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Veröffentlicht am 06.04.2017

Eine erschreckend reale Dystopie mit kleinen Schwächen

Water Love
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Da ich Dystopien liebe, war ich sehr gespannt auf „Water Love“ von Marion Hübinger. Das Thema ist sehr interessant und das von der Autorin entworfene Zukunftsszenario wirkt erschreckend realistisch. Während ...

Da ich Dystopien liebe, war ich sehr gespannt auf „Water Love“ von Marion Hübinger. Das Thema ist sehr interessant und das von der Autorin entworfene Zukunftsszenario wirkt erschreckend realistisch. Während des Lesens konnte ich den vom Smog verhangenen Himmel vor meinen Augen sehen. Nur der Schreibstil von Marion Hübinger hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Die Autorin schreibt sehr umgangssprachlich und die Wortwahl von Bela und seinen Freunden hat mich beim Lesen gestört.

Bela lebt in Kiel bei seinem Großvater Laszlo. Nachdem Belas Eltern verstorben sind, kam Laszlo extra aus Ungarn nach Kiel, um für Bela zu sorgen. Das Buch spielt in der Zukunft zu einer Zeit, in der die Luft durch einen drastischen Klimawandel von dichtem Smog verschmutzt ist. Ohne Atemmaske wagen sich viele Menschen nicht mehr vor die Tür. In Belas tristem Alltag gibt es plötzlich einen Lichtblick. Die lebenslustige Sintje mit ihrer bunten Kleidung geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Doch gerade als sie sich näherkommen, werden sie durch einen Smogalarm getrennt. Gefangen im Schutzbunker muss Bela mit der Ungewissheit leben, nicht zu wissen, was mit Sintje geschehen ist. Schließlich hält er es nicht mehr aus und macht sich auf die Suche nach ihr.

Der Einstieg in das Buch ist mir leicht gefallen, da der Schreibstil sehr einfach und schnell zu lesen ist. Ich hatte direkt alles vor den Augen und konnte mir gut vorstellen, in welcher schrecklichen Lage Bela ist. Die Gesellschaft ist gespalten in Landers und Waters. Die Waters sind die Elite der Gesellschaft. Sie haben riesige Unterwasserschiffe erschaffen, in denen ein Leben ohne den giftigen Smog möglich ist. Für ein Leben auf einem der Schiffe müssen horrende Summen bezahlt werde, die sich kaum ein Landers leisten kann. Bela ist ein Landers, Sintje hingegen ist eine Waters und hat bereits einen Platz auf einem der Schiffe. Beide Protagonisten wurden gut ausgearbeitet. Ich konnte sowohl mit Sintje als auch mit Bela gut mitfühlen. Für Bela ist kein normales Leben mehr möglich. Die Vorräte im Bunker halten nicht ewig und draußen auf der Straße wird es immer gefährlicher, denn es geht um das nackte Überleben. Wohnungen und Supermärkte werden geplündert, bis alles verwüstet ist. Wer sich auf der Straße aufhält läuft in Gefahr überfallen zu werden oder an den Folgen des giftigen Smogs schwer zu erkranken. Sintje hingegen erwartet auf dem Schiff ein luxuriöses Leben ohne viele Entbehrungen. Beide Sichtweisen fand ich ausgesprochen interessant. Belas Leben zeigt ein Szenario, das wohl niemand von uns erleben möchte. Und doch liegt es im Bereich des Möglichen, auch wenn wir diese Zeit (hoffentlich) nicht mehr miterleben werden. Aber auch Sintjes Leben auf dem Schiff ist interessant. Für ein Leben in Luxus muss sie große Opfer bringen und nichts ist so, wie sie es sich ausgemalt hatte.

