Profilbild von Petra_Sch

Petra_Sch

Lesejury Star
offline

Petra_Sch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Petra_Sch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2021

Nach einem richtig tollen Anfang hat mich die Auflösung leider enttäuscht

Hexenjäger
0

Kurz zum Inhalt:
Ein perfider Mörder stellt die grausamen Morde der Bestseller-Hexen-Trilogie des Autors Roger Koponen nach. Das erste Opfer ist Koponens Frau. Ist es ein durchgeknallter Fan des Autors?
Die ...

Kurz zum Inhalt:
Ein perfider Mörder stellt die grausamen Morde der Bestseller-Hexen-Trilogie des Autors Roger Koponen nach. Das erste Opfer ist Koponens Frau. Ist es ein durchgeknallter Fan des Autors?
Die Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team ermitteln mit Hochdruck, doch der Täter ist ihnen immer einen Schritt und eine weitere Leiche voraus. Und die weiblichen Leichen tragen alle dasselbe schwarze Kleid und sehen Jessica verdammt ähnlich...


Meine Meinung:
"Hexenjäger" ist der Auftakt der Reihe um die Polizistin Jessica Niemi.
Die Geschichte war für mich nicht ganz so melancholisch wie die meisten Skandinavien-Thriller. Vielleicht, weil es in Finnland und nicht in Schweden spielt ;) Doch das kalte und eisige Wetter lässt beim Lesen Gänsehaut aufkommen, die Atmosphäre ist beklemmend.

Der Beginn ist richtig toll - spannend und außergewöhnlich mit einem Doppelmord nach einer erfolgreichen Thriller-Reihe. Auch der fesselnde Schreibstil und die kurzen Kapitel halten den Spannungsbogen aufrecht.
Dass Jessica die Protagonistin ist, ist schnell klar, denn es gibt auch immer wieder Rückblenden nach Venedig, wo sie im Alter von 19 Jahren hingereist sind. Leider haben diese Rückblicke für meinen Geschmack viel zu viel Platz eingenommen und auch keinerlei Mehrwert für den Fall. Außerdem haben sie den Lesefluss gestört. Falls dies für den Folgeband wichtig ist, finde ich es schlecht gelöst. Hier hat es gestört und war aussagelos, und falls jemand den zweiten Teil liest, den ersten aber nicht, fehlen ihm wichtige Infos.

Die Charaktere waren für mich etwas schwer zu greifen; Jessicas Vorgesetzten Erne fand ich noch am nahbarsten.
Die Morde werden grausam beschrieben, es gibt etliche überraschende Wendungen und man fiebert mit Jessica und ihrem Team mit.
Leider gibt es in der Geschichte etliche unlogische Fäden, es ist oft klischeehaft; natürlich kommt der Hexenhammer zur Sprache und auch das Ende hat mich nicht zufriedengestellt, es war für mich abstrus und nicht glaubwürdig und der Grund für die Morde zu konstruiert.


Fazit:
Auftakt einer Thriller-Reihe mit einer etwas unnahbaren Ermittlerin, einer packenden Schreibweise, einem interessanten Plot aber leider einer für mich nicht authentischen Auflösung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2021

ein untypischer Roman in diesem Genre, der liebliche Lesestunden in Kanadas Natur beschert

Wild like a River
0

Kurz zum Inhalt:
Die 19jährige Haven lebt mit ihrem Vater, einem Ranger, im Jasper Nationalpark in Kanada.
Sie liebt die Natur und die Tiere und vermisst den Kontakt zu Gleichaltrigen eigentlich nicht, ...

Kurz zum Inhalt:
Die 19jährige Haven lebt mit ihrem Vater, einem Ranger, im Jasper Nationalpark in Kanada.
Sie liebt die Natur und die Tiere und vermisst den Kontakt zu Gleichaltrigen eigentlich nicht, von denen sie als seltsam betrachtet wird.
Bis Jackson mit seinem Freund Cayden, zwei Studenten aus der Stadt, eine Wanderung im Nationalpark unternimmt und die Hilfe des Rangers bracht. Jackson geht ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf, und umgekehrt ist es genauso.
Jackson bittet Haven, ihm ihre Welt zu zeigen. Doch irgendwann muss er wieder zurück...


