Leserunde zu "Breakaway" von Anabelle Stehl

Auftakt der AWAY-Reihe
Cover-Bild Breakaway
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Mit Autoren-Begleitung
Anabelle Stehl (Autor)

Breakaway

Nur bei dir fühle ich mich frei ...

Für Lia bricht eine Welt zusammen, als ihr eine einzige Nacht zum Verhängnis wird. Nicht nur folgen ihr seitdem die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen überall auf dem Campus - selbst ihre Freundinnen wenden sich von ihr ab. Als sie es nicht länger erträgt, packt Lia kurzerhand ihre wichtigsten Sachen und setzt sich in einen Bus nach Berlin. Sie hofft, in dem anonymen Trubel der Hauptstadt einen klaren Kopf zu bekommen und wieder zu sich selbst zu finden. Doch dann trifft sie auf Noah, der ihre Welt von einem Moment auf den anderen ein weiteres Mal auf den Kopf stellt ...

"Erfrischend, gefühlvoll und wunderschön. Anabelle Stehl holt New Adult nach Deutschland!" BIANCA IOSIVONI



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 12.10.2020 - 01.11.2020
  2. Lesen 16.11.2020 - 29.11.2020
  3. Rezensieren 30.11.2020 - 13.12.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Laura Kneidl Bianca Iosivoni Ava Reed Liebesroman Liebesgeschichte romantisch dramatisch Deutsche Autorin New Adult Berlin Feminismus Female Empowerment Me Too

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 11.12.2020

Breakaway- Eine Liebesgeschichte über Mut, Veränderung und so viel mehr

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”Wer ist mutiger? Derjenige, der ständig ein Abenteuer nach dem andern erlebt, immer auf Achse ist? Oder die Person, die ihre gewohnte Umgebung und Routine liebt und es dann plötzlich wagt, aus ihr auszubrechen?”

Ein ...

”Wer ist mutiger? Derjenige, der ständig ein Abenteuer nach dem andern erlebt, immer auf Achse ist? Oder die Person, die ihre gewohnte Umgebung und Routine liebt und es dann plötzlich wagt, aus ihr auszubrechen?”

Ein Neuanfang. Das ist alles, was Lia will, als sie in Berlin ankommt. Hinter ihr liegen äußerst schwere Wochen und sie hat sich selbst verloren. Wird sie in Berlin wieder zu sich und ihrer Leidenschaft, das Filmen, zurückfinden ? Dann trifft sie auf Noah…
Noah, der mit seinen eigenen Problemen und denen seiner Familie genug zu tun hat. Noah, der ihr gegenüber sofort aufgeschlossen ist. Noah, der voller Ehrlichkeit und Loyalität steckt.
Doch Lia kann nicht ehrlich zu ihm sein. Es würde alles, was zwischen ihnen ist, zerstören.
Doch was ist das zwischen ihnen überhaupt ? Sie kennen sich ja kaum…

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich meine Zeit brauchte, in die Geschichte zu finden. Lia war mir eigentlich auf Anhieb sympathisch und ich fühlte mich ihr sehr verbunden. Das hat sich durch den Verlauf der Geschichte auch nicht geändert. Trotzdem hat sich ihr Charakter als anders entpuppt, wie ich erwartet hatte und das hat mich überrascht. Insgesamt hat das Buch es geschafft, mich als Leser immer wieder zu überraschen. Die Wendungen sind nicht vorhersehbar, Klischees sucht man vergebens.
Zudem schafft es die Autorin mit ihren Charakteren zu überzeugen. Wie man schon herausgehört haben könnte, habe ich Noah mit seiner sozialen Ader vollkommen ins Herz geschlossen. Übrigens wird der Roman abwechselnd aus seiner und Lias Perspektive erzählt.
Doch am meisten konnten mich die toughen, humorvollen Nebenfiguren, die Freunde der Protagonisten, begeistern.

Insgesamt hat mir “Breakaway” sehr gefallen und ich habe die Story mit zunehmender Begeisterung gelesen. Besonders die zweite Hälfte hat es mir angetan. Die Geschichte ist nicht nur durch die außergewöhnliche Kulisse anders.
Einzig an dem Gefühl hat es mir etwas gefehlt. Es gab nur ein, zwei Szenen, bei denen der Funke auch auf mich überspringen konnte, und das fand ich einfach etwas wenig bei einem Liebesroman. Daher bin ich mir auch noch nicht so sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde.

