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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2020

Spannend, fantasievoll, wunderbar magisch!

Die Glücksbäckerei – Die magischen Zwillinge
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Da ich die Glücksbäckerei-Serie über alles liebe, habe ich dem Erscheinen des neunten Bandes ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Dieses Mal war neben der hibbeligen Ungeduld allerdings auch etwas Wehmut ...

Da ich die Glücksbäckerei-Serie über alles liebe, habe ich dem Erscheinen des neunten Bandes ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Dieses Mal war neben der hibbeligen Ungeduld allerdings auch etwas Wehmut dabei, denn leider handelt sich bei „Die magischen Zwillinge“ um den Abschlussband, was mich ziemlich traurig macht, muss ich gestehen. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Reihe mal vorbei sein. Ich war nun sehr gespannt, ob mich auch das Finale so verzaubern wird wie die acht vorherigen Bände.

Roses Mitschülerin Lucy ist weiterhin spurlos verschwunden, eine äußerst komische (und sehr bärtige) Bäckerin treibt seit kurzer Zeit in Calamity Falls ihr Unwesen und dann wird auch noch die Glücksbäckerei überfallen. Und ausgerechnet in dieser turbulenten Zeit erhält Rose die Zusage zu ihrer Ausbildung als Meisterbäckerin. Sie und ihre beste Freundin Nevika sollen am Nordpol in dieser besonderen Backkunst von zwei Meisterbäckerinnen unterrichtet werden. Die beiden Mädchen sagen natürlich sofort zu, auch wenn sich Rose ein wenig hin und her gerissen fühlt, da zu Hause gerade so viel los ist. Und ihr Ausbildungsplatz scheint ebenfalls voller Rätsel zu stecken. Zugleich gibt er aber auch Antworten. Ob wohl das gefährliche Schattenbacken alle Probleme lösen wird?

Wenn man mich fragen würde, welche die schönsten Bücher in meinen Regalen sind, würde ich wohl ganz spontan als erstes die Glücksbäckerei-Bände nennen. Die Bücher sehen allesamt einfach nur fantastisch aus und machen sich so traumhaft im Regal! Auch von der Gestaltung des neunten Teils bin ich ganz hin und weg. Sieht es nicht umwerfend schön aus? Also ich finde, dass sich die Eva Schöffmann-Davidov mal wieder selbst übertroffen hat. Ich kann mich an dem Cover gar nicht sattsehen.
Mit der äußeren Aufmachung konnte also auch dieser Band schon mal vollends bei mir punkten. Wie aber schaut es mit dem aus, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat?

Um es kurz zu machen: Mir hat auch „Die magischen Zwillinge“ ein großartiges Leseerlebnis beschert. Allerdings, denn ja, ein Aber gibt es hier leider: Dafür, dass es das Finale der Serie ist, hätte ich mir ein etwas anderes Ende gewünscht. Irgendwie hat mich der Schluss ein bisschen unzufrieden zurückgelassen...Dies wäre aber auch mein einziger Kritikpunkt an das Buch. Ansonsten kann ich mich nur ganz verzückt zu dem letzten Glücksbäckerei-Abenteuer äußern.

Bei mir trat von der ersten Zeile an das ein, was ganz klar für eine richtig coole Story spricht: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich gar nicht mehr damit aufhören. Wie schon die acht Vorgänger, so habe ich auch diesen Teil regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet. Ach Mann, echt schade, dass es mit diesem Band heißt Abschied zu nehmen von lauter unglaublich liebgewonnen Charakteren und dem einzigartigen Glücksbäckerei-Universum. Ich werde die Familie Glyck, die weiteren Figuren und einfach alles sehr vermissen.

Obwohl ich das Buch mit einem sehr wehmütigen Gefühl gelesen habe, hatte ich dennoch wahnsinnig Spaß dabei. Die Mischung aus Spannung, Witz und Magie ist Kathryn Littlewood in meinen Augen erneut hervorragend geglückt. Man ist von Beginn an durchweg am mitfiebern, kommt aus dem Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr heraus und von den magischen, sehr fantasievollen und teils auch ziemlich gefährlichen Rezepten, in deren Genuss wir dieses Mal kommen, muss man einfach fasziniert und begeistert sein. Also ich kann über die kreativen, verzauberten Backwaren, die sich die Kathryn Littlewood immer so ausdenkt, jedes Mal wahrlich nur staunen. Selbst essen würde ich sie zwar vermutlich nicht, keine Ahnung, etwas Magisches zu mir nehmen ist mir irgendwie nicht so geheuer, aber über das Lesen beim Zubereiten und Verzehren dabei sein, ist für mich stets das reinste Vergnügen.