Meine Meinung:
"Wild like a River" ist der erste Teil einer Dilogie, in dem es um Haven und Jackson geht.
Die Geschichte besticht durch einen locker-leichten Schreibstil und ist sehr unterhaltsam und flott zu lesen.
Ganz besonders haben mich die vielen tollen Beschreibungen von Natur, Schauplätzen und Tieren faszinieren können, die die Autorin anschaulich dargestellt hat. Ich konnte mir alles ganz genau vorstellen und habe diese inneren Bilder durch das Nachschlagen von Ansichten aus dem Jasper Nationalpark unterstreichen können.
Es gibt zwei Erzählstränge - jeweils in ich-Form aus Sicht von Haven bzw. Jackson. Somit kann man sich gut in Haven und Jackson hineinversetzen und noch tiefer in die Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen, besonders von Haven.
Jackson blieb für mich eher etwas vage und undeutlich.

Die Liebesgeschichte zwischen Haven und Jackson ist körperlich eher teeniemäßig; ich fand es also lieblich und sanft.
Emotional ist die Beziehung jedoch eher erwachsen, vielleicht auch wegen Havens Kindheitserlebnissen und ihrer nicht vorhandenen Erfahrungen, bindet sie sich gefühlsmäßig stärker an Jackson. Und sie hat Glück mit ihm, dass er für sie genauso empfindet (natürlich zum ersten Mal seiner vielen Beziehungen - leider ein typisches Klischee).
Als Haven in die Stadt zieht, um dort zu studieren, andere Leute kennenzulernen und natürlich wegen Jackson, gibt es natürlich viele Missverständnisse und unschöne Erlebnisse für Haven. Dieser Teil hat mir nicht so gut gefallen wie die Szenen im Nationalpark.
Durch Havens fehlenden Sozialkontakt zu Gleichaltrigen hat sie kaum zwischenmenschliche Erfahrungen und versteht gewisse Zweideutigkeiten nicht - genau DAS fand ich aber das Tolle an ihr! Sie ist einfach ehrlich und sagt, was sie denkt. Kein "zwischen den Zeilen" oder Drumherumreden.

Leider war DAS wichtige Erlebnis aus Havens Vergangenheit, das ich nicht ganz nachvollziehen konnte.
Ansonsten eine nette leichte Lektüre für zwischendurch, die sich schnell liest und die auch mal was ganz anderes ist als der übliche Einheitsbrei in diesem Genre. Ich liebe die wunderschönen Naturbeschreibungen des Jasper National Parks! Die Autorin hat es wirklich wunderbar geschafft, dass man den Park genau vor seinem inneren Auge sehen konnte! :)


Fazit:
Unterhaltsame leichte Lektüre, die aus dem Einheitsbrei des Genres mit den tollen Naturbeschreibungen heraussticht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2020

Wie Emma versucht, ihr Glück zu finden

Emmas Glück
0

So ganz konnte ich mit "Emmas Glück" von Claudia Schreiber nicht warm werden, auch wenn die Geschichte was hatte.
Die schrullige Protagonistin Emma führt ein einsames Leben auf dem Bauernhof ihrer Eltern, ...

So ganz konnte ich mit "Emmas Glück" von Claudia Schreiber nicht warm werden, auch wenn die Geschichte was hatte.
Die schrullige Protagonistin Emma führt ein einsames Leben auf dem Bauernhof ihrer Eltern, sie ist verschuldet, unordentlich, der Hof verdreckt, keiner im Ort mag sie so recht, nur Henner, den sie aber nicht so richtig mag - es ist irgendwie deprimierend zu lesen. Und vor allem ist die Sprache von Emma und auch teilweise ihr verhalten sehr derb.
Ihr Verhalten den Tieren gegenüber ist jedoch emotional. Sie liebt die Tiere, muss sie aber schlachten - und macht das mit dem größten Respekt ihnen gegenüber. Gruselig zu lesen, aber schön ihr Umgang mit den Tieren, als sie Max alles genau erklärt. Leider war dieses Kopfkino für mich nicht sehr schön...