Dennoch bleibt mein Fazit, dass die Story wirklich gut ist, 4 Sterne verdient hat. Heißt: Leseempfehlung, besonders für Leser, die nach etwas Neuem, Anderem im Bereich des New Adult suchen.

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Eine Geschichte mit Herz, authentischen Charakteren und einem sehr wichtigen Thema!

1

"Ich wurde nicht schlau aus dieser Frau. Sie war wie ein Mosaik, bei dem man zuerst das Gesamtbild sah. Bei näherem Hinschauen offenbarten sich dann die einzelnen kleinen Puzzelteile, die eigentlich gar ...

"Ich wurde nicht schlau aus dieser Frau. Sie war wie ein Mosaik, bei dem man zuerst das Gesamtbild sah. Bei näherem Hinschauen offenbarten sich dann die einzelnen kleinen Puzzelteile, die eigentlich gar nicht zusammenpassten und dennoch ein Ganzes ergaben."

Inhalt:

Für Lia bricht eine Welt zusammen, als ihr eine einzige Nacht zum Verhängnis wird. Nicht nur folgen ihr seitdem die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen überall auf dem Campus - selbst ihre Freundinnen wenden sich von ihr ab. Als sie es nicht länger erträgt, packt Lia kurzerhand ihre wichtigsten Sachen und setzt sich in einen Bus nach Berlin. Sie hofft, in dem anonymen Trubel der Hauptstadt einen klaren Kopf zu bekommen und wieder zu sich selbst zu finden. Doch dann trifft sie auf Noah, der ihre Welt von einem Moment auf den anderen ein weiteres Mal auf den Kopf stellt ...

Meine Meinung:

Als ich das Cover das erste mal gesehen habe, war ich direkt hin und weg von der Gestaltung. Ich liebe einfach die Karte im Hintergrund, welche sich perfekt zur Geschichte von Lia und Noah ergänzt.

Zudem finde ich die Farben sehr ansprechend und die Schrift wunderschön. Des weiteren spiegelt sich diese auch noch einmal im Inneren des Buches wieder.
Für mich ist dieses Cover schlicht und doch aufregend zugleich.

Der Einstieg in die Handlung ist sehr gelungen, da ich mich ab dem ersten Moment sofort in Lias und Noahs Gedankenwelt hineinversetzen konnte. Anabelle Stehl schreibt locker leicht und spricht dabei doch ein sehr wichtiges und ernsthaftes Thema an, welches in unserer Gesellschaft viel mehr Beachtung finden sollte.

Bezogen auf den Schreibstil kann ich nennen, dass dieser sehr flüssig und schön zu lesen war. Es hat richtig Spaß gemacht, durch die Seiten zu fliegen und wenn ich nicht wüsste, dass dies der Debütroman der Autorin ist, hätte ich es ehrlich nicht vermutet.

Lia lässt ihr “altes” Leben sehr schnell hinter sich und als ich im späteren Verlauf auch verstanden habe, wieso sie so gehandelt hat, konnte ich sie als Charakter noch näher greifen. Dieser Neuanfang hat ihr einfach unfassbar gut getan und ich fand es sehr gelungen, wie sie sich weiterentwickelt hat, mutig war und so auch ein Stück weit zu sich selbst gefunden hat.

Mit Hilfe von Phuong, Daniel und vor allem Noah lernt sie, was wahre Freunde sind und dass es irgendwie auch unwichtig ist, was andere Menschen über sie sagen. Die Nebencharaktere habe ich im Übrigen auch total in mein Herz geschlossen und fand sie einfach super sympathisch.

Was mich leider ein wenig gestört hat war, dass ich das Gefühl hatte, dass Lia einfach zu lange die Wahrheit verheimlicht und damit auch Noah anlügt. In der Mitte des Buches hat sich gezeigt, dass diese eben auch Folgen haben können, auch wenn Noah Lia in meinen Augen super schnell verziehen hat. Bis zum Schluss bleibt der Leser und auch Noah im Dunkeln und vielleicht hätte ich mir in diesem Punkt etwas früher eine Reaktion gewünscht. Trotzdem mochte ich Lia sehr gerne.

