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Veröffentlicht am 02.07.2023

Viel Potenzial, das leider nur teilweise gut ausgeschöpft wurde

Die Wissenschaft von Game of Thrones
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Inhalt
In „Die Wissenschaft von Game of Thrones“, herausgegeben von Jean-Sébastien Steyer, werden verschiedene Aspekte (zB Psychologie, Sprache, Klima oder Geografie) des Game of Thrones-Universums (sowohl ...

Inhalt
In „Die Wissenschaft von Game of Thrones“, herausgegeben von Jean-Sébastien Steyer, werden verschiedene Aspekte (zB Psychologie, Sprache, Klima oder Geografie) des Game of Thrones-Universums (sowohl Serie als auch Bücher) auf wissenschaftliche Art und Weise behandelt, sodass man noch tiefer in die von George R. R. Martin geschaffene Welt eintauchen und Parallelen zu unserer Welt ziehen kann.

Meine Meinung
Da ich die Serie von „Game of Thrones“ unglaublich gerne geschaut habe und die dort dargestellte Welt äußerst spannend und faszinierend fand, wollte ich unbedingt noch etwas mehr darüber erfahren, wie diese Welt aufgebaut ist und der Autor es beispielsweise geschafft hat, komplett neue Sprachen zu erfinden.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir wirklich gut. Das Buch liegt sehr hochwertig in der Hand und ist durch die Illustrationen und Zwischenüberschriften übersichtlich und optisch schön gestaltet. Ein wirklich hübsches Buch, das dazu einlädt, es immer wieder zur Hand zu nehmen und darin zu blättern.

Die Auswahl der Themen fand ich prinzipiell ganz gut gewählt, hätte mir allerdings an mancher Stelle Themen gewünscht, die mutmaßlich eine etwas breitere Masse an Leser:innen ansprechen. So habe ich den Abschnitt zur Nautik als ziemlich speziell empfunden und könnte mir vorstellen, dass es eher wenige Menschen gibt, die sich in der Tiefe dafür interessieren. Themen wie Kultur oder Mode, die vermutlich auf ein breiteres Interesse gestoßen wären, wurden hingegen leider nicht behandelt.

Richtig gut gefallen haben mir die Abschnitte über Sprache und Psychologie. Diese fand ich überwiegend nachvollziehbar, anschaulich und interessant dargestellt, auch wenn ich es schade fand, dass im Kapitel über Sprachen oftmals Bezug auf die französische Übersetzung genommen wurde, mit der die meisten deutschen Leser:innen nicht viel anfangen können. Hier hätte ich mir gewünscht, dass in der deutschen Übersetzung lieber ein paar Passagen über die deutsche Übersetzung eingeflochten gewesen wären.

Manch andere Kapitel, wie zB das letzte über den Prolog, konnten mich hingegen leider gar nicht abholen. Hier hat mir komplett der rote Faden gefehlt und ich hatte das Gefühl, dass komplett sprunghaft über Dinge geschrieben wurden, deren Zusammenhang mit der Serie sich mir nicht wirklich erschlossen hat. Zum anderen fand ich gewisse Interpretationen etwas an den Haaren herbeigezogen, weshalb sie für mich sehr gewollt gewirkt haben.

Fazit
Insgesamt ein stellenweise wirklich interessantes Buch, das allerdings an einigen Stellen leider auch ziemlich zäh, langatmig und etwas wirr war.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 09.11.2022

Wichtiges Thema, aber leider unauthentische Charaktere

Without a Word
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Inhalt
In „Without a word“ von Jennifer Schumann geht es um Eden und Madeleine. Maddy arbeitet aushilfsweise in einem Café, in dem Eden jeden Morgen Kunde ist. Doch Eden ist abweisend zu Maddy und spricht ...

