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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2020

speziell

Super fresh
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Dieses Buch wird beworben mit „wie man aus einfachen Zutaten schnell leckere und gleichzeitig gesunde Gerichte zaubern kann“. Aber allein die Beschaffung der Zutaten finde ich eine Herausforderung. Obwohl ...

Dieses Buch wird beworben mit „wie man aus einfachen Zutaten schnell leckere und gleichzeitig gesunde Gerichte zaubern kann“. Aber allein die Beschaffung der Zutaten finde ich eine Herausforderung. Obwohl ich einiges an speziellen Gewürzen und Zutaten in meiner Küche habe gibt es in den Rezepten richtig viele, die ich nicht vorrätig habe bzw. gar nicht kenne. Einige Beispiele: Soba-Nudeln, weiße Chia-Samen, Hoisin Sauce, Choi Sum, weiße Miso-Paste, Mirin, Limabohnen, Quinoaflocken, Schwarzkohl (Cavolo nero), Edamame-Kerne, Freekeh. Außerdem haben mich die vielen großsprecherischen Attribute gestört wie ungemein köstlich - sündhaft gut - überraschend einfach - beeindruckend schmackhaft - im Handumdrehen zubereitet. Diese Überbetonung wurde im Text noch durch Großbuchstaben und Kursivschrift hervorgehoben.

Aber nun zum Positiven: Das Buch macht optisch richtig was her. Alle Produktfotos sind sehr ansprechend. Dem Ansatz dass eine Mahlzeit schnell und ohne viel Aufwand gelingt werden viele Rezepte damit gerecht dass sie auf dem Blech im Ofen zubereitet werden. Und im Ausgetauscht-Kapitel gibt es Anregungen wie man eine Zubereitung variieren kann. Es gibt ein ausführliches Glossar über die vielen fremden Zutaten. Hier hätte ich mir ein paar Hinweise gewünscht ob man es durch etwas Bekannteres ersetzen kann. Dass man über ein Register von einzelnen Zutaten zu verschiedenen Gerichten kommen kann finde ich sehr hilfreich. Und es gibt noch nützliche Informationen zu Maßeinheiten, Gewichten und Temperaturen. Insgesamt gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Rezepten unter denen ich auch einige gefunden habe, die ich nachkochen werde. Den Linsensalat mit Räucherlachs habe ich schon ausprobiert und fand ihn sehr lecker. Leider überwiegt mein Eindruck der Übertreibung und der sehr speziellen Zutaten.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Spurensuche in Italien

Die Krieger
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Der Tod seiner Frau hat den Kriminalkommissar Nick Marzek komplett aus der Bahn geworfen. Ein befreundeter bayerischer Kollege holt ihn zu sich in die Mordkommission nach München. Auch wenn ihm alles so ...

Der Tod seiner Frau hat den Kriminalkommissar Nick Marzek komplett aus der Bahn geworfen. Ein befreundeter bayerischer Kollege holt ihn zu sich in die Mordkommission nach München. Auch wenn ihm alles so fremd ist, er sich in der Stadt wenig zurecht findet und die Kollegen oft nur schwer versteht, so gibt ihm doch die eigentliche Polizeiarbeit Struktur. Das ist es was er mit seinem Weggang aus Berlin gesucht hat.

In der ersten Januarwoche des Jahres 1984 gibt es einen Brandanschlag auf die Diskothek Liverpool. Anfangs ermittelt die Mordkommission im Rotlichtmilieu als überraschend ein Bekennerschreiben bei einer Mailänder Zeitung eintrifft. Darin bekennt sich eine rechtsradikale Gruppe zu dem Brandanschlag in München. Dieser Gruppe werden weitere Anschläge in Italien zugeordnet. Den bayerischen Ermittlern erscheint diese Spur wenig plausibel, aber es muss ihr doch nachgegangen werden. So wird Nick nach Norditalien geschickt um mit einigen Polizeistellen über die Taten in ihren Orten zu sprechen. Es fehlt allerdings ein polizeilicher Dolmetscher so dass auf die Schnelle beschlossen wird, die Putzfrau der Mordkommission, die Italienerin Graziella, mitzuschicken um Nick vor Ort zu unterstützen.

In Italien bemerkt Nick schnell, dass sich Graziella mit dem Lesen und Schreiben sehr schwer tut. Für mich war es nicht verständlich, dass Nick unbedingt an ihr festhält, obwohl ihm von München wenig später ein qualifizierter Übersetzer angeboten wird. Dies ist wohl eher der Idee des Autors geschuldet, ein originelles Ermittlerpaar zu präsentieren. So müht sich Graziella weiterhin mit jeder Menge Texten ab und muss zusätzlich all die schnellgesprochenen Ausführungen der italienischen Polizeimitarbeiter übersetzen. Auch beim Ermitteln und Kombinieren kann Nick Graziellas Hilfe gut gebrauchen.

