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Veröffentlicht am 29.11.2020

Ein intensiver Coming-of-Age Roman

Fans des unmöglichen Lebens
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"Zu diesem Zeitpunkt gab es immer noch Dinge, die wir immer noch nicht voneinander wussten. Geheimnisse, die wir schützen mussten. Es sollte noch eine Weile dauern, bis alles ans Licht kam, die unschöne ...

"Zu diesem Zeitpunkt gab es immer noch Dinge, die wir immer noch nicht voneinander wussten. Geheimnisse, die wir schützen mussten. Es sollte noch eine Weile dauern, bis alles ans Licht kam, die unschöne und schwierige und unbeherrschte Wahrheit unserer Leben."
-S. 168

Meine Gedanken:

Kennt ihr diese Bücher, bei denen es euch schwerfällt eine Bewertung zu vergeben? So erging es mir mit dem Buch "Fans des unmöglichen Lebens". Ich hoffe aber trotzdem, dass ich meine Gedanken auf irgendeine Weise verständlich ausdrücken kann.

Das Buch beinhaltet eine einzigartige Erzählperspektive, die ich bisher noch nirgends so gesehen habe. Es wird aus den Sichten der drei Protagonisten erzählt, allerdings bei jedem auf eine unterschiedliche Weise: Jeremys Perspektive ist in der 1. Person geschrieben, Miras Perspektive in der 3. Person und Sebbys Perspektive in der 2. Person, also in der Du-Perspektive, was natürlich am außergewöhnlichsten war.

Die Protagonisten sind alles andere als perfekt und jeder Einzelne von ihnen hat mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, was sie für mich sehr authentisch und greifbar gemacht hat.

Jeremy ist sehr schüchtern und ruhig und lebt bei seinen zwei Vätern. Am liebsten verbringt er seine Freizeit mit dem Malen bzw. Zeichnen. Da er in der Schule einmal gemobbt wurde, will er auf keinen Fall in der Schule auffallen und hält sich deshalb lieber im Hintergrund auf. Das ist auch der Grund, wieso er keine Freunde hat. Mit Jeremy konnte ich mich am besten identifizieren, weil wir von der Art sehr ähnlich sind und auch das gleiche Hobby teilen. Außerdem habe ich durch seine Erzählperspektive eine gewisse Nähe zu ihm verspürt.

Mira liebt das Secondhand-Shopping und trägt am liebsten knallige Farben. Diese Vorliebe hat sie direkt zu einem sympathischen Charakter gemacht, den ich schnell ins Herz schließen konnte. Allerdings leidet sie unter Depressionen und bekommt eher wenig Unterstützung und Verständnis von Seiten ihrer Eltern. Es wird deutlich, dass ihre Krankheit nicht ernstgenommen wird, was heutzutage auch noch oft der Fall ist. Zudem erfährt sie regelmäßig das Gefühl nicht genug zu sein, sei es von ihren Eltern oder ihrer großen Schwester, die in Harvard studiert. Das hat mich als Leserin auch sehr getroffen und mitgenommen.

Sebby lebt bei einer Pflegemutter und bekommt von ihrer Seite ebenfalls nicht genug Unterstützung, weshalb er zu der Figur geworden ist, die er ist. Obwohl ich seine Ausgangsituation durchaus verstehen konnte, so wurde ich leider nicht richtig warm mit ihm. Ich habe die Absichten vieler seiner Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen können, was vielleicht daran liegt, dass wir insgesamt eher wenig von ihm als Person erfahren, im Gegensatz zu Jeremy oder Mira. Vielleicht lag es aber auch an seiner Erzählperspektive, die anfangs noch gewöhnungsbedüftig war.

