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Veröffentlicht am 13.12.2020

Locker-leichte Unterhaltung mit einer Prise Action

Sweet Little Lies
1

Der Schreibstil ist locker und leicht und ich war von Anfang an in der Geschichte. Gelesen habe ich das Buch in einem Rutsch, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Kylies Stil ist so angenehm ...

Der Schreibstil ist locker und leicht und ich war von Anfang an in der Geschichte. Gelesen habe ich das Buch in einem Rutsch, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Kylies Stil ist so angenehm zu lesen, dass ich die Zeit einfach vergesse.

Generell ist die Geschichte eher humorvoll aufgebaut. Es gibt zwar ein ernstes Grundthema, aber die Geschichte nimmt sich selbst nicht zu voll. Mit einer Länge von 279 Seiten ist auch nicht gerade Raum da, um eine tiefgehende, emotionale Story auszubauen, dementsprechend hatte ich das auch gar nicht erwartet.

Meine Erwartungen waren eine lustige, leichte, fluffige Story, mit liebenswerten Figuren und viel Charme und Humor und genau das bekommt man hier auch. Gut ... Charme könnte es mehr sein, aber an sich sollte man einfach wissen, dass das hier keine krasse Dark Romance oder tatsächlich ein ernstzunehmender Actionromancethrillwasauchimmer ist. Aber ich kenne bereits einige von Scotts Büchern und ich glaube, das Buch ist genauso geworden, wie sie es wollte.

Ich für meinen Teil fand es super erfrischend mal eine andere Storyline zu lesen. Einen Plot, den man nicht in jedem zweiten Romancebuch findet.

Die Figuren sind zwar ein wenig oberflächlich gehalten, aber wie gesagt, bei 279 Seiten muss man sich entscheiden. Möchte ich viel Handlung, oder möchte ich Tiefgang? Die Handlung besteht größtenteils darin, dass Thom und Betty zusammen auf der Flucht sind und herauszufinden versuchen, wer ihnen eigentlich an den Kragen will.

Dabei lernt man auch Thoms Geheimagentenfreunde kennen. Und ja, die tragen alle Tiernamen. Fand ich aber eigentlich ganz lustig. Ich weiß nicht, ob ich das weniger absurd finde, als andere Leser, weil ich auch in der Gamingszene zu Hause bin und man da in Spielen öfter aus sowas trifft, aber für mich war es nichts Ungewöhnliches. Bear fand ich unheimlich sympathisch und auch Henry, ein alter Freund von Thom, hat sich sofort als humorvoller alter Kerl geoutet. Ich mag solche Figuren einfach total gerne. Fox' Biss hat mir auch total zugesagt.

Betty ist eine unheimlich tolle Protagonistin. Sie ist durchschnittlich und weiß das auch. Keine verborgenen Talente, die sie auf Teufel komm raus zu etwas besonderem machen sollen, wie man es oft von weiblichen Protas aus Fantasyromanen kennt. Sie weiß, wann sie zu wenig Ahnung hat, um Widerworte zu geben, schaltet aber durchaus ihr Gehirn ein und versucht nützlich zu sein, ohne zur Last zu fallen. Das fand ich wirklich so so so gut, weil man das aus ganz vielen anderen Büchern einfach anders kennt. Da muss die nervige Trulla ihre dämlichen Pläne durchsetzen, nur damit sie am Ende gerettet werden kann, weil sie nichts auf die Reihe kriegt. Betty ist hier wirklich eine angenehme Abwechslung.

Was mich immer wieder an Scotts Büchern stört, ist, die Perspektive. Man liest immer nur aus der weiblichen Perspektive, was oft dazu führt, dass das männliche Gegenstück ein wenig untergeht. Auch hier bleibt Thom für mich eher blass. Stellenweise hat er mich an einen autistischen Protagonist aus einem anderen Buch erinnert, weil er einfache, zwischenmenschliche Dinge überhaupt nicht nachvollziehen konnte und das hat ihm doch einiges von seinem anfänglichen Charme geraubt. Nicht, dass Autisten nicht charmant sein können. Nur Thom kann es nicht. Von ihm hätte ich mir einen toughen Good Guy erwartet, der flirty und sexy ist. Oft wirkt er eher wie der alte Mann von nebenan, der keinen Plan von gar nichts hat. Aber das tut der Geschichte insgesamt keinen so großen Abbruch, manchmal kann er nämlich doch anders.

