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Veröffentlicht am 27.01.2021

Da ist noch Luft nach oben

Ein niederträchtiger Mord. Mutter Oberin Aquinas ermittelt
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Ein niederträchtiger Mord. Mutter Oberin Aquinas ermittelt von Cora Harrison
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Cork, 1923. Der Fluss Lee spült der Nonne Mutter Aquinas eine junge Frau vor die Füße, im ...

Ein niederträchtiger Mord. Mutter Oberin Aquinas ermittelt von Cora Harrison
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Cork, 1923. Der Fluss Lee spült der Nonne Mutter Aquinas eine junge Frau vor die Füße, im feinen, seidenen Ballkleid - und ganz offensichtlich tot. Die resolute Mutter Oberin verständigt umgehend Sergeant Patrick Cashman, einen ehemaligen Klosterschüler von ihr, der neben einem scharfen Verstand auch einen besonderen Blick fürs Detail besitzt. Nicht umsonst: Am Hals der Toten finden sich Strangulationsmale. Es dauert nicht lange, und der obduzierende Arzt – der unorthodoxe jüdische Dr. Sher – bestätigt die Vermutung, dass die junge Frau ermordet wurde. Auch ist die Identität der Toten schnell geklärt: die als vermisst gemeldete Angelina Fitzsimon, die zwanzigjährige Tochter eines respektablen Teehändlers aus Cork, die kurz davorstand, ein Vermögen zu erben. Als Dr. Sher im Saum von Angelinas Ballkleid eine Fahrkarte für die Mitternachtsfähre nach Liverpool entdeckt, ahnt die Mutter Oberin, dass hinter dem Mord an der jungen Frau mehr steckt, als es den Anschein hat. Gemeinsam mit Sergeant Cashman und Dr. Sher geht die Nonne der Sache auf den Grund – und kommt dem Mörder bald näher, als ihr lieb ist …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches passt hervorragend in das Genre historischer Krimi. Schlichte Zeichnung, ebenso schlichte und nicht hervorstechende Farben. Der Titel steht im Vordergrund und darum geht es ja auch schließlich. Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person und sie spielt 1923 in Irland.

Ich war schon lange auf der Suche nach so einer Art von historischem Roman und habe genau das richtige mit diesem Buch gefunden. Eine Nonne, die einen Mordfall aufklärt – ziemlich außergewöhnlich, nicht nur für die damalige Zeit. Mutter Aquinas ist Ende Sechzig und somit auch nicht mehr gerade die jüngste Ermittlerin. Aber trotz ihres stolzen Alters machte sie einen durchaus kompetenten Eindruck auf mich – mit kleineren Abstrichen. Sie ist bodenständig und hat einen guten Draht zu ihren Schülern. Dass ihr jetzt eine Leiche quasi vor die Füße gespült wird, war wohl eher nicht in ihrem Lebensplan vorgesehen … Zusammen mit Sergeant Cashman gehen die Ermittlungen los und ich fand, dass die beiden ein gutes Team bildeten. An der ein oder anderen Stelle habe ich mich schon gefragt, wie authentisch der Ablauf ist und diese Konstellation überhaupt realistisch ist, aber man muss auch nicht in jede Story zu viel hineininterpretieren – manchmal braucht man einfach nur gute Unterhaltung ;) Und die ist hier auf jeden Fall gegeben.

Cora Harrison hat mir mit ihrem Auftaktband tolle Lesestunden beschert. Ich fand eine Nonne als Ermittlerin vielleicht nicht immer zu 100% glaubwürdig, aber es machte mir Spaß, ihren Ausführungen und Überlegungen zu folgen. Der Fall war interessant gemacht und der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut. Ich wurde in ein Irland der frühen 20er Jahre des letzten Jahrhunderts entführt, was ich schon für authentisch hielt. Der Leser erhält nicht nur Einblicke in die Aufklärung des Falls, sondern auch in das Leben im Kloster. Ich fand die Story durchaus spannend und interessant gemacht, aber durch so einige langatmige Passagen wurde mein Lesefluss ein wenig gebremst. Die einzelnen Figuren gefielen mir recht gut und das Setting fand ich einfach klasse. Trotzdem denke ich, dass hier noch Luft nach oben ist und uns im nächsten Band einfach ein etwas höherer Spannungsbogen erwarten wird. Trotzdem empfehle ich diesen Auftakt jedem historischen Krimi-Fan, der auch gerne berufsfremde Ermittler am Start haben mag.





