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Veröffentlicht am 22.11.2020

Noch viel besser als der erste Teil!

Die Sturmschwester
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Ally ist die zweite Schwester, die PaSalt adoptiert hat. Sie hat viele Talente - und ist eine begabte Musikerin, und eine erfolgreiche Seglerin, die viele Regatten für sich entscheiden kann. Nach einem ...

Ally ist die zweite Schwester, die PaSalt adoptiert hat. Sie hat viele Talente - und ist eine begabte Musikerin, und eine erfolgreiche Seglerin, die viele Regatten für sich entscheiden kann. Nach einem Schicksalsschlag begibt auch sie sich auf die Spuren ihrer Herkunft und findet sie in Norwegen. Dort lernt sie die Geschichte der jungen Sängerin Anna Landvik kennen, die mit der Hauptrolle in Kriegs Morgenstimmung bekannt wird, und sich auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes in den unzuverlässigen Musiker Jens Halversen verliebt.

Mit "Die Sturmschwester" toppt Lucinda Riley den Auftaktband gekonnt. An diesem Roman stimmt fast alles: Ally ist eine selbstbewusste und tolle Frau, deren Geschichte, mit all ihren Höhen und Tiefen, ich mit Spannung verfolgt habe. Während ich den historischen Teil im Vorgängerband weniger gut fand, war ich von der Geschichte von Anna und Jens mehr als begeistert. Ich konnte das Buch kaum mehr weglegen, und habe es in einem Tag gelesen. Kritik: Es hätte viel länger dauern können .

Die Handlung ist unglaublich spannend und hat zahlreiche tragische Momente, die das Potential haben, ihre Leser mitzureißen - sowohl in der Gegenwart, als auch in der Zukunft. Die Charaktere sind vielseitig, die Handlung fand ich wenig vorhersehbar, was mich zusätzlich überzeugt hat.

Gewöhnen musste ich mich daran, dass der Beginn des Romans viel wiederholt, was ich bereits aus dem ersten Band kannte. Das hätte man sich vielleicht sparen können, obgleich das einschneidende Erlebnis des Todes ihres Vaters auch aus Allys Perspektive gut zu lesen war.

Allein für diesen BAnd lohnt es sich, die Reihe anzufangen. Allerdings kann man ihn auch gut ohne den ersten Teil lesen - wenn man sich nur für Krieg und seine Musik interessiert. Uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Unterhaltsamer Klassiker voller Abenteuer

Huckleberry Finns Abenteuer
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Nach Tom Sawyers Abenteuern habe ich nun endlich auch das zweite Twain-Buch beendet. Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten hat mir sogar noch besser gefallen.

Die Handlung ist ebenso amüsant und unterhaltsam ...

Nach Tom Sawyers Abenteuern habe ich nun endlich auch das zweite Twain-Buch beendet. Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten hat mir sogar noch besser gefallen.

Die Handlung ist ebenso amüsant und unterhaltsam wie zuvor. Über die Streiche von Huck und Tom kann man nur lachen. Es ist zu schön, was die beiden sich immer wieder ausdenken und ließ mich beim Lesen immer wieder Schmunzeln. In meinen Augen ist hier auch mehr von Mark Twains berühmt-berüchtigtem Humor zu erkennen als in Tom Sawyer.

Die Persönlichkeiten der Hauptcharaktere werden noch deutlicher. Mir hat sehr gut gefallen, dass deutlich erkennbar wird, wie sehr Huck und Tom sich unterscheiden. Während Huck in schwierigen Verhältnissen aufwächst und vom Grunde her ums Überleben kämpft, sieht Tom in allem ein Abenteuer. Dadurch verkompliziert er zahlreiche Situationen, die Huck alleine wohl sicherer und schneller hätte lösen können. Dennoch ist er der Anführer - und Huck ordnet sich ihm unter. Im ersten Buch erschien es anders: Da buhlte Tom mehr um Hucks Aufmerksamkeit. Die Entwicklungen der zwei Charaktere fand ich insgesamt sehr spannend und ansprechend.

