel ablaufenden Ereignisse bekommt, ohne dass einem zu viel vorweg genommen wird. Zu Beginn jedes Kapitels der Name der Figur, mit der man in der folgenden Passage unterwegs sein wird. Manchmal hat man einen Wissensvorsprung gegenüber einem Teil der Figuren, es bleiben aber auch Überraschungen für den Leser übrig und selbst wenn man schon mehr weiß, ist es interessant zu verfolgen, wie die Charaktere darauf reagieren, wenn sie dann eingeweiht werden.
Durch die Perspektivwechsel erhält man auch einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelten der Figuren, die man begleitet. Einige Charaktere blieben bis zum Schluss für mich schwer zu durchschauen, allen voran Darel. Er ist ein sehr interessanter Protagonist, der kein klassischer Bad Boy ist, aber doch irgendwie sehr in die Richtung geht. Ihm zu vertrauen ist schwer, das muss auch Luz immer wieder feststellen. Kaum denkt man, man wüsste auf wessen Seite er steht und was sein Plan ist, macht er irgendwas, womit man nicht rechnet und was das Blatt wieder wendet. Durch die Passagen, in denen man ihn begleitet, kann man auch ein wenig hinter seine Mauern schauen, dennoch weiß ich immer noch nicht genau, was ich von ihm halte und was wohl seine Absichten am Ende sein werden.
Luz durchlebt im Buch einen ziemlichen Wandel, was schon allein an den Enthüllungen liegt, die es nach ihrem Aufenthalt im Elben-Ghetto gibt. Für sie bricht eine Welt zusammen und es ist für sie zunächst sehr mühsam, sich eine „neue“ aufzubauen und sich mit dem abzufinden, was dort ans Licht gekommen ist. Sie ist gezwungen sich zu entwickeln, aufgrund der neuen Erkenntnisse und aufgrund der veränderten Situationen, denen sie sich stellen muss. Dabei stürzen die unterschiedlichsten Emotionen auf sie ein. Geheimnisse, mögliche Intrigen, neu geknüpfte Freundschaften, sich gegenseitig ausnutzen, hoffen auf einen Mitstreiter an der Seite – all diese Dinge begleiten Luz und dass man dabei auch mal die Orientierung verlieren kann, kann man ihr kaum verübeln. Auch dass sie nicht immer weiß, wem sie vertrauen kann und wann es gut ist, auf den einen oder anderen zu hören, kann man ihr kaum verdenken. Trotzdem empfand ich es manchmal als sehr unglücklich, dass sie so vorlaut vorprescht, besonders in Momenten, in denen sie die Situation nicht einschätzen kann und obwohl sie vorher schon festgestellt hatte, dass es teilweise eben doch ganz gut ist, sich an Anweisungen zu halten oder nicht gleich alle Karten auf den Tisch zu legen.
Neben den beiden hat auch Niall viel Raum in der Handlung eingenommen. Als Lichtelb gehört er zwar nicht zu den extrem verachteten Elben, aber besonders hoch angesehen ist er eben auch nicht. Er steht im ziemlichen Kontrast zu Darel und blieb manchmal fast noch etwas blass, obwohl man auch von und über ihn einiges erfährt. Die beiden Protagonisten sind aber eben extrem starke Charaktere, da hat man es nicht so leicht, sich zu behaupten.
Die anderen Figuren spielen mal mehr, mal weniger intensiv eine Rolle, ich empfand die Mischung der Charaktere aber als gelungen und sehr vielfältig. Es macht die Geschichte auf jeden Fall noch bunter und spannender, weil auch unter den Nebencharakteren der eine oder andere für eine kleine Überraschung gut ist.

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso turbulenter, spannender und verstrickter wird es. Man taucht tiefer in die Welt ein, erfährt etwas von der Vergangenheit der Figuren bzw. der Entwicklung der Welt ganz allgemein. Am Ende wird man mit vielen Fragen zurückgelassen, die mich sehr neugierig auf die Fortsetzung machen. Es ist schon einiges geschehen, neue, mögliche Entwicklungen werden angedeutet und vermutlich wird Band zwei noch einiges bereithalten, womit man aktuell nicht rechnet.
Fazit

Ein vielseitiger, spannender Reihenauftakt, der mich sowohl mit den facettenreichen Figuren, als auch mit dem Weltenaufbau und den behandelten Themen überzeugen konnte. Es wird immer komplexer und verstrickter und ich bin wirklich gespannt, was noch alles kommen wird. Gesellschaftskritisch, turbulent, neugierig machend – Band eins war auf jeden Fall ein toller Auftakt, auch wenn ich Protagonistin Luz nicht in jeder ihrer Entscheidungen komplett verstehen konnte.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

schöne Geschichte mit turbulentem, überraschendem Ende

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Blair sollte eigentlich niemals mit der Welt der Valkyren intensiver Kontakt bekommen. Ihre Schwester Fenja wurde ihr Leben lang auf die Aufgaben und Herausforderungen einer Valkyre vorbereitet und sollte ...