Was ich ebenfalls wieder richtig gefeiert habe, ist der tolle Humor in dieser Reihe. Tymo und Basil, die Brüder unserer Buchheldin Rose, sorgen in diesem Band mal wieder für die beste Unterhaltung. Ich liebe die Zwei einfach. Die beiden sind so witzig und herzallerliebst und zaubern mir mit ihren einmaligen Eigenarten stets ein fettes Grinsen auf die Lippen. In diesem Band haben die Brüder YouTube für sich entdeckt, was für so einige, sehr spaßige Szenen sorgen wird, hihi.
Prächtig amüsiert habe ich mich auch über die Beschreibungen mancher Bewohner des Städtchen Calamity Falls und das Zusammenspiel der mysteriösen Zwillinge, die wir in diesem Band kennenlernen werden, fand ich teilweise auch sehr unterhaltsam.

Neben den lustigen Momenten kommen selbstverständlich auch die mitreißenden und abenteuerlichen Szenen nicht zu kurz. Da wäre zum einem das große Rätsel um diese merkwürdige neue Bäckerin in Calamity Falls. Wer ist diese bärtige Frau nur, die sich Bart-Mama nennt?
Dann sorgt natürlich auch die Meisterbäckerinnen-Ausbildung von Rose und Nevika für ordentlich Spannung sowie die Frage, was eigentlich mit Lucy geschehen ist. Wer den achten Band gelesen hat, erinnert sich bestimmt, dass Roses Mitschülerin am Ende spurlos verschwunden ist. In „Die magischen Zwillinge“ erfahren wir nun endlich, was aus Lucy geworden ist, so viel verrate ich euch jetzt einfach schon mal.

Ansonsten möchte ich zur Handlung aber eigentlich gar nicht mehr groß was sagen. Wovon ich euch aber natürlich noch berichten möchte, sind die wunderbaren und zum Teil hinreißend schrägen Charaktere. Auch in diesem Band dürfen wir auf lauter bekannte Gesichter treffen wie die gesamte Familie Glyck, Nevika, Devin und Tante Lily. Wir dürfen aber auch neue Personen kennenlernen wie beispielsweise die bereits erwähnten Zwillinge.
Ich fand die Figuren – egal ob neu oder alt – allesamt wieder große Klasse. Rose, aus deren Sicht wir erneut alles aus der dritten Person erfahren, ist eine tolle Buchheldin, die man einfach gernhaben muss. Genauso schaut es mit den weiteren Charakteren aus. Vor allem Tymo und Basil, die man wohl als meine heimlichen Stars in dieser Reihe bezeichnen kann, muss man lieben.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die hübsche Innengestaltung. Die Eva Schöffmann-Davidov hat nicht nur beim Cover einen grandiosen Job gemacht – auch die Kapitelanfänge hat sie wieder wunderschön illustriert.

Fazit: Ein spannendes Finale voller Magie und Fantasie! Kathryn Littlewood hat mit „Die magischen Zwillinge“ ein weiteres zauberhaftes Glücksbäckerei-Abenteuer aufs Papier gebracht, mit welchem sie mir ein herrliches Leseerlebnis beschert hat. Die Geschichte sprüht nur so vor Einfallsreichtum, Witz und Charme und steckt voller aufregender, warmherziger und skurriler Momente. Mich hat auch dieser Band richtig glücklich gemacht, zugleich hat er mich aber auch etwas melancholisch gestimmt. Ich finde es sehr schade, dass ich mich mit diesem Band von der wundervollen Glücksbäckerei-Welt verabschieden musste. Dafür, dass es das Finale ist, hat mir nur am Ende leider etwas gefehlt. Für mich fühlt es sich irgendwie so an, als wäre noch nicht alles erzählt. Ich habe daher die große Hoffnung, dass es ganz vielleicht ja doch noch einen weiteren Band geben wird, rechne allerdings eher nicht damit. Aber wer weiß, man soll schließlich niemals nie sagen.
Das Abschlussabenteuer der Glücksbäckerei erhält von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Ein großes Muss für alle Eiskönigin-Fans!

Disney: Das große goldene Buch der Eiskönigin
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Ich liebe Disney, ich liebe die prächtigen Disney-Sammelbände mit diesem fantastischen goldenen Buchschnitt und ich mag die Eiskönigin unheimlich gerne. „Das große goldene Buch der Eiskönigin“ musste ich ...

Ich liebe Disney, ich liebe die prächtigen Disney-Sammelbände mit diesem fantastischen goldenen Buchschnitt und ich mag die Eiskönigin unheimlich gerne. „Das große goldene Buch der Eiskönigin“ musste ich daher natürlich unbedingt haben. Auf das Buch habe ich mich schon wahnsinnig gefreut!

Als mein Exemplar bei mir eintraf, musste ich erst einmal ganz ausgiebig das traumhafte Cover bestaunen. Schon auf den Bildern im Internet sieht es großartig aus, aber in natura macht es noch mal eine ganze Ecke mehr her. Die goldenen Verzierungen schimmern so herrlich und dieser famose Goldschnitt schaut ebenfalls einfach nur umwerfend aus.

