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Veröffentlicht am 14.11.2022

Liebevoll aufbauend und doch unglaublich tragisch

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Nach dem tragischen Todesfall ihres besten Freundes, war das letzte Highschooljahr für Eden die Hölle. Mit aller Kraft hat sie für ein Stipendium an der Woodford Academy gekämpft und hofft dort auf einen ...

Nach dem tragischen Todesfall ihres besten Freundes, war das letzte Highschooljahr für Eden die Hölle. Mit aller Kraft hat sie für ein Stipendium an der Woodford Academy gekämpft und hofft dort auf einen Neuanfang. Trotz Zweifel durch ihre Herkunft, wünscht sich Eden nichts Anderes als dazuzugehören. Dabei ist es ausgerechnet der Millionenerbe William Grantham III, dessen Aufmerksamkeit ihr zuteilwird und auch er ist es, der ausgerechnet mitbekommt, wie Eden bereits während ihrer ersten Stunden von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.

„Dark Ivy – Wenn wir Fallen“ hat mich vor allem durch die Autorin Nikola Hotel angezogen, dessen vorher erschienen Bücher mich immer sehr begeistern konnten. Das Cover von Dark Ivy war mir im ersten Moment ein wenig zu dunkel gestaltet, auch wenn die Goldene Schrift darauf perfekt zur Geltung kommt. Den Klappentext fand ich durch die dunkle Schrift auf dunklerem Untergrund daher auch schwer zu lesen. Jedoch machen die Efeu Prägung, die sich in der ersten Auflage auch auf dem Buchschnitt befinden, einiges wieder wett. Während der Geschichte jedoch, habe ich mich regelrecht in das Cover verliebt, da dies genauso gestalten ist, wie ein Buch was während der Geschichte eine große Rolle spielt.

Nikola Hotel ist mir durch ihre zwei vorherigen Reihen schon bekannt. Ein Merkmal, welches sich auch in Dark Ivy wiederspiegelt, sind definitiv ihre Kreativen Elemente, die sie in ihre Geschichten einfließen lässt. Diesmal findet man im Buch mehrere Blackout Poetry Seiten, die das gelesene bildlich darstellen und liebevoll gestaltet sind. Der Schreibstil der Autorin ist super flüssig zu lesen mit einer nicht zu überladenen Bildgebung. So kann man sich alles super vorstellen, wird jedoch nicht durch überladene Beschreibungen der Szenerie erschlagen. Die Sprache ist dem alter und der Herkunft der Personen angepasst. Geschrieben ist die Geschichte aus der Gegenwärtigen Ich-Perspektive der Protagonistin Eden Collins.

Eden Collins habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Eine durch das Schicksal zerstörte junge Frau auf der Suche nach Anschluss und sich selbst. Der Tot ihres besten Freundes hat ein riesen Loch in ihr Leben gerissen und dennoch hat sie den Kopf nicht in den Sand gesteckt, sondern alles dafür getan, um ihren Wunsch auf die Woodfort Academy zu gehen, und all die schrecklichen Erinnerungen des letzten Jahres hinter sich zu lassen. Trotz ihrer Gedankengänge zu einer Unsicherheit ihrerseits, ist Eden überaus schlagfertig und lässt sich definitiv nichts gefallen. Dabei achtet sie jedoch darauf, niemanden anzugreifen um im negativen aufzufallen und sich überall einzubringen. William Grantham III hat es im Gegensatz zu Eden recht einfach und wünscht sich dabei so viel mehr vom Leben. Er ist überaus bescheiden und absolut nicht abgehoben, wie man es von manch anderen reichen Protagonisten gewohnt ist. Er hält sich eher zurück, wirkt verschlossen, abweisend und kühl und taut nur nach und nach in Edens Gegenwart auf. Dann jedoch ist er ein äußerst liebevoller und sehr aufmerksamer Freund, auf den man sich jederzeit verlassen kann.
Auch die Nebencharaktere haben alle ihren besonderen Reiz. Sie passen so gut zu den Protagonisten und stellen einen tollen Freundeskreis mit einer perfekten Harmonie dar.

