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Veröffentlicht am 16.05.2021

Blumig und duftend

Wie Träume im Sommerwind
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Emilia hat ein feines Näschen, deshalb ist sie auch in Paris und soll eine Ausbildung zum Parfümeur machen, aber da läuft es gar nicht richtig. Dann bekommt sie einen Anruf von Zuhause: Ihre Schwester ...

Emilia hat ein feines Näschen, deshalb ist sie auch in Paris und soll eine Ausbildung zum Parfümeur machen, aber da läuft es gar nicht richtig. Dann bekommt sie einen Anruf von Zuhause: Ihre Schwester Clara hatte einen Unfall und liegt im Koma. Sofort setzt sich Emilia in den nächsten Flieger und fliegt nach Hause – nach Usedom. Dort warten nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihre Nichte und ihr Neffe, sowie Emilias bester Freund Josh. Zudem ein Geheimnis, das mit Claras England-Aufenthalt vor 16 Jahren zu tun hat.

Wieder einmal nimmt Katharina Herzog den Leser mit auf eine Insel. Beziehungsweise dieses Mal sogar auf zwei. Die Hälfte der Handlung spielt auf Usedom und andere Hälfte in Kent. Ich muss sagen Usedom als Handlungsort kam etwas zu kurz, man lernt den Rosenhof kennen, aber von der Insel liest man nichts. Das war ein bisschen schade. Der Rosenhof wurde aber gut dargestellt, sodass ich ihn beim Lesen vor mir sehen konnte. Die besuchten englischen Städte wurden gut beschrieben, sodass auch diese vor meinem inneren Auge auftauchten. Vor allem der herrliche Garten in Sissinghurst Castle wurde sehr gut beschrieben. Den konnte ich nicht nur sehen, sondern auch riechen. Eine wunderbare Rosenpracht. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen die aktuellen Geschehnisse und zum anderen reisen wir zusammen mit der 19-jährigen Clara nach Kent. Interessant fand ich, dass Emilia 16 Jahre später dieselben Schauplätze besucht. Es geht viel um Blumen und Düfte, stellenweise wirkte es wie der Roman „Das Parfum“ und manchmal war es auch etwas übertrieben. Die Charaktere waren auch anschaulich und gut umgesetzt. Emilia, die sich selbst noch wie ein Kind fühlt, obwohl sie die Dreißig schon überschritten hat und zum Ende hin über sich selbst hinauswächst. Josh, der etwas geheimnisvoll wirkt und Lizzy, die pubertierende Tochter von Clara, die Emilia auf trab hält. Auch die Nebencharaktere wie Matt und Edward sind gut umgesetzt. Ein bisschen merkwürdig fand ich, dass am Ende alles wieder im Lot ist, das war doch etwas unrealistisch. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Seiten lesen sich sehr flüssig und schnell weg. Eigentlich möchte man das Buch nicht aus der Hand legen. Mir gefallen die Beschreibungen der Natur. Nur in diesem Roman war es mir stellenweise etwas zu kitschig. Und wie gesagt, das Ende war mir zu positiv. Der Roman schafft es mal wieder den Leser mit auf eine Reise zu nehmen und sich für ein paar Stunden in ein anderes Land zu träumen. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Tolle Sommerlektüre

Die Inselhebamme
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Nela Westhues arbeitet als Hebamme in einer Münchner Klinik. Die Arbeit saugt ihr die Kraft aus. Zusätzlich hat sie die Trennung von ihrem Freund noch nicht ganz überwunden. Vor einem Jahr hat er sie ein ...

Nela Westhues arbeitet als Hebamme in einer Münchner Klinik. Die Arbeit saugt ihr die Kraft aus. Zusätzlich hat sie die Trennung von ihrem Freund noch nicht ganz überwunden. Vor einem Jahr hat er sie ein paar Tage vor der Hochzeit sitzen gelassen – nach acht gemeinsamen Jahren. Um sich zu erholen fährt Nela spontan nach Hause auf die Nordseeinsel Norderney zu ihren Eltern und ihrer Oma. Doch dann taucht auch noch ihre kleine Schwester auf – wird Nela so noch Ruhe finden?