Der Plot mit dem reichen Städter Max, der todkrank ist und sich eigentlich im Ausland noch ein schönes restliches Leben machen wollte, aber an Emmas Hof mit seinem Ferrari verunfallt ist, fand ich witzig.
Emma nutzt Max' Unfall natürlich aus: mit ihm kam beides, was sie in ihrem Leben schmerzlich vermisst hatte: Geld und einen Mann. Und Emma wäre nicht Emma, hätte sie keine Idee, wie sie beides bekommt...
Der reinliche und ordnungsliebende Max ist anfangs gar nicht glücklich auf dem Hof, doch seine Krankheit setzt ihm zu.
chön fand ich, wie sich die beiden Protagonisten nach Anfangsschwierigkeiten aneinander herangetastet und vor allem weiterentwickelt haben. Und beide lernen, dass man auch mal aus seiner Komfortzone herauskommen und anderen Dingen/Sichtweisen eine Chance geben soll.
Und mit Emmas Art und Liebe, Schweine zu schlachten, und Max' Idee dazu, gibt es dann auch ein Happy-End für Emma, ihren Hof und ihre Schweine.
Ich möchte mir auf jeden Fall auf die Verfilmung dazu ansehen.

Fazit:
Die Geschichte ist unterhaltsam, wirr, derb, und traurig, aber mit einem Happy-End; irgendwie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2020

Wie gut kennst du deinen Bruder? Wie sehr liebst du ihn? Eine Familientragödie.

Ihr Königreich
0

Kurz zum Inhalt:
Zwei Brüder. Nach dem Unfalltod der Eltern kümmert sich Roy um seinen jüngeren Bruder Carl, bis dieser für ein Studium nach Kanada zieht.
Als Carl nach vielen Jahren voll Enthusiasmus ...

Kurz zum Inhalt:
Zwei Brüder. Nach dem Unfalltod der Eltern kümmert sich Roy um seinen jüngeren Bruder Carl, bis dieser für ein Studium nach Kanada zieht.
Als Carl nach vielen Jahren voll Enthusiasmus mit seiner neuen Frau in sein Heimatdorf Os zurückkehrt, um ein Spa Hotel zu bauen, das den ganzen Ort reich machen soll, drängen lang gehütete Geheimnisse an die Oberfläche.
Roy ist alarmiert und nervös, weil der Ortspolizist wieder im Fall seines verschwundenen Vaters ermittelt, der vor ihm Ortspolizist war.
Und dann kommen auch noch Gerüchte zum angeblichen Unfalltod ihrer Eltern auf.
Wie gut kennen sich die Brüder wirklich? Wie nahe stehen sie sich tatsächlich? Wird der ältere den jüngeren wie in der Kindheit weiterhin beschützen?


Meine Meinung:
"Ihr Königreich" ist mein erstes Buch von Jo Nesbo. Es geht eigentlich nur um zwei norwegische Brüder. Roy, der ruhige ältere (aber kleinere) und Carl, der sensible jüngere.
Die Geschichte selbst ist in ich-Form aus Sicht von Roy erzählt; der Schreibstil ist eher ruhig und die ganze Atmosphäre ist deprimierend und betrübt.
Anfangs habe ich lange darauf gewartet, dass es ein Krimi wird. Es war eigentlich eine Familiengeschichte mit trauriger Gewalt, die sich langsam entwickelt hat. Gut, diese Story muss man kennen, damit der Plot Sinn ergibt. Es ist auch spannend, das Leben der Familie Opgard sowie der Einwohner des kleinen Dorfes Os zu verfolgen.
Carl kommt nach vielen Jahren in Kanada wieder in sein Heimatdorf zurück, um oben auf dem Berg, auf dem Grund der Brüder, dem sogenannten "Königreich", ein Spa Hotel zu bauen. Er bringt auch seine Frau mit, von der Roy wohl nichts wusste, und in die dieser sich unglücklicherweise verliebt. Da fragt man sich schon das erste mal: WIE gut kennen sich die Brüder wirklich?
Der Autor führt einen anfangs auf falsche Fährten, da zuerst nicht alles aus der Kindheit der Brüder offenbart wird. Viele Details und Geheimnisse kommen erst nach und nach raus. Einiges war mir sofort klar, einiges konnte mich überraschen.
Der Autor wollte wohl mit den Zeitsprüngen und den Wiederholungen Spannung aufbauen bzw. die Geschehnisse und Geheimnisse erst peu à peu aufdecken. Doch leider ging dieses Konzept für mich nicht auf; mir hätte es besser gefallen, die Geschichte chronologisch zu lesen (ohne Wiederholungen) und gleich alle Details zu kennen. Wäre genauso spannend gewesen.