Inhalt
In „Without a word“ von Jennifer Schumann geht es um Eden und Madeleine. Maddy arbeitet aushilfsweise in einem Café, in dem Eden jeden Morgen Kunde ist. Doch Eden ist abweisend zu Maddy und spricht nie auch nur ein einziges Wort mit ihr – was Madeleine allerdings keinesfalls abschreckt, sondern nur noch neugieriger auf Eden macht. Was hat er zu verbergen? Und hätte Madeleine gewusst, auf was sie sich mit Eden einlässt, hätte sie trotzdem versucht, den Kontakt zu ihm zu suchen?

Meine Meinung
Ich stehe der Geschichte um Eden und Maddy insgesamt leider etwas zwiegespalten gegenüber.

Der Schreibstil der Autorin hat mir ganz gut gefallen. Man ist von der ersten Seite an direkt voll in der Geschichte drin und fühlt sich gut mitgenommen und unterhalten.

Auch das Thema rund um Eden fand ich sehr wichtig und gut und authentisch erzählt, sowohl sachlich als auch auf emotionaler Ebene. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, das sich in dieser Tiefe mit der Thematik auseinandergesetzt hat und ich fand es sehr spannend und berührend, wie die Autorin dies in eine Geschichte gegossen hat.

Mit den Charakteren hatte ich allerdings meine Probleme. Zum einen waren mir Eden und Maddy leider beide nicht besonders sympathisch. Das ist aber natürlich komplett Geschmackssache.

Der eigentliche Kritikpunkt aber ist, dass ich fast alle Charaktere an sich und vor allem auch in ihrer Entwicklung nicht wirklich authentisch und nachvollziehbar fand. Maddy war mir von Anfang an zu aufdringlich und sie hat zwar ständig Toleranz dafür eingefordert, wie sie sich verhält, bei anderen aber wiederum nicht akzeptiert, dass diese sich anders verhalten. Das fand ich anstrengend. Zudem fand ich es sowohl bei ihr als auch bei Eden unauthentisch dargestellt, wie schnell sich nach ihrem ersten Aufeinandertreffen bei beiden so intensive Gefühle entwickelt haben können. Ich hatte zwischenzeitlich immer wieder das Gefühl, dass ich etwas verpasst haben muss, da die plötzlichen Wandlungen nicht nachvollziehbar waren. Ebenso bei Harry, einem Freund von Eden, der sich auch innerhalb von ein paar Tagen oder Wochen charakterlich um 180 Grad dreht.

Von der Handlung her hat mir in der Geschichte so ein wenig der Schwerpunkt bzw. letztlich auch der Höhepunkt gefehlt. Es passiert auf jeden Fall einiges und auch die ein oder andere dramatische Sache, aber auch im Rückblick fällt es mir schwer zu sagen, was genau davon nun der „springende Punkt“ und damit der Höhepunkt der Geschichte sein sollte. Das hat beim Lesen ein wenig irritiert und dazu geführt, dass ich schlecht einschätzen konnte, wo ich mich vom Spannungsbogen her in der Geschichte genau befinde.

Fazit
Insgesamt ein Buch, das vom Thema her ein wirklich gutes Potenzial hat, bei dessen Umsetzung mir aber leider ein paar Punkte nicht ganz so gut gefallen haben.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Vielversprechende Idee, leider nicht so gut umgesetzt

Sweet Little Lies
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Inhalt
In „Sweet little lies“ von Kylie Scott geht es um Betty und Thom. Die beiden sind seit etwa einem Jahr zusammen, haben eine gemeinsame Wohnung und sind verlobt. Das hört sich nach einem Traumleben ...

Inhalt
In „Sweet little lies“ von Kylie Scott geht es um Betty und Thom. Die beiden sind seit etwa einem Jahr zusammen, haben eine gemeinsame Wohnung und sind verlobt. Das hört sich nach einem Traumleben an, doch Betty ist unglücklich in der Beziehung. Thom hält sie auf Distanz, ist beruflich oft unterwegs und sie hat nicht das Gefühl, wirklich Teil seines Lebens zu sein. Daher beschließt sie, sich zu trennen, packt ihre Sachen und will dieses Kapitel ihres Lebens gerade beenden, als die Wohnung hinter ihr explodiert. Und nicht nur die Wohnung löst sich dadurch in Rauch auf, auch ihr bisheriges Leben – denn Betty erfährt, dass Thom nicht der ruhige und langweile Versicherungsvertreter ist, der er vorgegeben hat zu sein, sondern ein Geheimagent. Unversehens wird sie in die Welt der geheimen Organisation hereingezogen und lernt ihren Thom dabei von einer ganz anderen Seite kennen… Doch können die beiden ihre Beziehung noch retten?

