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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2021

Süße Geschichte für jüngere Fantasyfans!

Booklove
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Stell dir vor, du steckst die Nase zwischen die Seiten deines Lieblingsbuchs und lässt dir den verheißungsvollen Duft nach Abenteuern bei geschlossenen Augen um die Nase wehen. Die Realität scheint den ...

Stell dir vor, du steckst die Nase zwischen die Seiten deines Lieblingsbuchs und lässt dir den verheißungsvollen Duft nach Abenteuern bei geschlossenen Augen um die Nase wehen. Die Realität scheint den Atem anzuhalten und du bist dir sicher, wenn du die Augen jetzt wieder öffnest, bist du nicht mehr in unserer Welt, sondern zwischen den Seiten. Doch dann kommt alles ganz anders: Denn statt dass du in deinem Lieblingsbuch verschwunden bist, ist eine Person daraus entkommen und steht jetzt an deiner Seite. Von wem würdest du dir das wünschen?
In „Booklove – Aus Versehen buchverliebt“ passiert Emma genau das. Obwohl, eigentlich nicht GENAU das. Denn für die Teenagerin ist es weniger die Erfüllung eines Herzenswunsches als der absolute Alptraum, plötzlich einer Romanfigur gegenüberzustehen. Da kann diese Romanfigur noch so gut aussehen. Emma hält nämlich nicht viel von Büchern. Und dann ist es auch noch ausgerechnet der Antagonist, mit dem sie sich ab jetzt herumschlagen muss…
Ich glaube, wenn es „Booklove“ etwas früher gegeben und ich es vor ein paar Jahren gelesen hätte, hätte ich es wirklich geliebt. Daphne Mahr erzählt mit ihrem durchweg leichtgängigen Schreibstil eine schnelllebige und witzige Geschichte, die mich dann und wann ein wenig an die Jugendbücher von Kerstin Gier erinnert hat. Emma wurde mir dabei schnell sympathisch und auch die restlichen Charaktere sind mir ans Herz gewachsen, weshalb ich nach ein paar Startschwierigkeiten im ersten regelrecht an den Seiten gehangen habe. Die Startschwierigkeiten rührten für mich größtenteils daher, dass ich nicht genau wusste, wie ich an den Plot herangehen sollte – man merkt eben doch, dass das Buch eher eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll. Es ist keine allzu komplexe, unvorhersehbare Geschichte, die einen mit groß ausgearbeiteten Wendungen überzeugt. Trotzdem hat sie mich aber unterhalten. Vielleicht sind ich und mein Lesegeschmack inzwischen schon etwas zu alt für so „junge“ Fantasy, aber wer genau danach sucht oder selbst vielleicht noch in seinen Teenagerjahren ist, bekommt hier definitiv eine süße Geschichte geboten! 4 Sternchen unter Berücksichtigung der eigentlichen Zielgruppe!

Veröffentlicht am 17.06.2021

Wer Avatar mag, wird dieses Buch lieben

Avatar – Der Herr der Elemente: Der Schatten von Kyoshi
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4 Sterne | Pluspunkte: Spannendes Setting, wunderbar viele neue Details, überzeugende Charaktere | Minuspunkte: Zeitweise schwindende Spannung

Ihr wisst, wie sehr mir das gesamte „Avatar“-Universum am ...

4 Sterne | Pluspunkte: Spannendes Setting, wunderbar viele neue Details, überzeugende Charaktere | Minuspunkte: Zeitweise schwindende Spannung

Ihr wisst, wie sehr mir das gesamte „Avatar“-Universum am Herzen liegt. Die Originalserie begleitet mich seit Kindertagen und bedeutet für mich eine Art von „Nach Hause kommen“. Aber auch die Comics und die Spin-Off-Serie konnten mich von sich überzeugen. Umso mehr freut es mich, dass auch die ersten beiden Romane aus dieser Welt meinen Erwartungen standhalten konnten.
Nachdem mich der erste Teil der Kyoshi-Dilogie gänzlich umgehauen hat und von meinen Zweifeln daran, das Avatar-Universum gänzlich schriftlich zu Papier bringen zu können, befreit hat, habe ich mich in den letzten Tagen endlich in Band 2 verlieren können. Zugegeben hat es am Anfang etwas gedauert, bis ich wieder richtig in der Geschichte angekommen war – die Erzählung ist aber auch schlichtweg komplex: Viele komplizierte Namen, unterschiedlichste Orte, Gruppierungen und Handlungsweisen. Da ist eine kleine Eingewöhnungszeit in meinen Augen vollkommen normal und hat dem endgültigen Sog der Erzählung keinen Abbruch getan. Ganz im Gegenteil: Mit der Zeit habe ich die detailreiche Geschichte wirklich genossen. Wie schon in Band 1 war es auch dieses Mal wieder ein tolles Gefühl, in dieser Welt verschwinden zu können, die mir so vertraut ist und doch gänzlich neue Facetten aufweisen konnte. Ich habe so viel über die verschiedenen Nationen und auch frühere Avatare lernen können – der Wahnsinn. Ab und zu hat mir zwar die Spannung ein wenig darunter gelitten, aber für all diese Informationen, die ich aufgesogen habe wie ein Schwamm, nehme ich das hin.
Kyoshis Geschichte wurde wirklich überzeugend weitererzählt, hob Werte wie Freundschaft und Liebe hervor und machte doch deutlich, dass niemand perfekt ist – erst recht nicht der Avatar, was mir unheimlich gut gefallen hat. Ich möchte hier auch nochmal erwähnen, dass es mich freut, dass in den neueren Avatar-Werken auch Platz für gleichgeschlechtliche Liebe ist. Für mich noch ein weiterer riesiger Pluspunkt.