Zudem ist die Handlung sehr spannend. Es ist kaum vorhersehbar, welches Abenteuer als nächstes passiert. Zudem sind die Ansichten der Charaktere, insbesondere Hucks Gewissenskonflikt als er Jim hilft, sehr aussagekräftig und bezeichnend für die amerikanischen Südstaaten vor dem Bürgerkrieg. Viele tief verwurzelten Annahmen, Ansichten und Normen werden implizit gut dargestellt.

Die Sprache ist leicht zu verstehen, obwohl das Buch bereits älter ist. Insgesamt ein lesenswerter Klassiker, der voller Witz und Unterhaltung steckt!

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Hochspannendes Abenteuer in einer dystopischen Parallelgesellschaft

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
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Ein erschreckendes Zukunftsszenario: Nordamerika existiert nicht mehr. Stattdessen hat sich der Staat Panem auf dem Kontinent gebildet, der aus 12 (bzw. 13 Distrikten) und dem Kapitol besteht. Die Distrikte ...

Ein erschreckendes Zukunftsszenario: Nordamerika existiert nicht mehr. Stattdessen hat sich der Staat Panem auf dem Kontinent gebildet, der aus 12 (bzw. 13 Distrikten) und dem Kapitol besteht. Die Distrikte versorgen das Kapitol mit allen Erzeugnissen, bleiben dabei selbst aber bettelarm. Nach einer fehlgeschlagenen Revolte vor 75 Jahren wurde Distrikt 13 ausgelöscht - und die Hungerspiele eingeführt: Jeder Distrikt muss zwei Tribute stellen, einen Mädchen und einen Jungen zwischen 12 und 18 Jahren, die sich in einer Arena bis auf den Tod bekämpfen - solange bis eine/r übrig bleibt. Bei den 74. Hungerspielen wird die zwölfjährige Prim ausgewählt. Doch ihre ältere Schwester Katniss meldet sich an ihrer Stelle freiwillig - und zieht gemeinsam mit Peeta in das blutige Gefecht. Kann einer von ihnen es schaffen?

Der Roman ist einer meiner Lieblingsromane, denn er hat unglaublich viel zu bieten. Zum Einen zeichnet er eine erschreckende Zukunftsgesellschaft, die von Armut und Ausbeutung gekennzeichnet ist. Man erfährt viel über das Leben in Distrikt 12 - und es erscheint wie das Leben unmittelbar nach oder während des zweiten Weltkriegs. Es lassen sich außerdem viele Zeichen des Widerstands und der Rebellion gegen das System entdecken. Gleichzeitig zeigt der Roman aber auch Ansätze davon, wie das System sich dagegen wehrt. Zum Anderen beinhaltet der Roman jedoch auch eine Menge Action und Spannung. Denn wer stellt sich nicht die Frage, wer die 74. Hungerspiele gewinnen wird.

Die Charaktere sind sehr interessant. Katniss ist eine stille, vielleicht sogar etwas schüchterne, auf jeden Fall aber sehr mürrische Teenagerin. Wirklich sympathisch ist sie mir an den seltensten Stellen, dennoch ist es toll zu sehen, wann ihre Gefühlskälte aufbricht und sie mit Leidenschaft für ihre Lieben kämpft. Peeta ist in gewisser Weise das Gegenteil von Katniss. Während sie sehr tough wirkt, scheint er zu Beginn etwas zu schwächeln und sich mehr auf Liebe zu berufen. In Wirklichkeit ist er jedoch mit allen Wassern gewaschen. Auch die Nebencharaktere sind äußerst charmant. Besonders gut gefällt mir die Antipathie zwischen Haymitch und Effie - ein tolles und konträres Duo.

Der Roman ließt sich super einfach (es ist eben ein Jugendbuch und entsprechend verständlich). Er übertrifft den Film um ein Vielfaches, obwohl dieser auch sehr gut ist. Ich empfehle in uneingeschränkt JEDEM - und glaube das man viele Ungern-Leser auch dafür begeistern kann.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Hochspannendes Abenteuer in einer dystopischen Parallelgesellschaft

Die Tribute von Panem 1
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Ein erschreckendes Zukunftsszenario: Nordamerika existiert nicht mehr. Stattdessen hat sich der Staat Panem auf dem Kontinent gebildet, der aus 12 (bzw. 13 Distrikten) und dem Kapitol besteht. Die Distrikte ...