Der Roman hat mir gut gefallen. Er ist flüssig und angenehm zu lesen. Was mich störte war, dass die Erzählperspektive häufig wechselt, das – zumindest im eBook – aber nicht ersichtlich war und so musste man meist ein bis drei Sätze lesen, um zu verstehen, dass sich die Perspektive geändert hat. Manchmal war das etwas verwirrend. Vielleicht lag das aber tatsächlich nur an der Darstellung des eBooks. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und individuell. Nela war mir sehr sympathisch. Und ich habe mit ihr mitgefiebert, ob sie ihren Traum realisieren kann. Manche Handlungen mit ihren alten Schulfreunden waren etwas holprig. Tini, Nelas Schwester, war eine interessante Persönlichkeit, die erst etwas verrückt wirkte, am Ende aber sympathisch wurde. Irgendwie scheinen in diesem Roman alle Charaktere am Ende zu sein und eine Auszeit zu bauchen. Das war schon etwas merkwürdig. Sind wir wirklich alle so ausgelaugt? Zudem verwirklichen in diesem Roman irgendwie alle ihren Traum. Es lässt einen schon fast überlegen, ob man nicht selbst seine Träume verwirklichen sollte.

Der Roman hat mich gut unterhalten und etwas mitfiebern lassen. Der Flair der Insel kam rüber und vor allem die „Probleme“ die das Leben auf einer Insel mit sich bringt. Zum Beispiel, dass es keine weiterführenden Schulen oder Hebammen gibt. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Nette Unterhaltung

Möwensommer
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Lina lebt auf Norderney und arbeitet in einem Blumenladen. Insgeheim träumt sie von ihrem eigenen Blumencafé. Und einem Mann. Doch wo soll man auf einer Insel denn einen finden? Gut, dass im Rathaus ein ...

Lina lebt auf Norderney und arbeitet in einem Blumenladen. Insgeheim träumt sie von ihrem eigenen Blumencafé. Und einem Mann. Doch wo soll man auf einer Insel denn einen finden? Gut, dass im Rathaus ein neuer Standesbeamter vom Festland angefangen hat. Lina ist gleich hin und weg von ihm. Doch was ist eigentlich mit Mattis, Linas besten und ältesten Freund?

Eine typische Liebesgeschichte für den Sommer, die Inselfeeling verbreitet. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, sodass man schnell vorankommt. Allzu dick ist das Buch ja auch nicht. Die Geschichte ist schnell klar. Der neue Standesbeamte kommt und trifft auf Lina. Es knistert, doch irgendwie scheint es doch komisch. Mir war Bent von Anfang an sehr unsympathisch. Und ich habe mich gewundert, wie Lina ihn mögen kann, wo er doch recht aalglatt und unnahbar rüberkommt. Das genaue Gegenteil von Lina und Mattis. Lina hingegen war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ich habe sie richtig vor mir gesehen, wie sie vor sich hin strahlend neue Blumenarrangements bindet. Mattis ist ebenfalls sympathisch und ein klasse Typ. Man merkt, dass er Lina sehr gern hat, sie wunderbar kennt und alles für sie machen würde. Lustig fand ich auch Herrn Schröder und Frau Merkel, die beiden Graupapageien von Linas Bruder Oliver. Die beiden haben so machen, nicht ganz feinen, Satz drauf, den sie erstaunlich treffend einsetzen. Claudia, Linas Chefin, war mir Anfangs etwas unsympathisch, irgendwie wirkte sie manchmal merkwürdig, doch das legte sich im Laufe der Geschichte. Die Handlung war relativ vorhersehbar, aber der Weg zum Ende war interessant und lesenswert. Die Atmosphäre der Insel und dem Leben der Einheimischen im Gegensatz zu den Touristen kam gut rüber. Ich vergebe drei von fünf Sternen, da ich gut unterhalten, aber nicht vom Hocker gerissen wurde.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Nett, aber ohne Tiefe

Die Roseninsel
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Liv ist eigentlich Ärztin an der Charité. Tag für Tag gibt sie in der Notaufnahme alles. Doch ein Ereignis schmeißt sie so aus der Bahn, dass sie weg muss. Da kommt das Angebot, vier Wochen eine Roseninsel ...