Meine Meinung
Obwohl mich der Klappentext wirklich sehr angesprochen hat und ich die Idee hinter der Geschichte spannend und einfallsreich fand, konnte mich das Buch insgesamt leider nicht so überzeugen.
Das Cover finde ich hingegen sehr gut gelungen. Die Farben passen gut zusammen und drücken einerseits den romantischen Anteil an der Geschichte aus und zum anderen den „düsteren“ Teil mit der Agentengeschichte.
Kylie Scotts Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Betty ist eine Protagonistin, die zum einen stark und selbstbewusst und zum anderen gefühlvoll und verletzlich (sie liebt Einhorn-Schlafanzughosen) dargestellt werden soll. Dies ist meiner Meinung nach nur eingeschränkt gelungen und wirkt vor allem zu gewollt. Ihre „selbstbewusste“ Art zeigt sich meiner Ansicht nach hauptsächlich darin, dass sie Thom gegenüber die beleidigte Leberwurst spielt, weil er sie belogen hat. Das kann man inhaltlich natürlich total verstehen. Wer wäre nicht stocksauer, wenn er erfährt, dass der Partner einen die ganze Zeit über belogen hat? Anstatt ein richtiges Gespräch mit Thom zu suchen, belässt sie es aber bei schnippischen und sarkastischen Bemerkungen, um ihm immer wieder neu zu zeigen, dass sie sauer auf ihn ist. Das ist für mich kein Ausdruck von Selbstbewusstsein, sondern von einer kindischen Art und der Unfähigkeit, mit Konflikten umzugehen.
Ihre Art, mit der ungewohnten Situation in der Geheimorganisation umzugehen, finde ich unglaubwürdig dargestellt. Zwar gibt es immer wieder Stellen, an denen gezeigt wird, dass sie lieber wieder in ihr „normales“ Leben zurück möchte, aber dennoch finde ich, dass sie zu schnell zu locker mit allem umgeht und teilweise handelt als würde sie derlei Dinge seit Jahrzehnten machen.

Thom finde ich hingegen recht sympathisch.
Die Nebencharaktere, die fast ausschließlich weitere Agenten der Organisation sind, sind vielfältig und trotz der Tatsache, dass man recht wenig über sie erfährt, hat man ein ganz gutes Bild von ihnen.
Bei der Handlung haben mich ein paar Punkte gestört. Ein Aspekt, der mit der Beziehung der beiden bzw. den Lügen von Thom während der Beziehung zusammenhängt, ist für mich einfach nur sowohl unrealistisch als auch an den Haaren herbeigezogen, aber ich möchte dahingehend auch nicht spoilern.
Die Actionszenen sind gut und spannend geschrieben, wenn auch Bettys Verhalten oftmals eher unrealistisch beschrieben wird.
Zum Ende hin ereignen sich dann noch ein paar größere Dinge, die für mich (leider) komplett vorhersehbar waren. Und ganz zum Ende hin wird es dann ein wenig zu kitschig für meinen Geschmack.

Fazit
Leider hat mir das Buch trotz vielversprechender Idee nicht so gut gefallen. Ich fand Betty einfach nur anstrengend und nervig und konnte mich null mit ihr identifizieren. Die Handlung war an einigen Stellen vorhersehbar, an anderen zu unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen. Wirklich schade, denn ich glaube, man hätte einiges mehr aus dieser Geschichte herausholen können.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Erwartungen leider nicht erfüllt

Jetzt, wo ich schon mal nicht tot bin
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Inhalt
In „Jetzt, wo ich schonmal nicht tot bin“ von Silvana Koch-Mehrin und Uli Hauser geht es um das Leben von Silvana Koch-Mehrin als Politikerin, Frau und Mutter. Sowohl im Beruflichen als auch im ...