Durch die Missstände in der Gesellschaftsstruktur ist eine kleine Rebellengruppe entstanden, die eines der Unterwasserschiffe in ihre Gewalt bringen will. Sowohl die Gesellschaftsstruktur, als auch das Klimaszenario wirken überraschend real. Man kann die Verzweiflung der Menschen richtig spüren. Zu Beginn lässt die Autorin der Geschichte viel Raum, um sich zu entwickeln. Dadurch zieht sich der Anfang des Buches etwas. Mit Sintjes Ankunft auf dem Unterwasserschiff steigert sich das Erzähltempo und es wird spannend. Der schnörkellose und klare Schreibstil passt hervorragend zu dieser dystopischen Geschichte. Leider ist der Sprachstil oft sehr umgangssprachlich gehalten, was ich in Büchern überhaupt nicht mag. Ich finde es schon schlimm genug, wenn ich im richtigen Leben Sätze wie „Boa, voll krass Alter“ höre. Da muss ich so etwas nicht auch noch lesen. Leider hat mich die Umgangssprache wirklich sehr beim Lesen gestört. Das Ende des Buches war zufriedenstellend, doch für einen Einzelband nicht ganz rund. Die Rebellion der kleinen Gruppe, der sich Sintje angeschlossen hatte, spielt mit einem Mal überhaupt keine Rolle mehr und es bleiben einige Fragen offen. Da es sich um einen Einzelband handelt, hat mir an dieser Stelle am Ende die eine oder andere Information gefehlt.

Fazit: Insgesamt ist „Water Love“ von Marion Hübinger eine erschreckend real wirkende Dystopie. Die Gesellschaftsstruktur sowie das Klimaszenario sind gut durchdacht und man fragt sich automatisch, ob so etwas bei uns tatsächlich passieren könnte. Leider war der umgangssprachliche Schreibstil störend und es fehlte mir zu Beginn und im Mittelteil an Spannung. Daher kann ich trotz der tollen Grundidee und interessantem Szenario nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Teilweise sehr langatmig – ich hatte mehr erwartet

Ewig - Wenn Liebe erwacht
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Seit der Frankfurter Buchmesse habe ich sehnsüchtig auf „Ewig – Wenn die Liebe erwacht“ gewartet! Der Klappentext war ausgesprochen vielversprechend und das Cover verspricht eine schöne Märchenadaption. ...

Seit der Frankfurter Buchmesse habe ich sehnsüchtig auf „Ewig – Wenn die Liebe erwacht“ gewartet! Der Klappentext war ausgesprochen vielversprechend und das Cover verspricht eine schöne Märchenadaption. Leider konnte mich die Umsetzung nicht mitreißen, da die Geschichte sehr lange nur vor sich hintröpfelt.

Nach hundert Jahren Schlaf wird die verzauberte Prinzessin Aurora von Prinz Roderic wachgeküsst. Schon unzählige Prinzen versuchten vor Roderic ihr Glück und scheiterten kläglich. Nun sind sich alle einig: Aurora und Roderic sind füreinander bestimmt. Roderics Eltern planen so schnell wie möglich eine Hochzeit, denn nur als Gemahl von Aurora hätte Roderic Anspruch auf den Thron. Für Aurora ist die Realität weit entfernt von einem romantischen Märchen. Denn anstatt glücklich zu sein bis an ihr Lebensende, verspürt sie nicht den leisesten Hauch Liebe für Roderic. Der geheimnisvolle und arrogante Prinz Finnegan hingegen lässt ihr Herz höher schlagen. Doch Auroras Leben wird durch Roderics Eltern bestimmt, die ihr Volk grausam unterdrücken. Nach kurzer Zeit beschließt Aurora, das Schicksal ihres Volkes selbst in die Hand zu nehmen.

Der Einstieg in „Ewig – Wenn die Liebe erwacht“ ist mir dank des angenehmen Schreibstils von Rhiannon Thomas sehr leicht gefallen. Passend zur Zielgruppe von ab 14 Jahren lässt sich das Buch flüssig und schnell zu lesen, wobei der Schreibstil leider insgesamt sehr einfach gehalten wird. Mir persönlich fehlten leider bildhafte Elemente, durch die man die Geschichte besser vor den Augen hat. Das Setting wirkt dadurch sehr blass und kommt kaum zur Geltung. Auch den Charakteren fehlt das gewisse Etwas. Sie werden ebenfalls sehr einfach gehalten und wirken oberflächlich. Dadurch konnte ich keine Nähe zu Aurora aufbauen. Ihre Gefühle haben mich irgendwie nicht erreicht und nicht berührt. Einzig Finnegan bleibt durch seine arrogante Art im Kopf. Er wirkte auf mich noch am authentischsten. Die Idee der Geschichte hat mir grundsätzlich gut gefallen. Ich liebe Märchenadaptionen und kann normalerweise nicht genug davon bekommen. Doch die Geschichte von Aurora zieht sich am Anfang sehr. Es gibt zwar neue Elemente, die toll zur Dornröschen Story passen, aber Spannung kommt leider keine auf. Erst auf den letzten Seiten konnte mich das Buch noch packen. Das Erzähltempo wird deutlich schneller und die Handlung wird endlich vorangetrieben. Das Ende lässt auf eine etwas weniger ruhige Fortsetzung hoffen.

