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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2020

Zu wenig Story und zu viel Trauer, aber immer noch ein toller Schreibstil!

All In - Zwei Versprechen
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!!Achtung Rezension enthält Spoiler zu Band 1!!

In Emma Scott’s Roman „All In, zwei Versprechen“ geht die Geschichte von Kacey und ihren Freunden nach dem großen Verlust weiter.

Inhaltlich baut der Roman ...

!!Achtung Rezension enthält Spoiler zu Band 1!!

In Emma Scott’s Roman „All In, zwei Versprechen“ geht die Geschichte von Kacey und ihren Freunden nach dem großen Verlust weiter.

Inhaltlich baut der Roman auf dem ersten Teil auf und schließt fast direkt an das Ende von Teil 1 an. Statt Jonah nimmt nun aber sein Bruder Theo die zweite Hauptrolle ein. Der erste Part behandelt fast ausschließlich den Umgang mit der Trauer Jonah‘s Freunde und Familienmitglieder, bis der Fokus sich im weiteren Verlauf des Buches auf die Gefühle zwischen Kacey und Theo legt.

Den zweiten Teil habe ich so gut wie dauerhaft mit Tränen hinter den Augen gelesen. Emma Scott hat den Schmerz wieder so gut rüber gebracht und hat den Leser tief in die Emotionen der einzelnen Charaktere eintauchen lassen. Durch den Schreibstil habe ich mich so gefühlt, als hätte auch ich einen Freund verloren und würde die Personen in echt kennen.
Ich fand beide Protagonisten sehr sympathisch, dafür die anderen mir schon bekannten Personen diesmal weniger. Aber ich fand interessant zu sehen, wie anders die Figuren auf Jonah‘s Tod reagiert haben.
Außerdem empfand ich es als sehr berührend mitzuerleben, wie schwierig es war, dass das Leben weitergehen musste - ohne Jonah.
Meine Kritikpunkte sind, dass lange nichts passiert ist, sich die Probleme dadurch nicht gelöst haben und wenig Überraschendes passierte.
Das Ende war nach einer schwierigen Zeit dann aber auf jeden Fall ein Happy End und ein schöner Abschluss der Duologie.

Ein würdiger zweiter Teil, der aber keinesfalls an Band 1 heran kommt.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Besondere und spannende Geschichte, aber ich bin mit den Charakteren nicht ganz warm geworden

All I Need
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Belinda Benna erzählt in „All I need“ die Geschichte von Simon und Mira. Wer denkt, dass es ein einfacher Liebesroman ist, liegt vollkommen falsch, denn in diese Buch steckt so viel mehr!

Simon sehnt ...

Belinda Benna erzählt in „All I need“ die Geschichte von Simon und Mira. Wer denkt, dass es ein einfacher Liebesroman ist, liegt vollkommen falsch, denn in diese Buch steckt so viel mehr!

Simon sehnt sich nach Freiheit in Form einer Motorradreise, die ihn weg aus Wien und damit auch weg von seiner Vergangenheit bringen soll. Sein Job als Gefängniswärter dient ihm dabei als Finanzierungsquelle. Eigentlich darf Simon seine Stelle deswegen auch keinesfalls riskieren. Sein großes Herz bringt ihn jedoch dazu, sich mit einem Häftling einzulassen, von dessen Unschuld er überzeugt ist. Um ihm zu helfen sucht er seine Frau auf und so lernt er Mira kennen.
Mira, die seit der Verhaftung ihres Mannes am Boden zerstört ist und sich alleine um ihre zwei Kinder kümmern muss. Doch es kommt nie dazu, dass Simon seinen Auftrag ausführt, denn die unbekannte Frau flasht Simon vollkommen, sodass er ihr verschweigt, dass er der Gefängniswärter ihres Mannes ist. Ein spannendes Gerüst aus Lügen, Liebe, Verzweiflung und Angst baut sich auf und Simon muss sich fragen, ob er bereit ist, dafür seine Träume aufzugeben.

Ich finde es extrem schwierig für „All I need“ eine Bewertung abzugeben, da meine Meinung so gespalten ist.
Einerseits war die Geschichte mega fesselnd und überraschend, denn durch spannende Wendungen, war gar nicht klar, was als nächstes passieren würde. Ich musste einfach immer weiter lesen. Zusätzlich fand ich die Idee schon sehr interessant und Emotionen wurden auf gar keinen Fall vernachlässigt. In vielen schönen Szenen mit liebevollen Details wurden sie gut rüber gebracht. Die vielen „Kalendersprüche“, die Belinda Benna sehr passend in das Buch eingebaut hat, mochte ich ebenfalls sehr gerne. Auch das Ende mit einem schönem Ausblick auf die Zukunft hat mir super gut gefallen und da war ich dann endlich warm geworden mit den Figuren.
Vorher aber eben eher weniger und das bringt mich zu meinen Kritikpunkten. Ich hatte so meine Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen. Ich vermute es lag auch mit daran, dass ich als Leser sehr unwissend war. Ich konnte die Charaktere schlecht einordnen und habe sie nicht wirklich verstanden. Als dann eine wichtige Information einfach in einem Nebensatz fallen gelassen wurde war ich zusätzlich etwas irritiert. Im Laufe der Kapitel wurde es zwar immer besser, aber ich konnte Vieles immer noch nicht ganz nachvollziehen oder hielt es manchmal für überzogen. Wahrscheinlich, weil ich selber so anders als Mira und Simon gehandelt hätte.