"Wir waren drei Körper, die die Grenzen der einzelnen Körper nicht kannten, die zusammen atmeten. Wir wussten, dass wir uns auf den Rückweg machen mussten, dass wir die Blätter abschüttelten und drei voneinander getrennte Menschen werden mussten, die in die Welt hinausgehen und dort allein atmen würden. Jeder für sich."
-S. 287

Als Jeremy auf Mira und Sebby trifft, nehmen ihn die beiden relativ schnell in ihre Clique auf und öffnen ihn damit eine völlig neue Welt und er bekommt das Gefühl, sich endlich wieder jemanden anzuvertrauen zu können. Dabei begeben alle drei sich auf eine Reise der Selbstfindung, in der auch viele verwirrende Emotionen mitspielen. So hat sich auch irgendwie im Laufe des Buches eine Dreiecksbeziehung ergeben, die wiederum auch keine wahr. Die Autorin hat es jedenfalls geschafft, die verwirrenden Gefühle des Erwachsenwerdens perfekt eingefangen. Während ich zwischen Sebby und Jeremy keine Funken gespürt habe, so war ich umso ergriffener von Jeremys und Miras Freundschaft.

Eigentlich habe ich grundsätzlich nichts gegen offene Enden, aber in diesem Buch war mir das Ende doch etwas ZU offen. Es gab einfach noch zu viele wichtige Aspekte, die noch hätten geklärt werden müssen. Besonders von einer bestimmten Sache hätte ich gerne gewusst, was daraus jetzt wird. Aus diesem Grund hat mich das Buch etwas unzufrieden zurückgelassen.

Fazit:

"Fans des unmöglichen Leben" ist keinesfalls ein Buch, welches man so nebenbei weg liest. Ich musste die Geschichte erst einmal ein paar Tage Revue passieren lassen. Das Buch ist definitiv keine leichte Kost, aber ganz anders als die Bücher, die ich bisher gelesen habe. Kate Scelsa behandelt bedeutungsvolle Themen auf emotionaler Basis und legt ihren Fokus auf die Emotionen und Probleme des Erwachsenwerdens. Nichtsdestotrotz gab es ein paar Kleinigkeiten, die mir persönlich gefehlt haben und die es mir schwer gemacht haben, mich 100% auf die Geschichte einzulassen. Insgesamt kann ich sagen, dass "Fans des unmöglichen Lebens" ein sehr gefühlvoller Coming-of-Age Roman ist mit intensiven Themen ist. Von mir gibt es 3 von 5 Cupcakes.

Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/11/23/ein-intensiver-coming-of-age-roman-fans-des-unmoglichen-lebens/

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Leider sehr vorhersehbarer Plot

An Ocean Between Us
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"Du liest?"

"Jap, Bücher. Du weißt schon, diese rechteckigen Dinger mit Seiten, auf denen Buchstaben stehen, die zu einer Geschichte geformt sind."

-S. 84

Meine Gedanken:

An diesem Buch hat mich vor ...

"Du liest?"

"Jap, Bücher. Du weißt schon, diese rechteckigen Dinger mit Seiten, auf denen Buchstaben stehen, die zu einer Geschichte geformt sind."


-S. 84

Meine Gedanken:

An diesem Buch hat mich vor allem das Thema Schwimmen angesprochen. Ich schwimme zwar selbst nicht so oft, aber dafür ab und zu doch ganz gerne und ich war sehr gespannt darauf, wie diese Sportart in die Geschichte mit einezogen wurde. Der Schreibstil hat mir auf jeden Fall schon mal zugesagt, denn er ist wirklich sehr angenehm und flüssig.

Leider war das Buch für mich sehr vorhersehbar. Den "Twist" in der Mitte des Buches habe ich schon sehr früh vorausahnen können, weshalb ich nicht sonderlich überrascht war, als es genau so gekommen ist. Meiner Meinung nach, ist der kleine gebliebene Funken an Spannung auch schnell wieder erlischt, nachdem diese eigentliche Wendung schnell bestätigt wurde. Auch ein anderes Ereignis habe ich schon seit vielen Seiten kommen sehen. Daher konnte mich das Buch nicht ganz fesseln und ich musste mich teilweise dazu aufraffen weiterzulesen.