Ein erschreckendes Zukunftsszenario: Nordamerika existiert nicht mehr. Stattdessen hat sich der Staat Panem auf dem Kontinent gebildet, der aus 12 (bzw. 13 Distrikten) und dem Kapitol besteht. Die Distrikte versorgen das Kapitol mit allen Erzeugnissen, bleiben dabei selbst aber bettelarm. Nach einer fehlgeschlagenen Revolte vor 75 Jahren wurde Distrikt 13 ausgelöscht - und die Hungerspiele eingeführt: Jeder Distrikt muss zwei Tribute stellen, einen Mädchen und einen Jungen zwischen 12 und 18 Jahren, die sich in einer Arena bis auf den Tod bekämpfen - solange bis eine/r übrig bleibt. Bei den 74. Hungerspielen wird die zwölfjährige Prim ausgewählt. Doch ihre ältere Schwester Katniss meldet sich an ihrer Stelle freiwillig - und zieht gemeinsam mit Peeta in das blutige Gefecht. Kann einer von ihnen es schaffen?

Der Roman ist einer meiner Lieblingsromane, denn er hat unglaublich viel zu bieten. Zum Einen zeichnet er eine erschreckende Zukunftsgesellschaft, die von Armut und Ausbeutung gekennzeichnet ist. Man erfährt viel über das Leben in Distrikt 12 - und es erscheint wie das Leben unmittelbar nach oder während des zweiten Weltkriegs. Es lassen sich außerdem viele Zeichen des Widerstands und der Rebellion gegen das System entdecken. Gleichzeitig zeigt der Roman aber auch Ansätze davon, wie das System sich dagegen wehrt. Zum Anderen beinhaltet der Roman jedoch auch eine Menge Action und Spannung. Denn wer stellt sich nicht die Frage, wer die 74. Hungerspiele gewinnen wird.

Die Charaktere sind sehr interessant. Katniss ist eine stille, vielleicht sogar etwas schüchterne, auf jeden Fall aber sehr mürrische Teenagerin. Wirklich sympathisch ist sie mir an den seltensten Stellen, dennoch ist es toll zu sehen, wann ihre Gefühlskälte aufbricht und sie mit Leidenschaft für ihre Lieben kämpft. Peeta ist in gewisser Weise das Gegenteil von Katniss. Während sie sehr tough wirkt, scheint er zu Beginn etwas zu schwächeln und sich mehr auf Liebe zu berufen. In Wirklichkeit ist er jedoch mit allen Wassern gewaschen. Auch die Nebencharaktere sind äußerst charmant. Besonders gut gefällt mir die Antipathie zwischen Haymitch und Effie - ein tolles und konträres Duo.

Der Roman ließt sich super einfach (es ist eben ein Jugendbuch und entsprechend verständlich). Er übertrifft den Film um ein Vielfaches, obwohl dieser auch sehr gut ist. Ich empfehle in uneingeschränkt JEDEM - und glaube das man viele Ungern-Leser auch dafür begeistern kann.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Monumentales Meisterwerk mit unglaublichen Charakteren

Krieg und Frieden
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"Krieg und Frieden" spielt in Russland zu Zeiten der napoleonischen Kriege zwischen 1805 und 1813 und illustriert das Leben des russischen Adels in Kriegs- und Friedenszeiten. Hauptcharaktere sind Pierre ...

"Krieg und Frieden" spielt in Russland zu Zeiten der napoleonischen Kriege zwischen 1805 und 1813 und illustriert das Leben des russischen Adels in Kriegs- und Friedenszeiten. Hauptcharaktere sind Pierre Besuhkov, der illegitime Sohn des reichen Grafen Besuhkov, der zu Beginn des Romans zum legitimen Erben wird, Fürst Andrej Bolkonsky, der zu Beginn des Romans unglücklich mit den Trivialitäten ist, die sein verheiratetes Leben mit sich bringt und in den Krieg zieht, und Natalie Rostowa, die, zu Beginn des Romans 13 Jahre alt ist, und im Laufe der Geschichte erwachsen wird.

