Vom Oscar-prämierten Autor von „The Imitation Game"

Leserunde zu "Die letzten Tage der Nacht" von Graham Moore

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Graham Moore (Autor)

Die letzten Tage der Nacht

Kirsten Riesselmann (Übersetzer)

New York, 1888. Der junge Anwalt Paul Cravath steht in einem der größten Patentkriege aller Zeiten dem berühmten Thomas Edison gegenüber. Es geht um ein Wunder, um eine bahnbrechende Erfindung: die Glühbirne. Und damit um die Macht, das gesamte Land zu elektrifizieren. Edison ist ein verschlagener und gefährlicher Gegner mit einem Netzwerk aus Spionen, gekauften Journalisten und der Unterstützung von J.P. Morgan höchstpersönlich. Aber Paul teilt eine Eigenschaft mit Edison: den absoluten Willen, zu gewinnen.

Ein packender Roman, der auf wahren Ereignissen beruht. Über das, was Genies ausmacht, den Preis des Ehrgeizes und den Kampf, ganz Amerika in elektrisches Licht zu tauchen.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.12.2016 - 08.01.2017
  2. Lesen 30.01.2017 - 26.02.2017
  3. Rezensieren 27.02.2017 - 12.03.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 27.02.2017

Edison contra Westinghouse

1

Dieser Roman ist von einer für den weiteren Verlauf der Geschichte der technischen Entwicklungen wegweisenden Auseinandersetzung zwischen Thomas Alva Edison und George Westinghouse inspiriert, die als ...

Dieser Roman ist von einer für den weiteren Verlauf der Geschichte der technischen Entwicklungen wegweisenden Auseinandersetzung zwischen Thomas Alva Edison und George Westinghouse inspiriert, die als „Stromkrieg“ bekannt wurde.
Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Anwalt Paul Cravath, dessen erster eigener Fall sich als wahrhaft gigantisch herausstellt: Sein Klient ist der Erfinder und Industrielle George Westinghouse, der mit niemand geringerem als den berühmten, als Genie geltenden Thomas Edison in einen Patentrechtsstreit um die Erfindung der Glühbirne verwickelt ist. Paul wird schnell klar, dass nicht nur seine Karriere mit dem Ausgang dieses Verfahrens steht und fällt. Milliarden Dollar, die Existenz von Westinghouse Unternehmen und nicht zuletzt auch Menschenleben stehen auf dem Spiel.
Doch Paul ist fest entschlossen, gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner zu bestehen, muss dabei aber auch selbst moralisch fragwürdige Dinge tun.

Schon auf den ersten Blick kann man erkennen, dass dieses Buch durchdacht gestaltet ist. Sämtliche Kapitel sind mit einem treffenden Titel versehen und werden vor allem von genau auf ihren Inhalt abgestimmten Zitaten eingeleitet. Letztere stammen von so klingenden Namen wie Bill Gates, Steve Jobs, Albert Einstein und einigen mehr und illustrieren sehr schön verschiedene Facetten des Themenkreises Erfindertum und Wissenschaft.

Obwohl der Erzählstil eher sachlich und nicht besonders gefühlsbetont ist, weshalb ich einige Zeit brauchte, um mit den Protagonisten richtig warm zu werden, konnte ich mich schließlich doch gut in Paul hineinversetzen und mit ihm mitfiebern.
Bei einem Großteil der hier auftretenden Figuren handelt es sich um echte historische Persönlichkeiten, neben Edison und Westinghouse tritt insbesondere auch Nikola Tesla auf, und sie alle sind nachvollziehbar gezeichnet, mit positiven wie negativen Eigenschaften, es wird wenig Schwarz-Weiß-Malerei betrieben.
Es ist spannend, zu beobachten, wie die diversen Rechtsstreitigkeiten und Intrigen sich entwickeln, und man kann erkennen, wie ähnlich sich die bedeutenden Erfinder ihrer Zeit waren, welche fundamentalen Unterschiede es aber auch zwischen ihnen gab.

Die meisten Handlungselemente orientieren sich an realen Ereignissen, der Autor hat sich dabei aber viel dichterische Freiheit genommen, die Geschehnisse beispielsweise in eine neue Reihenfolge gebracht und einiges dazuerfunden. Normalerweise bin ich ja eher skeptisch, wenn ein historischer Roman zu sehr von der Realität abweicht, hier finde ich das Zusammenspiel von Fakten und Fiktion aber alles in allem gut gelungen. Außerdem werden die wahren Zusammenhänge in einem ausführlichen Nachwort erläutert, das auch weitere Literaturhinweise enthält.
Weiters ist die Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen, die für die Handlung eine Rolle spielen, immer leicht verständlich und anschaulich, ich hätte mir diesbezüglich nur an manchen Stellen etwas genauere Informationen gewünscht.

Fazit: Ein absolut lesenswerter Roman, der ein interessantes Kapitel der Technikgeschichte ausleuchtet. Es sollte mehr Bücher dieser Art geben!