Während der Story kann man wunderbar miterleben, wie Eden von der zurückhaltenden und ängstlichen Jungen Frau, immer weiter auftaut und es schafft, sich in den Alltag der Academy zu integrieren und neue Freunde zu finden. Sie lernt, die Vergangenheit zu akzeptieren und ihre Schuldgefühle an dem Tot ihres besten Freundes loszulassen. Dabei Hilft ihr vor allem William, der ihr auch immer wieder aufzeigt, dass selbst das Leben eines Millionenerbes nicht einfach ist und auch er mit jeder Menge Vorurteile zu kämpfen hat, auch wenn sie aus zwei völlig unterschiedlichen Schichten kommen, haben sie immer den gleichen Nenner. In der Story spielt Medikamentenmissbrauch eine Rolle, welche dazu führt, dass Eden und William sich überhaupt annähern. Dabei fand ich es besonders gut, dass der Missbrauch dieses bestimmten Medikamentes nicht verherrlicht wurde, sondern durch William vor allem die Schattenseiten dargestellt wurden. Im Verlauf der Geschichte zeigen jedoch immer wieder kleine Andeutungen auf, dass einer Ihrer Freunde dieses Medikament oder auch andere Substanzen nimmt und sich dadurch sein Charakter vollkommen ändert. Da William trotz seines Besitzes nicht im Gebrauch eines Handys ist, kommunizieren Eden und er über ein Buch, in welchem Eden Blackout Poetry für William zeichnet. Viel zu viel Zeit wird heut zu Tage an den Handys verbracht. Diese Geste zeigt auf, dass es auch anders geht und zeigt ebenfalls eine neue Kreative Kunst Art, die mich selbst motiviert hat, Blackout Poetry einmal auszuprobieren. Das jedoch besagtes Buch dem Cover von Dark Ivy nicht nur ähnelt, sondern auch dieselbe Geschichte ist, fand ich unter dem Umstand, dass sowohl William wie auch Eden die Geschichte gelesen haben, etwas komisch. Dort hätte es mir besser gefallen, die Autorin hätte eines ihrer anderen Werke gewählt, auch wenn Personen aus den Geschichten einen kleinen Auftritt in Dark Ivy hatten. Während die Story erlebt man ein ständiges auf und ab, zwischen Gefühlen, die sich zwischen Eden und William bilden, aber auch zwischen spannenden und zerstörerischen Elementen rund um deren Leben und Vergangenheiten. Womit ich absolut nicht gerechnet habe, ist dieses super spannende und zerstörerische Ende, bei dem jemand zu Schaden kommt und die Art, wie William damit in dem Moment umgeht. Leider handelt es sich dabei um einen fiesen Cliffhanger und ich bin immer noch durch die Geschehnisse furchtbar zerstört.

Mein Fazit:
Dark Ivy – Wenn ich Falle ist eine verdammt liebevolle aber auch zerstörerische Geschichte, die mich total in ihren Bann gezogen hat. Sie zeigt auf, wie verdammt zerstörerisch Depressionen sein können und welche schwerwiegenden Folgen, auch für nahestehende Personen, diese mit sich ziehen können. Auch zeigt es auf, wie gemein man verurteilt wird, nur aufgrund seines Aussehens und seiner Herkunft. Positiv ist, dass diese Geschichte einen besseren Umgang mit diesen Verurteilungen zeigt und dass es immer Menschen gibt, die anders denken, so dass wir niemals allein sind. Liebevolle Nebencharaktere und sich entwickelnde Freundschaften sind ebenfalls ein großer Teil dieser Geschichte. Jedoch lässt das Buch mit einem unglaublich schockierenden Ende zurück. Es ist nicht nur tief traurig, sondern allumfassend zerstörend und ich kann es nun gar nicht erwarten, die Fortsetzung in den Händen zu halten, um hoffentlich ein Stück weit wieder zu heilen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2022

Brodelnde Gefühle

The Girl in the Love Song
5

In „The girl in the love song“ geht es um den in Armut aufgewachsenen Miller, der ein außergewöhnliches Talent als Musiker hat und durch einen Zufall auf Violet, ein Mädchen aus reichem Hause was alles ...