Die Übersetzung fand ich leider an wenigen Stellen auch nicht soo gut gelungen, aber dafür kann die Autorin ja nichts.

Der zweite Kritikpunkt ist für mich das Ende. Das wirkt leider so, als hätte man es noch ein wenig Strecken müssen. Noch ein wenig dramatischer machen müssen. Das hat mir nicht so gut gefallen. Zumal die gesamte Geschichte relativ vorhersehbar ist. Vorhersehbarkeit an sich stört mich nicht, aber zusammen mit Szenen, die nur da sind, um ein Buch dicker zu machen, nervt es, weil man es sich hätte sparen können.

Nichtsdestotrotz hat mir "Sweet Little Lies" unheimlich viel Spaß gemacht. Wer auf locker-leichte, humorvolle Romanzen mit ein bisschen Action steht, ist hier definitiv gut bedient.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Drama, Drama, Drama, Baby.

All Saints High - Der Rebell
0

Von der Autorin kenne ich bereits "Vicious Love" (Sinners of Saint 1) und das mochte ich ganz gerne. Dieses hier ist nun Band 2 der "All Saints High"-Reihe, die, zum Teil, wohl als Spin-Off der "Sinners ...

Von der Autorin kenne ich bereits "Vicious Love" (Sinners of Saint 1) und das mochte ich ganz gerne. Dieses hier ist nun Band 2 der "All Saints High"-Reihe, die, zum Teil, wohl als Spin-Off der "Sinners of Saint"-Reihe gesehen werden kann, denn einige Figuren sind die Kinder der Protas aus dieser Reihe. Knight ist der Sohn von Dean und Rosie (SoS 2) und Luna ist die Tochter von Trent aus Band 3. Auch von den anderen Paaren der SoS-Reihe liest man einiges. Das ist natürlich toll für Leser, die Sinners of Saint komplett gelesen haben, weil man so die Entwicklung der verschiedenen Paare verfolgen kann. Ich kenne nur Band 1 und aufgrund meines immensen SuBs habe ich Band 2 und 3 damals aussortiert. Band 2 der "All Saints High"-Reihe erscheint im Januar 2021 und dreht sich um Vaughn - der Sohn des Pärchens aus "Vicious Love". Und ganz ehrlich: Die Autorin hat mich in diesem Band so neugierig auf Vaughn gemacht, dass ich das Buch definitiv lesen werde!(obwohl ich das gar nicht vorhatte.)

Aber zurück zu "All Saints High - Der Rebell". Zuerst einmal hatte ich aufgrund des Klappentexts einen etwas anderen Verlauf der Geschichte erwartet. Die Entscheidung für das College in einem anderen Staat fiel doch recht schnell und generell hatte ich mir die Situation, die diese Entscheidung hervorruft, anders vorgestellt. Das tat der Geschichte im Gesamten aber keinen Abbruch.

Mir wurde recht schnell klar: Knight mag ich lieber als Luna. Luna war für mich eine unerträgliche Mischung aus unsicher, naiv und undankbar. In meinen Augen wusste sie zu Beginn der Geschichte überhaupt nicht zu schätzen, was Knight für sie tat. Was er alles für sie zurückstellte und wie er fast rund um die Uhr für sie da war. Es kamen unheimlich viele Szenen auf, in denen Knight sich wie das letzte Stück verhielt, aber wirklich sauer war ich da nie. Ich konnte seine Frustration total nachvollziehen. Luna verhielt sich wie ein verzogenes Gör, was vor lauter Fürsorge gar nicht mehr wahrnimmt, was andere für sie tun. Im Gegenzug gibt sie dafür allerdings kaum was zurück.

Gott sei Dank macht Luna im Buch aber eine unheimlich schöne und greifbare Entwicklung durch. Die Geschichte startet rasant und kommt schnell zum Punkt, an dem Luna Todos Santos verlässt und das war wohl die beste Entscheidung, die sie treffen konnte, denn ab da geht es langsam bergauf mit ihr und sie blüht richtig auf.

Die Geschichten, vor allem die Protagonisten, machen eine Veränderung durch, die man als Leser Schritt für Schritt mitverfolgen kann, was wirklich toll ist. Sie kommt nicht von jetzt auf gleich. Als Leser begleitet man die Figuren dabei, wie sie an ihren Herausforderungen wachsen. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich mit knapp 450 Seiten trotzdem schnell lesen. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich schon wieder 6 Stunden am Lesen war (ich lese recht langsam), weil ich so sehr in die Geschichte versunken bin.