Was ich auch sehr schade fand, waren die vermehrten Zeitsprünge. Es wurden manche Szenen einfach übersprungen, wie zum Beispiel, als Theo und Avery sich eine Ballettaufführung anschauen wollten. Allerdings hat man als LeserIn nicht mehr mitbekommen, wie es dort so war, sondern nur die Szene davor und danach. Dabei hätte ich gerne gewusst, wie Avery sich während der Aufführung gefühlt hat und wie sie Veranstaltung wahrgenommen hat.

Avery ist völlig am Boden zerstört, weil ihr Traum durch den Unfall komplett zerstört wurde. Aus diesem Grund, streift sie ziellos durch das College. Um etwas zu finden, was ihr neben Ballett noch gefallen könnte, hat sie sich in alle möglichen Vorlesungen eingeschrieben. Das Problem nicht zu wissen, was man in Zukunft machen möchte, kennen bestimmte sehr viele, unter anderem auch ich. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass sie auf all die Vorlesungen und das College keine Lust hat. Immerhin muss sie noch ihre schwere Vergangenheit verarbeiten. Allerdings hat sie in meinen Augen öfters überreagiert und war zu patzig zu den Menschen, die ihr helfen wollten. Jedoch mochte ich ihre schlagfertige Seite und ihr selbstbewusstes Auftreten.

Es zeigt sich schnell, dass Theo nicht so oberflächlich ist, wie die Gerüchte sagen. Das muss auch Avery bald zugeben. Er liest unter anderem sehr gerne oder geht öfters mit seiner Mutter ins Theater. Mit diesen Eigenschaften konnte er schnell bei mir punkten. Es gibt jedoch einen Grund, wieso er diese lieber versteckt. Den werde ich euch aber nicht verraten. Dafür müsst ihr schon das Buch lesen In einem bestimmten Charakterzug von Theo habe ich mich sofort wiedergefunden und zwar in seinem Ehrgeiz. Er möchte Schwimmen zu seiner Karriere machen. Dafür muss er allerdings sehr hart arbeiten und viele Wettkämpfe gewinnen. Seine Frustration und das Gefühl das Ziel doch nicht erreichen zu scheinen, ging mir deshalb sehr nahe.

Trotzdem ging es mit zwischen den Protagonisten ein wenig zu schnell. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich noch nicht genug kennengelernt haben, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass manche Szenen übersprungen wurden, wie ich schon weiter oben erwähnt hatte. Daher fehlte mir die entscheidende Tiefe in ihrer Beziehung.

Fazit:

Auch wenn der Plot für mich zu vorhersehbar war und die Beziehung zwischen den Protagonisten etwas zu schnell ging, finde ich, dass das Buch sich gut für zwischendurch eignet. Vor allem wegen des flüssigen Schreibstils lässt sich das Buch schnell lesen. Von mir gibt es 3 von 5 Cupcakes.

Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/10/25/an-ocean-between-us-rezension/

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Unverständliche Handlungen der Protagonistin, aber weiterhin mega Plotttwists

Blackcoat Rebellion - Die Bürde der Sieben
1

"Der Tod ist für uns alle unausweichlich. Am Ende zählt doch nur, wie wir gelebt haben."

-S. 289


Meine Gedanken:

Das Cover wurde passend zum 1. Band gestaltet, allerdings ist der 2. Band dieses Mal ...

"Der Tod ist für uns alle unausweichlich. Am Ende zählt doch nur, wie wir gelebt haben."

-S. 289


Meine Gedanken:

Das Cover wurde passend zum 1. Band gestaltet, allerdings ist der 2. Band dieses Mal in einem Gelbton gehalten. Das Blau von Kittys Augen ist auch hier sehr intensiv, immerhin hat ihre Augenfarbe die Geschichte hauptsächlich ins Rollen gebracht. Das rechte Auge wurde sogar mit einem Klarlack überzogen, um es nochmals hervorzuheben, was ich echt cool finde.