Fazit: Insgesamt hatte ich mir von dem Buch „Ewig – Wenn die Liebe erwacht“ von Rhiannon Thomas mehr erhofft. Es gibt ein paar schöne und interessante Ansätze, doch die meiste Zeit tröpfelt die Geschichte nur langsam vor sich hin. Da ich Märchenadaptionen liebe, war ich leider sehr enttäuscht von diesem neuen Reihen-Auftakt.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Super Grundidee, die in der Umsetzung aber noch Luft nach oben hat

Forever 21
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Als ich das Cover von „Forever 21“ gesehen habe, war ich hin und weg. Die zarten Blau-, Grün- und Rosatöne harmonieren perfekt miteinander und versprechen eine süße Geschichte. Da ich Zeitreisen liebe, ...

Als ich das Cover von „Forever 21“ gesehen habe, war ich hin und weg. Die zarten Blau-, Grün- und Rosatöne harmonieren perfekt miteinander und versprechen eine süße Geschichte. Da ich Zeitreisen liebe, musste ich dieses Buch unbedingt lesen und war sehr gespannt darauf. Die Grundidee der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, besonders da man sich die ganze Zeit fragt, wieso Ava zu den Zeitsprüngen gezwungen wird. Leider ging mir der Protagonistenwechsel zu schnell und ich konnte keine Verbindung zu Ava aufbauen.

Ava scheint unsterblich zu sein, denn seit längerer Zeit altert sie nicht mehr. Doch ihre Jugend hat einen hohen Preis: Sie besitzt keinen eigenen Körper mehr und wird gezwungen, einen fremden Körper zu bewohnen, um zwei Seelenverwandte zu vereinen. Haben sich die beiden Liebenden gefunden, wechselt Ava ohne es zu wollen in den nächsten Körper. Dabei springt sie in der Zeit hin- und her und lernt verschiedene Epochen kennen. Eines Tages lernt sie Kyran kennen und etwas verändert sich. Doch Ava weiß, ihre Zeit ist begrenzt. Schon bald wird sie wieder in eine andere Zeit versetzt, ohne dass Kyran ihr folgen kann.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Passend zur Zielgruppe von ab 14 Jahren ist der Schreibstil recht einfach gehalten und lässt sich schnell und flüssig lesen. Ava scheint auf den ersten Blick eine sehr liebe und sympathische Protagonistin zu sein. Doch sie verbirgt ein schreckliches Geheimnis. Überall im Buch lassen sich Andeutungen finden, aber dabei bleibt es dann auch. Generell bleibt vieles über Ava im Dunklen. Wie beispielsweise die Frage, warum sie ständig die Körper wechseln muss oder wer so viel Macht hat, für diesen Umstand zu sorgen. Auf der einen Seite wird dadurch unterschwellig Spannung aufgebaut, auf der anderen Seite ist man am Ende genauso schlau wie vorher und muss auf Antworten im Folgeband hoffen. Die Grundidee des Buches ist wirklich grandios und hat mich sehr angesprochen. Leider wurde nicht das volle Potenzial der Geschichte ausgeschöpft. Insgesamt ist das Erzählltempo in den ersten zwei Dritteln recht träge. Zu Beginn war ich noch fasziniert von dem plötzlichen Körperwechsel. Doch mit fortschreitender Seitenzahl wurde ich immer ungeduldiger. Für meinen Geschmack rückt Ava als Protagonistin teilweise zu sehr in den Hintergrund. Die vielen kleinen Liebesgeschichten der Seelenverwandten fand ich nicht so interessant, wie die Hauptprotagonistin und ihr ehemaliges Leben. Durch die vielen Protagonistenwechsel habe ich keine Verbindung zu Ava gefunden. Mir kam es so vor, als würde ich sie aus der Ferne betrachten. Ihre Gedanken und Gefühle haben mich daher kaum berührt. Im letzten Drittel steigert sich das Erzähltempo um einiges. Die Ereignisse überschlagen sich und man kommt kaum zum Luftholen. Das Ende hat dadurch einiges wieder rausgeholt. Daher ist zu hoffen, dass es im nächsten Band rasant und überraschend weitergeht.

