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Veröffentlicht am 09.02.2023

Ein Thriller mit vielen Facetten

Der Riss
7

Die Geschichte von Emilio & Antonia Rauwolf beginnt in der Antarktis, die beiden Kinder kommen auf der Station "Esperanza" zur Welt, wo ihre Eltern - beide Biologen - in der Antarktis leben & arbeiten. ...

Die Geschichte von Emilio & Antonia Rauwolf beginnt in der Antarktis, die beiden Kinder kommen auf der Station "Esperanza" zur Welt, wo ihre Eltern - beide Biologen - in der Antarktis leben & arbeiten. Die Lebensgeschichte dieser beiden Menschen ist aber nur eine Nebengeschichte zu dem spannenden Krimi. Aber wer hier einen Wissenschaftskrimi erwartet hat, wurde enttäuscht, auch wenn ich selten in einem Krimi so viele wissenschaftliche Fakten (die alle nachprüfbar sind!) gelesen habe.

Emilio Rauwolf wurde Biologe wie seine Eltern und ist als Wissenschaftler auf Station Neumayer III stationier. Bei einer Expedition mit dem Geologen Malatesta sind beide Männer verschwunden. Als ein Vulkanologe für die Station benötigt wird, meldet sich sofort Antonia - sie will ihren Bruder suchen. Allersdins wurde die Suche nach ihm bereits eingestellt und der Leiter der Station will Antonia nicht unterstützen. Sie plant, die Suche alleine zu unternehmen und überraschend schließt sich der Pilot Arlo an. Als die beiden weg sind, meldet sich der vermisste Malatesta - er scheint nichts Gutes im Sinn zu haben. Nebenbei wird von Touristen geredet, die in der Nähe der Station ein Lager aufgeschlagen haben. Die Geschichte fängt an, etwas undurchsichtig zu werden.

Dieser Roman informiert die Leser umfassend über die Schönheit der Antarktis und mahnt auch mehrfach in dem Buch, die Antarktis zu schützen. Vor allem im Hinblick auf die Klimaerwärmung und schmelzende Gletscher. Die wissenschaftlichen Fakten werden nicht nur ständig wiederholt, sie sind sogar überprüfbar. Und im Anschluss an den Krimi gibt es noch ein umfassendes Nachwort zum Thema Antarktis. Diese Fakten haben mir oft eine Gänsehaut verursacht - und mich neugierig gemacht auf die Antarkits, ihre Fauna & Flora.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Köln-Krimi mit Kommissarin Antje Servatius (Band 2)

Die Kommissarin und die blutigen Spiegel
2

Der Titel scheint hier völlig aus der Luft gegriffen zu sein - wenn man aber um die Ecke denkt, kommt man schnell auf den Zusammenhang zu den "kopierten Morden". Irreführend ist dabei allerdings das Wort ...

Der Titel scheint hier völlig aus der Luft gegriffen zu sein - wenn man aber um die Ecke denkt, kommt man schnell auf den Zusammenhang zu den "kopierten Morden". Irreführend ist dabei allerdings das Wort "Spiegel" - denn bei einer Spiegelung sind beide Bilder identisch und das ist hier nicht der Fall!

In vielen Krimis vermisst man Informationen über die Hauptdarsteller - also die Kommissare und die Toten vor allem, aber auch die Kriminaltechnik, Gerichtsmediziner oder der involvierte Staatsanwalt. Wenn einzelne Geschichten aber dabei zu stark in den Vordergrund treten und man den Eindruck gewinnt, die Morde & deren Aufklärung kämen zu kurz, wird es anstrengend für den Leser. Oder man versteht nicht, wie die Morde aufgeklärt werden, weil man ständig über die Familienangehörigen stolpert und einfach zu viele Infos bekommt, die mit der Grundgeschichte nichts zu tun haben.

Die Morde und ihre Durchführung waren brutal, blutig und schrecklich, wie man es von einem Krimi erwartet - aber außergewöhnlich fand ich weder die Morde noch das Kopieren von alten Fällen. Da werden Runen auf den Leichen entdeckt - aber was es damit auf sich hat, das wird nicht wirklich erklärt. Ein faszinierendes Detail, die Kommissarin forscht nach einer Erklärung - die Autoren scheinen diese Aufklärung irgendwie vergessen zu haben.
Der Mörder wird zuerst im direkten Umkreis der Opfer gesucht - die Polizei fixiert sich auf die Familie, die Partner. Dass man aber darüber die eigentlichen Ermittlungen vergisst und den Spuren nicht richtig folgt, fand ich schon eigenartig.

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Veröffentlicht am 22.10.2019

Und dann war Stille

Und dann war Stille
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Der Feind ist näher als gedacht - nach einer Geiselnahme braucht die Psychologin Hannah Tergarten Zeit für sich selbst, um wieder zur Ruhe zu kommen. Sie flüchtet aus ihrem bekannten Umfeld und nimmt sich ...

Der Feind ist näher als gedacht - nach einer Geiselnahme braucht die Psychologin Hannah Tergarten Zeit für sich selbst, um wieder zur Ruhe zu kommen. Sie flüchtet aus ihrem bekannten Umfeld und nimmt sich eine kleine Wohnung in einem Turm in der Burg Stickhausen. Ihre 1. Patientin ist eine junge Frau, die frisch verliebt ist und nicht weiß, was sie machen soll. Hannah unterhält sich mit Anneke, sie braucht keine Therapie, nur Jemanden, mit dem sie reden kann. Am nächsten Tag erfährt Hannah, dass Anneke tot ist, sie soll Selbstmord begangen haben. Hannah kann nicht daran glauben, denn sie hat mit dem Mädchen geredet und es war voller Lebensfreude. Hannah will herausfinden, ob sie sich geirrt hat in dem Mädchen oder ob es sich um Mord handeln könnte. Dabei hilft ist ein Mann, der Kontakt zu ihr aufgenommen hat: Der Kommissar Enno Heeren. Sie hat ihn bei der Geiselnahme kennengelernt. Sagt er. Sie kann sich gar nicht daran erinnern.