Was Noah angeht kann ich nur sagen, dass er mir einfach sofort sympathisch war. Ich habe ihn einfach in mein Herz geschlossen, weil Ehrlichkeit und vor allem die Familie für ihn an erster Stelle stehen. Wie er sich für Elias, seinen Bruder stark gemacht hat, fand ich sehr gelungen. Und auch wenn ich verstehen konnte, warum er jetzt wieder in Berlin war, so hätte Elias vielleicht auch früher mit der Sprache rausrücken sollen, natürlich nur, wenn Kyra zugestimmt hätte.

Ich fand es toll wie Noah Lia die Welt gezeigt hat und die beiden ein Abenteuer nach dem nächsten erlebt haben. Ihre Geschichte war authentisch, ehrlich und wunderschön. Für mich hat sich auch die Beiziehung im richtigen Tempo entwickelt.

Zur Thematik möchte ich ergänzen, dass ich diese sehr wichtig finde. Lia und Kyra haben auf unterschiedliche Art und Weise gehandelt, trotzdem finde ich ihren jetzt gewonnen Mut sehr wichtig. Auch wenn all die Geheimnisse sich gegen Ende des Buches offenbart haben, hatte ich hier und da schon eine gewisse Vorahnung, was passieren würde, was sich anschließend auch bestätigt hat.

Nach diesem Ende muss ich einfach erfahren, wie Kyras Geschichte ihren Lauf nimmt. Der Klappentext hört sich wieder einmal total spannend an und ich freue mich sehr darauf, dass Buch im nächsten Jahr zu lesen.

Für mich eine wirklich gute Geschichte mit authentischen Charakteren!

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Emotionale Story mit einem bewegenden Thema

3

Breakaway ist eine emotionale Story mit interessanter Handlung und tollen Charakteren. Das wunderschöne Cover hat mich sofort angesprochen und die Geschichte hat mich ebenso überzeugt.

Der Schreibstil ...

Breakaway ist eine emotionale Story mit interessanter Handlung und tollen Charakteren. Das wunderschöne Cover hat mich sofort angesprochen und die Geschichte hat mich ebenso überzeugt.

Der Schreibstil ist schon gleich zu Beginn sehr ergreifend. In dem Buch geht es um Lia, die völlig ungeplant nach Berlin reist. Dort kennt sie niemanden und ist zunächst vollkommen auf sich alleine gestellt. Ziemlich schnell trifft sie auf Phuong in einem Cafe und dann auf Noah.
Phuong ist einfach absolut bezaubernd. Sie ist soo cool und mein absoluter Lieblingscharakter aus dem Buch. Auch wie sie Lia eindrücklich sagt, dass sie sie mutig findet und es viel mutiger ist was sie getan hat, als sie denkt. Generell ist die Atmosphäre im Buch sehr schön. Ich musste auch an viele Stellen schmunzeln.

Genauso lustig geht es zwischen den Personen weiter und so finde ich es sehr amüsant wie sich Lia und die anderen über Noah's Selbstvertrauen lustig machen und er das auch in's Lustige zieht. Diese Momente sind einfach schön. Ebenso schön finde ich die Ausflüge von den beiden.
Noah ist so lieb und er war mir von Anfang an sympathisch.
Mittendrin hat mir irgendwas gefehlt und die Spannung nachgelassen. Aber im letzten Drittel hat mich das Buch wieder in den Bann gezogen.

Die Story hat mir sehr gefallen und die Charaktere habe ich in's Herz geschlossen. Im Epilog wird dann auch schon auf den nächsten Charakter für den Folgeband eingegangen. Diesen Band muss ich dann auch unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Gelungener New Adult-Debütroman mit sympathischen Charakteren und ernstem Thema

7

Inhalt
In „Breakaway“, dem Erstlingswerk von Anabelle Stehl, geht es um Lia, die Hals über Kopf aus ihrer Heimatstadt Hallingen nach Berlin flieht. Denn in Hallingen folgen ihr die Blicke und das Getuschel ...