Die äußere Gestaltung ist dem Carlsen Verlag mal wieder vortrefflich gelungen. Das Buch ist ein echter Hingucker. Allerdings ist es ein sehr schwerer Hingucker. Vom Inhalt per bietet sich das Buch ideal zum Vorlesen an, aber von der Handhabe her ist es nicht perfekt geeignet, da es echt ordentlich was wiegt. Hinsichtlich des Gewichts werde ich aber keinen Stern abziehen. Ich wollte es nur mal erwähnt haben.
Ich bin insgesamt echt begeistert von dem Buch und habe zauberhafte Lesestunden damit verbracht, allerdings hat es mir für die volle Sternenzahl letztendlich dann leider doch nicht gereicht.
Zum einen muss ich sagen, dass ich mir von der Innenaufmachung deutlich mehr erhofft habe. Es gibt es zwar sehr viele farbige und größtenteils auch sehr hübsche Bilder, nur leider sind diese ziemlich klein.

Zudem hat mir die Anordnung der Illustrationen irgendwie auch nicht so zugesagt. Da fand ich die Innengestaltung in „Das große goldene Buch der Disney-Geschichten“ beispielsweise um einiges gelungener.

Mein anderer – kleinerer – negativer Kritikpunkt bezieht sich auf die Reihenfolge der Geschichten. Die zeitliche Gliederung habe ich manchmal als etwas unlogisch empfunden, was ich ein bisschen schade fand, was mich beim Lesen allerdings nicht groß gestört hat. Die Erzählungen haben mir dennoch total viel Spaß gemacht. Vor allem die Erzählweise ist mir sehr positiv aufgefallen.
In „Das große goldene Buch der Disney-Geschichten“ hatte ich ja sehr bemängelt, dass sich die Sätze teilweise ziemlich lieblos aneinander reihen, sodass sich die Texte oft nicht sehr schön lesen lassen. Das sieht bei dem Eiskönigin-Sammelband glücklicherweise anders aus. Als ich mit dem Schmökern begann, habe ich sofort gemerkt, dass sich bei der Eiskönigin mit dem Schreibstil deutlich mehr Mühe gegeben wurde. Die Chronologie der Geschichten und die Gestaltung mögen nun nicht so der Hit sein, aber die Texte sind wirklich wundervoll geschrieben und lassen sich sehr angenehm flüssig (vor -) lesen.

Bezüglich der Inhalte der Geschichten muss ich nun gestehen, dass die meisten neu für mich waren. Ich kenne, Schande über mein Haupt, bisher tatsächlich nur den ersten Eiskönigin-Film. Den zweiten Teil und die ganzen Kurzfilme habe ich leider, leider noch nicht gesehen. Ich weiß, das geht echt gar nicht für einen Disney-Fan. Ich habe mir daher nun fest vorgenommen, „Die Eiskönigin 2“ und die kleinen Nebenfilme demnächst endlich mal zu gucken. Dank des Sammelbands habe ich jetzt so richtig Lust auf die Eiskönigin bekommen. :D
Der Sammelband enthält also die ersten beiden Eiskönigin-Filme plus viele weitere kleine Abenteuer mit Elsa, Anna, Schneemann Olaf und Co, die zum Teil schon als Minifilme zu sehen waren. Da ich, wie gesagt, nur „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ kenne, kann ich nun leider nicht genau sagen, wie es inhaltlich um die Qualität der Erzählungen steht, da ich keine Vergleiche zu den anderen Filmen ziehen kann. Den Anfang jedenfalls, der „Die Eiskönigin 1“ gewidmet ist, fand ich sehr gelungen als geschriebene Geschichte umgesetzt.

Zum Vorlesen kann ich das Buch ganz besonders empfehlen. Da die Kapitel sehr kurz sind – sie umfassen meist nur zwei Seiten – eignen sich die Geschichten prima als Gute-Nacht-Geschichten. Vonseiten des Verlags wird der Sammelband ab 4 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Kinder ab diesem Alter sollten dem Geschehen der Erzählungen meinem Empfinden nach mühelos folgen können. Deutlich älteren Leser*innen kann ich das Buch aber natürlich auch nur wärmstens empfehlen. „Das große goldene Buch der Eiskönigin“ ist ein wunderbarer Geschichtenschatz für Jung und Alt und für Eiskönigin - und Disney-Liebhaber ist er selbstverständlich ein absolutes Must-Have.