In „The girl in the love song“ geht es um den in Armut aufgewachsenen Miller, der ein außergewöhnliches Talent als Musiker hat und durch einen Zufall auf Violet, ein Mädchen aus reichem Hause was alles hat, trifft, die schon in jungen Jahren ihrem Traum Chirurgin zu werden nachjagt. Von Anfang an herrscht eine gewisse Anziehung zwischen den beiden, die beide aber erst richtig wahrhaben wollen, als Violet Miller das Leben rettet, gleich in mehrfacher Hinsicht. Doch da Violet zusehen muss, wie zerstörerisch die Liebe sein kann und sie Miller nicht verlieren will, hält sie ihn auf Abstand. Doch je weiter Miller durch seine Musik Ruhm erlangt, umso mehr scheint sie ihn dennoch zu verlieren. Dabei zeigt er ihr seine Liebe, in jedem seiner Songs….

Emma Scott ist für mich eine Meisterin der Gefühle. In ihren Büchern sind es oft die ungewöhnlichen Probleme, die die größte Aufmerksamkeit bekommen. Dabei schreibt sie so gefühlvoll und poetisch, dass man sich so tief in ihre Bücher fallen lassen kann, dass es einem immer wieder aufs Neue das Herz bricht und man schwer mit ihren Protagonisten leidet. Auch in diesem Buch konnte sie mich wieder völlig mit ihrem Erzählstil begeistern. „The Girl in the Love Song“ ist der erste Teil der „Lost-Boys-Trilogie“, die in jedem Teil andere Personen behandelt und somit auch unabhängig voneinander zu lesen ist.

Das Cover ist in zarten rosa Tönen gehalten und wird durch Lichtpunkte und zarte weiße Blüten und dem Hauch von mattem Glitter abgerundet. Dadurch wirkt es warm aber auch zerbrechlich und passt sich damit liebevoll der Geschichte an.

Geschrieben ist dieses Buch, ungleich abwechselnd, in der Gegenwärtigen Ich-Perspektive der Protagonisten Miller und Violet und wird zwischenzeitlich durch liebevolle Tagebucheinträge ergänzt. Innerhalb des Buches kommt es zu mehreren Zeitsprüngen, die durch die vergangenen Tagebucheinträge dennoch nachvollziehbar bleiben.

Beide Protagonisten habe ich direkt in mein Herz geschlossen, dabei besonders den vom Vater verlassenen und von Armut betroffenen Miller, der für alles in seinem Leben zu kämpfen muss. Schon in jungen Jahren, ist er tiefgründiger und Weiser wie manch ein Erwachsener es im Hohen Alter noch nicht ist. Anfangs wirkt er verschlossen, was sich nur Violet gegenüber zu ändern scheint. Durch seine Armut leidet er auch in der Schule extrem, so dass er eher ein Einzelgänger ist. Er kann nicht mehr an etwas Gutes in seinem Leben glauben, welches Emma Scott ihm auch alles andere als einfach gestaltet hat. Ebenfalls glaubt er auch nicht an sein Talent als Musiker, stellt dieses Talent in Violets Gegenwart jedoch immer wieder unter Beweis. Ist es doch die Liebe zu Violet, die in all seine Songs fließen. Violet ist ein recht aufgeschlossenes aber einsames Mädchen, was zwar alles hat, dem es aber an Liebe und Harmonie Mangelt. Ständig streitende Eltern und fehlende Freunde lassen sie Leiden. Jedoch besitzt Violet einen unglaublichen Ehrgeiz und lernt schon in jungen Jahren eine Menge, um ihren Traum von einem Medizinstudium gerecht zu werden.

Gegenseitig sind Miller und Violet der größte halt des anderen, vor allem nachdem Violet Miller bei einem Medizinischen Notfall das Leben gerettet hat. Trotz tiefergehender Gefühle weigern sie sich, diese gegenüber dem anderen einzugestehen. Miller verarbeitet es in seinen Liedern und es ist Violet, die den Anstoß zu einer großen Karriere gibt. Während Violet in der Schule immer mehr an Beliebtheit gewinnt, bleibt Miller lange Zeit ein Außenseiter, bis auch die anderen Schüler auf sein Talent aufmerksam werden. Doch während viele dadurch abheben würden, bleibt Miller bodenständig und den wenigen Freuden die er hat, treu.
Die Geschichte rund um die beiden wird durch immer wieder neu auftretende Problematiken auf einem guten Spannungsniveau gehalten. Dabei wechseln sich die Probleme einer jungen liebe, sich entwickelnde oder aber auch entfremdende Freundschaften ab, und Gesundheitliche Problematiken ziehen sich durchs gesamte Buch. Die Thematik rund um die Karriere von Miller ist mir dabei nur ein wenig zu kurz gekommen, hätte ich doch gerne mehr über seinen Aufstieg mitverfolgt. Beim Thema Freundschaft haben es auch einige der Nebencharaktere tief in mein Herz geschafft und ich freue mich darauf, einige in den Folgebänden der Reihe wiederzutreffen, auf die Emma Scott durch Andeutungen schon besonders neugierig gemacht hat.