Inhalt
In „Breakaway“, dem Erstlingswerk von Anabelle Stehl, geht es um Lia, die Hals über Kopf aus ihrer Heimatstadt Hallingen nach Berlin flieht. Denn in Hallingen folgen ihr die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen, nachdem es in einer folgenschweren Nacht zu Ereignissen gekommen ist, die sie am liebsten einfach nur vergessen möchte. In Berlin erhofft sie sich, auf andere Gedanken zu kommen und sich selbst und ihre Kreativität beim Filmen wiederzufinden.

In Berlin angekommen, trifft sie in einem Café auf Noah, mit dem sie sich anfreundet und dem sie mit der Zeit immer näher kommt. Doch nicht nur Lia hat ihr Päckchen zu tragen, auch in Noahs Leben läuft einiges schief. Er versucht, bei den Streitigkeiten und Problemen zwischen seinem älteren Bruder und seinen Eltern zu vermitteln und gerät dabei selbst mitten hinein. In Lia scheint er einen Menschen gefunden zu haben, mit dem er das alles teilen und dem er alles anvertrauen kann. Doch ist sie genau so ehrlich zu ihm? Was ist in Hallingen wirklich passiert?

Meine Meinung
Das Cover des Buches ist wunderschön. Zum einen die zarten Farben und zum anderen die tolle Idee, das Straßennetz Berlins als „Hintergrund“ zu nutzen. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch einfallsreich und hat Verbindung zu der Geschichte. Das finde ich immer schöner als einfach nur ein schönes Bild, das man auf jedes x-beliebige Buch drucken könnte. Dass der Buchumschlag nicht wie meist glatt ist, sondern rau, gefällt mir persönlich nicht ganz so gut. Aber das ist definitiv Geschmackssache.

Berlin ist auch ein gutes Stichwort, denn ein Punkt, der „Breakaway“ sicherlich von den meisten anderen New Adult-Romanen unterscheidet, ist die Tatsache, dass er in Deutschland spielt. Ich persönlich kann mich spontan an keinen anderen NA-Roman erinnern, bei dem das der Fall war. Und zusätzlich auch noch in einer Stadt, die es tatsächlich gibt. Ich kann verstehen, warum viele Autoren ihre Geschichten in einem anderen Land (meist ja eher USA oder GB) spielen lassen und dann häufig auch an fiktiven Orten. Dennoch trägt der Handlungsort Berlin bei mir persönlich dazu bei, dass ich mich der Geschichte näher fühle, weil sie in einer Stadt spielt, die ich selbst kenne und mit der ich ein (positives) Gefühl verbinde.

Sprachlich gesehen hat mir das Buch gut gefallen. Ich mochte Anabelles Schreibstil, da er flüssig und angenehm zu lesen war, Emotionen gut aufgebaut wurden und auch die Spannung nicht zu kurz kam. Besonders positiv aufgefallen ist mir, wie detailreich Anabelle an bestimmten Stellen Situationen beschrieben hat. Eigentlich bin ich wirklich kein Fan ausführlicher Beschreibungen, aber richtig dosiert und an den passenden Stellen trägt dies dazu bei, dass man komplett in die Geschichte und Situation eintaucht und mitgerissen wird. Viel besser hätte man das nicht machen können. Dass abwechselnd aus Lias und Noahs Sicht geschrieben war, mochte ich sehr gerne, weil man so die Möglichkeit hatte, gewisse Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und die Gefühle und Gedanken der beiden besser nachvollziehen zu können.

Inhaltlich hat mir „Breakaway“ auch gut gefallen. Natürlich ist es zu einem Teil eben auch „typisch New Adult“, aber das erwartet man ja auch bei einem Buch dieses Genres. Meiner Meinung nach war es aber nicht zu viel Klischee. So fand ich Lia und Noah (und eigentlich auch die anderen Charaktere) allesamt total sympathisch, aber eben auch nicht ganz so 08/15 wie in vielen anderen Büchern. Noah z.B. war weder der klassische „Bad Boy“, noch der uncoole Nerd, sondern ein netter Kerl, der ganz gut aussieht, authentisch, liebevoll, zielstrebig und ein Familienmensch ist. Also einfach ein „ganz normaler“ Mensch. Das fand ich sehr angenehm. Auch die Nebencharaktere fand ich gut ausgewählt und bunt.