Fazit: Ein bezauberndes Buch, das die Herzen aller Eiskönigin-Fans höher schlagen lässt! Mir hat der Eiskönigin-Sammelband ein tolles Leseerlebnis beschert. Von der Innengestaltung bin ich zwar etwas enttäuscht und die Anordnung der Geschichten fand ich teilweise ein bisschen wirr, aber abgesehen davon bin ich einfach nur verzaubert von dem Buch. Vor allem von dem Erzählstil bin ich begeistert. Die Geschichten lassen sich richtig schön (vor -) lesen und bescheren Groß und Klein ein tolles (Vor -) Leseerlebnis. Ich kann „Das große goldene Buch der Eiskönigin“ sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Packend, ergreifend und authentisch!

Ich war der Lärm, ich war die Kälte
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Als ich das erste Mal von „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und auch das Cover sprach direkt ...

Als ich das erste Mal von „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und auch das Cover sprach direkt an. Hinzu kommt, dass ich vor einigen Jahren schon mal ein Werk aus der Feder von Jenny Downham gelesen habe, welches mir unglaublich gut gefallen hat. Auf ihren neuen Jugendroman war ich daher schon sehr gespannt!

Die 15-jährige Lexi hat es echt nicht leicht. Sie möchte doch einfach nur Liebe und Anerkennung bekommen, aber ständig läuft alles schief. Vor allem für ihren zukünftigen Stiefvater John ist sie nie gut genug. Er gibt ihr stets nur zu deutlich zu verstehen, wie wenig er von ihr hält. Und seit ihr geliebter Stiefbruder Kass aufgrund seines Studiums weg ist, hat Lexi auch noch ihren wichtigsten Halt verloren. Hinzu kommt, dass das Verhältnis zu ihrer Mutter, die nichts gegen Johns manipulatives Verhalten unternimmt, zunehmend schlechter wird. Und als wäre das alles nicht schon mehr als genug, hat Lexi in der letzten Zeit mit unkontrollierbaren Wutausbrüchen zu kämpfen hat. Ihre brennen manchmal einfach die Sicherungen durch, sodass sie auf einmal Gegenstände kaputt macht oder Sachen durch die Gegend schmeißt. Ihre Aggressionsprobleme werden schließlich zu ihrer Waffe, mit der sie ihre Mutter und kleine Halbschwester Iris vor John zu beschützen versucht. Doch für wie lange kann das noch gut gehen?

Häusliche Gewalt – kein leichtes, aber ein immens wichtiges Thema, über das man sich unbedingt verstärkt informieren sollte. Ich bin daher so froh darüber, dass sich Jenny Downham in ihrem neuen Jugendroman mit dieser bedeutsamen Thematik auseinandersetzt. In „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ bekommen wir es allerdings nicht mit körperlichem Missbrauch zu tun. Physische Verletzungen, die durch Handgreiflichkeiten oder Schläge zustande kommen, erwarten einen nicht in diesem Buch. Lexis Geschichte handelt von emotionalen Verletzungen, von psychischer Gewalt, hervorgerufen durch Unterdrückung und Tyrannei. Dass diese Form von Missbrauch ebenfalls eine ganz schlimme ist, führt uns Jenny Downham in „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ nur zu gut vor Augen.

Mir hat „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ ein sehr nachdenkliches und intensives Leseerlebnis beschert. Da mich die Handlung von den ersten Zeilen an mitreißen und durchgehend fesseln konnte, habe ich das Buch trotz seiner über 400 Seiten innerhalb kurzer Zeit durchgesuchtet. In meinen Augen hat die englische Autorin Jenny Downham mit „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ ein richtig tolles und unglaublich wichtiges Buch geschrieben, das definitiv nicht nur für Jugendliche lesenswert ist, sondern auch für deutlich ältere Leserinnen.

Erfahren tun wir den größten Teil der Handlung aus dem Blickwinkel der 15-jährigen Alexandra, genannt Lexi, in der Ich-Form. Ab und an gibt es aber auch mal kurze Kapitel, die aus der Beobachtersicht geschrieben sind. Da muss ich gestehen, dass diese Perspektivwechsel nicht komplett meins waren. Ich fand die Idee nicht schlecht, aber mich persönlich hat diese andere Erzählform irgendwie ein bisschen irritiert.
Die Passagen aus Lexis Sicht mochte ich eindeutig lieber. Obwohl ich Lexi anfangs ein wenig komisch fand, war sie mir dennoch auf Anhieb sympathisch. Unsere Protagonistin besitzt eine ziemlich schräge und eigenwillige Art, an die ich mich erst gewöhnen musste. Da ihre Gefühls- und Gedankenwelt aber sehr feinfühlig und glaubhaft dargestellt wird, ist es mir trotzdem mühelos gelungen, mich in unsere Ich-Erzählerin hineinzuversetzen.
Ich habe sehr oft entsetzlich mit Lexi mitgelitten und mitgefühlt. Ihre Verzweiflung, weil niemand wahrhaben will, dass nicht sie das Monster ist, sondern ihr Stiefvater John; ihre Sehnsucht nach ihrem Stiefbruder Kass, in den sie seit langer Zeit hoffnungslos verliebt ist; ihre Wut auf John, die immer größer wird – ich konnte alles nur zu gut verstehen und nachvollziehen.