Abschließend kann ich sagen, dass „All I need“ ein äußerst spannender und besonderer Roman ist, der Langeweile ausschließt, ganz andere Themen behandelt und auch für ältere Leser*innen sehr gut geeignet ist. Ich persönlich konnte mich nur einfach nicht so sehr dafür begeistern, was nicht heißt, dass es nicht zu empfehlen wäre!

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Interessantes Thema, aber Buch hat sich sehr gezogen

Die Vermessung des Lebens
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Im Sachbuch „Die Vermessung des Lebens“ führt der promovierte Neurobiologe und Biokybernetiker Peter Spork in die Systembiologie ein.
Wie genau wir damit Krankheiten früh erkennen oder vorbeugen können, ...

Im Sachbuch „Die Vermessung des Lebens“ führt der promovierte Neurobiologe und Biokybernetiker Peter Spork in die Systembiologie ein.
Wie genau wir damit Krankheiten früh erkennen oder vorbeugen können, was auf dem Gebiet schon möglich ist und was noch kommen könnte und noch vieles mehr lernt man auf den genau 300 Seiten Text.

Die Thematik an sich fand ich sehr interessant und habe mich ziemlich auf das Buch gefreut.
Aus medizinischer Sicht hat der Autor die Sachverhalte auch sehr verständlich dargestellt. Grobe Details sind mir trotzdem nicht mehr im Kopf geblieben. Als Überblick war es jedoch perfekt geeignet, dafür muss ich dann aber auch kein ganzes Buch darüber lesen.

Die Abbildungen fand ich teilweise zu klein und sie waren leider nur schwarz-weiß, aber es war cool, dass es überhaupt welche gab.

Einmal hat er ein erdachtes, sehr anschauliches Beispiel eingeführt, um in ein neues Thema einzusteigen. Das war super!
Davon hätte ich mir mehr gewünscht, um den Lesefluss zu erhöhen, denn wirklich mitreißend kann ich das Buch nicht nennen. Der Autor hat es nicht geschafft, mich mit seinen Erzählungen zu fesseln, ich bin oft mit den Gedanken abgeschweift. Dadurch habe ich natürlich auch ziemlich lange gebraucht obwohl ich normalerweise eine schnelle Leserin bin.

Zum Teil lag es bestimmt daran, dass er viele Namen irgendwelcher Institute und deren Gründer oder Forscher genannt hat. Die interessieren mich einfach nicht und ich kann sie mir eh nicht merken.
Zusätzlich habe ich oft nicht kapiert, was denn jetzt die Kernaussage war, was ich eigentlich lernen sollte.
Der Autor weiß und erzählt unglaublich viel, aber nicht präzise genug für meinen Geschmack.

Der Ausblick in die Zukunft am Ende hat mir aber wieder richtig gut gefallen.

Der große Bezug zur Corona-Pandemie war leider nicht mehr ganz so relevant, aber das beziehe ich nicht in die Bewertung mit ein. Nur als Tipp, falls das Buch jemand von Euch lesen sollte: Ihr könnt die betreffenden Seiten auch einfach eher überfliegen.


Fazit: Ich habe auf jeden Fall was mitgenommen aus dem Buch, aber würde meinem früheren Ich trotzdem nicht empfehlen, zu diesem Buch zu greifen, da es mich so lange aufgehalten hat.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Viel Text mit wenig Input, aber guten Folgeschlüssen

Hirn to go
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Um Trash TV geht es auch in dem populärwissenschaftliche Fachbuch „Hirn to Go“. Hier erklärt die Neurowissenschaftlerin Julia Reichert in kurzen Geschichten das Gehirn und eben unter anderem auch, warum ...

Um Trash TV geht es auch in dem populärwissenschaftliche Fachbuch „Hirn to Go“. Hier erklärt die Neurowissenschaftlerin Julia Reichert in kurzen Geschichten das Gehirn und eben unter anderem auch, warum wir denn so gerne RTL&Co gucken.
Generell sind die Themen sehr alltagsnah und weniger medizinisch. Sogar Tipps fürs Bewerbungsgespräch sind im Buch enthalten.

Es ist ziemlich unterhaltsam geschrieben, da auch wenig kompliziertes Fachwissen vorkommt.
Die Personifikationen des Gehirns fand ich besonders liebenswert und auch die fun facts sowie die eingebauten Zitate haben mir gefallen.

Knappe Leseabschnitte machen es kurzweilig und leicht zu unterbrechen bzw. wieder rein zu kommen. Gewundert habe ich mich nur darüber, was fett gedruckt war und manchmal habe ich die Struktur nicht ganz verstanden.
Dafür mochte ich den positiven Appell, der oft am Ende eines Abschnitts kam. Dort wurde nochmal gebündelt, was man denn nun mitnehmen und wie man sich verhalten sollte.