Ich habe relativ lange gebraucht, bis ich mich an "Krieg und Frieden" getraut habe. Das liegt zum Einen daran, dass das Lesen des Romans, der ca. 1500 Seiten umfasst, etwas Zeit beansprucht, zum Anderen aber auch daran, dass mir Sorgen machte, dass die Sprache zu alt, zu umständlich und zu unverständlich sein könnte, um den Roman wirklich genießen zu können. Nun, nachdem ich ihn gelesen habe, kann ich zwar bestätigen, dass der Roman wegen des großen Umfangs einiges an Lesezeit beansprucht - die zweiten Sorgen, nämlich die alte, unverständliche Sprache, kann ich jedoch keineswegs bestätigen.

Obwohl der Roman 1868/9 geschrieben wurde, liest er sich unglaublich flüssig. Die Sprache ist sehr verständlich, teils sind einige Interpretationen des Gesagten erforderlich. Dafür braucht es etwas Konzentration, aber weit weniger, als ich anfangs vermutet hatte. Durch die kurzen Kapitel liest sich der Roman ausgezeichnet auch stückchenweise. Denn dadurch merkt man, dass man voran kommt.

Die Handlung ist durchweg spannend. Mit den Kriegsszenen und den Kapiteln, die die Aufstellungen und Taktiken gegen Napoleon beschreiben, muss man sich entweder anfreunden oder eben nicht. Mich haben sie weniger interessiert, als die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Protagonisten und den Nebenfiguren. Dennoch kommt man leicht durch und ich habe mir sagen lassen, dass es gleichermaßen auch Leser gibt, die den Roman nur deswegen lesen. Für mich waren diese Kapitel nicht das Highlight, und durch viele bin ich auch schneller durch, als es ihnen vielleicht angemessen ist. Dennoch macht der Rest, der spannende Teil des Romans, das für mich mehr als wett.

Es ist absolut beeindruckend, wie Tolstoi seine Charaktere gestaltet. Ich habe bisher noch keinen Roman mit vergleichbar überzeugenden und gut ausgearbeiteten Charakteren erlebt. Ich habe gelesen, dass Tolstoi seine Progonisten an Verwandte und Bekannte angelegt hat - und man merkt, dass man es hier nicht mit überperfekten, langweiligen Romanfiguren zu tun hat. Es erweckt den Anschein, als ob die Charaktere tatsächlich existiert haben. Dabei ist besonders gelungen, dass jeder Charakter seine Stärken und Schwächen besitzt. Pierre ist liebenswürdig und seitens seines Charakters vorbildlich und ein perfekter Held, nur sieht er nicht so aus. Er ist zu dick - und läuft gerne einem Tonangeber hinterher. Zu Beginn sind es das seine leichtlebigen Freunde Anatole Kuragin und Dolochov, später sind es die Freimaurer. Natalie ist ebenso liebenswürdig und schön, aber leichtlebig, weiß nicht was sie will, und beginnt im Rahmen des Romans einen folgenschweren Fehler. Andrej ist gebildet, ruhig, aber nie mit dem zufrieden, was er hat. Am Ende wird er zynisch. Besonders mit Andrej, den ich nach dem Roman als chronischen Pechvogel sehe und für den ich mir wirklich ein anderes Ende erhofft hätte, kann ich sehr sympathisieren und mitfühlen.

Die Handlung ist teils natürlich durch den Ausgang der Kriege vorbestimmt. Was die Charaktere bestimmt, ist sie das keineswegs. An beinahe allen Stellen hat mich überrascht, wie sich ein Handlungsstrang gewendet hat. Hier sollte man keinesfalls den Fehler machen, und sich vorher über den Inhalt informieren, z.B. indem man den Film schaut, oder den Wikipedia-Artikel liest. Das Buch liest sich auch ganz wunderbar ohne Vorwissen - und die überraschenden Handlungsumschwünge kann man nur so ganz genießen. Obwohl mich bestimmte Wendungen beschäftigen, möchte ich hier nicht spoilern - und belasst es dabei.

Mein Fazit: Ich spreche "Krieg und Frieden" eine hundertprozentige Leseempfehlung aus. Wenige Romane haben mich so beeindruckt, und mich auch so nachhaltig beschäftigt, wie dieser. Seit einer Woche bin ich nun durch - und trotzdem kann ich meine Gedanken kaum vom Roman lösen. Ein wunderbarer Roman für alle, die gerne Historisches lesen und die Wert auf eine unglaublich gute Charaktergestaltung legen.

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