Als Leser
in entwickelt man von Beginn an eine große Abneigung gegenüber John. Wie er Lexi unterdrückt, kontrolliert und ständig niedermacht; wie er ihre Mutter so geschickt manipuliert, dass sie die Gewalt gar nicht erkennt – man kann wirklich gar nicht anders, als diesen Tyrann zu hassen. Gefallen hat mir John aber dennoch, da er eine absolut authentische Figur ist. Genauso schaut es mit den weiteren Charakteren aus: Allesamt wurden sie hervorragend ausgearbeitet, sodass sie wie echte Menschen wirken.

Dank einiger Rückblicke, die die Vergangenheit näher beleuchten, wird verdeutlicht, wie sehr sich die Familienlage mit der Zeit immer weiter verschlimmert. Als Leser spürt man förmlich, dass dieser große Knall bald kommen wird. Wie wird sich dieser aber äußern? Zu was ist John wirklich fähig?
Bis dahin vergehen allerdings so einige Jahre, in denen vor allem Lexi sehr viel durchmachen muss. Die Geschichte ist insgesamt sehr ernst, aber keine Sorge, zu hart oder beklemmend wird sie nicht. Ich muss gestehen, dass ich persönlich sogar mit einer etwas heftigeren Story gerechnet hatte. Ich habe schon ein paar Jugendbücher über diese Thematik gelesen und die habe ich irgendwie als etwas krasser und unter die Haut gehender empfunden. Die Handlung in „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ wühlt aber natürlich dennoch sehr auf und beschäftigt einen noch eine lange Zeit nach dem Lesen. Sie ist spannend, tiefgehend und bewegend und da sich Jenny Downham wahrlich bestens darin versteht mit einer enormen Sogwirkung zu schreiben, kann man gar nicht anders als das Buch zu verschlingen.

Fazit: Lebensnah und ergreifend – ein extrem fesselndes Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Jenny Downham hat mit „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ einen außerordentlich wichtigen Jugendroman aufs Papier gebracht, in welchem sie auf eine packende und gekonnte Weise die schwere Thematik emotionaler Missbrauch behandelt. Die Geschichte rüttelt so richtig auf. Sie ist realistisch und eindrücklich geschrieben und regt sehr zum Nachdenken an. Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, allerdings hat es mir für die volle Sternenzahl am Ende trotz allem nicht gereicht. Irgendwie hat mir etwas gefehlt. Aber wie gesagt, ich bin dennoch hellauf begeistert und kann jedem Jugendlichen und Erwachsenen nur ans Herz legen, Lexis Geschichte zu lesen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Eine tolle Fortsetzung

Code: Elektra
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Da mich Maria Engstrand mit dem ersten Band ihrer mystischen Schweden-Trilogie hellauf begeistern konnte, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Code Elektra“ ...

Da mich Maria Engstrand mit dem ersten Band ihrer mystischen Schweden-Trilogie hellauf begeistern konnte, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Code Elektra“ war ich schon super gespannt!

Nach ihrem ersten großen Abenteuer ist wieder etwas Ruhe in Lerum eingekehrt. Dies soll nur nicht lange der Fall sein. Als Malin und Orestes an Halloween einen weiteren alten Brief finden, begeben sich die beiden sofort wieder auf die spannende Suche nach dem Rutenkind. Dabei gilt es nicht nur neue knifflige Codes zu knacken, die beiden müssen unbedingt auch Mesina finden, ein Mädchen, das vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Als dann plötzlich Orestes kleine Schwester Elektra verschwindet, wird es so richtig gefährlich.

An die Geschehnisse aus dem Auftakt konnte ich mich noch ziemlich gut erinnern. Ich hatte daher keinerlei Einstiegsprobleme und war sofort wieder mittendrin im Geschehen. Da der zweite Teil sehr auf den ersten aufbaut, rate ich dringend die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten! Meiner Ansicht nach braucht man das Wissen aus „Code Orestes“ um der Handlung in der Fortsetzung mühelos folgen zu können.

