Verhängnisvolle Geheimnisse
„Die Erben von Seydell - Das Gestüt“ bildet den Auftakt zur Trilogie von Autorin Sophie Martaler. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein nicht namentlich genanntes Autorenduo.
London 1947, nach der Beerdigung ...
„Die Erben von Seydell - Das Gestüt“ bildet den Auftakt zur Trilogie von Autorin Sophie Martaler. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein nicht namentlich genanntes Autorenduo.
London 1947, nach der Beerdigung ihres Ehemannes Hugh erfährt Elisabeth Clarkwell von seinem folgenschweren Laster. Sie besucht ihren schwerkranken Onkel Robert in Norfolk. Er hat all die Jahre ein Geheimnis bewahrt. Was hat es mit dem Brief auf sich?
Elisabeths brenzlige Situation und ein Entschluss bilden die Basis für die Saga und Rückblicke. Der zweite Handlungsstrang beginnt im August 1889 in der Lüneburger Heide. Luises Geständnis bringt Alexander aus dem Gleichgewicht. Im Zentrum stehen das Gestüt Seydell und eine Liebesgeschichte. Die eigensinnige und temperamentvolle Luise erinnert ein bisschen an Scarlett O’Hara aus „Vom Winde verweht“. Auch sie steht zwischen zwei sehr gegensätzlichen Männern. Alexander hat ein Händchen für Pferde, ist sympathisch und beliebt. Ausgerechnet sein jähzorniger, hinterhältiger und brutaler Bruder Ludwig soll das Gestüt erben. Ihm geht es nur um Macht und Ansehen. Die drohenden Eskalationen und verhängnisvolle Geheimnisse sorgen für Spannung. Über lange Strecken liegt der Fokus auf diesem Teil der Geschichte. Luises Entwicklung überrascht. Sie wird mehr und mehr zur taffen Kämpferin. Die Herausforderungen wachsen, Heimlichtuereien und Raffinesse nehmen zu. Die Frauen stehen im Mittelpunkt der Saga. Auch Elisabeth braucht einen Plan, um sich aus der Misere zu retten. Für Atmosphäre sorgen Gestütskulissen in unterschiedlichen Ländern, Traditionen und Pferde mit viel Anmut und Persönlichkeit. So manche schicksalhafte Wende erschüttert und berührt. Im letzten Buchdrittel dreht die Geschichte noch einmal auf. Elisabeth trifft auf erbitterten Widerstand. Luise kann ihr Temperament nicht in Zaum halten. Die Dramatik nimmt zu. Der Cliffhanger ist sehr gelungen, die Neugierde auf Band 2 geschürt.
Cover und Titel stimmen auf eine schicksalhafte, fesselnde Geschichte ein. Die Details passen gut zum Inhalt und sorgen für Atmosphäre. „Die Erben von Seydell – Das Gestüt“ entführt in eine andere Zeit und verknüpft originelle Ideen mit historischen Daten und Fakten zu einer mitreißenden Trilogie. Rätsel, Geheimnisse und drohende Eskalationen halten die Spannung hoch. Die Vorgeschichte überzeugt in Band 1 mehr. Eine Leseprobe am Ende des Buches verspricht eine interessante Fortsetzung.