Ich war sehr überrascht, als ich im Klappentext gelesen habe, dass Benji stirbt. Anfangs war ich noch der Meinung, dass man dadurch irgendwie zu viel verraten hat, aber im Nachhinein konnte ich eher nachvollziehen, wieso das im Klappentext erwähnt wurde.

Anderswo habe ich mir nach den Eindrücken in vorherigen Band doch etwas anders vorgestellt, wie Kitty auch. Trotzdem bleibt der Ort schrecklich und grauenvoll. Dort herrscht sehr viel Brutalität und wenn man den falschen Menschen traut, könnte es der Untergang für einen sein. Man muss ständig auf der Hut sein, nicht auffallen und im Hintergrund bleiben. So wird nochmals verstäkrt verdeutlicht, wie groß die Disparitäten in der Gesellschaft dieses Buches eigentlich sind. Allgemein sollte einem bewusst sein, dass es in dieses Buch sehr brutal zugeht. Es ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Kitty hat mir im 2. Band echt den letzten Nerv geraubt. Sie hat hier nämlich total gegensätzlich gehandelt. Ihr wurde zum Beispiel gesagt, sie soll nicht so eigensinnig handeln und auch mal darauf hören, wenn ihr etwas verboten wird, aber sie weigert sich und bleibt stur. Einen Moment später jedoch, sieht sie ein, dass die anderen doch Recht hatten. Das war nur ein kleines Beispiel, jedoch ist sowas Ähnliches ziemlich oft passiert, weshalb ich die meiste Zeit damit beschäftigt war meine Augen zu verdrehen oder mich aufzuregen. Vieler Kittys eigensinnigen Handlungen haben nämlich so einige Menschen in Gefahr gebracht, nur weil sie nicht auf die anderen hören wollte.

Auch die Beziehung zwischen Kitty und Benji war für mich überhaupt nicht greifbar. Ich habe keine Anziehung zwischen ihnen gespürt. Wirklich gar nichts. Die beiden sagen zwar andauernd, wie sehr sie den anderen lieben, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Bindung und Funken zwischen ihnen fehlt.

Für mich gehört Knox weiterhin zu den interessantesten Charakteren. Er verfolgt ein bestimmtes Ziel und ich habe immer gespannt mitverfolgt, was seine nächsten Schachzüge sind bzw. wollte auch unbedingt wissen, was seine Motive für sein Handeln ist. Leider wird das Buch nur aus Kittys Sicht erzählt, weshalb wir keinen direkten Zugang zu seinen Gedanken und Gefühlen haben, aber vielleicht macht diese Ungewissheit ihn als Charakter so besonders.

Wie wir es auch schon von Band 1 kennen, hat es die Autorin auch hier geschafft mich mit so einigen Wendungen zu überraschen. Unerwartete Entdeckungen haben dieses Buch doch noch zu einem spannenden Leseerlebnis gemacht, obwohl ich Kitty am liebsten einmal kräftig durchgeschüttelt hätte. Wenn man der Meinung war, man weiß jetzt, welche Richtung diese Geschichte ungefähr einschlagen wird, passiert wieder etwas total Unvorhersehbares. Bei manchen Szenen stand mir sogar der Mund offen, weil sie so plötzlich kamen.

Fazit:

Man hat gemerkt, dass der zweite Band eher als Übergangsband gedient hat, denn das Ende zeigt, dass die Rebellion erst im dritten und somit letzten Band so richtig in Fahrt kommen wird. Leider bin ich dieses Mal nicht hundertprozentig mit unserer Protagonistin klar gekommen und konnte ihre Handlungen teilweise kaum nachvollziehen. Dafür erwarten den Leser weiterhin überraschende Wendungen, die einem ans Buch fesseln. Von mir gibt es 3 von 5 Cupcakes!

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Veröffentlicht am 29.09.2019

Scandal - Die Prinzessinnen von New York

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Ihre Liebe ist ihr gefährlichstes Geheimnis

Mädchen, die in schönen Kleidern nächtelang feiern. Junge Männer mit verführerischem Lächeln und gefährlichen Absichten. Das ist die Welt, in der Elizabeth ...