Der Humor hat mich gut unterhalten. Generell musste ich immer wieder laut lachen und viel schmunzeln. Gerade Vaughn ist ein schwieriger Charakter, der sich durch seinen trockenen Sarkasmus in mein Herz geschlichen hat. Er verhält sich so oft wie ein asozialer Idiot, aber ich habe ihn richtig lieb gewonnen und bin schon auf seine eigene Geschichte gespannt.

An sich gefällt mir das Tempo der Geschichte. Andererseits ist sie mit einem Haufen an Drama vollgestopft, was nicht jedermanns Fall ist. Es folgt ein Knall auf den Nächsten. Immer gibt es etwas, was Knight und Luna auseinandertreibt, oder anderweitig Kummer bereitet.

Ich persönlich mag generell kein überflüssiges, unnötiges Drama. Erstaunlicherweise hat mir die Art in dem Buch aber gefallen. Zumindest hat es mich so gut unterhalten, dass ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe und nur Pause machte, weil mein Akku leer war.

Ja, es ist dramatisch und unfassbar theatralisch. Zwischendurch habe ich echt "After"-Vibes bekommen, weil das Hin und Her mich stark an Tessa und Hardin erinnerten. Aber gleichzeitig war es so mitreißend und unterhaltsam. Knight mochte ich von Anfang an und auch Luna hat mir immer besser gefallen. Zwischendurch gab es lockere Szenen mit Freunden und Freundinnen und insgesamt möchte ich wirklich nicht behaupten, dass das hier zu viel Drama sei.

Das ist natürlich alles Geschmackssache, aber ich glaube, das Buch will genau das sein. Dramatisch, emotional, ein wenig too much und trotzdem irgendwie toll. Ich dachte mir keine Sekunde "Uff, schon wieder das nächste Drama?", sondern habe die unterschiedlichen Baustellen voller Spannung mitverfolgt. Woran das liegt, kann ich gar nicht so genau erklären. Ich denke, es ist eine Mischung aus allem. Den liebenswerten Figuren, die man einfach auf Anhieb mag, den greifbaren Entwicklungen, die zeigen, dass man nicht auf der Stelle tritt, dem Humor, der die Stimmung auflockert, dem lockeren Schreibstil, der dafür sorgt, dass man absolut in der Geschichte versinkt.

All das ist eine Kombination, die mich absolut mitgerissen hat und wer sowas mag, der ist bei diesem Buch - und ich vermute, auch bei den anderen Büchern der Autorin - bestens aufgehoben.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Geballte Ladung an umfangreichen Informationen

Shakespeares Welt
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Ich bin ein großer Shakespeare-Fan. Aber nicht nur Shakespeare, sondern auch Geschichte generell interessiert mich total. Da war dieses Buch also quasi ein muss.

Man bekommt hier unheimliche viele Informationen ...

Ich bin ein großer Shakespeare-Fan. Aber nicht nur Shakespeare, sondern auch Geschichte generell interessiert mich total. Da war dieses Buch also quasi ein muss.

Man bekommt hier unheimliche viele Informationen über das Leben im elisabethanischen Zeitalters. Es wird mit eventuellen Vorurteilen aufgeräumt und auf viele verschiedene Lebensbereiche eingegangen. Besonders gut gefallen hat mir der Denkanstoß, dass jeder diese Zeit anders wahrnahm und wahrnehmen würde, weil man mit unterschiedlichem Stand einen unterschiedlichen Alltag erlebte/erleben würde.

Dabei verzichtet man auf wirre, komplexe Schachtelsätze oder anderweitiges TamTam, was nur dazu dient, Bücher weniger verständlich klingen zu lassen, sondern erklärt absolut leicht verständlich, wie die Menschen damals gelebt haben, welche Rolle Religion spielte und auch, wie sich einige Dinge seit dem Mittelalter verändert haben.

Natürlich wird man hier mit einem Haufen Informationen versorgt und das Buch konsumiert man am Besten Häppchenweise, aber ich kann es nur empfehlen.

Gerade für Leser, die genauso wie ich, geschichtsinteressiert sind, aber keine dicken Sachbücher wälzen möchten. Ich lese nämlich gerne, aber meine Konzentration ist dann doch eher mangelhaft und daher sind Bücher wie diese, die auf komplizierte Sprache a la "Es muss unbedingt intelligent klingen" verzichten, ein wahrer Segen.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Locker-leichte und humorvolle Unterhaltung

Hate You Much, Love You More (College Love 2)
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Da mir Band 1 total gut gefiel, wollte ich auch Band 2 lesen. Zudem findet man so selten Geschichten mit einer so hohen Anzahl von Textnachrichten, dass ich da quasi nicht "Nein" sagen konnte. Ich lese ...

Da mir Band 1 total gut gefiel, wollte ich auch Band 2 lesen. Zudem findet man so selten Geschichten mit einer so hohen Anzahl von Textnachrichten, dass ich da quasi nicht "Nein" sagen konnte. Ich lese solche Bücher nämlich richtig gerne.

Der Schreibstil ist locker und leicht. Man liest sich wirklich schnell durch die Geschichte. Nicht zuletzt, weil Textnachrichten, aber generell Dialoge einen großen Teil einnehmen. Die Dialoge mochte ich auch gerne. Für mich verleiht es der Geschichte noch mehr Lebendigkeit, wenn ich direkt mitbekomme, wie die Beiden miteinander reden und nicht nur die Gespräche erzählt bekomme. Außerdem liest man die Geschichte nur aus Zoes Sicht. Die Dialoge führen dazu, dass Caleb mehr in die Geschichte mit eingebunden wird und dadurch präsenter erscheint.

Der Humor ist klasse. Ich liebe ihn, aber er ist sehr speziell. Er ist oft plump und flach, aber ich mag diesen sexuellen und trockenen Humor sehr sehr gerne.

Die Figuren sind durchweg sympathisch und auch die Protagonisten aus Band 1, Delia und Zach, haben hin und wieder ihre Auftritte. Letztenendes ist es aber eben Zoes und Calebs Geschichte und daher halten die sich eher in Grenzen, was ich völlig in Ordnung finde. Beide sind offen und ehrlich. Die Offenheit der Beiden sagt mir richtig zu. Dinge, die in anderen Büchern peinlich sind, werden hier offen angesprochen. Es wird kein großes Ding drausgemacht, dass sie aufeinander stehen, oder miteinander schlafen wollen. Fand ich sehr cool, weil mich die Verklemmtheit in anderen Büchern schon häufig genervt hat.

Tempotechnisch gefiel mir das Buch gut. Tatsächlich passiert eher weniger an eigentlichem Geschehen, aber das hatte ich in dem Vorgänger ähnlich in Erinnerung und auch dieser Punkt stört mich nicht.

"Hate you much, love you more" konnte mich unheimlich gut unterhalten. Ich habe das Buch an einem Stück weggelesen und dachte mir lediglich an einer Stelle, dass es ein wenig langatmig ist. Insgesamt bietet die Geschichte minimal mehr Tiefgang als "Wrong Number, Right Guy", aber ich wusste zuvor, dass es eine lockere Geschichte wird, die mehr Wert auf Humor und ihren ganz eigenen Charme setzt, als auf Tiefgang und große Emotionen.

Ja, es passiert wenig und ja, man erfährt nicht großartig detalliert, was die Beiden den lieben langen Tag treiben, aber für mich hat das, was man erfährt, vollkommen ausgereicht, weil es zum Setting und zur Art der Geschichte passt. Für mich ist das Buch einfach, witzig, locker, erfrischend, kurzweilig und unterhaltsam und ich glaube, mehr möchte es auch gar nicht sein.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Nach schleppendem Anfang doch noch sehr überzeugend

Aller guten Dinge sind zwei
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Das hier ist mein viertes Buch von Mhairi McFarlane. Während mich das letzte (Sowas kann auch nur mir passieren) ziemlich enttäuscht hatte, hoffte ich hier auf einen Roman, der mich besser unterhalten ...

Das hier ist mein viertes Buch von Mhairi McFarlane. Während mich das letzte (Sowas kann auch nur mir passieren) ziemlich enttäuscht hatte, hoffte ich hier auf einen Roman, der mich besser unterhalten kann.

Generell lese ich den Plot um Fake-Beziehungen unheimlich gerne, weil ich es liebe, wie sich aus dieser Fake-Beziehung etwas echtes entwickelt. Und auch hier hat mich der Plot nicht enttäuscht!

Der Anfang war wirklich schleppend. Ich war schnell enttäuscht und hatte meine Erwartungen schon wieder komplett verworfen. Generell mag ich es, wenn der Klappentext schnell abgehandelt wird - sonst erzählt er ja schon die halbe Geschichte. Tatsächlich zog es sich aber die ersten 150 Seiten recht schleppend und die Einführungsphase fand ich echt lang. So konnte man zwar die Figuren besser kennenlernen, aber da ich eher genervt, als unterhalten war, konnte ich keine Bindung aufbauen und war eher distanziert. Ohje, dachte ich. Und der nächste Reinfall mit der Autorin.

Zum Glück änderte sich dann aber alles, was mir am Anfang nicht gefiel und ich kam richtig gut das Buch rein. Das Tempo war zwar immer noch gemächlich, aber jetzt hatte ich keinen Fixpunkt mehr, auf den ich wartete und die Geschichte ging richtig los. Ich konnte entspannt die Entwicklung verfolgen und dieses Buch lädt wirklich dazu ein, in ihm zu verweilen. Stellenweise wollte ich gar nicht, dass die Geschichte endet.

Die Figuren sind doch schon klischeehaft, aber das stört mich hier überhaupt nicht. Laurie macht eine tolle Entwicklung durch! Während ich sie am Anfang ein wenig zu zurückhaltend und weinerlich finde, blüht sie im Verlaufe der Geschichte zu einer tollen, starken Frau auf, die für sich einsteht. Hat mir sehr gut gefallen. Am Anfang befürchtete ich, dass die Liebesgeschichte kaum Raum finden wird. Gerade auch, weil ich von anderen Rezensionen verunsichert war, und weil es eben viel darum geht, wie Laurie mit der Trennung und anderen Problemen umgeht. Allerdings finde ich die Mischung sehr gelungen. Man bekommt deutlich mit, wie Laurie sich verändert, ohne, dass andere Anteile der Geschichte darunter leiden müssen.

Ich lese überwiegend New Adult, da nimmt die Liebesgeschichte oft den kompletten Raum ein. Jetzt einen Liebesroman zu lesen, der sich eher an eine erwachsenere Leserschaft richtet und daher auch andere Schwerpunkte mit sich bringt, fand ich unheimlich erfrischend und sollte ich definitiv öfter tun!

Emily und Hattie, die zwei besten Freundinnen, sind starke Sympathieträgerinnen und absolut tolle beste Freundinnen - die gehen mir in Büchern ja schnell mal auf den Keks - genauso wie Jamies Familie, die sich einfach sofort in mein Herz geschlichen hat - während Dan, Michael und einige andere Gesichter echt ätzend sind. Aber es ist eine ausgeglichene, sehr harmonische Mischung und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.

Bei einigen anderen Leser*innen habe ich gelesen, dass sie das Drama am Ende nicht mochten, oder es ihnen too much war. Tatsächlich stehe ich auch überhaupt nicht auf überzogenes Drama und bin immer genervt, wenn ein Streitthema in die Länge gezogen wird. Aber (!) dieses Gefühl hatte ich hier überhaupt nicht. Der Konflikt kam für mich tatsächlich ein wenig überraschend, weil ich so in der Geschichte versunken war, und wurde dann in einem angemessenen Tempo abgehandelt.

Das Ende ist für mich rund und passt perfekt zu der Geschichte, auch wenn es eher unkonventionell ist. Aber das ist die ganze Geschichte sowieso, also hätte man es wohl besser kaum machen können. Ich für meinen Teil bin zumindest sehr zufrieden damit. Die Geschichte fühlt sich abgerundet, in sich abgeschlossen und einfach perfekt an.

Trotzdem unheimlichen guten Mittelteil und dem Ende gibt es von mir "nur" 4 Sterne, da die ersten 150 Seiten zu lahm für mich waren. Dennoch: Eine ganz klare Leseempfehlung!

"Aller guten Dinge sind zwei" ist ein unterhaltsamer Liebesroman, der sein Hauptaugenmerk nicht alleine auf die Liebesgeschichte legt, sondern auch auf die Entwicklung der Protagonistin und hat mir am Ende viel besser gefallen, als ich zu Beginn erwartete.

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