Mein Fazit:
In „The girl in the love song“ entführt uns Emma Scott mal wieder in eine höchst dramatische Geschichte mit stark Problembehafteten Protagonisten. Durch den Poetischen und liebevollen Schreibstil sowie der Protagonisten, hat sie mir mal wieder des Öfteren das Herz gebrochen und nur langsam wieder zusammengesetzt. Abwechslungsreiche Dramatik sowie eine Prise Humor gaben der Geschichte das gewisse etwas. Wer auf Rockstar Romance hofft, wird diese nur hauchzart zu spüren bekommen, dennoch schafft es der Rest, trotzdem zu überzeugen. Für labile Personen empfiehlt es sich, die Trigger Warnung ernst zu nehmen. Da auch die Antagonisten eine wichtige Rolle gespielt haben und viele neugierig machende Informationen gegeben wurden, freue ich mich jetzt schon auf die folgebände und ein Wiedersehen mit den „Lost Boys“.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 31.05.2021

Ausgewogene Geschichte mit wichtigem Hintergrund

Everything I Ever Needed
3

„Everything i ever wanted“ ist der folgeband von „Everything i didn´t say“ von Kim Nina Ocker. In beiden Bänden geht es um andere Protagonisten, so dass man beide Bücher auch unabhängig voneinander lesen ...

„Everything i ever wanted“ ist der folgeband von „Everything i didn´t say“ von Kim Nina Ocker. In beiden Bänden geht es um andere Protagonisten, so dass man beide Bücher auch unabhängig voneinander lesen kann. Zum besseren Verständnis und um sich nicht zu Spoilern, sollte man erst das eine und dann das andere Buch lesen. Vom Cover her passen beide Bände zueinander. Auch wenn das Cover nicht aussagt um was es in dem Buch geht, finde ich es dennoch wunderschön und es ist ein Hingucker in jedem Bücherregal.

Kim Nina Ocker hat eine wunderbar flüssig zu lesende Schreibweise, die mit ihren bildgebenden Details dazu einlädt, sich in die Geschichte hineinzuträumen. Durch die wechselnden Sichtweisen der Protagonisten in der Gegenwärtigen Ich-Perspektive, kann man sich in beide Seiten gut Reinversetzen und versteht viel mehr die Hintergründe ihres Handelns.

In „Everything i ever wanted“ geht es um Ava, die nach einer langen schweren Krankheit ihr neues Leben an der Uni beginnt. Dabei trifft sie auf Dexter, einen Typen der jedem Bad Boy Klischee gerecht zu werden scheint, aber dennoch Gefühle in Ihr Weckt, die dort nicht sein sollten. Doch schon bald müssen sie feststellen, dass es eine mögliche Verbindung in ihrer Vergangenheit gibt, mit der beide nur sehr schlecht zurechtkommen, und unter der beide zu leiden haben.

Die Protagonistin Ava konnte mich vom ersten Moment an von sich überzeugen. Durch ihre schwierige Vergangenheit, hat sie sehr viel im Leben verpasst und beginnt so gesehen an der Uni einen kompletten Neuanfang. Sie ist dabei noch recht unsicher und auch zurückhaltend, versucht aber, trotz Angst vor Ablehnung, sich zu Integrieren und wächst im gesamten Buch über sich hinaus.
Dexter konnte man bereits in „Everything i didn´t say“ Kennenlernen. Auch wenn er unfreundlich und Bad Boy mäßig erscheint, hat er doch schnell mein Herz zum dahinschmelzen gebracht. Er kann unglaublich gefühlvoll und fürsorglich sein. Seit dem Verlust seiner Familie fühlt er sich oft einsam und kämpft sich mit der Hilfe seines Besten Freundes zurück ins Leben. Nach diesem Schicksalsschlag die Hoffnung nicht aufzugeben und weiterzumachen ist unglaublich schwer, und schon dafür hat er meinen vollsten Respekt verdient.