Die Reihe

Ein niederträchtiger Mord
Band 2?


Zum Autor

Cora Harrison hat als Lehrerin gearbeitet, bevor sie auf eine Farm im Westen Irlands zog und anfing, historische Romane zu schreiben. «Ein niederträchtiger Mord» ist der erste Band ihrer Reihe um die ermittelnde Nonne Mutter Aquinas.


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368 Seiten
übersetzt von Sabine Schilasky
ISBN 978-3-499-00297-7
Preis: 10 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de
Leseprobe https://www.rowohlt.de/buch/cora-harrison-ein-niedertraechtiger-mord-mutter-oberin-aquinas-ermittelt-9783499002977

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Toller Abschluss

Shadowscent - Die Krone des Lichts
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Shadowscent – Die Krone des Lichts von P.M. Freestone
erschienen bei Dragonfly

Zum Inhalt

Rakel verlässt die Grenzen des Kaiserreichs, um mehr über die Vergangenheit zu erfahren und endlich Antworten ...

Shadowscent – Die Krone des Lichts von P.M. Freestone
erschienen bei Dragonfly

Zum Inhalt

Rakel verlässt die Grenzen des Kaiserreichs, um mehr über die Vergangenheit zu erfahren und endlich Antworten zu bekommen. Sie sucht mithilfe ihres feinen Geruchssinns nach einem Heilmittel für die Seuche, die ihren Vater befallen hat, und bemüht sich, nicht an Ash zu denken. Währenddessen versucht Ash, die anderen vor der drohenden Gefahr zu warnen, von der bislang nur er weiß. Doch das Kaiserreich steuert auf einen Krieg zu, dessen Keim in einer Zeit gesät wurde, in der die Götter noch auf Erden wandelten. Ob Prinz oder Diener, jetzt muss jeder Stellung beziehen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover ist wieder wunderschön und erstrahlt dieses Mal in einem gedeckten Burgunderrot. In der Mitte des Bildes ist eine Krone zu sehen – genau passend zum Titel. Im Buchdeckel vorne und hinten befindet sich eine Karte des Kaiserreichs und die Story wird in der ersten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert.

Rakel und Ash haben mir auch in diesem Teil wieder ausgesprochen gut gefallen. Ihre Perspektiven waren interessant gestaltet und durch das Einbringen der Sicht von Luz war noch einmal ein wenig frischer Wind in der Geschichte. An einigen Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Information oder auch Tiefgang gewünscht, aber damit hält sich die Autorin nicht so lange auf. Man kommt gut mit, auch der Einstieg in die Geschichte klappte eigentlich bei mir recht gut. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man Band 1 nicht vor ewig langer Zeit gelesen hat, denn es gibt hier leider keinen allumfassenden Rückblick. Sehr aufgefallen ist mir das Tempo der Story. Die Autorin hält sich nicht lange mit Kleinigkeiten auf, sondern schreitet relativ schnell voran. Zwischendurch eine kleine Pause hätte nicht geschadet, aber insgesamt passt es einfach zum vorliegenden Schreibstil und zu Band 1.