Zweite Bände von Trilogien haben ja irgendwie den Ruf, dass sie oft schwächer sind als der Auftakt und meist dazu dienen, auf das Finale vorzubereiten. Das ist natürlich nicht immer so, aber ich persönlich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, dass mich ein zweiter Teil nicht so umhauen konnte wie der erste. Leider muss ich sagen, dass „Code Elektra“ ein bisschen so ein Buch für mich ist. Ich bin begeistert, das schon, aber im Vergleich zum ersten Band habe ich den zweiten als schwächer empfunden. Mir hat dieses Mal ein wenig das Besondere gefehlt und irgendwie habe ich auch die Spannung manchmal etwas vermisst. Dieses eifrige Mitfiebern, das ich im Vorgänger so gefeiert habe, ist in diesem Band leider etwas bei mir ausgeblieben. Aber wie gesagt, mir hat „Code Elektra“ dennoch echt gut gefallen. Da mich die Handlung trotz der eben genannten Punkte durchweg packen konnte und sich der Schreibstil für mich wieder ganz hervorragend und angenehm flüssig hat lesen lassen, habe ich das Buch im Nu durchgeschmökert und eine richtig schöne Zeit damit verbracht.

In meinen Augen ist Maria Engstrand auch mit „Code Elektra“ ein wundervoller Mystery-Krimi für Leser ab 11 Jahren geglückt, der voller Geheimnisse und Knobeleien steckt und uns Leser auf eine erneute abenteuerliche Schnitzeljagd durch das beschauliche Städtchen Lerum und die Umgebung mitnimmt. Unsere zwei Buchhelden Malin und Orestes gehen auch dieses Mal lauter mysteriösen Hinweisen nach und müssen so einige knifflige Codes entschlüsseln. Die Codes fand ich wieder richtig genial. Allerdings habe ich sie auch dieses Mal als äußerst tricky empfunden. Ich stand die meiste Zeit ziemlich auf dem Schlauch, muss ich gestehen. Obwohl das Dechiffrieren immer sehr anschaulich erklärt wird und es wieder viele hilfreiche Tabellen gibt, checke ich diese Codes irgendwie nicht. Malin und Orestes sind da eindeutig cleverer als ich. Die beiden sind echt helle und die geborenen Codeknacker. :D

Auch die Briefe des Ingenieurs Axel Åström sind wieder Teil der Handlung. Diese Passagen mochte ich bereits im vorherigen Band nicht so gerne und auch in der Fortsetzung haben sie mir nicht so zugesagt. Für mich haben sich die Erzählungen des Ingenieurs abermals ziemlich langatmig lesen lassen. Zum Glück fasst Malin aber auch dieses Mal alles wichtige im Anschluss an Axels Berichte stichpunktartig zusammen, sodass man die Briefe vermutlich sogar einfach überspringen kann.

Was mir dafür wieder ausgesprochen gut gefallen hat, ist die Einbindung der Familienprobleme. Das merkwürdig distanzierte Verhalten von Malins Vater, Malins plötzliche Angst, dass sich ihre Eltern trennen – also ich fand diesen Erzählstrang äußerst spannend mitzuverfolgen und habe Malins Sorgen und Gedanken jederzeit als absolut authentisch empfunden.

Malin, unsere Ich-Erzählerin, war mir bereits im Trilogiestart vom ersten Moment an sympathisch und auch in der Fortsetzung mochte ich sie auf Anhieb. Ich liebe einfach ihre abenteuerlustige, aufgeweckte und neugierige Art.
Orestes habe ich ebenfalls wieder sofort in mein Herz geschlossen. Er ist so schön nerdig und verschrobenen und für mich definitiv der interessanteste Charakter dieser Trilogie.
Malin und Orestes sind wahrlich ziemlich verschieden, sind mittlerweile aber die besten Freunde und ergeben zusammen ein großartiges Ermittlerteam. Ob es ihnen mit ihrer Raffinesse und ihrem Spürsinn wohl gelingen wird, das Mysterium um das Rutenkind zu lüften? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, hehe, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Neben unseren zwei Protagonisten konnte mich Maria Engstrand auch mit den Nebenfiguren wieder komplett überzeugen. Ich liebe einfach die schrulligen Eigenarten der Charaktere in dieser Reihe. Vor allem Orestes Hippiemutter Mona finde ich spitze. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich super froh darüber bin, nicht so eine verrückte Mutter zu haben. Ein bisschen peinlich und komisch ist Mona ja irgendwie schon. ;D

Mit dem Setting konnte das Buch ebenfalls wieder vollkommen bei mir punkten. Die schwedische kleine Stadt Lerum wird erneut sehr bildhaft beschrieben, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann. Ganz famos fand ich auch wieder die Atmosphäre. Lerum verströmt so einen herrlich geheimnisvollen Charme, finde ich, und dies zusammen mit der Jahreszeit, in der „Code Elektra“ spielt, sorgt für eine ganz besondere Stimmung. Das Buch spielt im Herbst, zu Beginn sogar an Halloween, sodass es wahrlich die perfekte Lektüre für die dunkler werdende Jahreszeit ist.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die famose Gestaltung des Buches. Das Cover mag ich unglaublich gerne; mir gefällt es sogar noch etwas besser als das vom ersten Band.
Der Innenteil kann sich ebenfalls wieder sehen lassen. Das Vorsatzpapier sowie die Kapitelanfänge sind wunderhübsch aufgemacht und im Verlauf der Geschichte gibt es ein paar ganz zauberhafte schwarz-weiß Illustrationen.