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Veröffentlicht am 08.11.2017

Absolut stimmig

0

New York, 1888. Thomas Edison hat mit seiner bahnbrechenden Erfindung der Glühbirne ein Wunder gewirkt. Die Elektrizität ist geboren, die dunklen Tage der Menschheit sind Vergangenheit. Nur eine Sache ...

New York, 1888. Thomas Edison hat mit seiner bahnbrechenden Erfindung der Glühbirne ein Wunder gewirkt. Die Elektrizität ist geboren, die dunklen Tage der Menschheit sind Vergangenheit. Nur eine Sache steht Edison und seinem Monopol im Weg, sein Konkurrent George Westinghouse. Zwischen den beiden Männern entbrennt ein juristischer Kampf, es geht um die Milliarden-Dollar-Frage: Wer hat die Glühbirne wirklich erfunden? Und wer hat also die Macht, ein ganzes Land zu elektrifizieren?
Das erste was einem zu diesem Buch zu sagen einfällt ist: das einfach alles stimmt und zueinander passt.
1. Der Titel es geht darum wer die Dunkelheit mit seiner Glühbirne vertreibt.
2. Das Cover, eine Glühlampe mit, anstelle eines Glühfadens mit der Freiheitsstatue das Buch spielt also überwiegend in New York, USA.
3. Die Zitate als Einleitung für kurze spannende Kapitel immer von bekannten Persönlichkeiten, diese Zitate unter anderem von Steve Jobs oder Bill Gates passen sehr gut zum folgenden Kapitel.
4.Die kurzen Kapitel, mit vielen Informationen zur Elektrizität, den verschiedenen Erfindern die sich juristisch an die Gurgel gehen bis zum Bankrott, die aber trotzdem ungeheuer spannend weil viel darin passiert.
5. Der Jurist Paul Cravath neben den Erfindern die Hauptperson dieses Romans. Seine Entwicklung vom Landei zum mit allen Wassern gewaschenen Anwalt der zum Schluss auch noch eine wunderschöne begabte Frau abbekommt. Und mit etwas zweifelhaften Methoden die Geschichte für seinen Mandanten zum Guten wendet.
6. Das Nachwort hier erklärt der Autor was in seinem Roman Wahrheit und was Fiktion ist. Z. B.: Das er die Handlung die über mehrere Jahre ging auf ein paar Monate gestrafft hat.
Im ganzen ein tolles Buch über drei Erfinder und ihre Zeit, ein Buch was viel über Elektrizität erklärt die heute für uns selbstverständlich ist. Und es macht neugierig eine ganze Biographie über T.A.Edison oder Nikolai Tesla zu lesen und nicht nur über einen kurzen Lebensabschnitt zu erfahren
Ein Highlight in diesem Jahr

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Veröffentlicht am 27.02.2017

Der Stromkrieg

2

New York 1888: Paul, ein junger aufstrebender Anwalt, wird von George Westinghouse beauftragt ihn in einem Patentrechtsstreit gegen Thomas Edison zu vertreten. Paul freut sich über seinen neuen Mandanten, ...

New York 1888: Paul, ein junger aufstrebender Anwalt, wird von George Westinghouse beauftragt ihn in einem Patentrechtsstreit gegen Thomas Edison zu vertreten. Paul freut sich über seinen neuen Mandanten, nichts ahnend, dass er damit eine Hauptrolle im größten Patentrechtsstreit (um die Glühbirne) werden wird. Sein Prozess scheint schon vorab verloren und Paul muss einiges an Einfallsreichtum aufbringen um für seinen Mandanten überhaupt positive Ergebnisse zu erzielen. Dabei bleibt wenig Zeit für das Privatleben, aber eine Mandantin verdreht ihm doch den Kopf…

Ich finde besonders gelungen an dem Buch, dass es wissenschaftliche Informationen einfach vermittelt. Ich wusste vorher wenig über die Abläufe während dieses Streits und mir wäre das Thema doch eher trocken erschienen. Der Autor schafft es mit dem Vermittler Paul, der selbst wissenschaftlich unbedarft ist, die verschiedenen Erfindungen und Erfinder dem Leser näher zu bringen. Bei mir konnte er sogar größeres Interesse an den einzelnen Erfindern wecken, sodass ich mir weiteres Lesematerial besorgen werde. Dem Autor ist gelungen alle Erfinder tiefgründig zu beschreiben. Man hat nach dem Buch von jedem ein Bild vor Augen. Dabei gibt es keine Gewinner und Verlierer.

In der ersten Hälfte fehlt etwas der persönliche Teil über Paul. Man hat das Gefühl, dass er nur arbeitet. Das wird dann aber besser und man erfährt deutlich mehr über Paul.