Inhalt
In „Jetzt, wo ich schonmal nicht tot bin“ von Silvana Koch-Mehrin und Uli Hauser geht es um das Leben von Silvana Koch-Mehrin als Politikerin, Frau und Mutter. Sowohl im Beruflichen als auch im Privaten musste sie viele Situationen durchstehen, in denen sie Angst hatte – sie erlebte als Politikerin Aufstieg und Fall, verlor ein Kind, eine Karriere und eine Brust an den Krebs. Und dennoch hat sie sich trotz aller Rückschläge immer wieder nach oben gekämpft und sich ihren Ängsten gestellt.

Mit diesem Buch appelliert sie an alle Leser:innen über ihre Ängste offen zu sprechen, sich ihnen zu stellen ohne zu verzweifeln – denn mit keiner Angst ist man allein.

Meine Meinung
Mir war Silvana Koch-Mehrin noch aus ihrer Zeit als aktive Politikerin ein Begriff und daher war ich sehr gespannt, was sie über ein meiner Meinung nach gerade in der heutigen Zeit sehr wichtiges und aktuelles Thema wie Angst zu sagen hat.

Leider hat mich das Buch allerdings enttäuscht.

In dem ziemlich dünnen Büchlein erfahren wir in recht kurzen Kapiteln allerhand aus Frau Koch-Mehrins privatem und beruflichen Leben. Diese kleinen Anekdoten sind zwar ganz nett zu lesen und allgemein durchaus interessant, sind für mich aber einerseits zu oberflächlich und stichpunktartig erzählt und haben zum anderen auch keinen so richtigen roten Faden. Oder jedenfalls war dieser für mich nicht zu erkennen.

Darüber hinaus wird der Zusammenhang mit dem Thema Angst (weshalb ich mich für dieses Buch vorrangig interessiert hatte) nicht wirklich deutlich. Ich hatte mir erhofft, anhand ihrer eigenen Erlebnisse sowohl eine Beschreibung, wie sich Angst für sie äußert, wie sie mit ihr umgegangen ist und was sie daraus gelernt hat als auch einige Ratschläge, was sie den Leser:innen daraufhin mitgeben kann, zu bekommen. Doch mehr als „Über Angst sprechen ist gut, weil jede:r Angst hat, auch eine bekannte Politikerin wie ich“ ist bei mir nach der Lektüre leider nicht hängengeblieben.

Das Buch hat sich für mich eher gelesen wie die Kurzfassung einer Autobiografie, ein bisschen wie ein Tagebuch, in das sie einfach ohne große Struktur hineingeschrieben hat, was sie alles immer schonmal loswerden wollte. Auch vom Schreibstil her wirkt das Buch, als solle nicht unbedingt der Inhalt im Vordergrund stehen, sondern als hätte man sich eher besonders Mühe gegeben, den Erzählstil so zu wählen, dass er möglichst ungezwungen und locker wirkt.

Fazit
Wer gerne einfach ein paar Einblicke in das Leben und die Gedanken von Silvana Koch-Mehrin bekommen möchte, wird mir diesem Buch sicherlich ein paar interessante Lesestunden haben.

Für mich stand in diesem Buch die Person Silvana Koch-Mehrin einfach zu sehr im Vordergrund und ich als Leserin habe wenig bis gar nichts für mich selbst im Umgang mit dem Thema Angst daraus mitnehmen können.

Aufgrund der durch die auf dem Klappentext aufgebauten Erwartungen an das Buch, die meiner Meinung nach leider nicht erfüllt wurden, bin ich leider ziemlich enttäuscht und kann das Buch nicht weiterempfehlen, wenn man Lektüre zum Thema „Angst“ bzw. „Umgang mit Ängsten“ sucht.

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