Was ich auch mochte, war das Geschäftsfeld, auf dem Noahs Familie mit ihrer Firma unterwegs ist. Das war auch mal etwas ganz anderes und mir hat die Leidenschaft, mit der Noah, Elias und ihre Eltern dabei sind, total gut gefallen.

Die Entwicklungen der Geschichte sind gut und spannend umgesetzt und ergeben insgesamt ein stimmiges und harmonisches Bild. Man bekommt mit der Zeit immer neue Puzzleteile zu den verschiedenen Rätseln, die sich ergeben. Sei es Lias Vorgeschichte, die Probleme von Noahs Bruder Elias oder auch das seltsame Verhalten von Noahs Schwester Kyra. Nach und nach erfährt man immer mehr, es bleibt jedoch bis zum Schluss spannend. Ich persönlich habe die ein oder andere Wendung bzw. die ein oder andere Situation so nicht kommen sehen.

Die hinter den Problemen der einzelnen Personen steckenden Themen sind auf jeden Fall ernste und wichtige. Anabelle hat es hier geschafft, sensible Problematiken gefühlvoll anzusprechen und weder in die eine noch in die andere Richtung zu „(ver-) urteilen“. Man konnte sehr gut, vor allem mit Lia, mitfühlen, vor allem, nachdem man wusste, was ihr widerfahren ist. Aber dennoch hat sie Lia nicht nur in die Opferrolle gesteckt, sondern ihr auch eine gewisse Stärke mitgegeben, aktiv etwas tun zu können und aus dieser Passivität herauszukommen, auch wenn sie dafür ihre Zeit braucht und einen inneren Kampf mit sich ausfechten muss, sich zu überwinden. Das finde ich eine tolle Message, denn ich glaube, bei vielen schwierigen Themen, die Menschen (psychisch) belasten, ist ein großer Punkt die gefühlte Passivität, das „Nichts tun können“. Anhand von Lia zu sehen, dass man eben (fast) immer doch etwas tun kann und aus schlimmen Geschehnissen etwas positives für sich ziehen kann, kann Betroffenen vielleicht ein wenig Hoffnung geben, mit derlei Problemen besser umgehen zu können.

Zum Schluss nochmal zu einem positiveren Thema. Da ich die ganzen Nebencharaktere auch alle so sehr mochte, hätte ich an der ein oder anderen Stelle gerne ein wenig mehr von ihnen erfahren. Aber das hätte die Geschichte insgesamt zu sehr ausufern lassen, glaube ich. Von daher freue ich mich sehr auf die weiteren Bände und hoffe, dass wir dort noch mehr über Phuong, Daniel, Oliver, Kyra und die anderen erfahren.

Mein Fazit
Alles in allem ein echt guter New Adult-Roman mit tollen Charakteren und wichtigen Themen. Insgesamt hat vielleicht ein bisschen das „gewisse Etwas“ gefehlt, das einen das Buch als etwas Besonderes lange im Gedächtnis behalten lässt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass da im Hinblick auf Band 2 einfach noch ein bisschen Luft nach oben ist.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Für ein Debüt überzeugend

6

Es ist manchmal ganz schön verrückt, wie klein die Buchwelt sein kann. Da habe ich vor einigen Jahren den Buchblog von Anabelle Stehl entdeckt, dem ich bis heute treu geblieben bin. Und auf einmal veröffentlicht ...

Es ist manchmal ganz schön verrückt, wie klein die Buchwelt sein kann. Da habe ich vor einigen Jahren den Buchblog von Anabelle Stehl entdeckt, dem ich bis heute treu geblieben bin. Und auf einmal veröffentlicht sie selbst ein Buch und das auch noch in dem Genre, das in den letzten zwei Jahren den Großteil meiner gelesenen Bücher ausgemacht hat. Ich wusste zwar, dass sie mit vielen der deutschen Autorinnen befreundet ist, die sich schon auf dem deutschen Buchmarkt etablieren durfte, aber trotzdem rechnet man da nicht mit. Aber natürlich war es Ehrensache, dass ich ihren Debütroman „Breakaway“ lesen würde.