Ihre Liebe ist ihr gefährlichstes Geheimnis

Mädchen, die in schönen Kleidern nächtelang feiern. Junge Männer mit verführerischem Lächeln und gefährlichen Absichten. Das ist die Welt, in der Elizabeth und Diana Holland leben. Eine Welt voller Luxus und Vergnügen, aber auch Intrigen und Verrat. Denn in der High Society Manhattans kann ein Skandal den Ausschluss bedeuten. Eigentlich kennen die Schwestern die Spielregeln, an die sie sich halten müssen. Doch als ihre Mutter ihnen ein Geheimnis offenbart, wird den Mädchen klar, dass sich ihr Leben bald vollkommen verändern könnte. Und nun muss Elizabeth mehr denn je fürchten, dass ihre verbotene Liebe zu dem mittellosen Will entdeckt wird, denn dann wäre nicht nur ihre Zukunft, sondern auch die ihrer Familie für immer ruiniert ...

Meine Meinung:

Da der zweite Band der „die Prinzessinnen von New York“ – Reihe bald erscheint und die Reihe sowieso auf meiner Wunschliste steht, war es an der Zeit endlich den ersten Band zu lesen.

Das Erste was ich anmerken möchte, ist, dass dieses Buch in der Vergangenheit im 19. Jahrhundert spielt. Dies wurde nirgendwo erwähnt, nichtmal im Klappentext. Ich selber wusste es schon im Voraus, aber nur, weil eine andere Bloggerin dies aber in ihrer story erwähnt hatte. Meiner Meinung nach, sollte man so einen wichtigen Fakten keineswegs weglassen, vor allem weil historische Romane nicht jedermanns Geschmack ist.

Das Buch wird aus der dritten Person erzählt und zwar nicht nur aus der Sicht von der Protagonistin Elizabeth, sondern auch von der kleinen Schwester Diana, ihrer besten Freundin Penelope, um ihre Zofe Lina und ihrem Verlobten Henry. Durch diese vielen Perspektivenwechsel fiel es mir schwer richtig in die Geschichte reinzukommen, vor allem weil auch sehr oft gewechselt wurde. Nach dem Klappentext hätte ich eigentlich erwartet, dass der Fokus auf Elizabeth liegt, auch wenn es mehrere Erzählperspektiven gibt, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es eher um die anderen ging als Elizabeth, weil sie unnahbar gewirkt hat, selbst in ihrer Perspektive. Man hat sehr wenig von ihren Gefühlen erfahren im Gegensatz zu den anderen.

Allgemein war sie mir irgendwie unsympathisch und hat auf mich sehr oberflächlich gewirkt. Sie war einfach zu.. gezwungen und perfekt (auf eine negative Weise). Sie wird auch so von anderen Charakteren gesehen. Zudem hat sie auch immer an ihrer kleinen Schwester Diana rumgemeckert, weil sie sich nicht verhält wie es in der High Society vorgesehen wird.

Noch schlimmer aber waren Penelope und Lina. Ich konnte diese beiden überhaupt nicht leiden. Elizabeth's "Freundin" entpuppt sich nämlich als falsche Schlange, denn als sie erfuhr, dass Elizabeth mit ihrem Liebhaber Herne verlobt wurde, war es wohl aus mit der Freundschaft. Wie kann man einer Freundin nur deswegen so in den Rücken fallen? Dies zeigt aber, dass die beiden nicht wirklich miteinander befreundet waren. Die Zofe Lina ist schon seit langem in Will verliebt, aber Elizabeth und Will führen eine geheime Beziehung, die nicht sein sollte, da sie nicht aus dem gleichen Stand sind. Ich kann ja verstehen, dass Lina eifersüchtig ist, aber mich erschreckt es, zu welchen Mitteln die Mädchen wegen ihrer Eifersucht greifen.