Veröffentlicht am 19.01.2021

Ein wichtiger Titel, mit ein paar kleinen Mängeln

Wenn Worte meine Waffe wären
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Sheherazade leidet. Sie leidet unter ihren Mitschülerinnen, die sie als einzige Muslima an ihrer Schule nicht respektieren, leidet unter ihrer Mutter, die sich seit der Flucht nach Dänemark immer mehr ...

Sheherazade leidet. Sie leidet unter ihren Mitschülerinnen, die sie als einzige Muslima an ihrer Schule nicht respektieren, leidet unter ihrer Mutter, die sich seit der Flucht nach Dänemark immer mehr in ihrem Glauben verliert und unter ihrem Vater, der den Krieg nicht loswird, obwohl er ihn in einem anderen Land zurückgelassen hat. Doch dann lernt sie jemanden kennen – und findet dadurch ihre eigene Stimme.
Zu den religiösen Hintergründen des Buchs kann ich persönlich leider wenig sagen. Die von mir gelesenen Rezensionen waren sich aber recht einig, dass die Darstellung der muslimischen Familie zutreffend und nachempfindbar war. Für mich war das ein klarer Pluspunkt, machen die familiären Strukturen und der Druck, den Sheherazade sowohl seitens ihrer Familie als auch seitens ihrer Mitschüler
innen zu spüren bekommt, doch einen Großteil der Storyline aus. Emotional bin ich den Weg Sheherazades permanent mitgegangen, habe mich mehrmals dabei erwischt, wie ich das Buch kopfschüttelnd zur Seite legen musste, um meine Gedanken zu sortieren. Erst recht, weil das Buch sehr viele kontroverse Themen diskutiert (Selbstmord, Homophobie, psychische Gesundheit, Rassismus, sozialer Druck…).
Der Schreibstil ist flüssig, wenn auch zunächst gewöhnungsbedürftig, da er eine etwas andere Erzählstruktur ohne viele beschönigende Beschreibungen bedient. Seine Direktheit passt aber zur Geschichte und transportiert, was transportiert werden soll. Die Illustrationen, die für die Werke Sheherazades stehen, haben das Buch zusätzlich aufgelockert und noch interessanter gemacht sowie persönlicher wirken lassen. Was mich allerdings gestört hat, war, dass abseits von Sheherazade ein Großteil der anderen Figuren recht blass blieb.
Mit der Love Interest wurde ich persönlich nur wenig warm – ihr Charakter an sich war interessant, jedoch konnte ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Außerdem hat das Buch mit seinem Titel und seinem Klappentext in meinen Augen ein paar falsche Erwartungen geweckt. Meines Erachtens nach ging es viel weniger um Sheherazades eigene Worte und Werke, als man vermuten sollte. Das hat mir wirklich etwas gefehlt und ich hätte gerne mehr davon gelesen, wie Sheherazade sich mit ihren Texten ein Stück Freiheit erkämpft.
Das Ende ging mir persönlich dann auch etwas zu schnell. Ich glaube, da hätten ein paar mehr Seiten nicht geschadet, um alles ein wenig runder und tiefgreifender zu gestalten – war das Buch ansonsten doch auch nicht oberflächlich. Alles in allem würde ich sagen, dass „Wenn Worte meine Waffe wären“ eine gelungene Geschichte ist, die erschütternde und ergreifende wie aber auch interessante und spannende Einblicke gewährt, dabei zwar kleinere Mängel aufweist, die dem Leseerlebnis aber keinen Abbruch tun. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.12.2020

Spannender Auftakt!