Die größte Erleichterung ist für mich sicherlich, dass es für das erste beendete und veröffentlichte Buch eine wirklich sehr beachtliche Leistung ist. Es hätte nämlich nichts schlimmeres geben können, als dass ich das Buch ganz schrecklich gefunden hätte. Das ist mir und ihr zum Glück erspart geblieben, aber trotzdem wird es jetzt hier auch keine Begeisterungsstürme geben, da man dem Debüt eben auch ein paar typische Debütkrankheiten anmerkt. Ich habe in der letzten Zeit vermehrt festgestellt, dass es mir unheimlich schwerfällt, mich richtig mit einer Figur zu identifizieren, wenn ihre Vergangenheit zu einem riesigen Geheimnis aufgebauscht wird, denn es wird von ihr ein essenzieller Teil einfach ausgespart. Autoren stehen immer vor der Wahl, ob sie Geheimnisse einbauen, um einen gewissen Spannungseffekt zu erzeugen. Aber ich sehe es so, dass New Adult kein Spannungsroman, geschweige denn ein Krimi sein muss, von daher würde ich immer für transparente Figuren plädieren. Bei Lia standen nun leider die Geheimnisse im Vordergrund, weswegen es mir wirklich schwer gefallen ist, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Darunter hat auch zwangsweise die Liebesgeschichte zu Noah etwas gelitten, denn wenn sie ihrem Gegenüber nicht alles von sich gibt, wie soll da diese besondere Magie entstehen?

Bei Noah hat dagegen nahezu alles gestimmt. Er war die transparente Figur, die ich mir gewünscht habe. Er mag zwar letztlich eine ganz schreckliche Menschenkenntnis haben, aber trotzdem ist man durch seine Perspektive fleißig mit in den Fallen gelaufen und das beweist mir, dass er uns Leser mit auf eine Reise genommen hat. Da bedeutet es dann nicht, dass ich alles so sehen muss, wie er das tut, aber es ist zumindest nachvollziehbar für mich, warum er tut, was er tut. Wo er ein wenig schlecht aussah, waren sicherlich seine überzogenen Reaktionen auf gewisse Entwicklungen. Hier kommt aber gleich der zweite Knackpunkt ins Spiel. Eine NA-Roman lebt von gewissen Wendungen und dramatischen Entwicklungen, aber es ist sicherlich mit eines der größten Herausforderungen in diesem Genre, denn entweder man will zu viel und es wirkt völlig überdramatisiert oder aber man macht aus einer Mücke aus einen Elefanten und dann passt es auch nicht wirklich. Aber gewisse Elemente zu kreieren, in denen man nachvollziehen kann, warum sich für das Paar nun ein Scheidepunkt in ihrer Beziehung ergibt, das ist reine Übungssache und ich bin frohen Mutes, dass sich Anabelle da noch deutlich steigern wird.

Nach diesen stilistischen Mängeln möchte ich aber dennoch noch einmal hervorheben, dass es so viele Gründe gibt, warum man „Breakaway“ definitiv eine Chance geben sollte. Zunächst einmal spielt die Geschichte tatsächlich in Deutschland, dass wir das noch erleben dürfen! Weiterhin sind wirklich schöne Momente entstanden, sei es bei der Kunstausstellung, wo ein toller Bogen zu Lias Entwicklung eingeschlagen wird, der am Ende grandios aufgelöst wird, sei es die Aufdeckung von Lias Geheimnis, deren Beschreibung mich innerlich tief mitgenommen hat oder so viel mehr. All das konnte nur entstehen, weil Anabelle Stehl sich jetzt zurecht Autorin schimpfen kann und ich bin sehr glücklich, dass sie tatsächlich schreiben kann und ich mich auf jedes weitere Buch von ihr freuen werde.

Fazit: „Breakaway“ ist unterm Strich für ein Debüt bemerkenswert, denn erstmal zu beweisen, dass das Zusammengetippte auch tatsächlich ein druckwürdiges Ergebnis ist, ist schon die große Anfangshürde. Natürlich krankt das Buch noch an einigen Stellen, sei es bei der Figurenzeichnung, sei es beim Fingerspitzengefühl, wie viel Drama wo nötig ist, aber das Wichtigste ist einfach, dass es eine Geschichte ist, die einen mit auf eine Reise nimmt.

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