Von den Mädchen mochte ich Diana mit Abstand am meisten. Sie hat mich ein bisschen an Donatella aus der Caravan - Trilogie erinnert, denn sie ist frech, lebhaft und hält sich nicht an die Regeln. Sie zieht ihr eigenes Ding durch, auch wenn es in dieser Gesellschaft nicht vorgesehen ist. Diana hat einfach eine einzigartige bunte Persönlichkeit, weshalb ich sie so sympathisch fand. Sie hat sich auch in Henry verliebt, die Person, die gefühlt jedes Mädchen begehrt.. was auch sie betrifft.

Henry Schoonmaker. Die Person, die in eine Vierecksbeziehung geraten ist. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich von ihm halten soll. Auf mich wirkt er wie ein Playboy, denn bevor er Interesse an Diana gezeigt hat, hatte er noch eine geheime Liebschaft mit Penelope. Ich habe nur Angst, dass er Diana genauso schnell fallen lässt wie Penelope und seine anderen Liebhaberinnen. Jedoch konnte ich schon mit ihm mitfühle, weil er von seinem Vater hohe Erwartungen ertragen muss, da er doch ein bisschen rebellisch ist. Deshalb ist erst die Verlobung mit Elizabeth entstanden. Da hat er mir schon echt leid getan, denn ich konnte seine Gefühle in diesem Punkt verstehen.

Das Buch setzt den Fokus auf die Beziehungen der Charaktere zwischen einander und auf deren Gefühle, also passiert dementsprechend nicht viel. Die Handlung gerät erst relativ am Ende so richtig in Fahrt. Ich persönlich finde das nicht schlimm, solange die Charaktere sympathischer oder nicht so oberflächlich gewirkt hätten.

Das Cover des Buches konnte mich auf jeden Fall überzeugen. Ich denke bei vielen ist dieses Buch ein totaler Vorverkauf, was ich nachvollziehen kann, aber ob der Inhalt einem gefällt ist eine andere Frage.

Fazit:

Der erste Band konnte mich mit dem spannenden Ende letztendlich doch packen. Ich bin ganz froh, dass es im zweiten Band hauptsächlich um Diana gehen wird, da ich mich wie schon gesagt nicht so ganz mit Elizabeth anfreunden konnte und ich Diana um einiges mehr mochte, als ihre große Schwester. Mal sehen, ob der zweite Band mich mehr überzeugen kann als dieser hier, aber das Ende hat das Buch nochmals gerettet. 3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 30.06.2019

Lieber Papa, bist du jetzt verrückt?

Lieber Papa, bist du jetzt verrückt?
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In Deutschland wachsen ca. drei Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern auf. Sie brauchen Hilfe, um seelischen Schaden zu verhindern, doch werden nicht selten allein gelassen. Auch Katja Hauck wurde ...

In Deutschland wachsen ca. drei Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern auf. Sie brauchen Hilfe, um seelischen Schaden zu verhindern, doch werden nicht selten allein gelassen. Auch Katja Hauck wurde eines morgens plötzlich aus der Schule gerissen und mit der traurigen Nachricht konfrontiert, dass ihr Vater, Uwe Hauck, einen Suizid-Versuch unternommen hat. Er überlebt, aber das Leben der damals 14jährigen verändert sich. Nun schreibt Katja, heute 16 Jahre alt, Briefe an ihren Vater, in denen sie die Möglichkeit hat, ihm ihre Ängste, Sorgen und Gedanken mitzuteilen. Und ihr Vater antwortet ihr, versucht seine Krankheit, seine Unsicherheiten und seinen Suizid, ja sich zu erklären. Authentisch, emotional und absolut ehrlich.

Meine Meinung:

Das Thema Depressionen spielt heutzutage eine größere Rolle und dennoch wird es noch nicht von allen ganz ernst genommen. Mich hat das Buch sehr angesprochen, weil ich mich mehr über das Thema informieren wollte, denn die Briefe in diesem Buch sind echt geschriebene Briefe. Von daher hat man als Leser einen noch besseren Einblick in die Gefühlslage einer betreffenden Person, so dass man davon ausgehen kann, dass alles wahr ist.