Die ganze Geschichte zwischen Ava und Dexter ist humorvoll aber auch mit viel tiefe und schwere gestaltet. Die Autorin hat wunderbare Momente für die beiden geschaffen, so war schon das Kennenlernen der beiden ein absolutes Highlight für mich. Sie dabei zu begleiten hat mir jede Menge Spaß bereitet und auch mir als Leser geholfen, beide Persönlichkeiten besser kennenzulernen.
Gedanken und Handlungen von beiden Seiten waren immer sehr gut nachzuvollziehen und dabei nicht unbedingt vorhersehbar. Während beide anfangs eher wenig bis keine Freunde hatten, kann man sie ebenfalls dabei begleiten wie sie sich ihr Leben und Freundschaften an der Uni aufbauen.
Dexters Beschützerinstinkt gegenüber Ava mag an manchen Stellen etwas übertrieben gewesen sein, dennoch haben Sie auch eine Menge Humor einfließen lassen.


Das Buch behandelt ein sehr sensibles Thema in unserer Gesellschaft, welches in diesem Buch eine große Rolle spielt. Es geht um Organspenden. Einige meiner eigenen Sorgen fand ich in diesem Buch wieder und es hat mir dennoch etwas geholfen, diese beiseitelegen zu können und mir noch einmal aufzuzeigen, wie wichtig es ist sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.


Aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten der Protagonisten wurde es mir in der zweiten Hälfte des Buches leider ein wenig zu Übertrieben nervig und langatmig. Dinge die man durch einfache Kommunikation hätte klären können wurden immer wieder aufgebauscht und ausgeschlachtet. Hätte das drum herum nicht gestimmt, wäre es mir womöglich sogar zu viel geworden. Auch wurde mir die Beziehung zwischen Dexter und Ava gegen Ende zu schnell abgehandelt ohne das noch etwas Interessantes passiert ist. Das hat dem ganzen Buch einen leichten Dämpfer verpasst.


Ein großer Plus Punkt sind noch einige der Nebendarsteller, die man sehr in sein Herz schließt. Unter anderem sind dies die Väter von Ava, die sie als kleines Mädchen adoptiert haben und mitunter die liebevollsten, fürsorglichsten und lustigsten Eltern sind, die ich je erlebt habe. An den beiden hat mich besonders begeistert, dass sie einfach als völlig natürlich dargestellt wurden. So sollte es auch sein und nicht groß Thematisiert werden das es nicht die ewig vorgelebte „normale“ Familienkonstellation ist. Ein ganz großes Lob dafür an die Autorin.
Auch waren die neuen Freundinnen und Freunde die sowohl Ava wie auch Dexter kennenlernen einfach Klasse und haben dem ganzen Buch einen gewissen Wohlfühlcharme gegeben.


Mein Fazit:

Tolle Protagonisten mit denen man sich gut identifizieren kann und die man gern auf ihrem Weg ins Leben begleitet. Wunderschöne Wohlfühlmomente voller Humor, liebevolle Gesten und Schwere Thematik wechseln sich in dieser Geschichte ab, so dass es nie langweilig wird und alles recht ausgeglichen ist. Zwischenzeitlich leicht langatmig und nervig, aber durch eine nachvollziehbare Problematik dennoch überzeugend. Ein unglaublich wichtiges Thema mit dem sich jedes Auseinandersetzen sollte, aber auch die Sorgen die damit einhergehen werden ebenfalls behandelt und regen zum Nachdenken an. Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Wunschtastisch

Maxi von Phlip (1). Vorsicht, Wunschfee!
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Das Cover und der Klappentext von „Maxi von Phlip - Vorsicht Wunschfee!“ machen unglaublich Neugierig und sind liebevoll und passend zum Buch gestaltet. Man kann die kleine Fee Maxi bereits sehen und sieht ...