Es ist der 1. gemeinsame Fall von Kommissar Enno Heeren und der Psychologin Hannah Tergarten.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Blaubeermorde - 1. Band der Heide-Krimi-Serie

Blaubeermorde
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Tessa, 32, Journalistin und Motorradfahrerin. Ihr Freund hat ihr die Indian geschenkt. Jana, 62, Ärztin auf dem Land, sie ist gerade in den Vorruhestand gegangen. Ihr Vater Joona ist verstorben und sie ...

Tessa, 32, Journalistin und Motorradfahrerin. Ihr Freund hat ihr die Indian geschenkt. Jana, 62, Ärztin auf dem Land, sie ist gerade in den Vorruhestand gegangen. Ihr Vater Joona ist verstorben und sie zieht in sein Haus am See ein. Bei der Testamentseröffnung erlebt sie eine Überraschung - eine junge Frau ist anwesend, die sie noch nie gesehen hat. Überraschung - die junge Frau ist ihre Halbschwester Tessa. Die beiden Frauen sind völlig überrumpelt. Sie haben nichts voneinander gewusst. Und ihr Vater hat noch eine Überraschung für sie: Sie müssen ab Testamentseröffnung 1 Jahr gemeinsam im "Haus am See" wohnen, dürfen nicht länger als wenige Tage getrennt sein. Wenn sie 1 Jahr durchhalten, erben sie das Vermögen. Wenn sie es nicht schaffen, geht das Geld an einen Tierschutzverein.

Die "neuen" Schwestern ziehen also gemeinsam in das Haus am See ein, sie lernen sich vorsichtig kennen, sie sehen vor allem die Unterschiede aber mit der Zeit lernen sie auch ihre Gemeinsamkeiten kennen.

Was so idyllisch anfängt und eine Familiengeschichte sein könnte, entwickelt sich urplötzlich zu einem Krimi, als im See praktisch direkt vor der Haustür der beiden Halbschwestern eine Leiche gefunden wird! Tessa, die Journalistin, ist sehr neugierig. Endlich passiert mal etwas in der Kleinstadt und sie lernt den Dorfpolizisten Martin kennen - ihn, seinen wunderbaren Kaffeeautomaten und sein herrliches Hobby: Er backt in seiner Freizeit die tollsten Torten und Kuchen. Anfangs besucht sie ihn nur für eine Tasse Kaffee und seine Köstlichkeiten aber schnell fängt sie an, mit ihm gemeinsam in dem Mordfall zu ermitteln. Und sie bezieht ihre Schwester mit ein, denn die ist ja in Rente und weiß nichts mit ihrer vielen Freizeit anzufangen.

In diesem ungewöhnlichen Krimi erfährt man viel über die Ermittler, die Bewohner der Kleinstadt und lernt leicht skurrile Typen kennen. Dabei bleiben Spannung und Nervenkitzel nicht auf der Strecke. So ein Krimi macht einfach Spaß! Ich bin gespannt auf den Folgeband.

Veröffentlicht am 12.12.2020

Die brutale Wirklichkeit in Mexiko

Der erste Tote
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Diese Geschichte handelt von der Ölindustrie in Mexiko - die beiden Reporter Andrew und Carlos sind nicht nur beruflich ein Paar. Der Ire Andrew und Carlos waren in Poza Rica, um dort Fotos von den Ölfördertürmen ...

Diese Geschichte handelt von der Ölindustrie in Mexiko - die beiden Reporter Andrew und Carlos sind nicht nur beruflich ein Paar. Der Ire Andrew und Carlos waren in Poza Rica, um dort Fotos von den Ölfördertürmen und den Raffinerien zu machen. Auf der Rückfahrt sehen sie in Poza Rica einen Toten - obwohl das in Mexiko an der Tagesordnung ist, scheint dieser Tote etwas besonderes zu sein und Carlos will Fotos machen. Obwohl Andrew gut aufpasst, ist auf einmal ein Fahrzeug der Guardia Civil da. Sie nehmen den Toten mit und schlagen Carlos nieder. Die beiden Reporter haben unwahrscheinliches Glück, dieses Zusammentreffen zu überleben! Aber leider kommt Carlos auf die verrückte Idee, nach Poza Rica zurückzukehren, um mehr über den Toten herauszufinden. Er kehrt nicht lebend zurück!

Nach Carlos Tod versucht Andrew herauszufinden, wer seinen Freund getötet hat. Er findet nicht nur den versteckten Stick mit den wertvollen Fotos von Carlos, sondern auch Beweise dafür, dass sein Freund vor seinem Tod brutal gefoltert wurde! Es lässt ihm keine Ruhe mehr und er will nun auch den Mörder seines Freundes finden........

In dieser Geschichte wird die homosexuelle Beziehung zwischen dem Iren Andrew und dem Mexikaner Carlos nur am Rande erwähnt, erst nach Carlos Tot erfährt der Leser mehr. Das Hauptthema dieses Buches sind vielmehr die furchtbaren Zustände in einem korrupten Land, dass von Macht, Öl und Brutalität bestimmt wird. Und diese Erzählungen sind sehr anschaulich und brutal, nichts für schwache Nerven. Und ja, in diesem Punkt ist es ein Thriller, wenn auch in einem ganz anderen Stil, als man es normalerweise kennt. Absolut lesenswert aber nichts für schwache Nerven!

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