P.M. Freestone hat mich mit diesem Band erneut in eine interessante Welt entführt, die ich sehr gerne mochte. Für mich war es vom Worldbuilding mal etwas Neues. Und obwohl ich nicht der Liebhaber von ellenlangen Erklärungen und Details bin, haben mir gerade diese Dinge hier ein wenig gefehlt. Ein wenig mehr hätte hier und da nicht schaden können, da so der Anschluss einfach runder gewesen wäre. Trotzdem war ich fasziniert von der dargestellten Welt, ich mochte die Charaktere und auch die Story war interessant. Der Schreibstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber irgendwie passte es zum ganzen Konstrukt – auch wenn ich kleine Kritikpunkte vergebe. Insgesamt wurde ich gut unterhalten und kann euch diese Fantasy-Dilogie nur empfehlen.


Die Reihe

Shadowscent – Die Blume der Finsternis
Shadowscent – Die Krone des Lichts

Zum Autor

P. M. Freestone ist in Australien aufgewachsen und hat mehrere Universitätsabschlüsse, unter anderem in Archäologie, Religionsgeschichte und Soziologie. Aber P. M.s wahre Leidenschaft gilt dem Schreiben von Fantasyromanen für Jugendliche. P. M. hat den »Scottish Book Trust New Writer’s Award« gewonnen und lebt heute mit Partner und Hund in Schottland.


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ab 14 Jahren
448 Seiten
übersetzt von Katharina Diestelmeier
ISBN 978-3-7488-0046-0
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de/pages/dragonfly
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/shadowscent-die-krone-des-lichts-9783748800460

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Etwas Winterliches für Zwischendurch

Girl on Ice
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Girl on Ice von Teodora Timea
erschienen bei Impress

Zum Inhalt

*Auf Schlittschuhen ins Glück*
Die siebzehnjährige Abby hat allem Anschein nach das perfekte Leben: Sie ist nicht nur eine begabte Eiskunstläuferin, ...

Girl on Ice von Teodora Timea
erschienen bei Impress

Zum Inhalt

*Auf Schlittschuhen ins Glück*
Die siebzehnjährige Abby hat allem Anschein nach das perfekte Leben: Sie ist nicht nur eine begabte Eiskunstläuferin, sondern auch ein Social-Media-Star und wird von der ganzen Welt geliebt. Beim alljährlichen Winterurlaub im verschneiten Kanada beginnt ihre Fassade jedoch zu bröckeln. Niemand weiß, dass sie mit ihren Instagram-Posts eigentlich nur ein Ziel verfolgt – ihre verschwundene Mutter auf sich aufmerksam zu machen. Während Abby im Hotel ihrer Tante ständig an sie erinnert wird, trifft sie ausgerechnet dort auf ihre erste große Liebe, den charismatischen Easton, und fühlt sich durch die gemeinsame Suche nach ihrer Mutter sofort wieder mit ihm verbunden. Doch auch er hat ein Geheimnis, von dem niemand erfahren soll...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover sieht einfach klasse aus und fiel mir gleich als Erstes ins Auge. Es passt natürlich hervorragend zur jetzigen Jahreszeit – obwohl man ja das ganze Jahr über Eislaufen gehen kann. Die Story wird in der ersten Person geschildert, abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Abby und Easton.

Abby mochte ich sehr gerne. Sie hat es gerade die letzten drei Jahre nicht leicht gehabt. Ihre Mutter verschwand sang- und klanglos und niemand weiß bis heute, was mit ihr passiert ist. Ich denke, diese Ungewissheit ist das Schlimmste an so einer Situation. Ständig hofft Abby auf ein Lebenszeichen ihrer Mom und richtet darauf quasi ihr Leben aus. Die Familie hatte jedes Jahr um die Weihnachtszeit ein bestimmtes Ritual, das nun natürlich nicht mehr existiert. Doch in diesem Jahr fahren Abby und ihr Vater an den Ort, wo sie immer am Jahresende zu dritt sehr glücklich waren. Dort trifft Abby auf ihren besten Freund Easton, den sie in den letzten Jahren weder gesehen noch gehört hat. Eine merkwürdige Situation entsteht und ich muss es Easton echt hoch anrechnen, dass er Abby nicht hat links liegen lassen. Ein toller junger Kerl, den man gerne zum Freund hat.