Am Ende bleiben wieder so ein paar Dinge offen, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Hoffentlich müssen wir uns auf den Abschlussband nicht allzu lange gedulden. Ich bin schon total gespannt wie es wohl weitergehen wird!

Fazit: Ein toller Folgeband, der große Lust auf mehr macht! Maria Engstrand hat mit „Code Elektra“ einen weiteren wunderbaren Kinderkrimi für Jung und Alt aufs Papier gezaubert, der voller Abenteuer und Rätsel steckt und uns Leser*innen auf eine erneute aufregende Spurensuche mitnimmt. Mir hat das Buch richtig gut gefallen, allerdings hat es mich nicht so mitreißen und verzaubern können wie der erste Band. Ich hatte aber natürlich dennoch jede Menge Spaß beim Lesen und fiebere dem Erscheinen von Teil 3 nun ganz ungeduldig entgegen.
Wer gerne mystische und spannende Kinderkrimis liest, gerne Codes knackt, das Setting Schweden liebt und auf ausgefallene Figuren steht, der sollte sich Maria Engstrands Schweden-Trilogie unbedingt mal genauer anschauen! „Code Elektra“ erhält von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Magisch, spannend, zauberhaft schön - eine tolle Märchenadaption!

Magic Tales (Band 1) - Verhext um Mitternacht
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Da mir meine bisherigen Bücher aus der Feder von Stefanie Hasse wahnsinnig gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt als ich hörte, dass diesen Herbst ein neuer Titel von ihr im Loewe Verlag ...

Da mir meine bisherigen Bücher aus der Feder von Stefanie Hasse wahnsinnig gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt als ich hörte, dass diesen Herbst ein neuer Titel von ihr im Loewe Verlag erscheinen wird. Als ich dann erfuhr, dass sich bei dem Buch um eine Märchenadaption gemixt mit einer Hexengeschichte handelt, stand für mich umgehend fest: „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ muss ich unbedingt lesen!

Tristan hat es nicht leicht. Obwohl er aus einer Hexenfamilie kommt, besitzt er selbst keine magischen Fähigkeiten, was ihm ständig unter die Nase gerieben wird. Vor allem seine zwei Stiefbrüder lassen keine Gelegenheit aus, um ihn zu mobben.
Als die italienische Austauschschülerin Ela aus Rom an Tristans Schule kommt und das erste Mal auf Tristan trifft, ist sie sofort ganz fasziniert von ihm. Er wiederum spürt auch, dass zwischen ihnen eine besondere Anziehungskraft herrscht.
Ela wurde mit einem geheimen Auftrag nach Falkhausen geschickt. Wie Tristan, so stammt auch sie aus einer Hexenfamilie, besitzt aber, im Gegensatz zu ihm, große magische Kräfte. Ihre Aufgabe lautet nun, herausfinden, wer für den Magieausbruch verantwortlich ist, der vor kurzem in Falkhausen stattgefunden hat. Von ihren Gefühlen darf sie sich dabei auf gar keinen Fall ablenken lassen. Anscheinend ist es aber ausgerechnet Tristan, der ihr bei der Erfüllung ihrer Mission helfen könnte. Kann sie ihm aber wirklich vertrauen?

Ich liebe Märchenadaptionen, ich liebe die Erzählung von Cinderella und ich liebe Hexengeschichten. Und da mich, wie oben bereits erwähnt, meine bisherigen Werke von Stefanie hellauf begeistern konnten, könnt ihr euch sicherlich denken, dass ich unglaublich gespannt auf „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ war.
Um es kurz machen: Mir hat das Buch richtig gut gefallen! Stefanie Hasse ist mit dem ersten Band von „Magic Tales“ ein wundervoller Auftakt geglückt, mit welchem sie uns eine einzigartige Neuinterpretation von Aschenputtel beschert. Ich persönlich hatte zwar mit ein bisschen mehr Märchenflair gerechnet, muss ich gestehen - bis auf die Tatsache, dass Tristan von seiner Stiefmutter und seinen beiden Stiefbrüdern aschenputtelmäßig behandelt wird, erinnert doch eher wenig an das Original – aber gestört hat mich dieser Punkt überhaupt nicht. Die Story kann dafür mit jeder Menge Magie und vielen einigen, sehr originellen Ideen aufwarten, sodass ich es wirklich gar nicht schlimm fand, dass die Geschichte für mich weniger Märchenatmosphäre versprühte als erwartet.
Die Idee, die Geschichte des berühmten Märchenklassikers aufzugreifen und einfach die Rollen zu vertauschen, fand ich von Anfang an genial. Wir bekommen es in Stefanies Hasses Cinderella-Version also mit einem männlichen Aschenputtel zu tun und anstatt eines strahlenden Prinzen haben wir eine Hexe aus einer mächtigen Hexenfamilie. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass es mal kein armes Mädchen ist, dass von ihren Stiefschwestern gehänselt und getriezt wird, sondern dass ein Junge diesen Part übernimmt.
In „Verhext um Mitternacht“ hätten wir zum einen Ela, die Hexe, die mit einem geheimen Auftrag von Rom nach Deutschland reist, und zum anderen Tristan, der der einzige Nichtmagische in seiner Familie ist und von seinen beiden Stiefbrüdern Chris und Noah ziemlich gemobbt wird.