Titel und Cover finde ich toll. Der Titel „Die letzten Tage der Nacht“ sagt so viel mehr aus als man im ersten Moment denkt. Besonders wenn man schon in New York war, ist einem bewusst, welche Änderung die Erfindung der Glühbirne im Leben der Einwohner bewirkt haben muss.

Das einzige, was mich etwas gestört hat, war meine eigene Neugier. Ich wollte unbedingt wissen, was wahr und was erfunden ist. Am Ende steht ein tolles Nachwort des Autors, das absolut lesenswert ist, weil so viele Hintergrundinformationen gegeben werden. Man hat das Gefühl, dass hier richtig gut recherchiert wurde, sollte sich aber gedulden.

An jedem Kapitelbeginn steht ein einleitendes Zitat, meist aus der heutigen Zeit. Die Zitate sind gut gewählt und passen sich schön in die Geschichte ein.

Fazit: 5 Sterne ist mir dieses Lesevergnügen wert, dass ich wirklich sehr gerne weiterempfehlen möchte. „Die letzten Tage der Nacht“ ist ein Roman, der durch gute Recherche und einen tollen Erzählstil besticht.

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Veröffentlicht am 27.02.2017

Geschichtsunterricht aber dann anders

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Jeder hat schon Mal was über Edison gehört aber der Nahme Westinghouse, Tesla und Cravath sagt die meisten nichts. Diese drei Personen haben aber eine entscheidende Rolle gespielt im Leben von Edison.

Graham ...

Jeder hat schon Mal was über Edison gehört aber der Nahme Westinghouse, Tesla und Cravath sagt die meisten nichts. Diese drei Personen haben aber eine entscheidende Rolle gespielt im Leben von Edison.

Graham Moore schreibt in seiner Roman über den Gerichtsstreit zwischen die Firmen von Edison und Westinghouse. Paul Cravath ist der Anwalt von Westinghouse.

Das Buch geht eher langsam los, es muss ja erst was erklärt werden über den Grund des Streites und die Unterschiedenen im Strom. Wenn man aber weiter liest wird man mitgerissen in verschiedenen Angelegenheiten, gerichtlich und auch bei Paul Privat.

Das Buch erinnert mich an Bücher von John Grisham. Keine Morde mit der Suche nach Täter oder ausführliche Liebesgeschichte aber ein sehr gut beschriebenen Gerichtsstreit und alle Spiele die dazu gehören.

Ich hoffe auf mehr Graham Moore Bücher die mir eine Unterrichtsstunde in Geschichte geben, aber dann auf eine schöne Art

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Veröffentlicht am 03.03.2017

Eines meiner Jahreshighlights!

1

Wer hat die Glühbirne erfunden? War es Edison oder etwa Westinghouse? Vielleicht jemand ganz anderes? Der junge und talentierte Anwalt Paul Cravath wird vom Erfinder Westinghouse im Rechtsstreit gegen ...

Wer hat die Glühbirne erfunden? War es Edison oder etwa Westinghouse? Vielleicht jemand ganz anderes? Der junge und talentierte Anwalt Paul Cravath wird vom Erfinder Westinghouse im Rechtsstreit gegen Edison engagiert und es beginnt eine Hetzjagd um Fragen beispielsweise, ob Edisons Patent gültig ist, ob Gleich- oder Wechselstrom den Fortschritt bringt usw... Paul gerät in ein Gewirr aus Lügen, Missgunst und Habgier und somit immer mehr in Schwierigkeiten, die er kaum lösen kann. Seiner zweiten Mandantin hingegen kann er schon eher behilflich sein…

Mit einem großen Knall wird der Leser in die Geschichte eingeführt und es ist nur ein guter Vorgeschmack auf manches, was da noch lauert. Die Mischung aus wahren Gegebenheiten und erzählerischen, fiktiven Aspekten ist wunderbar unterhaltsam gelungen. Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und selbst technische Erklärungen sind leicht nachvollziehbar. Hier hatte ich im Vorfeld befürchtet, dass die physikalischen Grundlagen zu trocken werden könnten. Die Kapitel sind übersichtlich und vor allem die einleitenden Zitate haben es mir angetan. Sie sind nicht nur ein nettes Bei-/Füllwerk, sondern beziehen sich tatsächlich gekonnt auf die folgenden Handlungen. Die Charaktere haben sich nach und nach entfaltet, sodass es eine gewisse Zeit dauerte, bis die handelnden Personen wirklich greifbar geworden sind, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch. Gelungen fand ich die zahlreichen Wendungen und Überraschungen, die die Geschichte bereithält. Da tut sich mancher Abgrund auf…

Am Ende stellt der Autor nochmal klar, wo er sich genau an die historischen Vorgaben gehalten hat, wo keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen und wo es im Sinne der Geschichte rein fiktiv vorgeht.

Mich hat das kurzweilige Buch wirklich sehr gut unterhalten, jedoch sollte man schon ein gewisses Interesse historische Romane und für die Themen Elektrizität, Entwicklung dieser und den ganzen Patentstreit mitbringen.

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