Feuer im Schatten (Das Geheimnis der Schwingen 1)
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Ein Geheimnis, das Schicksale besiegelt. Eine Familie, die am Druck der Verschwiegenheit zu zerschellen droht. Ein Wettbewerb, der noch mehr Gefahren birgt als vermutet. Und mittendrin: Sascha, Mitglied ...

Ein Geheimnis, das Schicksale besiegelt. Eine Familie, die am Druck der Verschwiegenheit zu zerschellen droht. Ein Wettbewerb, der noch mehr Gefahren birgt als vermutet. Und mittendrin: Sascha, Mitglied der Königsfamilie der Schattendrachen, und der Teil der Gleichung, der für alles verantwortlich ist.
Intrigen, Schicksalsschläge, verbotene Gefühle. „Feuer im Schatten“ bietet seinen Leser*innen eine explosive Mischung, die mich binnen der ersten Seiten gefesselt hat. Schnell wurde klar, dass dieses Buch einiges mit sich bringt – nur keine Langeweile. Ich bin förmlich durch die Seiten gerauscht und sie binnen zwei Tagen verschlungen. Das lag mitunter an dem angenehmen, leichten Schreibstil der Autorin, aber auch an den Charakteren, die mir schnell ans Herz gewachsen sind und die ich unheimlich gerne begleitet habe. Es gab für mich zwar keine großen Überraschungen bezüglich der Rollenverteilungen, doch das hat der Geschichte keinen Abbruch getan. Dafür wurde genug anderes erzählt, was der Geschichte einen guten Spannungsbogen und ordentlich Tempo verlieh. Das Ende fühlte sich an, als hätte man mich mit Eiswasser übergossen, denn ich war gar nicht dazu bereit, schon aufzuhören! Mir brennen noch so viele Fragen unter den Fingernägeln, ihr glaubt es kaum.
Aurelia schafft es auf jeden Fall, einen neugierig zu machen. Wobei ich sagen muss, dass ich mir an manchen Stellen ein paar Zusatzinfos gewünscht hätte. Liebend gerne hätte ich mehr über die Welt erfahren, in der Menschen und Drachen gemeinsam leben. Auch hatte ich vor allem am Ende das Gefühl, dass der ein oder andere interessante Aspekt unter den Tisch gefallen ist. Besonders bei einer Sache habe ich mich gefragt, wieso die Charaktere selbst da nicht nachgehakt haben. Ich hoffe, dass das in Band 2 nachgeholt wird! Zum Glück erscheint der schon im Januar, denn die Geschichte ist so spannende und leicht zu lesende Romantasy, dass man nicht lang warten möchte.

Veröffentlicht am 29.11.2020

Humor und eine Prise Zynismus, sehr cool!

Ich hasse die Menschheit
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„Ich hasse die Menschheit – und verdammt, wie ich Untertitel hasse“ ist ein Buch, wie ich es wohl noch nie gelesen habe. Es handelt sich um keine richtige Erzählung, sondern um eine Liste, die mehrere ...

„Ich hasse die Menschheit – und verdammt, wie ich Untertitel hasse“ ist ein Buch, wie ich es wohl noch nie gelesen habe. Es handelt sich um keine richtige Erzählung, sondern um eine Liste, die mehrere hundert (Eigen-)Arten von Personen umfasst, die die Autorin regelmäßig zur Weißglut treiben und an der Menschheit zweifeln lassen. Die vollen 110 Seiten dieses Büchleins sind durchzogen von Humor, Ironie und einer Prise Zynismus. Eine Kombination, die mich mehrmals zum Lachen oder Schmunzeln gebracht hat. Erst recht an Stellen, bei denen ich mich der Meinung der Autorin nur anschließen konnte – oder mich sogar mal selbst in den beschriebenen Verhaltensweisen wiedererkannt habe.
Natürlich handelt es sich hierbei weniger um ein Buch, das man so kontinuierlich wie eine Geschichte liest, als um eine amüsante Hommage an all die kleinen und großen Dinge, über die wir uns im Leben aufregen können. Die vielen witzigen Zeichnungen und Skizzen runden die Stimmung des Ganzen perfekt ab.
Grundlegend beziehen sich die aufgelisteten Punkte auf Aspekte, die wir wohl alle gut kennen. Allerdings gibt es auch einige Anspielungen auf die Schulzeit, was bei mir zum Beispiel schon ein paar Jährchen her ist und somit für Erwachsene weniger Identifikationsmöglichkeiten bietet – mal abgesehen von dem, woran man sich noch erinnert. Das fand ich persönlich etwas schade, da die Zielgruppe so etwas eingeschränkt zu werden schien, aber das sind wirklich nur sehr wenige Punkte auf dieser langen Liste, die sich sicherlich auch gut als Geschenk unter dem Tannenbaum machen würde!