Ich mochte sowohl Ela als auch Tristan unheimlich gerne. Wir erfahren die Handlung im Wechsel der beiden, jeweils in der Ich-Perspektive, sodass wir beide sehr genau kennenlernen können.
Tristan ist ein super sympathischer Typ, den man als Leser*in einfach sofort ins Herz schließen muss. Meines hat er jedenfalls im Sturm erobert.
Ela ist ebenfalls ein Charakter zum Gernhaben. Bei ihr fand ich besonders interessant, dass sie eine Hexe ist und es in ihren Kapiteln somit sehr viel um Magie geht. Mir haben aber wirklich beide Sichtweisen total gut gefallen. Ich könnte da jetzt echt nicht sagen, welche ich lieber gelesen habe.
Auch mit den Nebenfiguren konnte mich Stefanie Hasse vollends überzeugen. In meinen Augen wurden sie alle hervorragend und sehr authentisch ausgearbeitet.

Womit das Buch ebenfalls bei mir punkten konnte, ist das Setting. Die Story spielt größtenteils in Deutschland, genauer gesagt in Süddeutschland, im fiktiven Städtchen Falkhausen. Die Schauplätze werden sehr bildhaft und stimmungsvoll beschrieben und Stefanie Hasse ist es fabelhaft gelungen, von Anfang an eine magische Stimmung zu erzeugen, die sich durch das gesamte Buch zieht. Besonders angetan bin ich von diesem Mix aus normalen Schulalltag und Fantasygeschichte. Ich habe die Kombi aus alltäglichen Dingen, prachtvollen Bällen und Hexenelementen als ungemein faszinierend und äußerst erfrischend empfunden.

Da mich die Handlung sofort in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln konnte, sich der Schreibstil von Stefanie Hasse angenehm flüssig für mich hat lesen lassen und zudem die Kapitel schön kurz sind, bin ich beim Lesen nur so durch die Seiten geflogen. Die Story hat so einige Überraschungen und unerwartete Plottwists auf Lager, sodass man immerzu am mitfiebern ist. Ein paar Wendungen waren für mich zwar dann doch recht vorhersehbar, muss ich zugeben, aber gestört hat mich das in keinster Weise. Ich war die ganze Zeit wie gebannt am Lesen; besonders zum Ende hin konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Großartig fand ich auch die Lovestory. Sie kommt ganz ohne Kitsch und Drama aus und wird sehr gefühlvoll und einfach nur bezaubernd schön beschrieben.

Tja, nun habe ich euch so viel von dem Buch was vorgeschwärmt, vermutlich fragt ihr euch jetzt, warum ich dennoch „nur“ 4 Sterne vergeben habe. Ich bin wirklich begeistert von der Geschichte, allerdings hat mir für die volle Sternenzahl dann irgendwie doch etwas gefehlt, etwas, das ich leider nicht genau benennen kann. Ich habe beim Lesen einfach gemerkt, dass mich die Story nicht so packen und verzaubern konnte, wie es ein 5-Sterne-Buch für mich tun muss. Mir hat wohl einfach dieses gewisse Etwas gefehlt. Ich kann „Verhext um Mitternacht“ aber selbstverständlich dennoch absolut empfehlen und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen! Auf den nächsten „Magic Tales“ - Band freue ich mich schon sehr!

Fazit: Eine zauberhafte Märchenadaption voller Magie, Spannung und Fantasie! Mir hat der erste Band der „Magic Tales“ - Reihe ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Stefanie Hasse hat mit „Verhext um Mitternacht“ eine außergewöhnliche Neuerzählung von Cinderella aufs Papier gebracht, mit vielen ziemlich coolen und kreativen Ideen, lauter sympathischen Figuren, einem tollen Setting und einer wunderschönen Liebesgeschichte. Bei mir wollte trotz allem irgendwie dieser letzte Funke nicht überspringen. Ich kann leider echt nicht sagen, warum, aber mir hat es für die volle Sternenzahl einfach nicht gereicht. Aber wie gesagt, hellauf begeistert bin ich dennoch, was, so hoffe ich doch, in meiner Rezension auch deutlich geworden ist. :D
Ich kann „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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