Fazit: Die Idee der Geschichte „Forever 21 – Zwischen uns die Zeit“ von Lilly Crow hat mich total begeistert. Durch viele offene Fragen, die erst im zweiten Band gelöst werden, bleibt es spannend. Leider wurde das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft und das Buch konnte mich erst im letzten Drittel mitreißen.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Es fehlte an Spannung und die Auflösung konnte mich nicht überzeugen

Fürchte die Nacht
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Da ich Jugend-Thriller zwischendurch gerne lese, war ich sehr gespannt auf „Fürchte die Nacht“ von Claudia Puhlfürst. Bereits das Cover mit dem rennenden Mädchen in der Nacht versprach eine spannende Geschichte. ...

Da ich Jugend-Thriller zwischendurch gerne lese, war ich sehr gespannt auf „Fürchte die Nacht“ von Claudia Puhlfürst. Bereits das Cover mit dem rennenden Mädchen in der Nacht versprach eine spannende Geschichte. Leider konnte mich die Umsetzung insgesamt nicht überzeugen, da es an Spannung fehlte.

Anne und ihre beste Freundin Lena fahren für eine Klassenfahrt mitten ins Nirgendwo. Das Schullandheim liegt umgeben von Wäldern abseits der Zivilisation. Schon am ersten Tag werden die Jugendlichen vom Übermut gepackt und verbringen die Nacht im nahegelegenen Wald. Was als Mutprobe begann, wird schnell zu bitterem Ernst. Mitten im Wald wird Anne von einer dunklen Gestalt angegriffen und gewürgt. Eine Mitschülerin von Anne und Lena hatte weniger Glück. Eine Nacht später wird sie erdrosselt im Wald gefunden. Die Schüler kehren traumatisiert nach Hause zurück. Doch schon bald gibt es erste Anzeichen dafür, dass der Mörder seinen Weg zu ihnen in die Heimatstadt gefunden hat und im Verborgenen auf sein nächstes Opfer lauert.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils von Claudia Puhlfürst sehr leicht gefallen. Das Buch lässt sich dadurch flüssig und schnell lesen. Die beiden Hauptprotagonistinnen machen einen netten Eindruck. Allerdings waren mir Anne und Lena zu ähnlich. Ich hätte mir ein paar mehr Gegensätze gewünscht. Auch fehlten ihnen prägnante Charakterzüge, die sie von den anderen Protagonisten abheben. Für mich waren beide irgendwie recht blass und austauschbar. Wobei das auch von der Autorin so gewünscht sein könnte, damit der Eindruck entsteht, jedes junge Mädchen könnte in Annes Situation sein. Bei mir hatte das leider den Effekt, dass es mir vorkam, als würde ich beide Protagonistinnen aus der Ferne beobachten. Ihre Gefühle haben mich einfach nicht berührt und es fiel mir schwer, mit ihnen mitzufühlen. Obwohl sich das Buch gut lesen lässt, fehlte mir in den ersten zwei Dritteln der Zug. Zwischendurch kam immer wieder Spannung auf, aber die meiste Zeit tröpfelte die Geschichte vor sich hin. Das Ende ist absolut nicht vorhersehbar, was ich wirklich gerne mag. Nur war es aus meiner Sicht einfach nicht glaubwürdig und wirkte konstruiert. Insgesamt hat mir das Buch ein paar nette Lesestunden beschert, konnte letztendlich aber nicht überzeugen.

2,5 / 5,0 Sterne.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Schöner Reihen-Auftakt, der leider viel Potenzial verschenkt

Der Kuss der Lüge
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Auf "Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge" war ich wahnsinnig gespannt! Das Cover gefällt mir unheimlich gut und um die englischsprachige Reihe gab es einen riesigen Hype. Dementsprechend ...

Auf "Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge" war ich wahnsinnig gespannt! Das Cover gefällt mir unheimlich gut und um die englischsprachige Reihe gab es einen riesigen Hype. Dementsprechend war meine Erwartung an den Reihen-Auftakt sehr hoch. Leider kann ich mich bisher dem Hype nicht anschließen. Der erste Band plätschert einfach wirklich sehr lange vor sich her, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt.

