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Veröffentlicht am 19.12.2020

Sanft flüstere ich dem Meer zu: Ich bin eine Insel. Und du hast mich nach Hause getragen

Vor mir nichts als Meer – Meine langsame Rückkehr vom Rande des Abgrunds
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Ein autobiografischer Lebensbericht einer Frau, die zusammen mit ihrem Mann London verlässt und auf die schottischen Hebriden zieht.

Sie hat viel Pech im Leben, z.B. ein schlimmer Unfall, sie kann keine ...

Ein autobiografischer Lebensbericht einer Frau, die zusammen mit ihrem Mann London verlässt und auf die schottischen Hebriden zieht.

Sie hat viel Pech im Leben, z.B. ein schlimmer Unfall, sie kann keine Kinder bekommen, die Ehe zerbricht, sie bleibt allein zurück auf der Farm.
Alleine ist die Arbeit auf der Farm hart. Während sie die Tiere und die Natur liebt, bleiben ihr die Menschen der Insel fremd.
Sie wird von den Einheimischen nicht akzeptiert und so bleibt sie ganz für sich.

Ihr Entschluß trotz aller Widerstände zu bleiben ist stark.
Wie der Untertitel des Buches „Meine langsame Rückkehr vom Rande des Abgrundes“ andeutet, beginnt sie sich mit ihrem Leben zu arrangieren und ihren Platz in der Welt zu finden. Therapeutisch wird für sie das Schwimmen im Meer.

Die Beschreibungen sind sehr authentisch. Und oft nicht einfach zu verdauen, zum Beispiel die offene Feindseligkeit, die die Inselbewohner ihr entgegenbringen. Das ist manchmal beklemmend zu lesen.

Es gibt auch intensive Natur- und Tierbeschreibungen. Es ist kein Wunder, das Amy Liptrot, Autorin von Nachtlichter, im Zusammenhang genannt wird. Auch „Vor mir nichts als Meer“ ist ein gelungenes Stück Nature Writing!

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Die Liste

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Kissing Chloe Brown ist ein kleiner, sympathischer Roman, der die anfangs zögernde, später intensive Beziehung der Protagonisten Chloe und Red wirklich in den Mittelpunkt steht. Der Roman ist eigentlich ...

Kissing Chloe Brown ist ein kleiner, sympathischer Roman, der die anfangs zögernde, später intensive Beziehung der Protagonisten Chloe und Red wirklich in den Mittelpunkt steht. Der Roman ist eigentlich nicht so kurz, aber wegen seiner konzentrierten Dichte wirkt er kammerspielartig. Kontinuierlich sind fast immer nur Chloe und Red im Bild, ergänzt um wenige Szenen, in denen Chloes zwei lustige Schwestern Dani und Eve dazukommen.
Für Chloe ist ein normales Leben nicht einfach, da sie durch ihre Krankheit mit chronischen Schmerzen belastet wird.
Neben diesem ernsten Hintergrund gibt es aber auch Humor im Buch durch komische Situationen und besonders durch ironische Dialoge. Diese sind der Autorin Talia Hibbert gut gelungen.
Interessanterweise ist Kissing Chloe Brown der erste Band der Brown-Schwestern-Trilogie. Der nächste Band wird voraussichtlich nächstes Jahr kommen.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Das Damengambit

Der Mädchenwald
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Der Mädchenwald ist ein Thriller, den man mit Schaudern liest, weil hier ein Mädchen permanent im höchster Gefahr ist. Die 13jährige Elissa wurde entführt.
Elissas Situation ist schlimm. sie ist in einem ...

Der Mädchenwald ist ein Thriller, den man mit Schaudern liest, weil hier ein Mädchen permanent im höchster Gefahr ist. Die 13jährige Elissa wurde entführt.
Elissas Situation ist schlimm. sie ist in einem Keller angekettet. Dennoch bleibt sie zunächst mutig und stark und sinnt auf Befreiung.
Die bedrohliche Atmosphäre verstärkt sich immer mehr.

Erzählt wird nicht linear. Die wechselnden Abschnitte sind mit Tagen, seit Elissas Entführung, gekennzeichnet.
Elijah ist ein 12jähriger Junge. Aus seiner Ichperspektive sind seine Abschnitte geschildert.

Dann gibt es noch Passagen mit der ermittelnden Polizistin Mairead.

Sam Lloyd streut psychologische Momente hinein, zum Beispiel das Verhältnis zwischen Elissa und Elijah, der sie immer wieder im Keller besucht.

Der wirklich spannende Roman ist Hardcore, aber kein Splatter. Die psychologische Komponente bleibt am wichtigsten.

Veröffentlicht am 03.12.2020

entwickelt sich langsam, aber stetig

Bären füttern verboten
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Es dauert eine Weile, sich in den Roman einzufinden und den Figuren näher zu kommen. Das gilt besonders für die anfängliche Hauptfigur Sidney, die ein Schuldgefühl aus der Vergangenheit mit sich rumschleppt. ...



Es dauert eine Weile, sich in den Roman einzufinden und den Figuren näher zu kommen. Das gilt besonders für die anfängliche Hauptfigur Sidney, die ein Schuldgefühl aus der Vergangenheit mit sich rumschleppt. Mit den anderen Figuren geht es teilweise leichter, besonders Maria und ihre Tochter Belle mochte ich auf Anhieb.
Mit Sydneys Vater Howard war es auch nicht ganz einfach, denn er ist sehr verschlossen.

Überraschender tritt Sydney zur Hälfte des Romans deutlich zurück, davon profitieren die anderen Figuren und deren Geschichten.

Nach einer Weile entfaltet sich der Roman und es entwickelt sich aus dem ruhigen Stil ein Erzählton, der funktioniert.
Vielleicht gelang es mir auch daher schließlich, mich noch mehr für die Figuren zu interessieren. Sie sind psychologisch fein gearbeitet. So fand ich den Roman, den ich am Anfang langweilig fand doch noch ganz interessant. Ich glaube, es ist ein Buch zum noch einmal lesen, denn wegen dem unaufdringlichen Schreibstil kann einem auch einiges entgehen.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Der stehende Kronleuchter

Die perfekte Freundin
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Die US-amerikanische Schriftstellerin Lionel Shriver treibt in ihrem relativ kurzen Roman viel Aufwand, die Hauptdarstellerin Jillian mit all ihren liebevollen Macken und Eigenheiten aufzubauen. Das funktioniert ...

Die US-amerikanische Schriftstellerin Lionel Shriver treibt in ihrem relativ kurzen Roman viel Aufwand, die Hauptdarstellerin Jillian mit all ihren liebevollen Macken und Eigenheiten aufzubauen. Das funktioniert auch ganz gut, doch der Eindruck des konstruierten bleibt. Daher wirkt Jillian auf mich nicht ganz lebensecht. Ich mag die Figur aber dennoch. Doch das teilt nicht jeder. Zum Beispiel Paige, die Freundin von Jillians besten Freund Weston. Paige will Jillian loswerden. Diese Ausgangssituation ist originell.

Insgesamt ist Die perfekte Freundin ein zugänglicher Roman, viel lockerer als z.B. Liebespaarungen, Shrivers Roman von 2010, den ich damals sperrig fand.

Es ist interessant zu lesen, wie eine lange Freundschaft auf die Probe gestellt wird und wie es ausgeht. Das dabei ein obskurer Kronleuchter eine Rolle spielt, hat mich amüsiert.

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