Liv ist eigentlich Ärztin an der Charité. Tag für Tag gibt sie in der Notaufnahme alles. Doch ein Ereignis schmeißt sie so aus der Bahn, dass sie weg muss. Da kommt das Angebot, vier Wochen eine Roseninsel im Starnberger See zu betreuen, wie gerufen. Eine kleine Insel, nur für sich allein – ein Traum. Doch so ganz allein möchte Liv dann doch nicht sein.

„Die Roseninsel“ ist eine nette Geschichte. Die Kombination aus Gegenwart und Vergangenheit hat mir gut gefallen. Liv findet in der Rosenvilla ein altes Buch und erfährt so von der geheim gehaltenen Königstochter Magdalena. Liv taucht ein in das Jahr 1890 und lässt die Roseninsel so zum Leben erwachen. Zwischen Liv und Magdalena gab es viele Parallelen. Teilweise wusste ich beim Lesen gar nicht, ob die Gedanken nun Liv oder Magdalena gehören. Die Handlung drumherum verdeutlichte es dann aber sehr schnell. Die Erzählungen sind sehr bildlich, sodass man die Roseninsel mit ihrer Villa und den wunderschönen Rosengärten direkt vor sich sieht. Allerdings fehlte es mir an Tiefe der Geschichte. Es ist mehr ein Roman, den man mal eben schnell nebenbei wegliest, als ein Roman, der einen längere Zeit begleitet. Es ist genau die richtige Lektüre, um auf einer Insel in eine andere Welt zu entfliehen.
Ich habe mich von diesem Roman unterhalten gefühlt, da es aber eine doch recht seichte Geschichte war, vergebe ich drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Netter Krimi, etwas verwirrend

Steirertanz
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Eines nachts stirbt eine der Lex Zwillingsschwestern. Lilli und Luise haben eine Trachtenmanufaktur im Ausseerland, am Grundlsee. Luise ist tot, verbrannt in der eigenen Villa. War es ein Unfall oder ein ...

Eines nachts stirbt eine der Lex Zwillingsschwestern. Lilli und Luise haben eine Trachtenmanufaktur im Ausseerland, am Grundlsee. Luise ist tot, verbrannt in der eigenen Villa. War es ein Unfall oder ein gezielter Mordanschlag? LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann beginnen zu ermitteln. Zu Bergmanns Freude führen sie ihre Ermittlungen nach Wien. Wo gerade der Steirerball stattfinden soll.

Verdächtige gibt es schnell recht viele. Wo Geld und Erfolg sind, sind Neider nicht weit. Was es mir erschwert hat, der Geschichte zu folgen, waren die ähnlichen Namen der Schwestern. Ich konnte mir nicht merken, wer nun Lilli und wer Luise ist, deshalb war ich dann auch immer verwirrt, wem jetzt welcher Partner gehört.

Sascha Bergmann war mir recht unsympathisch. Sandra Mohr war mir hingegen sympathisch. Allerdings verstehe ich nicht, wie sie mit Bergmann klarkommt. Er wirkt sehr desinteressiert an seiner Arbeit und redet auch gern anderen ins Wort, selbst denen, die sie gerade verhören. Ich habe erst einen Band aus dieser Reihe gelesen. Das hat mich nun beim Lesen aber nicht gestört. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass mir was gefehlt hat.

Beim Steirertanz handelt es sich um einen netten Regionalkrimi, der nicht übermäßig spannend ist und durch die ähnlichen Namen etwas für Verwirrung sorgt. Dennoch hat er mir gefallen und ein bisschen mitzittern und mitermitteln konnte ich. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

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