Ich habe einige coole und interessante Dinge gelernt, allerdings gab es auch viel Text mit wenig Quintessenz. Meinen Textmarker habe ich nur 14 Mal ausgepackt (ja, ich habe extra für euch nochmal nachgezählt) - da mag ich Bücher mit mehr Fakten einfach lieber.
Es war an vielen Stellen auch fast philosophisch und ich will nicht abgehoben klingen, aber ich hatte das Gefühl, schon zu weit für dieses Buch zu sein. Die Autorin hat viel vorgeschlagen, was ich sowieso schon mache, weswegen mich das Buch nur in kleinen Teilen weiter gebracht hat.
Außerdem wurde ich oft nicht adressiert und fand die Sichtweise der Autorin manchmal zu einseitig.
Ein weitere Negativpunkt ist für mich die Schrift und das Layout. Die fand ich leider gar nicht ansprechend.

Fazit: Selten habe ich ein Fachbuch gelesen, was so gut zeigt, wie man das gelernte Wissen nun im Alltag anwenden kann. Ich sehe mich jedoch nicht als Hauptzielgruppe, weswegen meine Erwartungen nicht erfüllt wurden.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Hat mich zu oft genervt

Unsere Zeit ist immer
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Minnie hat in ihrem Leben schon immer viel Pech gehabt. Besonders an Silvester läuft bei ihr immer alles schief. So auch dieses Jahr, als sie Neujahr eingesperrt in der Clubtoilette verbringt.
Quinn kam ...

Minnie hat in ihrem Leben schon immer viel Pech gehabt. Besonders an Silvester läuft bei ihr immer alles schief. So auch dieses Jahr, als sie Neujahr eingesperrt in der Clubtoilette verbringt.
Quinn kam vor 30 Jahren eine Minute früher als Minnie zur Welt und hatte schon damals das Glück auf seiner Seite. Als erstgeborenes Neunzigerjahre-Baby gewann er 50.000 Pfund, während Minnie leer ausging. Dieses Jahr hat er das Glück, Minnie aus der Toilette zu befreien.
Nach diesem einschneidenden Erlebnis kreuzen sich ihre Wege im trubeligen London immer wieder und sie lernen sich (mehr oder weniger freiwillig) besser kennen.
Dadurch erkennt Minnie, dass augenscheinliches Glück nicht alles ist und lernt, ein reflektiertes und eigenbestimmtes Leben zu führen.

Es fiel mir schwer, für Sophie Cousens „Unsere Zeit ist immer“ eine passende Bewertung zu verfassen, da der Kern der Geschichte eigentlich gut war, ich mich aber ansonsten gar nicht für das Buch begeistern konnte - im Gegensatz zu vielen Anderen.
Aber fangen wir mit dem Positiven an:

Ich bin super in den Roman reingekommen und er war schnell zu lesen.
Da immer wieder verschiedene Silvestererlebnisse eine Rolle spielten, kam diese besondere Stimmung der Jahreswende echt schön rüber.
Da nicht nur Quinn und Minnie im Mittelpunkt standen, war es auch noch sehr vielseitig und hat viele verschiedene Seiten des Lebens beleuchtet.
Vor allem mochte ich aber den Humor der Autorin, denn es gab so viele urkomische Stellen, an denen ich gar nicht anders konnte, als laut los zu lachen.

Abgesehen von der guten Unterhaltung, konnte mich das Buch aber leider nicht überzeugen.
Mir fehlte wirkliche Spannung und ich fühlte mich immer etwas außerhalb der Geschichte, sodass ich gar nicht mitgefiebert habe. Das mag daran liegen, dass aus der 3.Person erzählt wird, aber ich glaube eher, dass es daran lag, dass ich einfach zu wenig Gemeinsamkeiten mit den Charakteren hatte.
Denn trotz vieler guter Eigenschaften mochte ich die Protagonisten nicht und konnte mich null mit ihnen identifizieren.
Zusätzlich zu der längst überholten Ansicht, dass Geld allein glücklich machen würde, fand ich echt nervig, dass Minnie sich selber so im Weg stand und damit auch die Handlung in die Länge gezogen hat. Alles Unglück auf einen Fluch abzuschieben ist auch einfach eine ganz faule Ausrede und zeugt von Charakterschwäche. Dadurch war es dann auch anstrengend, das Buch zu lesen und die doofe Atmosphäre hat mir oft den Lesespaß genommen.
Dafür waren ihre Persönlichkeitsentwicklungen schön und auch gut nachvollziehbar, sodass es zum Ende hin besser wurde.
Man kann also viel aus dem Buch lernen, aber ich hatte das Gefühl, dass es zu gewollt vermittelt wurde. Außerdem war es dafür für mein persönliches Empfinden auch zu klischeehaft.

So muss ich im Endeffekt sagen, dass die gute Idee und die vielen lustigen Stellen für mich leider von negativen Gefühlen und argh-Momenten überlagert wurden.

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