Teodora Timea hat mir schöne Lesestunden beschert. Das Setting in den Rocky Mountains fand ich super und es passt ebenfalls sehr gut in die winterliche Jahreszeit. Dieses Buch zu Weihnachten zu lesen ist natürlich noch einmal von Vorteil – denn sich bei heißen Sommertemperaturen in ein winterliches Setting zu begeben ist ja doch nicht das Gelbe vom Ei ;) Der Schreibstil der Autorin war flüssig und sehr gut zu lesen. Einzig dieses ganze Hin und Her gerade bei Abby machte mich mit der Zeit echt ein wenig wahnsinnig … Ich gehöre jetzt zwar nicht zur angesprochenen Zielgruppe, aber ich denke, dass das nichts unbedingt etwas mit dem Alter zu tun hat. Ich mag Figuren einfach nicht so gerne, die ständig unsicher sind und kein klares Ziel vor Augen haben. Wenn sie sich dann auch noch gerne selbst bemitleiden, ist das im negativen Sinne der Jackpot für mich … Ansonsten fand ich die Story mit den auftauchenden Geheimnissen und dem Band der unerschütterlichen Freundschaft aber gut gemacht und ich war schneller durch als gedacht. Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, aber mehr werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Eine schöne winterliche Geschichte für zwischendurch.


Zum Autor

Teodora Timea wurde 1997 in Ostwestfalen-Lippe geboren und erfand schon immer leidenschaftlich gerne Geschichten. Seitdem sie das Schreiben für sich entdeckt hat, ist es aus ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ihre Liebe zu Büchern führte sie schließlich auch zum Studium der Literaturwissenschaft. Wenn sie gerade nicht schreibt oder in einem Buch versinkt, schlägt ihr Herz für lange Waldspaziergänge, schwarzen Tee und Superheldenfilme.


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ab 14 Jahren
418 Seiten
ISBN 978-3-6466-0649-2
Preis: 1,99 Euro
erschienen bei https://www.carlsen.de/impress?gclid=EAIaIQobChMIhaGus-Tc7QIVzOR3Ch186w63EAAYASAAEgK57PD_BwE
Leseprobe https://www.carlsen.de/epub/girl-ice/978-3-646-60649-2

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Richtig gut

Die Rabentochter
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Die Rabentochter von Karen Dionne
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Fünfzehn Jahre ist es her, dass die damals 11-jährige Rachel Cunningham ihre Mutter erschoss. Ein tragischer Unfall – so ihre Erinnerung. ...

Die Rabentochter von Karen Dionne
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Fünfzehn Jahre ist es her, dass die damals 11-jährige Rachel Cunningham ihre Mutter erschoss. Ein tragischer Unfall – so ihre Erinnerung. Seither lebt Rachel freiwillig in einer psychiatrischen Klinik, ohne ihre Schuldgefühle je überwunden zu haben. Doch Trevor Lehto, ein Bekannter und angehender Journalist, möchte für eine Reportage mehr über den damaligen Fall herausfinden. Auch in Rachel erwacht der Wunsch, sich endlich der ganzen Wahrheit zu stellen. Wild entschlossen verlässt sie die Klinik und fährt zu ihrer Tante Charlotte und ihrer Schwester Diana, die im Elternhaus von Rachel und Diana leben, einem herrschaftlichen Jagdhaus. Damit begibt sich Rachel jedoch in höchste Gefahr, denn die beiden hüten ein tödliches Geheimnis ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Psychothrillers strahlt auf den ersten Blick schon etwas unheimlich Mysteriöses aus, was mir sehr gut gefiel. Es passt auch hervorragend zu der herrschenden Atmosphäre in der Story. Diese wird in der ersten Person geschildert, aus zwei verschiedenen Perspektiven.