Das Cover und der Klappentext von „Maxi von Phlip - Vorsicht Wunschfee!“ machen unglaublich Neugierig und sind liebevoll und passend zum Buch gestaltet. Man kann die kleine Fee Maxi bereits sehen und sieht ihr auch an, dass sie es faustdick hinter den Ohren hat und das Leben von Paula auf den Kopf stellen wird.

Das Buch ist aus der Gegenwärtigen Ich-Perspektive Geschrieben, in der Paula die Protagonistin von ihrem Abenteuer mit der Wunschfee Maximeralda Feodora Dilara Nima von Phlip, kurz Maxi von Phlip, erzählt. Die Geschichte ist von vorn herein spannend und auch sehr lustig gehalten und lässt sich dank der etwas größeren Schrift und den kurzen Kapiteln super einfach lesen. Schwierige, lange Wörter kommen zumeist von den Feen und sind in einer anderen Farbe und Schriftweise geschrieben, so dass man sich auf diese besonders Konzentriert aber auch diese keine Hürde darstellen. Im gesamtem Buch findet man immer wieder wunderschöne, Textunterstreichende Illustrationen, die das gelesene wiedergeben und mit ihrer liebevoll Gestalteten Art zum Träumen einladen.

Paula ist ein nettes Mädchen, was Trotz das sie von einer Mitschülerin regelmäßig geärgert wird, sich nicht an ihr Rächen möchte. So hält sie Beispielsweise Maxi sogar davon ab. Mit der kleinen Fee hat sie es allerdings alles andere als leicht, zumal Maxi sie in der Schule auch noch zusätzlich in Schwierigkeiten bringt. Maxi kann sich nicht leicht an Regeln halten, so kam es auch, dass sie von einer Wunschfee zu einer Flaschenfee wurde, die nun gute Taten vollbringen muss um wieder eine Wunschfee zu sein. Nach und nach wird ihr aber klar, dass ihr Handeln falsch ist und Paula versucht ihr dabei zu helfen, zu entscheiden was richtig und was falsch ist.

Die Geschichte ist sehr humorvoll und bringt eine Menge Spaß beim Lesen, so will man zum Beispiel immer wissen, was Maxi wohl als nächstes für Dummheiten anstellt oder aber auch, wie die zwei es schaffen sich aus misslichen Situationen zu befreien. Spannende Abschnitte wechseln sich in regelmäßigen Abständen mit lustigen ab. Leider endet das Buch aber doch sehr abrupt und mit offenen Fragen, die wir gern beantwortet gehabt hätten.

Unser Fazit:
„Maxi von Phlip - Vorsicht Wunschfee!“ ist ein liebevoll Gestaltetes Kinderbuch ab sieben Jahren, was sich für diese Altersklasse super lesen und verstehen lässt. Die Illustrationen finden sich im gesamten Buch wieder und laden dazu ein, sich richtig in die Geschichte fallen zu lassen. Das Buch kommt mit jeder Menge Humor und auch spannenden Momenten daher, endet aber leider viel zu abrupt, so das Fragen offenbleiben. Wir hoffen darauf noch mehr von Maxi und Paula zu lesen, um zu erfahren, ob die beiden es gemeinsam Schaffen, dass Maxi wieder eine richtige Wunschfee wird.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Unterhaltsame Agenten Geschichte

Sweet Little Lies
1

Betty hat genug von ihrem Verlobten Thom, der langweilige Versicherungsvertreter der sie immer ein wenig auf Abstand hält und beschließt ihn zu verlassen um glücklich zu sein. Doch dann zerstört eine Explosion ...

Betty hat genug von ihrem Verlobten Thom, der langweilige Versicherungsvertreter der sie immer ein wenig auf Abstand hält und beschließt ihn zu verlassen um glücklich zu sein. Doch dann zerstört eine Explosion ihr Haus und Betty findet sich plötzlich in einer für sie fremden Welt wieder und findet heraus, dass Thom nicht der ist, der er vorgegeben hat zu sein. Eigentlich ist er ein Geheimagent der blöderweise grade in einer ziemlich verzwickten Sache steckt, die die beiden vor die ultimative Probe stellt nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihr Leben zu retten.