Zunächst möchte ich auf das Cover eingehen. Es ist wirklich sehr schlicht gehalten. Der Schriftzug nimmt auf dem orangen Hintergrund sehr viel Platz ein. Nur oben befindet sich eine kleine Illustration, die ich aber sehr gelungen finde, weil es diesen Streueffekt hat. Da orange nicht wirklich meins ist, trifft das Cover nicht so meinen Geschmack, aber es gibt bestimmte einige, denen es gefällt.

Das ganze Buch ist in Briefform geschrieben. Vater Uwe und Tochter Katja schreiben sich gegenseitig Briefe und teilen jeweils dem anderen ihre Gefühle mit. Dieser Austausch findet aber erst zwei Jahre nach Uwes Suizidversuch statt. Der wohl entschiedenste Grund warum Katja nicht ihrem Vater nicht Angesicht zu Angesicht die Dinge, die ihr auf dem Herzen liegen, erzählt ist, dass sie erstmal Zeit zum Nachdenken und Verarbeiten braucht und das kann ich sehr gut nachvollziehen. In solchen Momenten schreibe ich am liebsten auch erst mal meine Gedanken nieder, denn das fällt mir oftmals einfacher.

Mir hat das Buch die Gründe sehr gut vermittelt, wieso man sein Leben beenden möchte, warum einem irgendwann alles zu viel wird und obwohl ich wahrscheinlich nicht in der Lage bin zu sagen, dass ich diese Gefühle nachvollziehen kann, da ich nicht unter Depressionen leide, kann ich sagen, dass ich einige Ansatzpunkte verstehen könnte. Wir erfahren wieso Uwe Suizid begehen wollte, aber auch warum er jetzt der Meinung ist, dass das der falsche Weg war und was er jetzt für eine Ansicht gegenüber dem Leben hat.

Natürlich teilen sich die beiden die Gefühle bezüglich der Krankheit mit, aber sie sprechen auch über andere wichtige Themen, die heutzutage auftreten. Zum Beispiel geht es auch um das Thema Schule. Katja hat es wie auch ihr Bruder auf das Gymnasium geschafft, doch sie merkt, dass sie damit nicht so recht klar kommt. Anstatt sich da weiter durch zu quälen, spricht sie offen mit ihren Eltern darüber und diese reagieren auch verständnisvoll. So hat sie sich schlussendlich dazu entschieden auf die Realschule zu wechseln und man merkt auch wie erleichtert ihr Vater ist, dass seine Tochter dort besser zu recht kommt. Diese Möglichkeit wird vielen anderen Kindern ja nicht gegen, da manche Eltern ihre Kinder um jeden Preis auf dem Gymnasium haben wollen, um das Abitur zu erreichen.

Obwohl das Buch die Gefühle und alles Weitere gut vermittelt, fiel es mir schwer mehrere Seiten am Stück zu lesen. Mir war von Anfang klar, dass dieses Buch anders ist als die Bücher, die ich normalerweise lese, aber nichtsdestotrotz konnte es mich nicht so richtig packen. Dies ist der entscheidende Grund wieso ich so lange gebraucht habe das Buch zu lesen. Nach mehr als zwei Monaten habe ich es endlich geschafft diese Buch fertig zu lesen. Es lag nicht daran, dass es uminformativ bzw. uninteressant war, sondern daran, dass es keine Spannungsbögen wie bei den Büchern, die ich normalerweise lese, gab.

Fazit:

Das Buch ist sehr informativ und leicht zu lesen. Jedoch bekommt es von mir nur drei Sterne, weil ich Schwierigkeiten hatte, mehrere Seiten am Stück zu lesen. Ich denke aber, dass das Buch für viele interessant sein kann, vor allem für die, die mehr über Depressionen wissen wollen und nach einem authentischen Roman über dieses Thema suchen.