Rachel ist schon eine spezielle junge Frau. Nicht nur, dass sie seit vielen Jahren freiwillig in einer Psychiatrie lebt, sie hat auch eine lebhafte Fantasie. Oder sind manche Dinge doch real? So ganz weiß man es als Leser nicht wirklich, was aber einen besonderen Reiz ausmacht. Rachel begibt sich zusammen mit Trevor auf eine Spurensuche, denn durch eine bestimmte Ungereimtheit bei den polizeilichen Beweisen zweifelt sie mittlerweile daran, ihre Mutter erschossen zu haben. Während sie versucht, das Puzzle zusammenzusetzen, tauchen immer mehr Erinnerungen auf, was die Autorin spannend verpackt hat. Mir tat Rachel leid, dass sie sich schon so viele Jahre quält, aber wenigstens nimmt sie nach Jahren ihren Mut zusammen und begibt sich auf eine Reise, die ihr weiteres und im Grunde auch ihr bisheriges Leben total verändert.
Die zweite Perspektive in dieser Geschichte gehört Rachels Mutter Jenny und führt uns Leser in eine Zeit zurück, die schon sehr lange vergangen ist. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, ebenso wenig wie mit der Richtung, die die Story nach gut 40 Seiten schon einschlägt. Da finde ich es klasse, dass der Originaltitel nicht wörtlich in den vorliegenden deutschen Titel übersetzt wurde. Denn das Original lässt schon einige andere Schlüsse zu …

Karen Dionne hat einen richtig guten Psychothriller hingelegt, der mich so manches Mal noch überrascht zurückließ. Nicht in jeder Situation, denn einiges konnte ich mir schon richtig erschließen, aber das war gar nicht weiter tragisch. Vor allem nahm die Geschichte gerade in der Vergangenheits-Perspektive eine wirklich dramatische Entwicklung, so dass ich die Gefühle der gerade handelnden Person fast körperlich spüren konnte. Da hätte ich gerne die Vorhersehbarkeit vorhersehbar sein lassen und trotzdem Bestwertung vergeben. Aber leider kamen gerade zum Ende hin einige Stolpersteine, die den Abschluss für mich nicht ganz rund machten. Keine 100 prozentige Stimmigkeit und das ein wenig zu überhastetes Ende lassen das Buch für mich ganz knapp an den fünf Sternen vorbeisausen. Mir gefielen aber der Schreibstil, die Idee, das Setting mit dem einsamen Jagdhaus im Wald und auch die ungewöhnliche oder vielmehr spezielle Familiengeschichte von Rachel sehr gut. Es geht hier viel um die Verbundenheit mit der Natur, die Tiere und das Trostfinden. Außerdem werden im weiteren Story-Verlauf immer mehr menschliche Abgründe aufgedeckt, die wirklich erschreckend sind … Insgesamt kann ich euch diesen Psychothriller nur empfehlen und ich werde mir auch noch Die Moortochter der Autorin näher ansehen.


Zum Autor

Karen Dionne hat in jungen Jahren mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein alternatives Leben in einer Hütte auf der Upper Peninsula geführt. Ihre Erfahrungen in der Wildnis von Michigan inspirierten sie zu ihrem Psychothriller-Debüt und großen Bestseller »Die Moortochter«, dem mit »Die Rabentochter« wieder ein packender Psychothriller folgt. Heute lebt Karen Dionne mit ihrem Mann in einem Vorort von Detroit, wo sie an weiteren Spannungsromanen schreibt.


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352 Seiten
übersetzt von Andreas Jäger
ISBN 978-3-442-48934-3
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Rabentochter/Karen-Dionne/Goldmann/e553819.rhd

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Spannender Thriller

Frostgrab
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Frostgrab von Allie Reynolds
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Die Snowboarderin Milla trifft auf einer einsamen Lodge in den französischen Alpen ihre Clique von früher wieder. An diesem Ort haben ...