Mir war vom Klappentext her nicht klar, dass hier eine echte Verbrechensserie in München und Italien aufgearbeitet wird. Gereizt hatten mich vielmehr die Achtziger Jahre und der Konflikt eines Berliners in München. Die Einführung des Kommissars und auch der Start in eine neue Krimireihe ist dem Autor gut gelungen, für meinen Geschmack waren es zu lange, ausschweifende Recherchen in Italien.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Eine lange Reise

Zugvögel
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Wir begleiten Franny Stone auf der Suche nach einem Fischerboot das sie mitnimmt, damit sie dem Vogelflug der Küstenseeschwalben nachfolgen kann. Es geht um Vogelkunde, Artensterben und Klimaschutz aber ...

Wir begleiten Franny Stone auf der Suche nach einem Fischerboot das sie mitnimmt, damit sie dem Vogelflug der Küstenseeschwalben nachfolgen kann. Es geht um Vogelkunde, Artensterben und Klimaschutz aber man merkt schnell, dass das eigentliche Rätsel das Leben dieser Frau ist.

Franny ist mehr als sonderbar: so springt sie einem ihr wildfremden Mann in einen eiskalten Fjord hinterher. Um dann festzustellen dass dieser nur auf dem Meeresboden sitzt um sich zu erfrischen!? Es stellt sich heraus, dass er der Kapitän des Fischerbootes ist, auf dem sie anheuern wollte. Und so beginnt ihre Reise auf der Saghani.

Leider ist es mir zwischenzeitlich recht schwergefallen, am Buch dranzubleiben. Die Langatmigkeit der Erzählung und auch die düsteren, zerstörerischen Absichten von Frannys Reise haben es mir nicht leicht gemacht. Aber mir wurde auch die grenzenlose Liebe von Franny und ihrem Mann Niall zur Natur, besonders zu den Vögeln vermittelt. Der Schreibstil ist gut, der traurige Blick auf die Zerstörung der Erde ist gelungen. Originell und unterhaltsam waren die Erlebnisse mit der Besatzung des Fischerbootes auf dieser verzweifelten Reise.
Daher vergebe ich gerne 3 Sterne für die Qualität der Erzählung.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Pälzisch lecker

Die Katze kocht!
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Ich bin kein Fan von Daniela Katzenberger und hätte nicht gedacht, dass sie ein Kochbuch schreibt. Doch sie hat mich überrascht: ihre Texte zu ihrer Kindheit und zur Einstellung zum Kochen fand ich interessant. ...

Ich bin kein Fan von Daniela Katzenberger und hätte nicht gedacht, dass sie ein Kochbuch schreibt. Doch sie hat mich überrascht: ihre Texte zu ihrer Kindheit und zur Einstellung zum Kochen fand ich interessant. Sie beschreibt ihr Ziel, ohne richtig große Kocherfahrung und ohne exotische Zutaten einfache und gutschmeckende Gerichte zu kochen. Sie stellt sich nicht als Wunderköchin dar, sondern präsentiert eine bunte Auswahl an Gerichten, die ihren Lieben schmecken und im besten Fall gesund ist. Für meinen Geschmack (ich habe aber selbst keine Kinder) gibt es jedoch zu viele süße und bunte Rezepte. Und Respekt: ich als Pfälzerin liebe auch Leberknödel, wäre aber nie auf die Idee gekommen, welche selbst zu machen. Das nehme ich mir jetzt mal vor.

Das Kochbuch macht einen hochwertigen Eindruck. Die Rezepte werden Danielas Anspruch gerecht, sie sind alltagstauglich und nicht sehr schwer nachzukochen. Ich denke, sie hat die richtigen Rezepte für ihre Zielgruppe präsentiert.

Und um‘s emol uff pälzisch auszedrigge: besser als ich gedenkt hebb.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Bruderliebe

Ihr Königreich
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Die eigentliche Geschichte beginnt damit, dass Roy auf seinem abgelegenen Berghof in Norwegen seinen jüngeren Bruder Carl erwartet. Carl hat sich viele Jahre in Amerika beruflich weiterentwickelt und kommt ...

Die eigentliche Geschichte beginnt damit, dass Roy auf seinem abgelegenen Berghof in Norwegen seinen jüngeren Bruder Carl erwartet. Carl hat sich viele Jahre in Amerika beruflich weiterentwickelt und kommt nun mit seiner jungen Frau nach Hause zurück. Es herrscht gleich am Anfang eine düstere Grundstimmung. Es liegt in der Luft, dass die Rückkehr des jüngeren Bruders zu vielen Konflikten führen wird.

Wir erfahren aus Roys Ich-Perspektive die ganze Geschichte der beiden Brüder. Dabei gibt es permanent überraschende Wendungen sowohl im Rückblick auf früher als auch in der Jetztzeit. Bald ertappte ich mich bei dem Gedanken „Roy ist doch der Gute, oder?“.

Der Erzählstil war spannend, ich war lange Zeit gefesselt von den vielen Wendungen. Doch die Entwicklung hin zu immer mehr Gewalt und Manipulation wurde mir zu viel. Wie viele Katastrophen muss Roy denn noch hinter Carl herräumen?

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