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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2020

Ein Buch der leisen Töne

Die Wünsche meiner Schwestern
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Die Wünsche meiner Schwestern ist eher ein Buch der leisen Töne. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft mit interessanten Vergleichen. Sicher ist diese Geschichte keine, die man „mal schnell runter ...

Die Wünsche meiner Schwestern ist eher ein Buch der leisen Töne. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft mit interessanten Vergleichen. Sicher ist diese Geschichte keine, die man „mal schnell runter lesen“ kann. Das wird dieser Geschichte auch nicht gerecht.


Die Wünsche meiner Schwestern beinhaltet viele Themen: Einmal die Geschichte von drei Schwestern, die sich auseinander gelebt haben und die mal mehr oder weniger an die Magie der Strickerei glauben. Zudem gibt es eine zarte Liebesgeschichte zwischen Aubrey und Vic, die beide ganz langsam zueinander finden. Aber es geht auch um soziale Probleme, denn das Viertel Tappan Square mit all seinen Häusern soll einem Einkaufszentrum weichen. Und es geht um Träume, die man sich erfüllen sollte, wenn man kann.

Langsam enthüllt sich vor den Augen der Leser die Geschichte der Strickerei und deren Entstehen. Zudem erfahren wir nach und nach, was die drei Schwestern bewegt und wie es dazu kam, dass sie sich so voneinander entfernt haben. Für viel frischen Wind und Aufregung sorgt Nessa, die Tochter von Bitty und damit Nichte von Aubrey. Sie steckt ihre freche Nase in alles, was sie nichts angeht und sorgt so für viel Schwung.

Gegen Ende startet Aubrey einen letzten verzweifelten Versuch, um ihr Viertel zu retten. Dafür bringt sie ein großes Opfer und wächst gleichzeitig über sich selbst hinaus, da habe ich richtig mit ihr mit gelitten.


Die Wünsche meiner Schwestern ist eine gefühlvolle Geschichte über Familienbande, Magie und die Liebe, die einen mit einem wohligen Gefühl zurück lässt. Dieses Buch kann ich an windigen Herbsttagen nur empfehlen!

Veröffentlicht am 19.11.2020

Tolle Story

Der Mitreiser und die Überfliegerin: Gewinner des Kindle Storyteller Awards 2017
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Der Einstieg in das Buch ist recht dramatisch, denn der 18-Jährige Milan muss einen schweren Verlust hinnehmen und dadurch gerät sein Leben völlig aus den Fugen. Er gibt sich die Schuld an dem Unfall und ...

Der Einstieg in das Buch ist recht dramatisch, denn der 18-Jährige Milan muss einen schweren Verlust hinnehmen und dadurch gerät sein Leben völlig aus den Fugen. Er gibt sich die Schuld an dem Unfall und verfällt in Depressionen aus denen es keinen Ausweg zu geben scheint.


Erst als ihm ein weißer Wellensittich zufliegt, scheint Milans Leben eine positive Wendung zu nehmen. Denn durch ihn trifft er auf Julie und den Zirkus Salto, der ihn herzlich aufnimmt. Er beschließt, sein Leben von Grund auf zu ändern und mit dem Zirkus mitzureisen, wo er seit langer Zeit wieder freier atmen kann.

Das Konzept, welches Mira Valentin hier verfolgt, fand ich interessant. In diesem Fall sind einige Tiere sogenannte Seelentiere, wie auch der Wellensittich von Milan. Sie erkennen, in wem noch Magie wohnt und wer sich komplett ans System angepasst hat. Die Autorin ist hier durchaus sehr gesellschaftskritisch wie ich finde. Der Zirkus stellt eine Art magische Blase gegenüber der Außenwelt dar, die doch sehr konform und eintönig ist. Hier leben die Menschen nach festgelegten Mustern, aus denen sie auch nie ausbrechen. Diese Farblosigkeit ist es auch, die Milan fast in die Knie zwingt.

Für mich war jedoch die Abgrenzung nicht ganz klar: Einerseits wird Milan von schweren Schuldgefühlen geplagt, andererseits ist es angeblich das System, was alle vernichtet und die Angst, Risiken einzugehen. Für mich schwang sehr viel zwischen den Zeilen mit, was manchmal nicht klar abgrenzbar war. Dennoch fand ich die Gesamtbotschaft schön: Sich eben nicht in seinem Alltag „auszuruhen“ sondern auch mal was zu wagen und ein Abenteuer zu erleben.

Die Charaktere fand ich vielseitig und interessant. Julie ist eine klare Draufgängerin, die sich jedoch überhaupt nicht mit ihrer Mutter versteht. Dann gibt es noch den Tigerdompteur, der sich bei jedem Auftritt seinen Ängsten stellt und die Schlangenfrau, die den Richtigen noch nicht gefunden hat. Das Zirkusleben wurde sowohl mit seinen positiven als auch negativen Seiten gut von der Autorin beleuchtet und dargestellt.

Veröffentlicht am 18.11.2020

Toll

Becoming Elektra
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Isabel ist ein Klon und lebt im Institut, welches sie nicht verlassen darf. Sie weiß, was sie ist und weiß, dass sie für einen realen Menschen als Ersatzteillager dient. Ein strikter Tagesablauf soll die ...