Man sollte sich von diesem wunderschönen und sanften Cover nicht täuschen lassen, denn in diesem Buch geht es lange nicht so sanft zu, wie es uns weismachen will. Dennoch passt die Mischung der sanften Aquarellblumen auf dunklem Untergrund und der Titel perfekt zur Geschichte.

Kylie Scott besitzt einen unfassbar flüssigen Schreibstil, der einen wie ein Sog in die Geschichte hineinzieht. Dabei schafft sie es, genau die passende Menge an Details zu liefern, ohne einen damit zu überfluten. Sie schreibt mit einem sehr guten Maß an Spannung, Emotionalität und unterstreicht das Ganze noch mit einer schönen Prise Humor. In „Sweet little lies“ schreibt sie aus der Gegenwärtigen Ich-Perspektive der Protagonistin Betty, in die man sich dadurch sehr gut hineinversetzen kann.

Betty war mir von vorne herein sympathisch. Grade das sie nicht das vorzeige Püppchen ist, wie man es aus manch anderen Büchern gewohnt ist, macht sie zu etwas Besonderem. Ich bewundere Ihren Mut, ihr Leben was sie sich gewünscht hat, einfach so umzukrempeln, nachdem Sie festgestellt hat, dass sie so nicht Glücklich wird. Auch mag ich Ihre Art, wie sie mit der ganzen Situation vor der Sie sich plötzlich wiederfindet, umgeht. Thom dagegen wird anfangs als ein total langweiliger Typ dargestellt, und erst nach Bettys Entführung durch seine Kollegen, lernt man nach und nach den richtigen Thom kennen. Nicht nur dass dieser stark und geheimnisvoll ist, auch lernt man seine liebevolle Seite Betty gegenüber kennen. Das bringt einem glatt das Herz zum Schmelzen.

Schon nach den ersten paar Seiten wird es unglaublich Spannend und so läuft es auch während der ganzen Geschichte immer weiter. Während man immer mehr von dem richtigen Thom, dem Geheimagenten kennenlernt, lernt man auch seine Kollegen aus dem Zoo kennen, die vor einem großen Geheimnis stehen. Jemand versucht sie systematisch auszuschalten und so flüchten Betty und Thom gemeinsam und versuchen sich in Sicherheit zu bringen, ohne zu wissen wem sie trauen können und wem nicht. Das Betty sich eigentlich von Thom trennen wollte und nun aber vor jemand anderem steht, als dem Mann den sie geglaubt hat zu kennen, und nun neu kennenlernt bringt jede Menge an Emotionen mit sich. Klasse finde ich, dass man sich auch da wieder super gut in Betty und ihre widersprüchlichen Gefühle Thom gegenüber hineinversetzen kann. Bettys Gedanken bringen dazu dann, genauso wie die Sprüche zwischen den Leuten aus dem „Zoo“ den perfekten Hauch von Humor in die Geschichte. Einzig der Bezug zur Realität geht hin und wieder verloren, was mich persönlich aber nicht gestört hat, weil dieses Buch mich einfach wunderbar unterhalten hat.

Leider wurde es nur ab der Mitte des Buches alles ein wenig zu schnelllebig, so dass man kurzzeitig nicht richtig durchblicken konnte und einem regelrecht vor lauter Informationen der Kopf gequalmt hat. Nach und nach wurde zwar alles wieder klarer, die Geschichte bekam allerdings dann kleinere Zeitsprünge, an denen man mehr hätte ausarbeiten können. Auch gibt es gegen Ende eine Situation, die mich nach der Vergangenheit von Bettys und Thoms Beziehung und den anfänglichen Lügen etwas gestört hat. Ich fand Thoms Verhalten völlig überzogen und Bettys Reaktion darauf viel zu locker. Wenn ihr allerdings wissen möchtet was ich meine, müsst ihr das Buch selbst lesen.

Mein Fazit:
„Sweet little lies“ ist ein überaus Spannendes Buch mit jeder Menge Action aber auch Emotionen. Durch Kylie Scotts super flüssigen Schreibstil kann man sich tief in die Geschichte fallen lassen, und auch wenn es hier und da an dem Bezug zur Realität mangelt, macht die Unterhaltung die einem geboten wird das ganze wieder Wett. Wer auf Action, Spannung, Erotik und Gefühl steht, macht mit diesem Buch alles richtig.

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