Die ganze Kleinkaff-Dynamik mit dem Hotelbau, und dass alle, die investieren, reich werden, hat mir jedoch gut gefallen. Es war wie eine typische Kleinstadt-Charakterstudie zu lesen. Die Interaktionen der Personen war spannend zu verfolgen; auch wie Carl die Stimmung der Einwohner mit seinem Charme und seiner Rhetorik beeinflussen konnte.

Alles in allem war das Buch ganz gut, dieser für mich neue Plot mit den gegensätzlichen Brüdern und ihren Differenzen hat mir gut gefallen; aber die Umsetzung hätte für meinen Geschmack besser sein können. Die vielen Wiederholungen haben mich irgendwann genervt, trotz des mal anderen Plots. Und es gab gegen Ende doch einige absurde Wendungen, die mich aber gut unterhalten haben, wenn es auch etwas unglaubwürdig war - und etwas viele Leichen ;)
Am Ende gibt es nochmal einen dramatischen Showdown mit einem für mich überraschenden Abschluss.
Klar - dass mir der Schluss persönlich nicht gefallen hat und ich mir hier etwas anderes gewünscht hätte, ist reine Geschmackssache.
Ich glaube ich muss unbedingt auch mal einen der beliebten Harry Hole-Krimis lesen ;)


Fazit:
Gute Idee, interessanter Plot; aber die Umsetzung hätte besser sein können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2020

Ein Buch über Hexen, das definitiv nicht für 12-Jährige geeignet ist

Geheimnisse der Hexen
0

Dieses Buch ist gerade zu Halloween sicher eine spannende und interessante Lektüre.
Es ist für junge Leserinnen ab 12 Jahren gedacht, ich finde das doch etwas zu früh.
Die Leserinnen werden gleich auf ...

Dieses Buch ist gerade zu Halloween sicher eine spannende und interessante Lektüre.
Es ist für junge Leserinnen ab 12 Jahren gedacht, ich finde das doch etwas zu früh.
Die Leserinnen werden gleich auf der ersten Seite mit "Liebe Schwestern" angesprochen, auch sind die Texte eher sachlich-düster und es werden viele Gräuel beschrieben, die an Hexen verübt werden.

Das Buch ist in verschiedene Themen aufgeteilt; zuerst erfährt man, was Hexen sind und woher sich der Name ableitet; dass es anfangs Frauen waren, die sich mit Natur- und Kräuterheilkunde auskannten und Hebammen.
Man erfährt über den Unterschied zwischen weißer und schwarzer Magie. Auch lernt man berühmte Hexen aus der Vergangenheit kennen.

Danach geht es ins Mittelalter, wo die Furcht vor den Hexen so richtig begann: die Hexenverfolgungen. Es wurde ihnen einfach jedes Schicksal in die Schuhe geschoben. Auch auf die Todesurteile wird eingegangen, es ist schauerlich zu lesen.
Natürlich wird auch das Kapitel Salem erwähnt.
Weiter geht es mit den Hexen in Märchen; was sie mit Vodoo zu tun haben; und die neuen Hexen, deren Ruf wieder hergestellt ist.

Jedes Thema wird jedoch nur kurz angeschnitten, was jedoch ausreichend ist, da es ja kein Sachbuch ist.
Etwas detaillierter wird zum Schluss auf die verschiedenen magischen Symbole, Kräuter, die Kraft der Edelsteine und das Pendel-Orakel eingegangen.
Da jedoch auch über die Herstellung von Kräutertränken und wie man ein Pendel benutzt geschrieben wird, ist es meiner Meinung nach noch nicht für 12-Jährige geeignet; nicht dass diese noch auf dumme Ideen kommen...


Fazit:
Ein gefälliges Buch über Hexen mit vielen farbigen Illustrationen; jedoch noch nicht ab 12 Jahren geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil