Leserunde zu "Breakaway" von Anabelle Stehl

Auftakt der AWAY-Reihe
Cover-Bild Breakaway
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Mit Autoren-Begleitung
Anabelle Stehl (Autor)

Breakaway

Nur bei dir fühle ich mich frei ...

Für Lia bricht eine Welt zusammen, als ihr eine einzige Nacht zum Verhängnis wird. Nicht nur folgen ihr seitdem die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen überall auf dem Campus - selbst ihre Freundinnen wenden sich von ihr ab. Als sie es nicht länger erträgt, packt Lia kurzerhand ihre wichtigsten Sachen und setzt sich in einen Bus nach Berlin. Sie hofft, in dem anonymen Trubel der Hauptstadt einen klaren Kopf zu bekommen und wieder zu sich selbst zu finden. Doch dann trifft sie auf Noah, der ihre Welt von einem Moment auf den anderen ein weiteres Mal auf den Kopf stellt ...

"Erfrischend, gefühlvoll und wunderschön. Anabelle Stehl holt New Adult nach Deutschland!" BIANCA IOSIVONI



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 12.10.2020 - 01.11.2020
  2. Lesen 16.11.2020 - 29.11.2020
  3. Rezensieren 30.11.2020 - 13.12.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Laura Kneidl Bianca Iosivoni Ava Reed Liebesroman Liebesgeschichte romantisch dramatisch Deutsche Autorin New Adult Berlin Feminismus Female Empowerment Me Too

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 21.12.2020

Berlin, Berlin - du bist so wundervoll.

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Als ich damals in der Programmvorschau des Lyx-Verlags festgestellt habe, dass es nun endlich eine New-Adult-Reihe mit deutschem Setting auf den Buchmarkt schafft, wusste ich sofort, dass ich diesen Auftakt-Roman ...

Als ich damals in der Programmvorschau des Lyx-Verlags festgestellt habe, dass es nun endlich eine New-Adult-Reihe mit deutschem Setting auf den Buchmarkt schafft, wusste ich sofort, dass ich diesen Auftakt-Roman unbedingt lesen muss. Dank der Lesejury durfte ich das jetzt sogar schon vor dem eigentlichen Erscheinungstermin tun.

Inhalt:

Die Studentin Lia verlässt Hals über Kopf ihre kleine Hochschule und flüchtet sich nach Berlin. In den Wochen zuvor ist an ihrem alten Campus nämlich die Hölle über sie hereingebrochen, sodass sie jetzt keinen anderen Ausweg mehr sieht, als alles hinter sich zu lassen und sich in der Anonymität der Großstadt zu verlieren.
Währenddessen bricht Noah Seger überstürzt sein Auslandssemester ab, um seinem Bruder beizustehen. Noahs älterer Bruder Elias hat nämlich auf einer Firmenfeier den Sohn eines Geschäftspartners der Familie Seger verprügelt und wurde in Folge dessen von den Eltern aus der Familie verbannt. Bald findet er jedoch heraus, dass Elias seine Hilfe gar nicht will und sich auch vor ihm immer weiter zurückzieht.
In Berlin treffen Noah und Lia aufeinander. Während Lia durch Zufall Anschluss an Noahs Freundeskreis findet, kommen sie sich immer näher. Doch Lias Geheimnisse lasten schwer auf ihr und stehen zunehmend zwischen ihr und Noah, der durch seine angespannte Familiensituation und seine eigenen Geheimnisse ohnehin emotional extrem beansprucht ist.

Meine Meinung:
Zuerst einmal möchte ich dem Lyx-Verlag für die wunderschöne Gestaltung des Buchumschlags gratulieren. Man kann das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen. Ich liebe die Gestaltung des Covers und die raue Oberfläche. Man möchte es immer wieder anfassen und auch im Regal sticht es positiv hervor.

Egal, ob man den Plot oder die Grundidee von „Breakaway“ mag, muss man die Autorin schon allein dafür feiern, dass sie den Mut hatte, eine New-Adult-Geschichte in den deutschsprachigen Raum zu versetzen. Das war in meinen Augen so lange überfällig und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass „Breakaway“ sehr erfolgreich sein wird, damit solche Schauplätze in Zukunft öfter gewählt werden

Aber auch unabhängig vom Setting hatte „Breakway“ des Potenzial, um einer meiner liebsten New-Adult-Romane zu werden. Die erste Hälfte des Buchs konnte mich absolut fesseln. Noah und Lia waren großartige Protagonisten. Unperfekt und gleichzeitig realitätsnah gezeichnet. Menschen, wie sie jeder aus seinem Freundeskreis kennen könnte. Ich konnte ihre Handlungen nachvollziehen und auch verstehen, warum sie Fehler gemacht haben. Die Liebesgeschichte zwischen ihnen hat sich genau im richtigen Tempo entwickelt und wurde atmosphärisch dicht erzählt. Ich konnte den Sommer in Berlin fühlen und mich an die Orte versetzen, die Noah und Lia gemeinsam gesehen haben. Auch ihre Gefühle und Probleme wurden sehr anschaulich vermittelt. Da waren wirklich ganz wunderbare Szenen dabei. Ich habe mehr als einmal gedacht. „Gibt es das wirklich?“, „Wo kann ich mir das ansehen?“ und „Wann kann ich dorthin fahren?“

Anabelle Stehl hat sich in „Breakway“ außerdem ein äußerst wichtiges Thema gesucht, das in der modernen Frauenliteratur öfter aufgegriffen werden sollte, weil es im Alltag von Frauen auch in unserer heutigen Zeit noch so wahnsinnig präsent ist.
Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, weil die Rezension spoilerfrei bleiben soll. Nur ist es mir wichtig zu sagen, dass man wirklich spüren konnte, welche Gedanken sich die Autorin über Lias Situation und die unmittelbaren Folgen gemacht hat. Das wurde über das ganze Buch hinweg sehr deutlich.

Leider konnte ich meine anfangs wirklich unglaublich große Begeisterung für „Breakway“ nicht uneingeschränkt bis zum Ende durchhalten. Das lag ganz einfach daran, dass es im Plot ein paar Ungereimtheiten gab, die mir nicht ganz schlüssig waren. Manche Dinge wurden für mein persönliches Empfinden nicht ausreichend gut erklärt, sodass mich die Auflösung der Geschichte zumindest teilweise ein bisschen ratlos zurückgelassen hat.
Der Schluss war allerdings sehr bedacht gewählt und hat einen schönen Rahmen für die Erzählung geschaffen. Ein wenig habe ich aber damit gehadert, dass am Ende nicht noch ein bestimmtes Zeichen gesetzt wurde, kann aber auch gleichzeitig verstehen, wieso es nicht dazu gekommen ist. Trotzdem glaube ich, dass es dem Überthema der Geschichte gut getan hätte.

Positiv hervorheben möchte ich zum Schluss auch noch die herzerwärmenden Nebencharaktere in „Breakway“, die sehr individuell und humorvoll gestaltet wurden.
Besonders ist außerdem, dass sich im Zentrum von Anabelle Stehls Buchreihe drei Geschwister befinden, die trotz aller Widrigkeiten im Grunde fest zusammenstehen. Das ist habe ich so noch nicht in einem New-Adult-Buch gelesen und hat mir sehr gefallen.

Fazit:
Jeder, der New-Adult-Fan ist, sollte „Breakway“ in sein Regal stellen. Ganz einfach, weil es sich von anderen Büchern abhebt und das Genre in eine neue Richtung lenkt, während es doch gleichzeitig immer noch unverkennbar New Adult ist. Ich würde es aber auch Lesern empfehlen, die New Adult eher skeptisch gegenüber stehen, eben genau aus diesen oben genannten Gründen.
Mit der ein oder anderen Entwicklung in „Breakway“ war ich nicht glücklich. Besonders weil mir die Geschichte zuvor so sehr gefallen hat. Alles in Allem betrachtet, war das Buch also nicht perfekt und da ist definitiv noch Luft nach oben für die Folgebände. Aber dafür war es so viele andere Dinge, die vielleicht sogar besser sind als perfekt: Es war charmant, es war gefühlvoll, berührend und vor allem war es wichtig.





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Veröffentlicht am 13.12.2020

ein kurzweiliger New Adult Roman für Zwischendurch, dem es insgesamt etwas an Tiefgang und Aspekten mangelt, die ihn zu etwas Besonderem machen würden

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Breakaway ist ein kurzweiliger New Adult Roman für Zwischendurch, der durchaus zu unterhalten vermag, doch bedauerlicherweise nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird, weil es der Geschichte insgesamt ...

Breakaway ist ein kurzweiliger New Adult Roman für Zwischendurch, der durchaus zu unterhalten vermag, doch bedauerlicherweise nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird, weil es der Geschichte insgesamt etwas an Tiefgang und Aspekten mangelt, die sie zu etwas Besonderem oder jedenfalls zu einer besonders guten Liebesgeschichte machen würden.

Lia und Noah sind zwei sympathische Protagonisten, für die man sich mit der Zeit auch ein wenig erwärmt, bleiben insgesamt aber noch zu blass und definieren sich hauptsächlich über ihre jeweiligen Probleme, seien es nun familiäre Schwierigkeiten oder Geschehnisse in der Vergangenheit, die sie nicht loslassen. Abgesehen von diesen Problemen sowie ihren beruflichen Interessen, erfährt man viel zu wenig über die Charaktere, um eine echte Bindung zu ihnen aufbauen zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass man ihre Reaktionen, insbesondere die von Noah, oftmals nicht nachvollziehen kann und mitunter für völlig überzogen hält. Dabei wird die Geschichte sowohl aus der Perspektive von Lia als auch aus der von Noah erzählt, sodass man als Leser eigentlich in der Lage sein sollte sich in beide Hauptfiguren gut hineinzuversetzen.

Es dauert eine Weile bis man eine gewisse Chemie zwischen Lia und Noah spürt, es gelingt Anabelle Stehl jedoch nicht die vermeintliche Anziehung zwischen ihnen greifbar zu machen, sodass echte Emotionen insoweit ausbleiben. Man kann daher nicht wirklich nachempfinden, was die beiden so zueinander hinzieht und warum genau sie sich nun ineinander verlieben. Wobei es einem leichter fällt sich vorzustellen, dass Lia sich in Noah verliebt, als umgekehrt, was u.a. an Noahs verständnisvoller Reaktion in einer gewissen Situation liegt, in der sicher nicht alle Männer sich Lia gegenüber so liebevoll verhalten hätten.

Die Nebenfiguren, allen voran Phuong und Daniel, können im Unterschied zu den Protagonisten dafür mehrfach richtig beim Leser punkten. Ihre individuellen Charakterzüge wurden wesentlich besser herausgearbeitet und machen sie zu Figuren, über die man gern noch viel mehr gelesen hätte. Umso enttäuschter ist man nach dem Lesen des ersten Bandes darüber, dass sie in keiner der beiden Fortsetzungen im Mittelpunkt stehen werden, obschon man auch über Noahs Geschwister Elias und Kyra gern mehr erfahren möchte und früher oder später deshalb zu den Romanen über sie greifen wird. Es bleibt einem nur zu hoffen, dass Phuong als Freundin von Kyra wenigstens ein paar kurze Auftritte im zweiten Teil haben wird.

Ein weiterer Pluspunkt ist auf jeden Fall das Setting, denn bei Breakaway handelt es sich um einen der wenigen New Adult Romane, die nicht in den USA, sondern in Deutschland angesiedelt sind. Berlin ist ein wundervoller Schauplatz, der eine tolle Kulisse für eine solche Liebesgeschichte bietet und im zweiten Band hoffentlich noch besser zur Geltung kommt als es bisher der Fall war.

Anlass zur Kritik geben neben ein paar Unstimmigkeiten beim zeitlichen Ablauf der Ereignisse vor allem die unzutreffenden Darstellungen gewisser juristischer und strafrechtlicher Belange, die vermutlich auf unzureichende Recherchen zurückzuführen sind. Darüber, dass es in Phuongs Studiengang (Jura) grundsätzlich kein Praxissemester gibt, kann man womöglich noch hinwegsehen, doch die Behauptung, dass jemand, der eine andere Person krankenhausreif geschlagen hat, trotz Kenntnis der Strafverfolgungsbehörden von dieser Tat sowie der Identität des Täters in Deutschland kein Strafverfahren zu befürchten hätte, weil das Opfer keine Anzeige erstattet hat, ist schlicht falsch, da eine Strafanzeige bzw. ein Strafantrag in solchen Fällen überhaupt nicht von Belang ist. Selbst wenn das Opfer ausdrücklich keine Strafverfolgung wünscht, obliegt die Entscheidung, ob das Verfahren eingestellt oder Anklage erhoben wird, allein der Staatsanwaltschaft. Möglicherweise fallen derartige Irrtümer nur Juristen auf, dennoch sollte ein so gravierender Fauxpas möglichst vermieden werden.

Für Spannung sorgen im Verlauf der Geschichte weniger die Beziehung zwischen Lia und Noah als vielmehr die vielen Geheimnisse, deren Enthüllung man gespannt erwartet. Die Auflösungen vermögen es im Endeffekt allerdings kaum zu überraschen, da verschiedene Hinweise genau darauf hingedeutet haben. Schade ist zudem, dass die Autorin den Leser an keiner der Aussprachen unmittelbar teilhaben lässt, sodass man sich die Einzelheiten entweder selbst zusammenreimen muss oder sie erst im Anschluss nach und nach erfährt.

Das bewegende Ende ist der Autorin dafür umso besser gelungen und schafft es den Leser schließlich doch noch zu Tränen zu rühren. Einen interessanten Vorgeschmack auf die Fortsetzung bietet außerdem der Epilog, der bereits aus Kyras Sicht geschrieben ist und noch einmal die Verbundenheit zwischen den drei Geschwistern betont. Darüber hinaus macht er definitiv neugierig auf die Fortsetzung, in der es Kyra dann vielleicht ebenfalls gelingen wird ihre Geschichte zu erzählen.


FAZIT

Breakaway ist ein solider New Adult Roman, der insgesamt ganz gut gefällt, dem aber noch das gewisse Etwas fehlt, sodass man sich wohl leider nicht allzu lange an die Geschichte von Lia und Noah erinnern wird.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Ein Debütroman, welcher mit einer realitätsnahen Gesichte überzeugen kann

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Bei Breakaway handelt es sich um den ersten Band der Away-Reihe und dem Debütroman von der deutschen Autorin Anabelle Stehl. Zu der Away-Reihe gehören ebenfalls Fadeaway (Erscheinungstermin: 26. März 2021) ...

Bei Breakaway handelt es sich um den ersten Band der Away-Reihe und dem Debütroman von der deutschen Autorin Anabelle Stehl. Zu der Away-Reihe gehören ebenfalls Fadeaway (Erscheinungstermin: 26. März 2021) und Runaway (Erscheinungstermin: 30. Juli 2021). Das Buch und die (Liebes-)Geschichte um Lia und Noah ist jedoch in sich abgeschlossen. Es tauchen allerdings die Hauptcharaktere aus den Folgebänden bereits auf. Es empfiehlt sich also, die Away-Reihe mit Breakaway (Band 1) zu starten und anschließend Fadeaway (Band 2) und Runaway (Band 3) zu lesen.
Das wunderschöne Cover des Buches, welches perfekt zu dem Inhalt der erzählten Geschichte passt, aber auch von der gesamten Away-Reihe, der Klappentext, der Schauplatz Berlin und die absolut liebenswürdige und sympathische Autorin konnten mich von sich überzeugen und ich musste die Geschichte in Breakaway auf jeden Fall lesen.
Die Grundidee, auch wenn diese in dem Genre nicht als absolute Neuheit anzusehen ist, und auch die Tatsache, dass der New Adult Roman im deutschen Berlin spielt, haben mir unglaublich gefallen. Die Autorin hat sich sehr bemüht, dass das erste Aufeinandertreffen der beiden Hauptcharaktere Lia und Noah realistisch ist und sich die beiden danach immer im genau richtigen Moment zufällig treffen. Hier für mich ein kleinerer Kritikpunkt, da es für mich ein wenig zu perfektes Timing war für all die Zufälle und so ein wenig gestellt gewirkt hat.
Ich wollte den Schreibstil von Anabelle Stehl in Breakaway wirklich, wirklich gerne mögen, aber irgendwie konnte er mich nicht ganz so wie erhofft fesseln und mitreißen. Es gab auffallend viele Wortwiederholungen und trotz der häufig wirklich detailreichen Beschreibung, hat sich vor meinem inneren Auge keine Geschichte abgespielt. Dennoch habe ich das Buch in relativ kurzer Zeit gelesen und einmal angefangen, wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Dennoch hat mir bei den geschrieben Worten irgendwie etwas gefehlt.
Besonders die für mich unerwartet und auch unvorhersehbaren Wendungen gegen Mitte des Buches, konnte mich richtig überzeugen! Gerne hätte ich zum Schluss der Liebegeschichte weitere Momente gehabt, die mich so begeistert und sprachlos zurückgelassen hätten. Leider war für mich persönlich das Ende sehr schnell, vorhersehbar und nicht so mitreißend wie gewünscht.
Der Schreibstil hat für mich auch ein wenig Schwächen in Bezug auf die Emotionalität aufgewiesen, da für mich einfach die Gefühle zwischen Lia und Noah beim Lesen nicht immer wirklich greifbar wurden.
Die beiden Charaktere an sich konnten mich mehr von sich überzeugen als die Liebesgeschichte zwischen ihnen. Noah ist wirklich ein toll ausgearbeiteter Protagonist, welcher mich durch seine ehrliche, loyale und warme Art von sich überzeugen konnte. Auch wenn er ab und zu etwas zu impulsiv gehandelt hat, macht ihn dies für mich gerade so authentisch und greifbar. Mit Lia hatte ich zunächst kleiner Anfangsschwierigkeiten, da ich durch die vielen unbekannten Hintergrundinformationen Probleme hatte ihre Gedanken und Handlungen immer nachvollziehen zu können. Dennoch finde ich, dass ihr Charakter eine ganz wundervolle Entwicklung in dieser Geschichte erlebt. Beide Charaktere zeichnen sich durch ihre unperfekte Art aus, was dafür sorgt, dass sie so realitätsnah wirken.
Die Nebencharakter konnte mich teilweise mehr überzeugen als Lia selbst, so dass ich mich umso mehr auf die folgenden beide Bände freue. Jeder Nebencharakter ist so individuell gezeichnet und überzeugt mit seinen beziehungsweise ihrer ganz eigenen Stärken und Schwächen. Auch der gemeinsame Zusammenhalt zwischen den Geschwistern Noah, Kyra und Elias konnte mich voll und ganz überzeugen. Aber auch die tiefen und ehrlichen Freundschaften machten die Geschichte zu etwas besonderem.
Der Epilog von Breakaway sorgt hinzukommend dazu, dass man als Leser unbedingt – und am liebsten sofort – Kyras Geschichte in Fadeaway lesen möchte. Ich fange schon einmal an die Tage bis zum 26. März zu zählen…

Abschließendes Fazit:
Insgesamt konnte mich Breakaway nicht ganz so restlos überzeugen, wie ich es erhofft hatte. Dennoch würde ich für den Debütroman von Anabelle Stehl eine Leseempfehlung aussprechen. Resümierend betrachtet ist das Buch für mich nicht perfekt, weist einige Kritikpunkte auf und lässt für die Folgebände definitiv noch Spielraum nach oben. Aber dennoch konnte mich dieses Buch mit einer authentischen, realitätsnahen und zum Nachdenken anregenden Geschichte überzeugen. Und vielleicht auch mit einem wirklich traumhaften männlichen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Zitat: „Scham stirbt, wenn Geschichten erzählt werden!“

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Breakaway von Anabelle Stehl

Lia, eine junge Studentin aus Hallingen erlebt eine Nacht, wie sie nie hätte statt finden sollen. Sie sieht keinen Ausweg mehr und packt spontan ihre Tasche um vor den Blicken ...

Breakaway von Anabelle Stehl

Lia, eine junge Studentin aus Hallingen erlebt eine Nacht, wie sie nie hätte statt finden sollen. Sie sieht keinen Ausweg mehr und packt spontan ihre Tasche um vor den Blicken und Lästereien ihrer Mitstudenten zu fliehen. Sie setzt sich kurzerhand in den nächsten Bus und landet in Berlin. Dort angekommen hofft sie in den Menschenmassen untertauchen zu können. Womit sie jedoch nicht rechnet ist Noah, dieser setzt ihr ganz schön zu. Auch andere, ihr fremde Menschen schleichen sich in ihr Leben, in ihr Herz. Jeden einzelnen belügt sie um sich selbst zu schützen.
Noah hingegen leidet nicht nur unter den Geheimnissen von Lia, sondern hat mit familiären Diskrepanzen zu kämpfen.

Annabelle Stehl ist seit 2015 unter anderem als Bloggerin unterwegs. Sie arbeitet im Online Marketing und als Autorin. Sie ist viel auf Reisen und ihre zweite Leidenschaft sind Videospiele. „Breakaway“ ist der Auftakt der „Away-Reihe“ und ihr Debüt. Dieser ist in die Kategorie zeitgenössischer Liebesroman / Erzählungen einzugliedern.

Lia (Emilia) ist eine junge Studentin, die bis vor kurzem ihrer Leidenschaft dem Filmen nach gegangen ist. Durch eine falsche Entscheidung steht ihr Leben nun Kopf. Sie macht das, was alle gejagten tun, sie flieht vor ihrem Leben. Bis zu besagtem Vorfall war sie eine lebensfrohe, lockere, spontane, extrovertierte junge Frau. Nun leidet sie, zieht sich zurück, hat Angst falsche Entscheidungen zu treffen und baut um sich ein Lügengerüst, welches mit der Zeit gefährlich wackelt und droht einzustürzen. Hierbei reißt sie nicht nur sich mit in die Tiefe. Lia ist wirklich sympathisch, raubt einem mit ihrer unehrlichen, unentschlossenen Art jedoch gern mal den letzten Nerv.
Noah ist der mittlere Sohn der Familie Seger. Seine Geschwister sind Elias und Kyra.
Er begegnet Lia in einem Kaffee. Sie weckt durch ihre unscheinbare Art sein Interesse. Noah stellt einen lebensfrohen Charakter da, wären da nicht die Streitigkeiten mit seiner Familie. Regulär hätte er im Ausland sein sollen, doch aufgrund der aktuellen Umstände bricht er sein Praxissemester ab und kommt früher Heim, da für ihn die Familie oberste Priorität hat. Als Jugendlicher hatte er mit Wutausbrüchen zu kämpfen. Um dies unter Kontrolle zu halten, geht er zum Boxen.
Die Nebendarsteller in diesem Buch sind gut gewählt. Es gibt Daniel, den besten Freund von Noah, Phuong, eine lebensoffene Jurastudentin, die nebenbei kellnert, Elias und Kyra, die beiden Geschwister von Noah, Alexander, der mysteriöse junge Mann aus Lias Vergangenheit, Familie Rothe, eine Unternehmerfamilie die auch hier ihre Rolle spielt, Miss Garcia, die nette Oma von Daniel und einen herrlichen Barkeeper. Jede einzelne Partei erfüllt seinen Zweck in der Story.

In „Breakaway“ gibt es zwei Szenen die sich mir eingebrannt haben. Diese werde ich immer mit diesem Roman verbinden. Da ich kein Freund davon bin Inhalte so zu Spoilern das ihr keine Lust mehr habt das Buch zu lesen gehe ich hier nicht weiter darauf ein, nur so viel: in einem der Szenen findet Lia ihre Lebensfreude und Energie wieder, es ist richtig schön zu lesen wie sie aufblüht und endlich ihr altes „Ich“ wieder findet. In einer anderen Szene brechen all ihre Dämme und sie findet ein Ventil um alles herauszulassen. Sie kämpft und fällt... Noah steht ihr in diesem doch sehr intimen Moment zur Seite.
Es gibt viele Diskrepanzen und heikle Momente, aber auch welche in denen man schmunzelt. Etwas das in diesem Buch eine Rolle spielt ist „die Macht der Medien/Mobbing“. Ich finde das diese Thematik von Anabelle wirklich sehr gut beschrieben wird.

Dank des Schreibstils kann man der Story von Noah und Lia sehr gut folgen. Es wird abwechselnd aus deren Sichten erzählt, sodass man immer direkt dabei ist. Man denkt und fühlt mit ihnen.

Von Anfang an weiß man das etwas Schlimmes passiert ist. Dies baut sich von Kapitel zu Kapitel auf. Währenddessen kommen weitere Geheimnisse und Ungereimtheiten hinzu. Erst nach etwa ¾ des Romans werden die ersten Rätsel gelüftet. Bis dahin gibt es viel Freundschaft, eine immer stärker werdende Bindung zwischen Lia und Noah, Familiendramen und Geschwisterliebe. Für mich hat es sich leider sehr in die Länge gezogen, was ein wenig schade ist. Die Streitereien zwischen Lia und Noah sind wirklich extrem und in meinen Augen recht überspitz dargestellt. Es wirkt für mich nicht sonderlich glaubwürdig und hat mir dadurch zwischenzeitlich den Lesespaß genommen.
Die Momente unter den Geschwistern waren wirklich klasse beschrieben und auch die Freundschaften untereinander waren richtig toll. Es war schön zu sehen, wie das Band zwischen allen immer fester wurde und sie trotz aller Schwierigkeiten versucht haben ihren Weg zu finden.

Fazit:
„Breakaway“ ist eine tolle New Adult Liebesromanze, mit deutschem Setting (dies finde ich wirklich erfrischend). Die Geschichte um Lia bewegt einen. Es ist furchtbar wozu Mitmenschen fähig sind und welche Macht die Medien haben (auf positive, wie negative Weise). Die Story finde ich gut, aber leider manchmal etwas in die Länge gezogen. Der Roman beinhaltet lebhafte, tiefe Szenen, im Gegenzug jedoch auch welche die nicht so richtig rüber kommen, bzw. bei denen man das Buch gern zuschlagen würde weil es in dem Moment irgendwie unpassend ist. Gerne wäre ich ab und an in den Roman gesprungen um die Protagonisten zu schütteln.
Irgendwie ist der Funke nicht ganz rüber gesprungen...

Breakaway bekommt von mir 3,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Die Geschichte hatte mehr Potential

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Nur bei dir fühle ich mich frei ...

Für Lia bricht eine Welt zusammen, als ihr eine einzige Nacht zum Verhängnis wird. Nicht nur folgen ihr seitdem die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen überall ...

Nur bei dir fühle ich mich frei ...

Für Lia bricht eine Welt zusammen, als ihr eine einzige Nacht zum Verhängnis wird. Nicht nur folgen ihr seitdem die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen überall auf dem Campus - selbst ihre Freundinnen wenden sich von ihr ab. Als sie es nicht länger erträgt, packt Lia kurzerhand ihre wichtigsten Sachen und setzt sich in einen Bus nach Berlin. Sie hofft, in dem anonymen Trubel der Hauptstadt einen klaren Kopf zu bekommen und wieder zu sich selbst zu finden. Doch dann trifft sie auf Noah, der ihre Welt von einem Moment auf den anderen ein weiteres Mal auf den Kopf stellt ...



Meine Meinung:

Ich fand den Klapptext zu diesem Buch sehr vielversprechend, die tolle Leseprobe und das wunderschöne Buchcover steigerten meine Freude auf die Geschichte ins unermessliche. Was habe ich mir von diesem Buch erwartet? Eine gefühlvolle Story, mit einer tiefgründigen Handlung und ganz viel Romantik. Die ersten zwei Punkte wurden erfüllt, der dritte konnte meinen Erwartungen leider nicht gerecht werden. Hier erkläre ich, wieso:

Die Protagonistin Lia war mir durchaus sehr sympathisch. Gleich zu Beginn wird klar, dass Lia erst vor kurzem ein traumatisches Erlebnis widerfahren ist. Lange ist aber nicht klar, um was es sich genau handelt - und so kann der Leser nur spekulieren. Der Spannungsbogen der Story wurde somit gekonnt aufrecht erhalten, im Laufe der Geschichte wurden mehrmals kleine Hinweise auf Lias Vergangenheit präsentiert, ich konnte sie jedoch bis zum Schluss nicht richtig zusammenfügen.

Lia lernte im Laufe der Geschichte auch einige neue Freunde kennen, einer davon war Noah. Noah wirkte auf den ersten Blick wie der typische Sunnyboy - im Berliner Großstadtdschungel. Schnell war klar, dass in ihm noch viel mehr steckt und auch er seine großen und kleinen Päckchen zu tragen hat. Noah ist humorvoll, abenteuerlustig, selbstbewusst und freundlich. Der perfekte Book-Boyfriend also.

Leider fehlte mir zwischen Lia und Noah einfach das knistern - ich kaufte ihnen die Lovestory nicht ab. Wäre das Buch als "Freundschaftsroman" deklariert gewesen, hätte ich dem Buch wahrlich 5 Sterne gegeben. Da es aber als Lovestory verkauft wird, von dieser meiner Meinung nach aber nicht viel zu spüren war, sind es eben nur 3 Sterne. Ist die Geschichte durchaus sehr gefühlvoll erzählt worden, so fehlte es an den Gefühlen/Emotionen zwischen den beiden Protagonisten viel zu sehr. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man sich als Leser mit den Buchfiguren mitverliebt? Ich habe das bei fast allen Liebesgeschichten, nur bei "Breakaway" konnte ich die angedeutete Lovestory wie gesagt gar nicht nachvollziehen.

Die tiefgründige Handlung der Geschichte wurde sehr feinfühlig behandelt. Als am Ende dann bekannt wurde, welche traurigen Ereignisse Lia widerfahren sind, hat mir wirklich das Herz geblutet. Und leider sind das Dinge, die in unserer Gesellschaft immer häufiger vorkommen und nur selten ernst genommen werden. Besonders die letzten Seiten des Buches haben mir daher sehr gut gefallen, weil es hier auch noch ein Stück Gesellschaftskritisch wurde.



Fazit:

Der Schreibstil der Autorin ist durchaus sehr gut. Das Buchcover ist ein wahrer Augenschmaus. Und die Buchcharaktere eigentlich alle - bis auf die "Schurken" der Geschichte - sehr sympathisch. Eine romantische, prickelnde Liebesgeschichte fehlte leider. Deshalb gibts von mir nur 3 Sterne. Vielleicht werde ich auch zukünftige Werke der Autorin lesen, da bin ich derzeit noch etwas unschlüssig.



Liebe Grüße, lisamarie_94

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