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Veröffentlicht am 26.11.2020

Keine Spannung

Der fremde Freund. Drachenblut
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Die Novelle „Der Fremde Freund. Drachenblut“, von Christoph Hein ist 1982 in der DDR erschienen.

Das Buch handelt von einer Frau mittleren Alters, Claudia, die in der DDR lebt und ihren Alltag schildert.
Sie ...

Die Novelle „Der Fremde Freund. Drachenblut“, von Christoph Hein ist 1982 in der DDR erschienen.

Das Buch handelt von einer Frau mittleren Alters, Claudia, die in der DDR lebt und ihren Alltag schildert.
Sie hat eine Liebschaft mit ihrem Nachbar Henry und keine wirklich innige Beziehung mit ihren Eltern. Ebenso wenig wie mit anderen sozialen Kontakten. Freunde hat sie keine.

Ich habe dieses Buch gelesen, weil es eine Pflichtlektüre in der Schule ist.
Der Autor wollte einen tieferen Einblick in das Leben in der DDR geben und in das Leben einer Frau, die eine recht gleichgültige Ansicht auf alles hat.

Das Buch ist in 13 Kapitel gegliedert, die eine zeitliche Struktur bilden. Jedoch spielt das erste Kapitel ein Jahr später, bevor die Handlung ab dem zweiten wieder zurückspringt. Der Handlung vorangestellt ist ein kurzer Text, den man als einen Traum der Protagonistin deuten kann.

In der Novelle geht es um die Ostberliner Ärztin Claudia und ihren unspektakulären Alltag. Sie weigert sich in den Situationen jegliche Gefühle zuzulassen und beschreibt die Handlungen kühl und distanziert. Sie versucht zu verhindern, dass jeglicher Schmerz ihren Drachenpanzer durchdringt, den sie sich über die Jahre aufgebaut hat.

Die Handlungen, angefangen bei der Begegnung zwischen Claudia und Henry, waren nicht immer glaubwürdig. Teilweise waren sie sehr kurios und es kamen Fragen auf, warum die Protagonistin so handelte. Es gibt keine Fasen die außergewöhnlich spannend waren oder besonders hervorstachen. Alle Kapitel plätschern so vor sich hin und man sich beim lesen selbst motivieren, weil recht wenig geschieht.
Durch den nicht sehr spannenden Inhalt, musste ich mich beim Lesen sehr oft konzentrieren. Oftmals sind meine Gedanken abgeschweift, weil in diesem Buch recht wenig passiert. Die Handlung verläuft ohne Spannungsbogen.

Die Sprache ist zwar einfach gehalten, jedoch ebenfalls sehr eintönig. Es dominieren Hauptsätze, die Claudias Gedanken sachlich wiedergeben. Zusätzlich werden auch keine Wörter, wie plötzlich oder auf einmal verwendet, um die Handlung irgendwie interessanter zu machen.
Nach den ersten paar Seiten musste ich mich ehrlicherweise ziemlich durch die dennoch recht kurzen Kapitel quälen. Der monotone Schreibstil hat leider nicht sehr viel dazu beigetragen, dass ich das Buch sehr gerne mochte.
Die Sprache passte an sich jedoch gut zur Novelle.

Allgemein hat mir das Buch nicht so gut gefallen. Zugegeben lese ich gerne Bücher aus anderen Genres und habe zunächst damit gerechnet, dass es sich bei "Drachenblut" auch um eine eher fiktive Geschichte handelt. Mich konnte die Novelle mit dem nicht vorhandenen Spannungsbogen nicht wirklich überzeugen, weil mir alles zu abwechslungslos war. Dennoch würde ich das Buch denjenigen empfehlen, die DDR Literatur gerne lesen.

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