Prinzessin Lia ist siebzehn Jahre alt und steht kurz vor der Hochzeit mit einem fremden Prinzen. Doch das selbstbewusste junge Mädchen denkt nicht im Traum daran, sich mit einem völlig unbekannten Mann vermählen zu lassen. Kurzerhand nimmt sie zusammen mit ihrer Freundin Pauline Reißaus. Weit weg von ihrem königlichen Zuhause beginnt sie ein neues Leben als einfaches Schankmädchen. In der Taverne trifft sie auf zwei gutaussehende Männer, die sofort ihr Interesse wecken. Während Lia dabei ist ihr Herz zu verlieren, gerät sie in höchste Gefahr. Denn einer der beiden Männer ist ein Mörder, der ausgesandt wurde um sie zu töten. Bei dem anderen jungen Mann handelt es sich um niemand Geringeren, als den Prinzen, den Lia heiraten sollte. Doch wem wird die Prinzessin ihr Herz schenken?

Der Schreibstil von Mary E. Pearson ist passend zur Zielgruppe sehr angenehm und flüssig zu lesen, wodurch mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen ist. Die Autorin lässt der Geschichte jedoch sehr viel Raum, um sich zu entfalten. Erst im letzten Drittel des Buches steigert sich das Erzähltempo. In den ersten beiden Dritteln der Geschichte baut Mary E. Pearson sehr clever unterschwellig Spannung auf, indem sie den Leser über die beiden Männer im Dunklen lässt. Das Miträtseln hat mir großen Spaß gemacht und tatsächlich war ich völlig auf der falschen Fährte. Die Autorin versteht es meisterlich,. den Leser in die Irre zu führen. Bis zur Hälfte des Buches hat mir die Geschichte auch wirklich gut gefallen. Lia mochte ich von Anfang an sehr gerne. Sie ist ein kleiner Dickkopf, aufmüpfig und mutig. Leider verändert sich ihr Verhalten mit dem Auftauchen der Männer drastisch. Aus der sebstbewussten jungen Frau wird ein naives Mädchen. Lia wird unvorsichtig und oft konnte ich ihr Handeln überhaupt nicht nachvollziehen. Das fand ich unglaublich schade, da ich Lia sehr ins Herz geschlossen hatte. In Bezug auf Rafe und Kaden wollte ich sie oft schütteln für ihre Blauäugigkeit. Die Geschichte dreht sich im Mittelteil für meinen Geschmack zu sehr um die Männer, während die Handlung nicht vorangetrieben wird. Ich musste mich teilweise zum Weiterlesen zwingen, da ich zwischenzeitlich das Interesse an dem Buch verloren hatte. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich abgebrochen. Mir fehlte einfach eine spannende Handlung und auch die Fantasy-Elemente sind auf ein Minimum reduziert. Im Prinzip ist es eine Liebesgeschichte für jüngere Leserinnen. Erst im letzten Drittel wird es wirklich spannend und die Geschichte konnte mich auf der Zielgeraden doch noch fesseln. Doch das ist leider auf den Umfang des Buches gesehen sehr mager.

Insgesamt wurden viele Fragen aufgeworfen und nur wenige beantwortet. Ich hatte da ehrlich gesagt ein wenig mehr erwartet. Im Moment habe ich leider keine Vorstellung davon, wie es im zweiten Band weitergehen soll. Ein paar mehr beantwortete Fragen hätten mir eine Richtung weisen können. So muss ich leider sagen, dass ich nicht weiß, ob ich Band 2 noch lesen möchte. Der Reihen-Auftakt hatte durchaus viel Potenzial, von dem aber einiges verschenkt wurde. Daher kann ich mich dem Hype leider nicht anschließen und vergebe ganz schweren Herzens 3 Sterne.

Fazit: Obwohl die Reihe "Die Chroniken der Verbliebenen" im englischsprachige Reihe hoch gelobt wurde, kann ich mich dem Hype nicht anschließen. Die Autorin Mary E. Pearson lässt der Geschichte leider zu viel Raum, um sich zu entfalten. Der Reihen-Auftakt "Der Kuss der Liebe" konnte mich erst im letzten Drittel fesseln und auch das Verhalten der Protagonistin war für mich nicht nachvollziehbar. Ich hatte mich wirklich sehr auf den ersten Band gefreut. Aber da einiges an Potenzial verschenkt wurde, reicht es bei mir leider nur für 3 Sterne.

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