Frostgrab von Allie Reynolds
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Die Snowboarderin Milla trifft auf einer einsamen Lodge in den französischen Alpen ihre Clique von früher wieder. An diesem Ort haben sie vor zehn Jahren gemeinsam trainiert, bis eine Tragödie alles zunichtemachte. Doch was Milla als harmloses Wiedersehen ansah, entwickelt sich schnell zum gnadenlosen Psychospiel. Plötzlich sind die Handys verschwunden, und die Seilbahn steht still. Dann ist der Erste von ihnen tot. Die eisige Bergspitze droht zum Grab für sie alle zu werden, wenn sie nicht ihr düsterstes Geheimnis offenbaren. Und jeder hat etwas zu verbergen. Besonders Milla.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Spiel hat begonnen …

Das Cover dieses Buches hinterlässt schon gleich einen frostigen Eindruck. Schlicht, aber wirkungsvoll. Dieser Thriller wird in der ersten Person aus Sicht von Protagonistin Milla geschildert. Die Geschichte spielt in den französischen Alpen abwechselnd in der Gegenwart und zu den Ereignissen zehn Jahre zuvor.

Es gibt fünf Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Im Fokus steht Milla, da sie auch die Erzählperspektive innehat. Alle Figuren sind in den Dreißigern und begeisterte Snowboard-Fahrer. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich keinen von ihnen besonders mochte, aber das war für mich und den Fortgang der Story auch nicht weiter wichtig. Alle Personen waren in einer gereizten Grundstimmung, was mir jetzt nicht wirklich gefiel. Denn das warf bei mir gleich die Frage auf, warum sie sich überhaupt zu diesem Treffen bereiterklärt hatten. Wenn man einige Tage mit alten Freunden/Bekannten in abgelegener Umgebung verbringt, muss man sich doch wenigstens mögen und sich auf den Trip freuen. Das habe ich hier eindeutig vermisst. Die Tage sind geprägt von Misstrauen und Unterstellungen. Und es ist auch auf Anhieb klar, dass alle etwas zu verbergen haben. Es geht schon gleich mit der ominösen Einladung zu diesem Wochenende los, denn keiner hat sie angeblich verschickt. Solche Dinge ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch, was natürlich den Leser dazu veranlasst, seine eigenen Vermutungen anzustellen.

Allie Reynolds konnte mich fast auf ganzer Linie von ihrem Debüt überzeugen. Sie hat eine frostige Atmosphäre geschaffen – sowohl in der Wahl des Settings, als auch bei den Protagonisten. Wobei mich letzteres nicht wirklich ansprach und es mir im Bezug auf das Verbringen eines gemeinsamen Wochenendes unrealistisch vorkam. Ansonsten fand ich den ständigen Perspektivwechsel bezüglich der Zeitebenen sehr gut. Er heizte die Spannung nur noch mehr an. Es tauchten immer weitere Fragen bei mir auf, die zum Glück auch alle beantwortet wurden. Zusätzlich merkt man als Leser ganz deutlich, dass die Autorin durch eigene Erfahrungen ihr fundiertes Wissen über das Snowboarding eingebaut hat. Ein wirklich spannender Thriller, der gerade in der kälteren Jahreszeit seine Wirkung so richtig entfalten kann.


Zum Autor

Allie Reynolds fuhr professionell Snowboard und rangierte unter den ersten zehn in der Rangliste. Sie verbrachte mehrere Winter in den Bergen von Frankreich, der Schweiz, Österreich und Kanada. Im Jahr 2003 tauschte sie das Snowboard gegen das Surfbrett und zog an die Goldküste in Australien, wo sie fünfzehn Jahre lang Englisch als Fremdsprache unterrichtete. Frostgrab ist ihr erster Roman. Sie schreibt bereits an ihrem zweiten Thriller.


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Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

416 Seiten
übersetzt von Jürgen Bürger
ISBN 978-3-9596-7552-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de/
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/frostgrab-9783959675529

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag


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