Blair sollte eigentlich niemals mit der Welt der Valkyren intensiver Kontakt bekommen. Ihre Schwester Fenja wurde ihr Leben lang auf die Aufgaben und Herausforderungen einer Valkyre vorbereitet und sollte den Platz der Mutter einnehmen, wenn diese ihre Kräfte abgeben wollte. Als Fenja und ihre Mutter jedoch bei einem Unfall ums Leben kommen, erwachen bei Blair unerwarteterweise die Fähigkeiten der Valkyre. Nun ist Blair nicht nur auf sich allein gestellt sondern auch ziemlich überfordert mit den Kräften, die in ihr schlummern und auf deren Anwendung sie nicht vorbereitet wurde. Einzig ihr bester Freund Ryan ist noch an ihrer Seite und dem darf sie nichts von der geheimen Welt erzählen zu der sie nun gehört…

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Schon der Prolog ist spannend gestaltet und wirft einige Fragen auf, die man im Verlauf des Buches dann beantwortet bekommt. Zunächst kann man die Geschehnisse dort nicht ganz einordnen, aber es ist direkt klar, dass da etwas passiert, was so eigentlich nicht hätte passieren sollen. Und auch danach geht es ereignisreich weiter. Der Unfall, der für Blair alles verändert, ist ziemlich zu Anfang des Buches und von da an gibt es einige Geheimnisse die enthüllt werden, Probleme zu überwinden und sehr, sehr viel zu lernen. Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist flüssig und von Beginn an mitnehmend. Durch bildhafte, detaillierte Beschreibungen werden sowohl die Figuren, als auch die Umgebung lebendig und gut vorstellbar.

Den Hauptteil des Buches erlebt man aus der Ich-Perspektive von Blair. Ihr Leben wird von einem Moment auf den anderen durcheinander gewirbelt. Nicht nur durch den Verlust ihrer Familie, sondern auch durch die Dinge, die sie von den Valkyren erfährt, als diese irgendwann bereit sind, wirklich mit ihr zu reden. Blairs Gefühle werden sehr anschaulich beschrieben, man spürt ihre Verzweiflung und ihren Schmerz und kann verstehen, dass sie sich nicht so einfach abwimmeln lassen möchte. Sie will Antworten, sie braucht Antworten und erhofft sich damit auch einen Wegweiser für ihre eigene Zukunft zu bekommen, auch wenn sie nicht erwartet hätte, dass es in die Richtung gehen könnte, die sich nun abzeichnet. Durch das Zusammentreffen mit den Valkyren taucht man dann nach und nach in die Welt der Götter und Mythen ein.
Darüber hinaus begleitet man in einigen Kapiteln Ryan, Blairs besten Freund, und erhält dadurch Informationen, die die Protagonistin nicht hat. Auch für Ryan hat sich einiges geändert und er ist viel enger mit dem Schicksal von Blair verknüpft, als er sich selbst jemals hätte vorstellen können. Ihre Freundschaft und auch die Gefühle, die sie darüber hinaus füreinander hegen, könnte für beide ziemlich gefährlich werden. Denn man kann sich nicht immer aussuchen auf wessen Seite man steht…

Im Verlauf des Buches kommen immer mehr Figuren dazu, einige von ihnen kommen nur sehr kurz vor, andere spielen eine größere Rolle. Manchmal hätte ich mir da eine Figurenübersicht gewünscht, damit man die Verknüpfungen und Zusammenhänge ab und an noch mal nachschauen könnte. Die Götterwelt ist eben doch ziemlich komplex und die Hintergründe und Verstrickungen dazu wird nicht jeder so im Kopf haben. Im Groben kann man schon durchsteigen, einiges habe ich aber sicherlich nicht so komplett aufgenommen, schon allein weil man sich die ganzen Namen auf die Schnelle auch nicht merken kann.

Umso weiter die Geschichte voranschreitet, umso spannender, turbulenter, aufwühlender und überraschender wird es. Für die Protagonistin gibt es ganz unterschiedliche Herausforderungen und Gefühle zu bewältigen. Während Blair versucht sich auf ihre neuen Aufgaben einzulassen und zu lernen, wofür andere Jahrzehnte Zeit hatten, bemüht sie sich auch dem Wunsch ihres Herzens nachzuspüren und all die Emotionen zu sortieren, die nach und nach in ihr hochkommen oder auf sie einprasseln. Einfach und unkompliziert ist in ihrem Leben nämlich nicht mehr viel.
Das Ende des Buches war ein richtig geniales und für mich unerwartetes Ende. Die Ereignisse überschlagen sich und es wird noch mal einiges auf den Kopf gestellt. Es werden Zusammenhänge aufgedeckt und ein paar Fragen beantwortet, aber auch neue aufgeworfen und vor allem wird auch bei den Charakteren so einiges durcheinander gewirbelt. Da kann man gespannt sein auf die Fortsetzung.
Fazit

Ein toller Auftakt, der mich vor allem mit dem überraschenden, turbulenten, ereignisreichen Finale begeistert hat. Auch wenn ich mir nicht alle Verstrickungen und Zusammenhänge der Götterwelt auf Anhieb merken konnte und dort eine Übersicht der Charaktere hilfreich gewesen wäre, hat mir die Welt an sich und die Idee mit den Valkyren und den Anhängern des Chaos‘ sehr gut gefallen. Ich bin gespannt, was die Fortsetzung noch so zu bieten haben wird, Potenzial gibt es auf jeden Fall reichlich.

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