Isabel ist ein Klon und lebt im Institut, welches sie nicht verlassen darf. Sie weiß, was sie ist und weiß, dass sie für einen realen Menschen als Ersatzteillager dient. Ein strikter Tagesablauf soll die Klone davon abhalten zu rebellieren.

Als Isabel die Chance bekommt, als Elektra Hamilton in der realen Welt zu leben, will sie diese Chance nutzen etwas zu verändern. Doch sie landet mitten in einer Schlangengrube. Die Verlobung mit Philip von Hamilton bedeutet Macht und Einfluss für die Hamiltons, deswegen brauchen sie Isabel. Diese versucht sich in der von Kalkül getriebenen Familie zu Recht zu finden und ihren Freunden im Institut zu helfen.

Dabei schafft es der Autor immer geschickt spannende Enthüllungen mit einzubauen. Man taucht tiefer in diese Welt ein, in der Klone etwas völlig Normales sind und verschiedene Parteien für und gegen Klone kämpfen und letztlich auch um Macht.

Toll fand ich, dass selbst die Hamiltons, die erstmal auf der falschen Seite stehen, so viel mehr Facetten haben. Da gibt es Sabine, die Mutter von Elektra, die auf den ersten Blick wie eine Eiskönigin wirkt, aber dennoch viel mehr verbirgt.


Ein super spannender Roman über die Frage von Menschlichkeit, Klonen und eine Welt voller Intrigen, in der sich Isabel behaupten muss.

Veröffentlicht am 26.10.2020

Super spannende Dystopie

Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne
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Mila ist eine mutige, junge Frau, die viel verloren hat. Sie trauert und kämpft jeden Tag darum, genug zu essen auf den Tisch zu bekommen und genug Holz fürs Feuer. Die Welt, wie wir sie kennen, existiert ...

Mila ist eine mutige, junge Frau, die viel verloren hat. Sie trauert und kämpft jeden Tag darum, genug zu essen auf den Tisch zu bekommen und genug Holz fürs Feuer. Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr und nur die Safetowns versprechen einen Hauch Normalität, doch nicht jeder ist dort Willkommen.

Den Weg, auf den man Mila begleitet, fand ich faszinierend. Von einem normalen Leben in nur wenigen Wochen zu einem Leben mit dem Allernötigsten und einem ständigen Kampf ums Überleben. Es ist erschreckend, wie unser Leben ohne Internet, Strom, Mobilfunknetz und fließend Wasser aussehen würde. Das kann man sich kaum noch vorstellen.

Logan fand ich von Anfang an sehr faszinierend. Man merkt schnell, dass ihm Gerechtigkeit sehr wichtig ist und es knistert zwischen ihm und Mila. Doch Logan ist auf einer wichtigen Mission, von der er sich auf keinen Fall abbringen lassen darf.

Ich fand die Geschichte wahnsinnig spannend. Die Autorin hat einen packenden Schreibstil und hält immer wieder neue Überraschungen bereit. Es gibt Raum für eine Fortsetzung, aber auch so hat die Story ein rundes Ende.


Wer Lust auf eine spannende Dystopie hat, dem kann ich Blue Sky Black auf jeden Fall empfehlen! Die Liebesgeschichte zwischen Mila und Logan ist dezent und gut in die spannende Story eingebettet.

Veröffentlicht am 14.10.2020

Toll & ungewöhnlich

Immer ist ein verdammt langes Wort
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Ein schwerer Unfall zerstört Renas Hüfte komplett und sie kämpft mit großen Schmerzen und Gedächtnislücken. Zusammen mit ihrer Mutter zieht sie in eine neue Wohnung, doch ihre Mutter kämpft immer wieder ...

Ein schwerer Unfall zerstört Renas Hüfte komplett und sie kämpft mit großen Schmerzen und Gedächtnislücken. Zusammen mit ihrer Mutter zieht sie in eine neue Wohnung, doch ihre Mutter kämpft immer wieder mit Panikattacken und macht Rena damit zur Ernährerin der Familie. Wieviel Verantwortung auf ihr lastet, fand ich ganz schön krass.

Kick fällt ihr vom oberen Stockwerk buchstäblich vor die Füße auf ihren neuen Balkon. Die beiden verstehen sich nach einem holprigen Start gut, doch Kick scheint sich oft vor seinen streitenden Eltern zu verstecken.

Ich fand die Geschichte und den Stil, in dem sie erzählt wird, von Anfang an eher ungewöhnlich, aber auch sehr packend. Es sind immer wieder Momentaufnahmen und -situationen, die jedoch sehr intensiv sind. Rena kämpft immer wieder mit Erinnerungsfetzen rund um den Unfall, kann sich aber an diesen selbst nicht erinnern.

Beängstigend fand ich die „Plastiknazis“, drei Jungs, die immer wieder pöbeln und Rena auch immer wieder angehen. Doch Kick und Rena haben eine gute Art damit umzugehen und so werden eben aus H*kreuzen Blumen, die von den beiden übermalt werden.

Das Ende deutete sich für mich an, aber es kam dann doch etwas anders als erwartet. Mir hat die Auflösung gut gefallen und sie ist auf jeden Fall ungewöhnlich.


Eine tolle Geschichte mit einem sehr echten, lebensnahen Schreibstil. Ich kam mir oft so vor, als wenn ich neben Rena und Kick sitze und die Situationen selbst erlebe. Die Geschichte nimmt eine ungewöhnliche Wendung und mir hat sie wirklich gut gefallen.